Kurze Durchblutungsstörung im Gehirn: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Durchblutungsstörung im Gehirn ist ein ernstes medizinisches Problem, das sofortige Aufmerksamkeit erfordert. Sie tritt auf, wenn das Gehirn nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Dies kann verschiedene Ursachen haben und sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen, Folgeschäden zu minimieren oder ganz zu vermeiden.

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Einführung

Jährlich erleiden in Deutschland etwa 350.000 Menschen einen Schlaganfall (Apoplex). Von diesen verstirbt jeder Fünfte innerhalb der ersten vier Wochen nach dem Ereignis, und ein Drittel der Überlebenden ist dauerhaft pflegebedürftig. Schlaganfälle treten häufiger bei Menschen über 65 Jahren auf und gehören zu den Haupttodesursachen in westlichen Industrienationen. Sie sind zudem die häufigste Ursache für Pflegebedürftigkeit im Erwachsenenalter.

Obwohl der Begriff "Schlaganfall" ein plötzliches Ereignis suggeriert, treten oft schon Monate zuvor Warnsignale auf, die jedoch häufig ignoriert werden. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung von Risikofaktoren kann helfen, einem drohenden Infarkt vorzubeugen.

Was ist eine Durchblutungsstörung im Gehirn?

Bei einer Durchblutungsstörung im Gehirn kann das Blut nicht mehr ungehindert durch die Blutbahnen fließen. Die ausreichende Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff ist dadurch eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie z. B. Blutgerinnsel, Gefäßverengungen oder -verschlüsse oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

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Die Krankheit kann schleichend oder akut auftreten, je nach Ausprägung. Akute Störungen führen oft zu Empfindungs- und Wahrnehmungsstörungen und können innerhalb weniger Minuten oder Stunden zu ischämischen Attacken oder sogar Schlaganfällen führen. Schleichende Erkrankungen werden oft erst spät erkannt.

Ursachen von Durchblutungsstörungen im Gehirn

Schlaganfälle können drei Hauptursachen haben:

  • Thrombose: Eine Gefäßverstopfung durch ein Blutgerinnsel, das sich an einer meist atherosklerotisch vorgeschädigten Stelle der Gefäßwand bildet. Faktoren wie verminderte Kreislaufaktivität oder erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes können dies begünstigen.
  • Embolie: Ein Blutgerinnsel (Embolus) wird an anderer Stelle im Körper gebildet, meist im Herzen (z.B. bei Herzrhythmusstörungen), und mit dem Blutstrom verschleppt. Es bleibt dort hängen, wo sein Durchmesser dem des Gefäßes entspricht, was zu einer abrupten Unterbrechung der Blutversorgung führt.
  • Hirnblutung (Hämorrhagie): Der Austritt von Blut aus einer Hirnarterie, oft verursacht durch unerkannte Schwachstellen oder Fehlbildungen der Hirnarterien (z.B. Aneurysma). Bluthochdruck und eine verminderte Gerinnungsfähigkeit des Blutes können Hirnblutungen begünstigen.

Insgesamt sind in 95 % der Fälle vaskuläre (gefäßbezogene) Ursachen für plötzlich auftretende neurologische Defizite verantwortlich, wobei es sich in 50 % der Fälle um extrakranielle (außerhalb des Schädels gelegene) Gefäßschäden handelt.

Die wichtigste Ursache für Durchblutungsstörungen ist die Arteriosklerose, also Kalk- und Fettablagerungen in den Blutgefäßen. Dies betrifft etwa vier Millionen Deutsche.

Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen im Gehirn

Ein Risikofaktor ist ein Umstand oder eine Verhaltensweise, die häufiger bei Menschen mit Schlaganfall auftritt als bei anderen. Das Risiko für einen Schlaganfall nimmt mit der Anzahl und der Schwere der Risikofaktoren zu. Daher bietet sich hier ein sinnvoller Ansatz zur Vorsorge und Behandlung.

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Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:

  • Erhöhter Blutdruck (Hypertonie): Der wichtigste Risikofaktor für den Schlaganfall.
  • Erhöhte Fibrinogenspiegel: Ein Bestandteil des Blutgerinnungssystems.
  • Diabetes mellitus (erhöhte Blutzuckerspiegel)
  • Rauchen
  • Lipoprotein A: Eine Untergruppe des LDL-Cholesterins.
  • Herzrhythmusstörungen oder Herzmuskelschwäche: Ursächlich für die Entstehung von Embolien.
  • Erhöhte Cholesterinwerte
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Hoher Alkoholkonsum
  • Höheres Alter
  • Entzündliche Veränderungen (z.B. durch Chlamydien-Infektion): Können bei der Entstehung von gefährlichen Gefäßablagerungen mitwirken.
  • Ungesunde Ernährung
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Einnahme hormoneller Verhütungsmittel (insbesondere in Verbindung mit Rauchen)
  • Erhöhte Blutfette
  • Veranlagung

Symptome von Durchblutungsstörungen im Gehirn

Durchblutungsstörungen im Gehirn können sich durch eine Vielzahl von Symptomen bemerkbar machen. Diese können plötzlich oder allmählich auftreten und in ihrer Intensität variieren.

Folgende Warnsignale können ein Hinweis darauf sein, dass ein Schlaganfall droht:

  • Plötzliche Lähmung, Schwäche oder Empfindungsstörung im Bereich von Gesicht, Arm, Bein oder einer Seite des Körpers
  • Plötzliche (meist einseitige) Sehminderung, Sehfeldbegrenzung, Doppelbilder
  • Plötzliche Schwierigkeiten, zu sprechen oder Sprache zu verstehen
  • Plötzliche Hör-, Geschmacks- oder Schluckstörungen
  • Plötzliche starke Kopfschmerzen ohne plausible Ursache
  • Plötzlicher unerklärlicher Schwindel, Gangunsicherheit, Schwanken oder gar Umkippen
  • Erhebliche Müdigkeit ohne gegebenen Anlass
  • Vergesslichkeit von Wörtern
  • Schwierigkeiten beim Formulieren von Sätzen
  • Ungewöhnliche Artikulation

Die Symptome bestehen oft nur sehr kurze Zeit und verschwinden wieder - vermeintlich folgenlos. Deshalb werden sie häufig als harmlos abgetan. Diese Fehleinschätzung ist jedoch fatal!

Altersbedingte Durchblutungsstörungen

Altersbedingte Durchblutungsstörungen im Gehirn, auch als zerebrovaskuläre Erkrankungen bekannt, können verschiedene Symptome verursachen:

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  • Gedächtnisprobleme: Ein nachlassendes Gedächtnis, insbesondere Schwierigkeiten beim Erinnern an kürzlich erlebte Ereignisse oder das Vergessen von wichtigen Terminen.
  • Konzentrationsstörungen: Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben zu konzentrieren, komplexe Informationen zu verarbeiten oder Aufgaben zu organisieren, leicht ablenkbar sein, oder Probleme beim Lesen oder Verstehen von Texten zu haben.
  • Schwindel: Ein Gefühl der Desorientierung oder Schwindel, insbesondere beim Aufstehen oder Drehen des Kopfes, Instabilität oder ein Drehschwindel, insbesondere beim Aufstehen oder Ändern der Position.
  • Kopfschmerzen: Häufig auftretende Kopfschmerzen, die möglicherweise von Migräneanfällen begleitet werden können.
  • Gleichgewichtsprobleme: Schwierigkeiten beim Gehen oder Stehen, Instabilität und ein erhöhtes Sturzrisiko. Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten.
  • Sprachprobleme: Veränderungen in der Sprachfähigkeit, wie Schwierigkeiten beim Finden von Worten, Verwechseln von Wörtern oder undeutliche Aussprache.
  • Lähmungen: In schweren Fällen können Durchblutungsstörungen zu Lähmungen oder Muskelschwäche führen, insbesondere auf einer Körperseite. Schwierigkeiten beim Bewegen bestimmter Körperteile, Kraftverlust in den Armen oder Beinen, eingeschränkte Mobilität.

Diagnostik von Durchblutungsstörungen im Gehirn

Ziel der Diagnostik ist, bereits die Frühstadien von Schlaganfall-begünstigenden Gefäßerkrankungen festzustellen, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Die Diagnostik umfasst in der Regel:

  • Anamnese (ärztliches Gespräch): Erhebung der Krankengeschichte, Risikofaktoren und aktuellen Beschwerden. Besonders wichtig sind dabei frühere oder aktuelle Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Hirngefäße, Bluthochdruck und Diabetes. Die Ärztin oder der Arzt erkundigt sich nach Beschwerden und Problemen im Alltag, nach Stimmungsschwankungen sowie nach den Lebensumständen.
  • Körperliche Untersuchung: Um festzustellen, ob Durchblutungsstörungen vorliegen. Ebenso wichtig ist der neurologische Status, der die Koordination, Motorik, den Tastsinn und den Gleichgewichtssinn umfasst.
  • Blutdruckmessung
  • EKG (Elektrokardiogramm)
  • Laboruntersuchungen: Blutentnahme zur Labordiagnostik, um Risikofaktoren wie erhöhte Cholesterinwerte, Blutzucker oder Entzündungsmarker (z.B. CRP) zu bestimmen.
  • Apparative Techniken:
    • Ultraschalluntersuchung (Sonographie): Die Beschaffenheit der Arterien, insbesondere der großen Arterien im Halsbereich, kann sehr gut mittels Ultraschall beurteilt werden. Die Farbdopplersonographie zeigt Gefäßwände, Blutfüllung und Strömungseigenschaften zugleich an. Mit Spezialsonden können per Hautkontakt sogar Gefäße tief im Inneren des Schädels untersucht werden (transkranieller Doppler bzw. Farbdoppler). Ultraschalltechniken dienen auch am Herzen zur Suche nach Thromben und Herzfehlern (Echokardiographie).
    • MRT (Magnetresonanztomographie): Das Gehirn selbst kann bildgebend sehr aussagestark mit MR-Techniken (MR = Magnetresonanz; synonym: Kernspin) untersucht werden. Areale mit frischen oder chronischen Durchblutungsstörungen sind gut erkennbar. Zugleich können die Hirngefäße bildlich dargestellt werden.
    • CT (Computertomographie): Eine ähnliche Untersuchung des Schädels ist die Computertomographie (CT, Röntgenverfahren). Sie zeigt frühe Infarktstadien und Blutungen sehr sensibel. Bei Unfällen (sog. Schädel-Hirn-Traumen) ist dies die Standardmethode der Primärdiagnostik.
    • Angiographie: Die gegenwärtig aussagekräftigste Methode zur Darstellung der Gefäße des Halses und des Hirngebietes ist die Angiographie. Sie erfolgt heute in digitaler Subtraktionstechnik, die eine erhebliche Reduktion der Strahlendosis bei hervorragender Detailerkennbarkeit gestattet. Über eine Punktion im Leistenbereich (in lokaler Schmerzfreiheit) wird ein spezieller Miniaturschlauch ("Katheter") bis in die Brustschlagader vorgeschoben und hierüber Kontrastmittel eingebracht, welches die Gefäße im Röntgenbild erkennbar macht. Bei Erfordernis kann mit noch weiter miniaturisierten Systemen bis in einzelne, kleine und kleinste Gefäße des Hirngebietes ("selektiv") weiter untersucht werden.
    • Medizinische Demenztests: Dienen der Beurteilung der geistigen Leistungsfähigkeit. Dabei werden bestimmte geistige Leistungsbereiche, wie Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit getestet.

Behandlung von Durchblutungsstörungen im Gehirn

Die Behandlung einer Durchblutungsstörung im Gehirn richtet sich nach deren Ursache und Schweregrad. Die Medizin unterscheidet hierbei zwischen akuten und vorbeugenden Maßnahmen sowie Rehabilitationsbehandlungen.

Akutbehandlung

Bei einer akuten Erkrankung versucht der Arzt initial, das Gehirn vor weiteren Schäden zu bewahren. Der Behandlungsansatz ist abhängig von der Art der Erkrankung. Es wird zwischen ischämischem Schlaganfall und hämorrhagischem Schlaganfall unterschieden.

  • Ischämischer Schlaganfall: Ärzte versuchen in der Regel, das Blutgerinnsel (Embolie) möglichst schnell aufzulösen. Bei Erfordernis kann entweder die Verstopfung mit einer Lysetherapie (hochwirksame Medikamente, die über kleine Schläuche direkt in die Verstopfung gegeben werden; Risiko: Blutungen) oder je nach Lage ggf. auch operativ beseitigt werden. Verschleppte feste Gefäßablagerungen, Fettkristalle oder -tröpfchen sind auf diese Weise nicht zu entfernen, so dass nur eine Begleitbehandlung (Vermeidung einer Gehirnschwellung, Blutdruckregulation) bleiben.
  • Hirnblutung: Wird meist eine Operation durchgeführt. Wenn die Ursache eine Hirnblutung ist, muss diese rasch gestillt werden (Blutdrucksenkung, Beeinflussung der Blutgerinnung). Ist sehr viel Blut ausgetreten, kann eine operative Ausräumung zur Entlastung erforderlich sein. Dies geht umso einfacher, je weiter außen gelegen und je umschriebener die Blutung war.

Vorbeugende Maßnahmen

Je früher ein Risikofaktor für einen Schlaganfall behandelt wird, desto eher läßt sich das fatale Geschehen abwenden. Alle genannten Risikofaktoren sind behandelbar: Blutdrucksenkung, Normalisierung der Blutfette, Gewichtsreduktion, Behandlung einer Herzerkrankung, Aufgabe von Rauchgewohnheiten. Die Kunst des Therapeuten ist es, diese Maßnahmen so durchzuführen, daß der Patient an Lebensqualität spürbar gewinnt. Nur dies sichert die langfristige Beständigkeit der Maßnahmen und ihrer Wirkung.

Um die Verklumpungsneigung von Blutplättchen zu vermindern, eignet sich u.a der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS, Produkt: z.B. Schon mit geringen Mengen ASS (100 - 200 mg pro Tag) sinkt das Schlaganfallrisiko um bis zu 20 Prozent. Der neue Wirkstoff Clopidogrel (z.B. Plavix ®) ist noch etwas wirksamer, jedoch auch wesentlich teurer. Bei Patienten mit einem besonders hohen Embolie- und Apoplexrisiko (z.B. nachgewiesene Thromben im Herzen oder vorausgegangene Arterienverschlüsse) bevorzugen die meisten Ärzte die "Blutverdünnung" mit einem Medikament, das die Gerinnungsfähigkeit des Blutes wesentlich herabsetzt (z.B. Marcumar ®).

Ist eine höhergradige Stenose (Engstelle) an einem Blutgefäß am Hals Ursache eines Schlaganfall-Vorbotens, sollte diese durch eine Operation oder "Schlüsselloch - Techniken" (Ballondilatation, Stenting) beseitigt werden.

Rehabilitation

Kommt es im Zuge einer Durchblutungsstörung des Gehirns zu einem Schlaganfall, steht dem Patienten nach der ärztlichen Notversorgung ein breites Spektrum an Therapie- und Rehabilitationsmaßnahmen zur Verfügung. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache sowie der Lokalisation des Schadens. Die Therapie ist zudem immer individuell und zielt darauf ab, dass der Patient größtmögliche Selbstständigkeit erlangt.

Je nach gesundheitlicher Verfassung und Schweregrad der Folgeschäden, sind unterschiedliche Reha-Maßnahmen möglich, die die Einschränkungen des Patienten berücksichtigen. Den Anfang einer jeden Reha bildet das Erstgespräch, in dem der Arzt gemeinsam mit dem Patienten persönliche Ziele festlegt.

Zu den gängigsten Rehabilitationsmaßnahmen zählen Therapien aus den Bereichen der Physiotherapie, der Logopädie, der Ergotherapie sowie der Sporttherapie. Ergänzt werden diese Maßnahmen zudem oftmals durch aktivierende Pflegekonzepte sowie Ernährungsberatungen und Schulungen hinsichtlich des Lebensstils. Je nach Gesundheitszustand des Patienten kann der Arzt zudem auch neuropsychologische Maßnahmen verordnen. Im Zuge dieser Therapien erlernen Patienten den besseren Umgang mit ihrer Erkrankung und etwaigen Folgeschäden.

Ob eine Rehabilitation ambulant oder stationär durchgeführt wird, richtet sich nach dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten, den Lebensumständen sowie dessen Wünschen.

  • Ambulante Reha: Ermöglicht es dem Patienten, sein gewohntes Umfeld nicht zu verlassen. Die Zeitdauer einer ambulanten Reha ist zeitlich meist nicht begrenzt und umfasst neben Rehabilitationsmaßnahmen auch eine Reihe vorbeugender Konzepte, um erneute Schlaganfälle zu vermeiden.
  • Stationäre Reha: Ist zeitlich beschränkt. Der Aufenthalt dauert in der Regel drei bis vier Wochen, wobei eine Verlängerung bei Bedarf auf Antrag möglich ist. Eine stationäre Aufnahme in eine weiterführende Reha-Klinik ist nur möglich, wenn der zuständige Kostenträger dem Aufenthalt zustimmt. Ob die Reha bewilligt wird, hängt von der Schwere des Schlaganfalls sowie etwaigen Vorerkrankungen ab.

Medikamentöse Behandlung

Neben durchblutungsfördernden Mitteln stehen auch Medikamente zur Verfügung, die die Beschwerden der Durchblutungsstörung lindern:

  • Schmerzmittel wie zum Beispiel Ibuprofen oder, bei stärkeren Schmerzen, Opiate lindern die Beschwerden der Durchblutungsstörung.
  • Prostaglandine und Plasmaexpander wirken durchblutungsfördernd.
  • Thrombozytenaggregationshemmer verhindern die Verklumpung von Blutplättchen und verdünnen das Blut.

Was kann man selbst gegen Durchblutungsstörungen tun?

Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um Durchblutungsstörungen vorzubeugen oder zu lindern:

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Eiweiß und gesunden Fetten kann dazu beitragen, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Sportliche Betätigung fördert die Durchblutung, hilft bei der Gewichtskontrolle und trägt zur allgemeinen Herzgesundheit bei. Leichte sportliche Bewegung verbessert die Sauerstoffversorgung des ganzen Körpers. Dazu zählen Spazierengehen, Schwimmen und Fahrradfahren. Körperliche Betätigung und gezielte Krankengymnastik regen den Organismus darüber hinaus zur Bildung von neuen Gefäßen an, die die Versorgung von schlecht durchbluteten Geweben teilweise übernehmen können. Fachleute empfehlen Risikopatienten und -patientinnen mindestens 150 Minuten mäßige oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche.
  • Blutdruckkontrolle: Ein hoher Blutdruck ist ein bedeutender Risikofaktor für Durchblutungsstörungen. Regelmäßige Überprüfung und Kontrolle sind wichtig.
  • Cholesterinspiegel im Auge behalten: Hohe Cholesterinwerte können zu Arteriosklerose führen, was das Risiko von Durchblutungsstörungen erhöht. Eine gesunde Ernährung und, falls notwendig, Medikamente können dazu beitragen, den Cholesterinspiegel zu kontrollieren.
  • Vermeidung von Rauchen: Rauchen ist ein bedeutender Risikofaktor für Gefäßerkrankungen, einschließlich Durchblutungsstörungen. Das Aufhören mit dem Rauchen ist eine wichtige Maßnahme.
  • Alkoholkonsum begrenzen: Übermäßiger Alkoholkonsum kann den Blutdruck erhöhen. Es wird empfohlen, Alkohol in Maßen zu konsumieren oder ihn ganz zu meiden.
  • Gewichtsmanagement: Übergewicht kann das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität helfen dabei, das Gewicht zu kontrollieren.
  • Stress vermeiden: Vermeiden Sie Dauerstress.
  • Sanfter Ausdauersport: Sanfter Ausdauersport kann zur besseren Durchblutung der betroffenen Körperpartien beitragen. Empfohlen werden Radfahren, Schwimmen und Walking.
  • Übergewicht abbauen: Übergewicht sollte soweit wie möglich abgebaut werden.
  • Gesunde und ausgewogene Ernährung: Auf gesunde und ausgewogene Ernährung ist stärker zu achten als im bisherigen Leben. Erhöhte Blutfette können einen negativen Einfluss auf die Krankheit haben.
  • Therapieanweisungen des Arztes befolgen: Bei Erkrankungen des Fett- und Kohlehydratstoffwechsels oder Bluthochdruck sollten die Therapieanweisungen des Arztes streng befolgt werden.

Homöopathie und Akupunktur

Homöopathische Mittel werden bei Durchblutungsstörungen unterstützend angewendet, um den Körper als Ganzes zu stärken. Die Verordnungen des Homöopathen müssen immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, um eventuell mögliche Kontraindikationen zu vermeiden.

Der Akupunktur wir eine durchblutungsfördernde Wirkung nachgesagt. Insofern könnte die Behandlung mit den feinen Nadeln einen positiven Einfluss auf die Entwicklung einer Durchblutungsstörung haben. Die fernöstliche Therapiemethode könnte eine Ergänzung zu den schulmedizinischen Behandlungsansetzen darstellen.

Vaskuläre Demenz

Vaskuläre Demenz ist nach der Alzheimer-Krankheit die häufigste Demenzerkrankung. Sie wird durch eine Schädigung der Blutgefäße im Gehirn verursacht, wodurch wichtige kognitive Funktionen eingeschränkt werden. Zu den typischen Ursachen gehören Schlaganfälle, stille Schlaganfälle, Arteriosklerose und Bluthochdruck.

Die Symptome können plötzlich, schleichend oder schrittweise auftreten und hängen von der Art und Lokalisation der Schädigung im Gehirn ab. Im Vordergrund stehen können Probleme mit Aufmerksamkeit, verlangsamtem Denken sowie Persönlichkeitsveränderungen. Auch Gedächtnisstörungen können auftreten, stehen aber zu Beginn nicht immer im Vordergrund.

Eine vaskuläre Demenz ist nicht heilbar, aber die Behandlung zielt darauf ab, weiteren Schäden vorzubeugen und eine Verschlimmerung der Beschwerden aufzuhalten oder zu verlangsamen. Dazu gehören die Behandlung von Durchblutungsstörungen im Gehirn mit blutverdünnenden Medikamenten sowie die Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinspiegel und erhöhter Blutzucker.

Ergänzend können verschiedene Therapieansätze wie Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Musiktherapie, Erinnerungsarbeit und Krankengymnastik helfen, die kognitiven Fähigkeiten und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

TIA: Transitorische Ischämische Attacke

Bei einer Transitorischen Ischämischen Attacke (TIA), auch als Mini-Schlaganfall bezeichnet, wird ein Teil des Gehirns für kurze Zeit nicht mit Blut versorgt. Die Symptome sind ähnlich wie bei einem Schlaganfall, klingen aber in der Regel innerhalb von 24 Stunden wieder ab.

Eine TIA ist ein Warnsignal und sollte niemals unterschätzt werden, da sie häufig Vorbote eines größeren Schlaganfalls ist. Nach einer TIA ist das Risiko, einen "richtigen" Schlaganfall zu erleiden, in den ersten 24 bis 48 Stunden am größten. Daher ist es unbedingt notwendig, bei Schlaganfallsymptomen die Notrufnummer 112 zu wählen - auch wenn diese nach kurzer Zeit abgeklungen sind.

Die Behandlung nach einer TIA zielt darauf ab, die individuellen Risikofaktoren für einen Schlaganfall festzustellen und zu verringern. Dazu gehört zum Beispiel, die Therapie einer eventuell bestehenden Diabetes-Erkrankung zu überprüfen, erhöhten Blutdruck zu senken oder andere Erkrankungen, die das Schlaganfall-Risiko steigern, zu behandeln.

Spezialisten bei Durchblutungsstörungen im Gehirn

Bei Verdacht auf einen Schlaganfall oder das Vorliegen von Durchblutungsstörungen im Gehirn sind mehrere Ärzte und Spezialisten involviert, abhängig von der Phase der Diagnose und Behandlung.

Spezialisten, die in die Versorgung von Schlaganfallpatienten eingebunden sein können, sind:

  • Notärzte und Rettungsdienstpersonal
  • Neurologen
  • Neuroradiologen
  • Intensivmediziner
  • Neurochirurgen
  • Physiotherapeuten und Ergotherapeuten

Im Notfall sollte der Rettungsdienst kontaktiert werden, die Erstversorgung erfolgt in der Regel in einer Notaufnahme unter der Leitung von Notärzten und Neurologen.

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