Dietmar "Didi" Hamann, eine bekannte und für seine Klartext-Analysen geschätzte Persönlichkeit im deutschen Fußball, hat eine beeindruckende Karriere hinter sich. Der Vize-Weltmeister von 2002 und Champions-League-Sieger von 2005 (mit dem FC Liverpool) bleibt dem Publikum als Sky-Experte erhalten, nachdem er seinen Vertrag beim Bezahlsender verlängert hat.
Hamanns Karriere als TV-Experte
Seit 2014 ist Hamann fester Bestandteil der Bundesliga-Übertragungen von Sky Sport. Auch in der nächsten Saison wird er weiterhin am Samstag ab 14 Uhr in der Sendung „Countdown“ auf den Bundesliga-Spieltag einstimmen und nach Schlusspfiff in der Highlight-Show „Alle Spiele, alle Tore“ die Ergebnisse analysieren. Die Moderation erfolgt im Wechsel mit Britta Hofmann und Michael Leopold. Zusätzlich setzt Hamann seine Kolumne auf Skysport.de fort und ist regelmäßig sonntags zu Gast bei „Sky 90“ mit Moderator Patrick Wasserzieher.
Alexander Rösner (Chefredakteur Sky Sport) betont: „Didi Hamanns Stimme hat in Fußball-Deutschland Gewicht. Mit seinen meinungsstarken Analysen ist er seit mittlerweile über einem Jahrzehnt eine feste Größe in unseren Bundesliga-Übertragungen und wird dies zu unserer großen Freude auch in den kommenden Jahren bleiben.“
Hamann selbst äußert sich positiv über seine Tätigkeit: „Der Fußball, meine Tätigkeit als Sky Experte und die Zusammenarbeit mit dem großartigen Team von Sky Sport machen mir einfach Spaß.“
Anfänge als Fußballprofi
Seine Profi-Karriere begann Hamann beim FC Bayern München (1992 bis 1998). Danach spielte er in England für Newcastle United (1998/99), den FC Liverpool (1999 bis 2006), Manchester City (2006 bis 2009) und die Milton Keynes Dons (2010/2011). Für Deutschland absolvierte er 59 Länderspiele und erzielte dabei fünf Tore.
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Gesundheitliche Probleme in der Vergangenheit
Bereits in seiner aktiven Zeit als Fußballer hatte Hamann mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Im März 1997 erlitt er einen leichten Schlaganfall, der zunächst Rätsel aufwarf. Nach einem Zusammenprall im Spiel gegen Bochum wurde eine Schürfwunde an der Schläfe festgestellt. Franz Beckenbauer vermutete, dass sich dabei ein Blutpfropfen im Gehirn entwickelt haben könnte. Hamanns Bruder, Matthias Hamann, unterstützte diese These und vermutete eine Gehirnprellung durch ein Kopfballduell.
Trotz Kreislaufproblemen und kurzzeitigem Sehverlust während eines Spiels, ermutigte ihn sein Arzt Roman Haberl, dass er wieder Fußball spielen könne. Nach einem Sturz in seiner Wohnung wurde Hamann mit Lähmungserscheinungen und Sprachstörungen in ein Münchner Krankenhaus gebracht. Er konnte die Intensivstation jedoch wieder verlassen und wartete auf der Privatstation auf seine Entlassung.
Persönliche Krise: Spielsucht und Alkohol
In seiner Autobiografie "The Didi Man: My Love Affair with Liverpool" legte Hamann eine Art Lebensbeichte ab. Er sprach offen über seine Spielsucht und eine schwere Lebenskrise nach seinem Abschied vom FC Liverpool 2006 und dem Scheitern seiner Ehe. Unter Schlaflosigkeit leidend, steigerte er sich in das Wetten auf Cricket-Spiele hinein und verlor eines Tages 288.400 Pfund (rund 346.000 Euro).
Hamann beschreibt diese Zeit als "verloren". Er interessierte sich immer mehr für Cricket und dessen komplexere Wettarten, um sein Gehirn zu fordern und weniger über die innere Verwüstung nachzudenken. In seinem letzten Jahr als Spieler bei Manchester City trank er zu viel Alkohol. Im Sommer 2009 musste er wegen Trunkenheit am Steuer seinen Führerschein für 16 Monate abgeben.
Nach dem hohen Verlust beim Cricket erkannte Hamann, dass sich etwas ändern musste. Inzwischen hat er seine Probleme überwunden und sich seinem Leben neu gewidmet.
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Hamann als Kritiker und Experte
Hamann scheut sich nicht, Kritik zu äußern, was ihm sowohl Anerkennung als auch Anfeindungen einbringt. Insbesondere seine Analysen des FC Bayern München und dessen Spieler sorgen regelmäßig für Diskussionen.
So kritisierte er beispielsweise, dass der FC Bayern bei einem schwächelnden Jamal Musiala ein Offensivproblem habe, da zu viele Flügelstürmer zu wenig Ertrag bringen würden. Sportvorstand Max Eberl bezeichnete Hamann daraufhin als "Tinnitus", der alle drei Tage hochkomme.
Auch Harry Kane wurde von Hamann kritisiert, der dessen hohen Preis in Frage stellte. Trotz dieser Kontroversen gibt Hamann als Experte den Takt vor und scheut sich nicht, sich mit den Großen anzulegen.
Aktuelle Tätigkeit und Zukunftspläne
Nach seinem Rücktritt als Trainer beim englischen Fünftligisten Stockport County strebt Hamann den Trainerschein und die Profi-Lizenz an. Sein Ziel ist es, eines Tages Trainer beim FC Liverpool zu werden.
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