"Unsere Seite nutzt Cookies, um Ihnen ein optimales Surferlebnis zu bieten." Diese oder ähnliche Sätze begegnen uns auf fast jeder Webseite. Doch was bedeuten sie wirklich und wie kann man sich vor ungewolltem Tracking schützen? Dieser Artikel klärt auf, wie Cookies funktionieren, welche Arten es gibt und wie Sie Ihre Cookie-Einstellungen optimal verwalten, um ein entspannteres Surferlebnis zu genießen.
Was sind Cookies eigentlich?
Cookies sind kleine Datensätze, die auf Ihrem Gerät gespeichert werden, wenn Sie eine Webseite besuchen. Wenn Sie später dieselbe Seite erneut besuchen, kann diese Sie wiedererkennen. Der Begriff "Cookie" entstand einer verbreiteten Interpretation zufolge, weil in diesen - wie in einem Glückskeks (auf Englisch: fortune cookie) - Informationen verpackt und transportiert werden. In der Computerwissenschaft wurde zunächst der Begriff "Magic Cookie" genutzt, der später zu "Cookies" verkürzt wurde.
Cookies können jedoch auch personenbezogene Informationen transparent machen und an Unternehmen und Werbetreibende übermitteln. Mithilfe von Cookies können Unternehmen Ihr Surfverhalten theoretisch über Jahre verfolgen, die gesammelten Informationen zusammenfügen und so ein umfassendes Profil über Sie erstellen. Diese Informationen können Unternehmen dann u.a. zu Werbezwecken professionell vermarkten. Je detaillierter ein solches Profil ist, desto höher ist der monetäre Wert des jeweiligen Nutzerprofils. Und je besser der Anbieter Sie kennt, desto besser kann er Sie werblich ansprechen.
Sind Cookies gut oder schlecht?
Die Diskussion über Cookies ist seit Jahren in vollem Gange. Sind sie gut oder schlecht? Böse oder hilfreich? Die Antwort auf diese Fragen lässt sich nicht mit einem klaren "Ja" oder "Nein" beantworten. Die Dinge sind hier, wie so oft im Leben, eher grau als schwarz oder weiß. Denn sicher ist: Ohne bestimmte Cookies wäre eine Nutzung des Internets, in der Form wie wir es kennen, gar nicht möglich. Online-Shopping, Onlinebanking und Co. wären ohne Cookies problematisch bis unmöglich. Die Frage ist also weniger, ob wir Cookies zulassen möchten, sondern eher welche. Als allgemein unproblematisch gelten sogenannte Session-Cookies.
Arten von Cookies
Es gibt verschiedene Arten von Cookies, die unterschiedliche Zwecke erfüllen:
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Technisch erforderliche Cookies
Technisch erforderlich sind Cookies, welche dazu dienen, eine Webseite oder App in dem von Nutzer:innen gewünschten technischen Umfang anzubieten. Ein Cookie ist zumeist dann technisch notwendig, wenn eine konkrete Funktion einer Webseite nicht ohne das Setzen des Cookies angeboten werden kann. Diese Art von Cookies kann von Webseitenbetreiber:innen auch ohne Einwilligung der Nutzer:innen gesetzt werden.
Zu den technisch erforderlichen Cookies können zum Beispiel sogenannte "Session-Cookies" gehören. Diese temporären Cookies werden nach jeder beendeten Internet-Sitzung automatisch gelöscht. In der Regel werden diese gelöscht, wenn Sie Ihren Browser schließen. Aktivieren Sie Session-Cookies für Ihren Browser, hat das beispielsweise den Vorteil, dass sich ein Online-Shop die Produkte merkt, die Sie zuvor in den Warenkorb gelegt haben. Das kann praktisch sein, denn ohne sie wäre der digitale Warenkorb bei jedem Aufruf einer neuen Unterseite wieder leer.
Trotzdem sollten Sie aufpassen: Denn beenden Sie Ihre Internet-Sitzung nicht bzw. melden Sie sich nicht von der Sitzung ab, bleibt das Session-Cookie weiterhin gültig, bis Sie Ihren Browser schließen - Ihr Warenkorb zum Beispiel könnte also für andere sichtbar werden, wenn diese Zugriff auf Ihr Gerät haben. Vorsicht ist aber vor allem bei öffentlich zugänglichen Computern oder mobilen Geräten geboten. Loggen Sie sich nicht aus der Internetseite oder der App aus, kann jemand anderes in Ihrem Profil möglicherweise Schaden anrichten. Zudem sind zum Beispiel soziale Netzwerke oft so eingestellt, dass Ihre Zugangsdaten gespeichert bleiben, auch wenn Sie den Browser schließen. Deshalb: Nach der Nutzung an öffentlich zugänglichen Geräten immer ausloggen!
Tracking-Cookies und Cookies von Drittanbietern
Neben Cookies, die technisch zur Bereitstellung eines Dienstes erforderlich sind, gibt es auch die sogenannten Verfolgungs-Cookies (englisch: Tracking-Cookies). Mithilfe dieser Cookies können Unternehmen (z. B. Werbefirmen) ein besonders umfangreiches individuelles Profil von Ihnen anfertigen. Tracking-Cookies können auch zu einem Sicherheitsrisiko werden, denn manchmal speichern die kleinen Textdateien auch sensible Daten wie Benutzernamen, Adressen, Telefonnummern oder Bankverbindungen. Dem anschließenden Missbrauch dieser persönlichen Daten sind hier keine Grenzen gesetzt.
Verfolgungs-Cookies werden jedoch nicht nur von den Unternehmen platziert, deren Seiten Sie aktiv besuchen, sondern auch von vielen anderen Unternehmen - von so genannten Drittanbietern. Das sind häufig Werbefirmen, die auf diese Weise auf Sie persönlich zugeschnittene Werbung platzieren können. Als Nutzer:in können Sie jedoch nur schwer nachvollziehen, welche Informationen in welchem Umfang automatisch an welche Unternehmen weitergeleitet werden.
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Cookie-Banner kurz erklärt
Bereits um die Jahrtausendwende hat die Europäische Union für alle Mitgliedsstaaten einheitliche Regeln im Datenschutz, insbesondere die E-Privacy-Richtlinie und die Datenschutzrichtlinie, verabschiedet. Letztgenannte wurde 2018 mit Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) abgelöst. Für Cookies und vergleichbare Technologien gilt in Deutschland zudem das Telekommunikation-Digitale-Dienste-Datenschutz-Gesetz (TDDDG). Demnach müssen Betreiber:innen von Webseiten eine Einwilligung vor dem Setzen von Cookies einholen, wenn diese nicht technisch erforderlich sind. Die Einwilligung zur Anwendung von Cookies darf nicht in Form von voreingestellten Häkchen oder Kreuzchen erfolgen, sondern hierzu müssen Nutzer:innen aktiv ihre Zustimmung erteilen.
Es muss eine gut sichtbare "Alles ablehnen"-Schaltfläche auf der ersten Ebene im Einwilligungsbanner geben, wenn es dort auch eine "Alle akzeptieren"-Option gibt (VG Hannover, Urteil vom 19. März 2025, Az. 10 A 5385/22 und Oberlandesgericht Köln, Urteil vom 19. Januar 2024, Az. 6 U 80/23). Cookie-Hinweise, die Sie manipulieren oder zu einer Zustimmung verleiten, die Sie eigentlich nicht wollten (sogenannte Dark Patterns), können nach der Rechtsprechung unzulässig sein (Landgericht München, Urteil vom 29. November 2022, Az. 33 O 14766/19; Landgericht Rostock, Urteil vom 15. September 2020, Az. 3 O 762/19; Oberlandesgericht Köln, Urteil vom 19. Januar 2024, Az. 6 U 80/23).
Viele Cookie-Banner benennen verschiedene Kategorien von Cookies:
- Notwendige/Erforderliche/Wesentliche Cookies: Diese Cookies sind für das Bereitstellen der Internetseite und ihrer Funktionen technisch zwingend, so dass sie auch nicht abgewählt oder verweigert werden können. Ein bei diesen Cookies voreingestelltes Häkchen, Kreuzchen oder ein Auswahl-Schalter sind in Ordnung. Eine Webseite, die nur technisch notwendig Cookies einsetzt, benötigt daher auch gar kein lästiges Cookie-Banner.
- Leistungs-/Analyse-/Statistik-Cookies: Diese Cookies sind für den eigentlichen Betrieb der Seite nicht nötig, helfen den Betreibern aber, die Seiten und Angebote zu verbessern. Das muss aber nicht zwingend eine Verbesserung im Sinne der Kunden sein. Diese Cookies dürfen nicht vorausgewählt sein.
- Marketing-/Werbe-/Personalisierungs-Cookies: Diese Cookies werden für die Auswahl der Werbung und Inhalte genutzt, die Ihnen auf Internetseiten angezeigt wird. Dabei geht es einerseits darum, Ihre Interessen beim Besuch der Seiten zu erfassen und auszuwerten, um auf anderen Internetseiten entsprechende Werbung auszuspielen. Andererseits werden Erkenntnisse über Ihre Besuche auf anderen Seiten genutzt, um auf der aktuellen Internetseite auf Sie zugeschnittene Werbung anzuzeigen. Personalisierungs-Cookies dienen auch dazu, Ihnen nur bestimmte Inhalte einer Internetseite anzuzeigen - zum Beispiel auf einer Nachrichtenseite nur die Sport- oder Politikartikel einer bestimmten Region. Das erhöht allerdings auch die Gefahr der "Filterblase", in der Sie nur noch solche Informationen erhalten, die Ihre Meinung bestätigen und andere kritische Meinungen gar nicht erst zu Gesicht bekommen.
Was tun gegen Cookies? 7 Tipps für mehr Privatsphäre
- Cookies regelmäßig löschen: Wollen Sie sich beim Surfen nicht allzu sehr beobachten lassen, löschen Sie regelmäßig alle gespeicherten Cookies. Das ist meist über die Einstellungen des Browsers oder auf den Geräten unter "Datenschutz" oder "Inhaltseinstellungen" möglich. Löschen Sie Cookies bestenfalls nach jedem Surfen im Netz, mindestens jedoch einmal monatlich.
- Cookie-Einstellungen verwalten: Um Tracking vorzubeugen bzw. es deutlich zu reduzieren, können Sie Ihrem Browser zudem über die Datenschutzeinstellungen mitteilen, wie er mit Cookies verfahren soll. Dort können Sie die zum Cookie-Setzen berechtigten Webseiten verwalten und insbesondere Drittanbieter-Cookies einschränken. Welcher Browser in diesem Bereich was kann, erfahren Sie bei der Stiftung Warentest.
- Mit Cookie-Bannern sorgsam umgehen: Der Cookie-Banner ist eine sehr effektive Möglichkeit, um Tracking-Cookies und Profiling zu verhindern. Vielleicht die beste, die Sie haben. Deshalb empfehlen wir: Erlauben Sie bei der Cookie-Abfrage unbedingt nur die essentiellen oder notwendigen Cookies. Wahrscheinlich müssen Sie sich dafür einen Moment Zeit nehmen und den Impuls unterdrücken, auf das bunte, leuchtende Kästchen zu drücken. Das ist nämlich bei den meisten Anbietern der "Alles-akzeptieren-Knopf". Der graue, kleine, blasse Button mit dem langweiligen Titel "Einstellungen" - das ist Ihr Button! Manchmal steht da auch "Mehr erfahren" oder "Optionen". Da sollen Sie hin! Dort müssen Sie kurz überprüfen, dass NUR das Häkchen "Essentiell" oder "Notwendig" gesetzt ist und die Einstellungen speichern. Und schon geht’s weiter. Mittlerweile bieten aber auch immer mehr Anbieter einen „Alle ablehnen“-Button direkt auf der ersten Ebene des Cookie-Banners. Alternativ steht auch „nur notwendige/erforderliche Cookies“ drauf. Dann können Sie mit einem Klick an dieser Stelle alle nicht notwendigen Cookies ablehnen.
- Session-Cookies bevorzugen: Stellen Sie Ihren Browser so ein, dass die Cookies nach jeder Sitzung automatisch gelöscht werden. Somit wird ein dauerhaftes Tracking und die Analyse Ihrer Daten erschwert. Hierfür ist es jedoch wichtig, dass Sie Ihre Sitzungen immer richtig beenden. Konkret heißt das: Melden Sie sich aus Online-Shops und vom Online-Banking ab und schließen Sie den Browser nach jeder Sitzung. Einziger Nachteil: Sie können bei unterschiedlichen Diensten wie Sozialen Netzwerken oder Online-Shops nicht mehr über eine Sitzung hinaus eingeloggt bleiben, sondern müssen sich jedes Mal neu einloggen. Dies ist aber ohnehin ratsam, um einen Missbrauch der Online-Zugänge durch unbefugte Dritte zu vermeiden (siehe oben).
- Drittanbieter-Cookies verbieten: Es ist sinnvoll, Cookies von Drittanbietern grundsätzlich im Browser zu deaktivieren. Wählen Sie hierfür in den Browsereinstellungen unter dem Menüpunkt "Datenschutz" / "Cookies von Drittanbietern akzeptieren" die Option "nie akzeptieren". Safari-Nutzer können unter dem Menüpunkt "Datenschutz & Sicherheit" die Option "Cross-Sitetracking verhindern" auswählen.
- Anti-Tracking-Programme installieren: Mit der Installation eines kostenlosen Anti-Tracking-Programms können Sie einen Eindruck über die Vielzahl der Unternehmen bekommen, die beim Besuch jeder einzelnen Webseite Cookies und Tracker platzieren und deren Einsatz einschränken. Beachten Sie jedoch, dass es - je nach Umfang eines solchen Add-Ons - zu Einschränkungen bei der Darstellung und Funktionsweise von Webseiten kommen kann.
- Anonymen Modus nutzen: Einige Browser bieten die Option, im anonymen Modus - auch "Inkognito-Modus" genannt - zu surfen. Hierbei werden insgesamt weniger Daten im Browser gespeichert. Besonders nützlich ist diese Funktion, wenn Sie sich ein Gerät mit anderen Personen teilen, die auch denselben Browser nutzen.
Cookie-Banner-Blocker: Add-ons für ein entspannteres Surfen
Wer die lästigen Cookie-Banner komplett loswerden möchte, kann auf Browser-Erweiterungen zurückgreifen. Hier sind einige beliebte Optionen:
- I don't care about cookies: Dieses Add-on blendet Cookie-Banner automatisch aus, indem es die Cookie-Abfragen im Hintergrund abnickt. Es ist für Firefox, Chrome, Opera und Edge verfügbar. Nach der Installation ist keine weitere Konfiguration erforderlich. Auf Wunsch können Sie Webseiten von der Automatisierung ausschließen und die Cookie-Banner manuell verwalten.
- I still don't care about cookies: Eine Community-Edition der oben genannten Erweiterung, die ohne die Beteiligung des Antivirenanbieters Avast entwickelt wird.
- Ghostery: Dieses Add-on blockiert Tracking-Skripte und blendet Cookie-Consent-Banner aus.
- Vivaldi Browser: Der Vivaldi Browser verfügt über eine integrierte Funktion, den "Cookie Crumbler", der Cookie-Webseiten-Flächen unterdrückt.
- Brave Browser: Der Brave Browser hat ebenfalls eine integrierte Funktion, um das Aufpoppen von Cookie-Consent-Bannern zu unterbinden. Aktivieren Sie "EasyList Cookie" in den Einstellungen.
- DuckDuckGo Browser: Der DuckDuckGo Browser bietet eine native Möglichkeit, um Cookie-Dialoge zum Verschwinden zu bringen. Aktivieren Sie die Option "Let DuckDuckGo manage cookie consent pop-ups" in den Einstellungen.
Cookie-Einstellungen in verschiedenen Browsern anpassen
Google Chrome
- Öffnen Sie Google Chrome und klicken Sie auf die drei Punkte oben rechts im Fenster.
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- Hier können Sie generell zulassen oder verbieten, dass Cookies gespeichert werden dürfen. Außerdem können Sie auch Cookies von Drittanbietern separat blockieren.
- Um gespeicherte Cookies und andere Daten von Internetseiten zu löschen, klicken Sie auf "Daten löschen". Aktivieren Sie die Kästchen der Daten, die gelöscht werden sollen, und wählen Sie den Zeitraum aus, aus dem Sie die Daten entfernen wollen. Klicken Sie auf "Jetzt löschen".
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