Peak-Dose-Dyskinesien bei Parkinson: Ursachen und Behandlung

Die Parkinson-Krankheit, auch bekannt als Paralysis agitans oder Schüttellähmung, ist eine neurodegenerative Erkrankung, die durch den Verlust von Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet ist. Diese Krankheit, benannt nach James Parkinson, der sie 1817 beschrieb, betrifft hauptsächlich Menschen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren, obwohl in etwa 30 % der Fälle die Erkrankung vor dem 50. Lebensjahr beginnt.

Kardinalsymptome der Parkinson-Krankheit

Die Parkinson-Krankheit manifestiert sich durch eine Reihe von Kardinalsymptomen, die die motorischen Fähigkeiten des Betroffenen beeinträchtigen. Zu diesen Symptomen gehören:

  • Hypokinese: Bewegungsverlangsamung und -armut.
  • Rigor: Muskelsteifheit, die sich als wächserner Widerstand bei passiven Bewegungen äußert.
  • Tremor: Ruhezittern, dasInitial einseitig auftritt und selten Halte- oder Intentionstremor ist.
  • Posturale Instabilität: Gleichgewichtsstörungen und erhöhte Sturzneigung.

Neben diesen motorischen Symptomen können auch nicht-motorische Symptome wie Hyposmie (verminderter Geruchssinn), Dysarthrophonie (Sprechstörung), Dysphagie (Schluckstörung), vertikale Blickparese, Hypomimie (verminderte Mimik) und das Salbengesicht auftreten.

Ursachen der Parkinson-Krankheit

Das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) führt zu einer Störung der Reizübertragung im Gehirn, indem es die Dopamin-produzierenden Nervenzellen in der Substantia nigra, einem Bereich in den Basalganglien, zugrunde gehen lässt. Dieser Untergang der Nervenzellen wird unter anderem darauf zurückgeführt, dass ein Protein namens α-Synuclein nicht richtig abgebaut wird und sich als Lewy-Körperchen in den Nervenzellen anreichert, die Dopamin freisetzen.

Obwohl die genauen Ursachen der Parkinson-Krankheit noch nicht vollständig geklärt sind, werden sowohl genetische als auch Umweltfaktoren als mögliche Auslöser diskutiert. Zu den genetischen Risikofaktoren zählt die Mutation im Glucocerebrosidase-Gen (GBA1). Umweltfaktoren wie Pestizide (z. B. Paraquat) oder Chemikalien (z. B. Trichlorethylen) stehen ebenfalls im Verdacht, die Entstehung der Krankheit zu begünstigen.

Lesen Sie auch: Parkinson-Dyskinesien: Ein Überblick

Peak-Dose-Dyskinesien: Eine häufige Komplikation der L-Dopa-Therapie

Die Behandlung der Parkinson-Krankheit zielt in erster Linie darauf ab, den Dopaminmangel im Gehirn auszugleichen. L-Dopa, eine Vorstufe von Dopamin, ist das wirksamste Medikament zur Behandlung der Parkinson-Krankheit. Es wird in Kombination mit einem Decarboxylasehemmer (entweder Carbidopa oder Benserazid) verabreicht, um zu verhindern, dass L-Dopa außerhalb des Gehirns in Dopamin umgewandelt wird. Die L-Dopa-Therapie hat die Lebensqualität von Parkinson-Patienten deutlich verbessert und ihre Lebenserwartung fast normalisiert.

Allerdings kann die Langzeitbehandlung mit L-Dopa zu motorischen Komplikationen führen, darunter Dyskinesien. Dyskinesien sind unwillkürliche, überschießende Bewegungen, die als Überbewegungen, Bewegungsunruhe oder Zappeln beschrieben werden. Peak-Dose-Dyskinesien sind die häufigste Form von Dyskinesien bei Parkinson-Patienten. Sie treten typischerweise auf, wenn die L-Dopa-Spiegel im Blut nach Einnahme einer Dosis ihren Höchstwert erreichen.

Es ist wichtig, Peak-Dose-Dyskinesien von Tremor (Zittern) und anhaltenden Muskelverkrampfungen (Dystonie) zu unterscheiden, da die Behandlung unterschiedlich ist. Gering ausgeprägte Peak-Dose-Dyskinesien werden oft nicht wahrgenommen oder als Nervosität abgetan. Selbst stark ausgeprägte Dyskinesien werden von einigen Patienten als Preis für die Linderung der Parkinson-Symptome in Kauf genommen.

Behandlung von Peak-Dose-Dyskinesien

Die Behandlung von Peak-Dose-Dyskinesien zielt darauf ab, die L-Dopa-Spiegel im Blut zu stabilisieren und die Überstimulation der Dopaminrezeptoren zu reduzieren. Zu den wichtigsten Behandlungsstrategien gehören:

  • Anpassung der L-Dopa-Dosierung: Eine Verkürzung der Einnahmeintervalle mit kleineren L-Dopa-Dosen kann helfen, die L-Dopa-Spiegel im Blut zu stabilisieren. Die Wirkdauer kann dann durch einen COMT-Hemmer oder Dopaminagonisten verlängert werden. In einigen Fällen kann es auch erforderlich sein, die L-Dopa-Dosis insgesamt zu reduzieren, auch wenn dies mit dem Risiko einer Zunahme der Off-Phasen verbunden ist.
  • Zusätzliche Medikamente: Amantadin ist ein Medikament, das die Wirkung von Glutamat, einem Neurotransmitter, der an der Entstehung von Dyskinesien beteiligt sein kann, reduziert. Es kann bei der Behandlung von Peak-Dose-Dyskinesien hilfreich sein, insbesondere wenn andere Behandlungen nicht ausreichend wirksam sind.
  • Tiefe Hirnstimulation (THS): Die THS ist ein neurochirurgisches Verfahren, bei dem Elektroden in bestimmte Bereiche des Gehirns implantiert werden, um die Hirnaktivität zu modulieren. Die THS kann bei der Behandlung von Dyskinesien und anderen motorischen Komplikationen der Parkinson-Krankheit wirksam sein, insbesondere wenn die Symptome mit Medikamenten nicht ausreichend kontrolliert werden können.

Weitere Aspekte der Parkinson-Behandlung

Neben der Behandlung von Peak-Dose-Dyskinesien ist es wichtig, auch andere Aspekte der Parkinson-Krankheit zu berücksichtigen. Dazu gehören:

Lesen Sie auch: Leben mit Parkinson-Dyskinesien verbessern

  • Nicht-motorische Symptome: Parkinson-Patienten können eine Vielzahl von nicht-motorischen Symptomen entwickeln, darunter Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen, kognitive Beeinträchtigungen und autonome Funktionsstörungen. Diese Symptome können die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigen und sollten entsprechend behandelt werden.
  • Aktivierende Therapien: Physio-, Ergo- und Logopädie spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit. Diese Therapien können helfen, die motorischen Fähigkeiten, die Sprache und die Schluckfunktion zu verbessern. Neue Entwicklungen mit Krafttraining, Tanzen, Tai Chi und Laufbandtraining kommen hinzu.
  • Psychische Gesundheit: Depressionen und andere psychische Gesundheitsprobleme sind bei Parkinson-Patienten häufig. Es ist wichtig, diese Probleme zu erkennen und zu behandeln, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

Lesen Sie auch: Parkinson-Medikamente: Was Sie beachten müssen

tags: #peak #dose #dyskinesien #parkinson #ursachen #behandlung