Ursachen für Krämpfe überall im Körper

Ob während des Sports oder mitten in der Nacht: Muskelkrämpfe sind schmerzhaft und treten meist ohne Vorwarnung auf. Die Ursachen für Muskelkrämpfe sind vielfältig und oft unklar. Infrage kommen Überlastung, Dehydration, ein Mangel an Mineralstoffen und/oder Vitaminen oder bestimmte Erkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Diabetes mellitus. Bei Muskelkrämpfen am ganzen Körper spricht man von einem generalisierten Krampfanfall. Um den betroffenen Muskel zu lockern, sollte er sanft gedehnt und/oder massiert werden. Ebenfalls hilfreich können Wärmeanwendungen sein.

Was sind Muskelkrämpfe?

Ein Muskelkrampf, Krampf oder Spasmus ist eine ungewollte Kontraktion eines Muskels oder einer Muskelgruppe, die mit starken Schmerzen einhergehen kann. Der betroffene Muskel fühlt sich dabei steinhart an - nach wenigen Sekunden bis Minuten entspannt sich die Muskulatur aber für gewöhnlich wieder von selbst.

Fast jeder Mensch leidet hin und wieder unter Muskelkrämpfen. Meistens treten sie nach großen körperlichen Anstrengungen in den Beinen auf, manchmal aber auch während der Entspannung. Mit Abstand am häufigsten ist die Wadenmuskulatur betroffen. Aber auch die Muskulatur in den Oberschenkeln und Füßen sowie die Bauch- und Rückenmuskeln können sich schmerzhaft verkrampfen.

Muskelkontraktionen und Muskelkrampf

Damit sich unsere Muskeln gezielt an- und entspannen können, sendet unser Gehirn über die Nervenzellen Stromimpulse in die Muskeln. Daraufhin spannen sich die Muskeln an oder entspannen sich. Senden die Nerven aber zu viele, zu wenige oder falsche Spannungen, führt dies zu unkontrollierten Kontraktionen - was wir dann als schmerzhaften Krampf zu spüren bekommen. Davon häufig betroffen sind die Waden, Oberschenkel oder auch Hände und Füße.

In der Regel hält ein Krampf nur wenige Minuten an, er kann aber auch Stunden dauern. Oft treten die Muskelkrämpfe nachts auf. Tagsüber sind insbesondere Sportler und Sportlerinnen davon betroffen - so manche Marathonläuferin oder so mancher Triathlet musste schon einmal wegen eines schmerzhaften Muskelkrampfs das Training oder den Wettkampf abbrechen.

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Ursachen von Muskelkrämpfen

Die Ursachen für Muskelkrämpfe sind vielfältig und oft unklar. Es gibt extrem viele unterschiedliche Ursachen. Muskelkrämpfe können viele Ursachen haben. Umso überraschender, dass sich der genaue Grund dafür nicht immer ausmachen lässt. Warum man Krämpfe bekommt, kann individuell verschiedene Gründe haben. Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die verschiedenen Ursachen von Muskelkrämpfen und darüber, wie sich diese auf den Körper auswirken können.

Häufig versuchen Betroffene, ihre Muskelkrämpfe mithilfe von Hausmitteln in den Griff zu bekommen. Aufgrund der zahlreichen verschiedenen Ursachen für Krämpfe der Muskulatur, kann es durchaus sinnvoll sein, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. Nur diese können weiterführende Untersuchungen durchführen und so die individuelle Ursache der Muskelkrämpfe herausfinden sowie Ihnen eine effektive Behandlungsmethode empfehlen. Auch für eine wirksame Vorbeugung vor weiteren Muskelkrämpfen ist es wichtig zu wissen, warum diese entstanden sind.

Elektrolytstörungen

Für die Muskelarbeit, das heißt, das Zusammenziehen und anschließende Entspannen unserer Muskeln, sind Mineralstoffe, u.a. Kalium, Kalzium und Magnesium, notwendig. Sie sind an der normal ablaufenden Erregungs­weiterleitung von den Nerven zu den Muskeln beteiligt. Gerät dieses Zusammenspiel durch den Mangel an einem Mineralstoff aus dem Gleichgewicht, kann es zu Muskelkrämpfen kommen. Eine häufige Ursache für Mineralstoffmangel ist eine falsche bzw. unausgewogene Ernährung. Zu einem Mangel kann es auch bei Sportlerinnen und Sportlern, Schwangeren oder Stillenden kommen, die einen erhöhten Mineralstoffbedarf haben.

Der bekannteste Mineralstoffmangel im Zusammenhang mit Krämpfen, vor allem Wadenkrämpfen, ist sicherlich der Magnesiummangel. Magnesium ist in der Muskulatur der natürliche Gegenspieler von Kalzium, das zur Muskelanspannung beiträgt. Magnesium ist verantwortlich dafür, dass weniger Kalzium in den Muskel einströmt und sich dieser wieder entspannen kann. Ist zu wenig Magnesium vorhanden, verkrampft sich der Muskel.

Über den Schweiß verlieren wir Wasser und Mineralstoffe wie Natrium, Magnesium oder Kalium. Diese sind wichtig, damit die Weiterleitung von Impulsen vom Gehirn an den Muskel richtig funktioniert. Achten Sie also darauf, genügend zu trinken, am besten kalorienarme Getränke wie Mineralwasser oder eine Saftschorle.

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Magnesium bei Krämpfen?

„Nimm Magnesium“ lautet ein anderer, häufiger Ratschlag. Es kann eventuell einen Versuch wert sein. Allerdings wirken solche Präparate vermutlich nur, wenn tatsächlich ein Magnesiummangel vorliegt. Mit einer ausgewogenen Ernährung lässt sich dem in der Regel gut vorbeugen. Besprechen Sie sich also besser mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin, statt einfach zu einem Magnesium-Präparat zu greifen. Denn diese können auch Nebenwirkungen, zum Beispiel Durchfall, haben. Wer Medikamente schluckt oder bekannte Erkrankungen hat, sollte sich vor der Einnahme von Magnesium zumindest in der Apotheke beraten lassen. Es gibt Gründe, die gegen die Anwendung sprechen können, auch Wechselwirkungen sind möglich!

Michael Behringer, Professor für Sportmedizin und Leistungsphysiologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main meint: „Es gibt momentan so gut wie keine Evidenz dafür, dass Magnesium bei Muskelkrämpfen hilft. Trotzdem ist das fest in unseren Köpfen verankert - es ist ganz schwer rauszubekommen."

Flüssigkeitsmangel (Dehydration)

In unserem Körper ist Wasser Bestandteil von Muskeln, Organen, Zellen und Knochen. Der körpereigene Wasserhaushalt sorgt dafür, dass über das Blut Nährstoffe zu Muskeln und Organen transportiert und Schad­stoffe ausgeschwemmt werden. Bei einer zu geringen Flüssig­keitszufuhr bzw. einem übermäßigen Flüssig­keitsverlust, z. B. über den Schweiß, wenn eine körperliche Anstrengung in großer Hitze erfolgt, nimmt die Fließ­eigenschaft des Blutes ab. In der Folge verschlechtert sich die Durchblutung - auch der Muskeln - und damit die Versorgung mit Mineralstoffen, die für die Muskel­funktion essenziell sind. Außerdem gehen über den Schweiß auch u. a. Kalium, Kalzium und Magnesium verloren, sodass die Konzentration der Mineralstoffe im Körper in ein Ungleich­gewicht gerät, was zu Muskelkrämpfen führen kann.

Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist also wichtig, um den Körper optimal zu versorgen. Ein erwachsener Mensch sollte ca. 1,5 Liter Wasser am Tag trinken, bei sportlicher Betätigung oder warmen Temperaturen etwas mehr.

Für die Theorie eines Flüssigkeits- oder Elektrolytmangels könnte die Studie eines irischen Forschers sprechen: Er schaute sich an, zu welcher Jahreszeit die Menschen im Internet am häufigsten nach dem Stichwort „Krämpfe“ suchen. Dabei kam heraus: im Sommer. Der Trend bestätigte sich auf der Südhalbkugel. Wenn bei uns Winter ist, ist in Australien Sommer - und die Menschen dort haben offenbar häufiger Krämpfe. Nicht selten mussten zum Beispiel schon Tennisprofis an heißen Tagen vom Platz gehen, weil sie vor lauter Krämpfen nicht mehr spielen konnten.

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Überlastung der Muskulatur

Werden Muskeln, z. B. im Rücken, überlastet, kann dies zu Muskel­krämpfen führen. Ursache der Überlastung kann eine Überan­strengung, schlechte Körperhaltung oder ein Mangel an körperlicher Aktivität sein. Durch ein unzureichendes Aufwärmen vor dem Sport kann die Muskulatur sich verhärten und die Durchblutung der Muskeln behindert werden. Dies und vorbestehende Muskelverletzungen oder Muskelverspannungen können ebenfalls das Risiko für das Auftreten von Muskelkrämpfen während der körperlichen Aktivität erhöhen.

Alkoholkonsum

Alkohol kann zu Muskelkrämpfen führen, vor allem, wenn er in größeren Mengen und regelmäßig getrunken wird. Die Ursachen dafür sind komplex. Zum einen kann Alkohol zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust führen, der sich wiederum negativ auf das Elektrolyt­­gleichgewicht auswirken und somit Muskelkrämpfe verursachen kann. Gleichzeitig beeinträchtigt Alkohol die Aufnahme von Nährstoffen aus dem Darm, darunter Kalium, Kalzium und Magnesium, was das Auftreten von Muskelkrämpfen begünstigt. Zusätzlich kann Alkohol die Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln stören, die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Muskulatur verringern und Entzündungen im Körper fördern - alles mögliche Ursachen für Muskelkrämpfe.

Wer regelmäßig Alkohol trinkt, hat häufiger unter solchen nächtlichen Wadenkrämpfen zu leiden. Zumindest ab einem gewissen Alter. Und dabei muss gar nicht viel Alkohol im Spiel sein. Eine kleine Studie an der Uni Straßburg aus dem Jahr 2018 mit 140 Versuchspersonen zwischen 60 und 86 Jahren aus dem Elsass fand heraus, dass diejenigen, die pro Woche ein alkoholisches Getränk zu sich nahmen, 6,5 Mal häufiger unter Wadenkrämpfen in der Nacht litten als diejenigen, die keinen Alkohol tranken.

Schwangerschaft und Stillzeit

Viele Frauen leiden in der Schwangerschaft an - vor allem nächtlichen - Muskelkrämpfen. Ursache ist ein erhöhter Bedarf an Magnesium, um das gesunde Heranwachsen des ungeborenen Kindes sicherzustellen. Auch in der Stillzeit kann es häufiger zu Muskelkrämpfen kommen, da die stillende Frau nicht nur ihren eigenen Bedarf an Magnesium decken muss, sondern auch einen nicht unerheblichen Teil an ihr Kind weitergibt.

Medikamente

Auch Nebenwirkungen von Medikamenten können die Entstehung von Muskelkrämpfen begünstigen. Unter anderem bei den folgenden Medikamenten sind Wadenkrämpfe oder Krämpfe in anderen Körperregionen als Nebenwirkung möglich:

  • Cholesterinsenker (Statine)
  • Hormonelle Verhütungsmittel (z. B. Pille, Hormonspirale)
  • Arzneimittel gegen Bluthochdruck (z. B. Kalziumkanalblocker, Betablocker, ACE-Hemmer, Diuretika)
  • Bronchienerweiternde Mittel bei Asthma (Beta-2-Agonisten, β2-Mimetika)
  • Chemotherapeutika

Grunderkrankungen

Bestimmte Erkrankungen, die eine entscheidende Rolle in der Regulation des Mineralstoff- und Flüssigkeitshaushalts spielen, können zu Muskelkrämpfen führen, wie u. a.:

  • Diabetes mellitus
  • Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • Nerven- und Muskelerkrankungen (z. B. Polyneuropathie, amyotrophe Lateralsklerose)

Weitere Ursachen

Aber auch emotionaler oder psychischer Stress kann dazu führen, dass sich die Muskeln im Rücken verkrampfen.

Spezialfall: Ursachen von Wadenkrämpfen

Wadenkrämpfe können neben den oben genannten noch weitere, spezifischere Ursachen haben. Zu diesen Ursachen zählen Vorerkran­kungen der Gefäße wie z. B. Thrombose der tiefen Beinvenen, chronische Durchblutungs­störungen, Krampfadern in den Waden, aber auch orthopädische Probleme wie eine Fehlhaltung oder Erkrankungen des Skeletts.

Außerdem können Fußfehlstellungen Wadenkrämpfe begünstigen. Diese können angeboren sein, entstehen aber häufig erst im Laufe des Lebens durch falsches Schuhwerk. Zwängen beispielsweise zu enge Schuhe den Fuß stundenlang in eine Fehlstellung, kann die Reaktion des Körpers über das Fersenbein bis in die Wade reichen. In der Folge kann es zu Beschwerden wie Gehstörungen oder eben auch Wadenkrämpfen kommen.

Wadenkrämpfe sind übrigens kein muskuläres Problem, sondern ein neurologisches, es betrifft also unsere Nerven und die Reizleitung. Vereinfacht gesagt sorgen verschiedene Einflüsse - wie zum Beispiel Alkohol, aber auch Vitamin B-Mangel oder Mineralstoffmangel - dafür, dass unser Elektrolyt-Haushalt durcheinander kommt. Diese Elektrolyte sind an der Reiz-Weiterleitung in unseren Nervenmembranen beteiligt.

Was hilft bei Muskelkrämpfen?

Die beste Sofortmaßnahme bei einem nächtlichen Muskelkrampf ist: dehnen - auch wenn es wehtut. Zudem hilft es, aufzustehen und umherzulaufen. Dadurch wird die Muskulatur automatisch gelockert. Tritt der Krampf während des Trainings auf, solltest du den betroffenen Muskel sofort entlasten. Auch das Massieren des Muskels wirkt durchblutungsfördernd, entspannend und wohltuend. Tipp: Wenn du zum Massieren eine Massagepistole nutzen willst, starte langsam und vorsichtig.

Bei einem akuten Muskelkrampf, etwa nachts im Bett, kann in vielen Fällen Dehnung gegen die Verhärtung und den Schmerz helfen. Auch durch Massieren oder sanfte Belastung des Muskels lässt sich manchmal die Dauer des Krampfes reduzieren. Wärmeanwendungen in Form einer Wärmflasche oder eines Kirschkernkissens regen die Durchblutung an und können eine spontane Verhärtung lösen. Manche Betroffene empfinden es als wohltuend, den betroffenen Körperteil hochzulagern.

Gurkenwasser

Um einen Krampf zu stoppen, schwören manche Athletinnen und Athleten auf Gurkenwasser: jene salzige und essighaltige Flüssigkeit, in der Gurken eingelegt sind. Laut einer kleinen US-amerikanischen Studie könnte da etwas daran sein. Das Gebräu verkürzte die Krampfdauer bei Männern mit Flüssigkeitsmangel. Da die Wirkung nahezu sofort einsetzte, sei sie nicht dadurch erklärbar, dass Flüssigkeit oder Elektrolyte aufgefüllt werden, folgern die Autoren. Stattdessen müsse es etwas mit den Nerven zu tun haben.

Dieser Ansicht ist auch Michael Behringer. „Vermutlich stimuliert die Essigsäure bestimmte Rezeptoren im Mund-Rachenraum“, sagt er. Dieses Signal unterbricht offenbar den Krampf. Wie das im Detail funktioniert, ist noch nicht klar.

Eine Studie in den USA bewies, dass Gurkenwasser, also die Einlegeflüssigkeit von sauren Gurken, die Länge der Muskelkrämpfe bei dehydrierten Menschen tatsächlich verkürzt - und zwar um die Hälfte der Zeit. Die Versuchspersonen nahmen dabei einen Mililiter Gurkenwasser je Kilogramm Körpergewicht zu sich.

Elektrostimulation

Ein relativ neuer Ansatz, der sowohl zur Therapie als auch zur Vorbeugung von Muskelkrämpfen helfen könnte, ist die Elektrostimulation. Ein Forscherteam an der Deutschen Sporthochschule Köln entdeckte, dass diese Methode die Reizschwelle für Muskelkrämpfe erhöht - und somit die Häufigkeit für Krämpfe über einen langen Zeitraum deutlich verringert.

Sagt das Gehirn dem Muskel: Spann dich an, sendet es im Grunde nichts anderes als elektrische Impulse. Setzt man solche von außen, kann man absichtlich einen Krampf auslösen. Laut Behringer gibt es hierfür eine minimale Frequenz, eine „Krampfschwelle“, wie er es nennt. In einer Studie, bei der sein Team die Elektrostimulation bei Testpersonen (eigentlich mit einem anderen Ziel) anwandte, stellte es Überraschendes fest: Die übliche Frequenz reichte nicht mehr, um einen Krampf auszulösen. „Offenbar haben wir ihre Krampfschwelle erhöht.“

Inzwischen konnte sein Team in mehreren kleinen Studien Hinweise sammeln, dass ein Training mit elektrischen Impulsen Menschen helfen könnte, die häufig unter Krämpfen leiden: War ihre Krampfschwelle höher, krampften ihre Muskeln viel seltener. Die Methode muss aber noch weiter untersucht werden.

Medikamentöse Therapie

In schweren Fällen und wenn die Ursache der Krämpfe nicht behandelbar ist, kann der Arzt oder die Ärztin Chininsulfat verordnen. Das einzige Medikament, das nach derzeitigem Forschungsstand gegen Muskelkrämpfe hilft, sind Chinin-Präparate mit einer Dosierung von 200 bis 500 Milligramm täglich. Chinin kann im Einzelfall allerdings zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Chinin ist rezeptpflichtig und muss ärztlich verordnet werden.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte empfiehlt, Chininsulfat nur dann einzunehmen, wenn Betroffene starke Beschwerden haben und Dehnübungen sowie Magnesiumpräparate wirkungslos bleiben.

Was noch hilft

  • Nicht immer stecken hinter den krampfartigen Schmerzen Muskelbeschwerden. Sind die Blutgefäße der Grund für die Probleme, sollten Sie versuchen, die Durchblutung anzukurbeln. Neben Bewegung haben sich hier vor allem kurze Kältereize bewährt, also Kneipp-Bäder oder kalte Güsse. Bei starken Wadenschmerzen hilft es, die Beine und Füße kalt abzuduschen und dann die Waden auf ein mit kaltem Wasser getränktes gefaltetes Handtuch abzulegen.
  • Treten die Krämpfe vorwiegend nachts auf, macht es Sinn, direkt vor dem zu Bett gehen zu üben. Setzen Sie sich dabei mit gestreckten Beinen auf den Boden und ziehen Sie die Fußspitzen mit den Händen vorsichtig zu sich heran. Alternativ können Sie im Stehen den angehobenen Vorderfuß gegen eine Wand drücken. Beide Übungen lassen sich auch anwenden, wenn die Muskeln bereits krampfen.
  • Regelmäßiges Training. Bewegung ist wichtig - auch bei Muskeln, die zu Krämpfen neigen. Ein regelmäßiges Training in Verbindung mit Dehnübungen schafft nämlich die besten Voraussetzungen für einen gut durchbluteten, gesunden Muskel. Das Gegenteil bewirkt einseitige, ungewohnte Belastung, z. B.
  • Rückenschläfer sorgen für eine entspannte Muskulatur, indem sie sich ein eingeschlagenes Kissen oder eine Rolle unter die Knie legen. Bei Bauchschläfern ist es wichtig, dass die Füße nicht auf dem Fußrücken abgelegt werden, da es sonst zu einer krampffördernden Überstreckung der Muskulatur kommt.
  • Mit Nackenrolle unter den Knien schlafen (bei nächtlichen Krämpfen)
  • Dehnen: Zehen umfassen und in Richtung Schienbein ziehen; Umherlaufen und fest auf den Boden aufstampfen oder mit der Fußsohle von einer Wand abtreten
  • Muskel massieren
  • Wärme, z. B.

Wie beuge ich vor?

Damit es gar nicht erst zu schmerzhaften Krämpfen kommt, solltest du ein paar Tipps befolgen. Wichtig: Treten trotz dieser Maßnahmen weiterhin Muskelkrämpfe auf, lasse die Ursache ärztlich abklären.

  • Gezielte tägliche Dehnungsübungen können helfen - zum Beispiel ein Vorbeugen des Körpers im Stand, ohne dass die Fersen abheben. Allerdings ist auch hier wissenschaftlich unklar, ob das Dehnen tatsächlich immer effektiv ist.
  • Wer nur wenige Minuten pro Tag in Dehnübungen investiert, hat gute Chancen, schmerzhafte Krämpfe zu vermeiden.
  • Nimm dir vor dem Schlafengehen ein paar Minuten Zeit, um deine Waden- und Oberschenkelmuskulatur jeweils dreimal für zehn Sekunden zu dehnen, indem du die Fersen kräftig nach unten durchdrücken.
  • Regelmäßiger Ausdauersport, wie Joggen, Schwimmen, Walken oder Radfahren, regt die Durchblutung in den Beinen an und beugt Krämpfen in Waden und Oberschenkel vor. Wichtig ist dabei jedoch darauf zu achten, den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust auszugleichen.
  • Wer regelmäßig unter Krämpfen in den Waden leidet, kann durch gezieltes Dehnen der Wadenmuskulatur dagegen steuern. Eine Möglichkeit, die Waden zu dehnen, ist es, sich in Schrittstellung vor eine Wand zu stellen, das vordere Bein zu beugen und die hintere Ferse in den Boden zu drücken, bis ein leichtes Ziehen in der Wade spürbar ist. Alternativ können Sie sich mit gestreckten Beinen auf den Boden setzen und die Fußspitzen nach oben ziehen, sodass die Fersen den Boden nicht mehr berühren.
  • Um nächtlichen Wadenkrämpfen vorzubeugen, kann es helfen, die Beine warm zu halten, indem Sie warme Socken anziehen oder die Beine auf eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen legen.
  • Auch regelmäßige Wechselduschen mit warmem und kaltem Wasser können Wadenkrämpfen vorbeugen. Sie wirken entkrampfend und trainieren gleichzeitig die Venen.
  • Vermeiden Sie zu enges Schuhwerk, in denen Ihre Füße gequetscht werden. Auch Schuhe mit hohen Absätzen sollten Sie seltener tragen, wenn Sie zu Krämpfen neigen, denn sie belasten die Wadenmuskulatur zusätzlich. Bei einer Fußfehlstellung können entsprechenden Einlagen die Füße entlasten und helfen, Krämpfen vorzubeugen.
  • Viel Flüssigkeit hilft gegen Muskelkrämpfe - sofern es sich nicht um Alkohol handelt. Der kann nämlich Störungen im Elektrolythaushalt verursachen und sogar krampfauslösend wirken.
  • Achte darauf, dass du dich jeden Tag mindestens 30 Minuten bewegst. Das lockert die Muskeln und fördert die Durchblutung. Wenn du viel und gerne trainierst: Übertreibe es nicht und höre auf deinen Körper!

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Normalerweise sind Muskelkrämpfe in den Beinen oder anderen Körperbereichen harmlos. Wenn die Krämpfe aber immer wiederkommen, ist es sinnvoll, eine hausärztliche Praxis aufzusuchen. Derdie ArztÄrztin kann unter anderem eine Blutuntersuchung vornehmen, um etwa die Konzentration der Elektrolyte zu bestimmen.

Muskelkrämpfe am ganzen Körper sollten sofort ärztlich abgeklärt werden.

Beim Arzt oder der Ärztin sollte abgeklärt werden, ob eine Erkrankung hinter den häufigen Krämpfen stehen könnte, wie zum Beispiel eine Schilddrüsenfunktionsstörung oder Morbus Addison.

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