31. SSW Krämpfe im Bauch: Ursachen, Behandlung und wann man sich Sorgen machen sollte

Bauchschmerzen sind ein häufiges Begleitsymptom der Schwangerschaft. Sie können in unterschiedlicher Intensität auftreten, von einem leichten Ziehen bis hin zu starken Krämpfen. In den meisten Fällen sind sie harmlos und auf die physiologischen Veränderungen zurückzuführen, die mit der Schwangerschaft einhergehen. Es ist jedoch wichtig, die Ursachen von Bauchschmerzen in der Schwangerschaft zu kennen, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

Ursachen von Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Die Ursachen für Bauchschmerzen in der Schwangerschaft sind vielfältig und können sowohl harmloser als auch ernster Natur sein.

Harmlose Ursachen

  • Wachstum der Gebärmutter: Das Wachstum der Gebärmutter und des Kindes beansprucht Muskeln, Bänder und Organe. Dies kann zu einem Ziehen im Unterleib führen, das als erstes Anzeichen einer Schwangerschaft wahrgenommen werden kann.
  • Mutterbandschmerzen: Die Mutterbänder sind flexible Muskelfaserbänder, die die Gebärmutter am Becken verankern und stabilisieren. Mit fortschreitender Schwangerschaft werden die Mutterbänder stärker beansprucht, was zu ziehenden Schmerzen oder Krämpfen im seitlichen Unterleib führen kann. Diese Schmerzen ähneln oft Menstruationsbeschwerden oder Muskelkater.
  • Verstopfung: Die Produktion des Hormons Progesteron während der Schwangerschaft verlangsamt die Darmbewegung, was zu Verstopfung und Bauchschmerzen führen kann. Bis zu 44 Prozent aller Schwangeren leiden unter Bauchschmerzen, Verstopfung und Blähungen.
  • Übungswehen: Ab der 20. Schwangerschaftswoche können unregelmäßige Wehen (Übungswehen) auftreten, die mit fortschreitender Schwangerschaft stärker und regelmäßiger werden. Diese Wehen sind in der Regel nicht schmerzhaft, können aber zu einem harten Bauch führen.
  • Kindslage: Wenn das Baby im Bauch besonders aktiv ist, kann dies zu einem harten Bauch führen. Die Gebärmutter zieht sich zusammen und der Bauch fühlt sich hart an.
  • Stress: Stressige Situationen können dazu führen, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und der Bauch hart wird.

Mögliche Schwangerschaftskomplikationen

  • Frühe Fehlgeburt: Starke Bauchschmerzen zu Beginn der Schwangerschaft, insbesondere in Verbindung mit Blutungen und krampfartigen Schmerzen im unteren Bereich des Bauches, können ein Anzeichen für eine frühe Fehlgeburt sein.
  • Eileiterschwangerschaft: Eine Eileiterschwangerschaft liegt vor, wenn sich die befruchtete Eizelle außerhalb der Gebärmutter einnistet, meist im Eileiter. Eine unbemerkte Eileiterschwangerschaft kann mit Blutungen und starken Schmerzen einhergehen, die zunächst auf der Seite des Embryos beginnen und sich später im gesamten Bauch ausbreiten.
  • Späte Fehlgeburt: Krampfartige Bauchschmerzen im zweiten Trimester, insbesondere in Verbindung mit Blutungen oder Ausfluss, können ein Hinweis auf eine späte Fehlgeburt sein.
  • Frühgeburt: Bauchschmerzen, Becken- oder Rückenschmerzen, die unnormal heftig sind, können eine Frühgeburt zwischen der 24. und 37. Schwangerschaftswoche ankündigen.
  • Plazentaablösung: Zusätzliche Symptome wie Blutungen sind ebenfalls kein gutes Zeichen. Ist das der Fall schnell in die Klinik. Denn manchmal lässt sich eine Frühgeburt, Plazentaablösung oder gar Fehlgeburt noch aufhalten.
  • HELLP-Syndrom: Starke Schmerzen im Oberbauch sind in der Schwangerschaft (und auch sonst) bedenklich. Hier kann nur ein Mediziner Klarheit bringen. Denn im Oberbauch liegen wichtige Verdauungs- und Entgiftungsorgane. Sind deine Beschwerden eher rechts, kann es die Leber sein. Meist kommen noch andere schwere Symptome dazu. Bitte sofort ins Krankenhaus fahren, denn es könnte sich um das HELLP-Syndrom handeln, eine schwere Variante der Präeklampsie (im Volksmund: Schwangerschaftsvergiftung).

Andere Erkrankungen

Bauchschmerzen in der Schwangerschaft können auch durch andere Erkrankungen verursacht werden, die nicht direkt mit der Schwangerschaft zusammenhängen. Dazu gehören:

  • Blinddarmentzündung
  • Blasenentzündung
  • Nieren- oder Gallensteine
  • Gynäkologische Erkrankungen: Eileiter- und Eierstockentzündung, Verdrehung des Eierstocks, gestielte Eierstockzyste, gutartige Wucherungen der Gebärmutter (Myome), ein Eileiterabszess oder Eierstockkrebs.
  • Darmerkrankungen: Morbus Crohn und Divertikulitis (Entzündungen von Darmausstülpungen).

Wie man harmlose Bauchschmerzen lindern kann

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, harmlose Bauchschmerzen in der Schwangerschaft zu lindern:

  • Ruhe und Entspannung: Sorgen Sie gezielt für Entspannung und vermeiden Sie Stress. Legen Sie die Füße hoch, schauen Sie eine Serie oder lesen Sie ein gutes Buch und machen Sie es sich gemütlich.
  • Wärme: Warme Bäder (nicht zu heiß!), Wärmflaschen oder Kirschkernkissen können die Schmerzen lindern.
  • Ernährungsumstellung: Wenn die Bauchschmerzen von Blähungen oder Verstopfung ausgehen, sollten Sie ausreichend trinken, ballaststoffreich essen und kleinere, aber dafür häufigere Mahlzeiten zu sich nehmen. Auch Floh- oder Leinsamen helfen dem Darm.
  • Bewegung: Viel Bewegung in Form von längeren Spaziergängen oder anderen geeigneten Sportarten kann ebenfalls Abhilfe schaffen. Leichte Übungen wie zum Beispiel Yoga für Schwangere oder Beckenbodentraining in der Schwangerschaft halten die Verdauung auf Trab - und nebenbei stärken dich die gezielten Übungen auch noch für die bevorstehende Geburt.
  • Vierfüßlerstand: Wenn Ihre Schmerzen auf eine ungünstige Kindslage zurückzuführen sind, können Sie einmal testen in den Vierfüßlerstand zu gehen. Dein Kind hat durch die Schwerkraft in dieser Stellung mehr Platz und wird eventuell dazu angeregt, sich zu bewegen und eine für Dich angenehmere Position einzunehmen.
  • Bauchmassagen: Bauchmassagen mit wohltuendem Öl (etwa mit Kümmel oder Lavendel) können ebenfalls helfen.
  • Bauch- oder Stützbänder: Bauchtücher oder Stützbänder sind in einem fortschreitenden Stadium der Schwangerschaft hilfreiche Mittel, um gegen die Schmerzen vorzugehen.
  • Magnesium: Ein ausgeglichener Magnesiumspiegel kann dazu beitragen, Schmerzen und Krämpfe im Unterleib zu verringern. Bei einem Magnesiummangel hingegen können vermehrt Wadenkrämpfe und unbestimmte Unterleibsschmerzen auftreten, da sich die Muskeln nicht mehr richtig entspannen. Deshalb sollten Sie vermehrt magnesiumreiche Lebensmittel zu sich nehmen oder gegebenenfalls, in Absprache mit Ihrem Frauenarzt, Magnesium als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Nüsse und Samen (z.B.
  • Kümmel- und Fencheltees: War trotzdem mal etwas im Essen, was den Bauch in eine Luftfabrik verwandelt, helfen Kümmel- und Fencheltees. Die Stoffe dieser Teesorten regen die Verdauung an und beruhigen den Magen.

Medikamente gegen Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Wenn die Bauchschmerzen sehr stark sind und andere Maßnahmen nicht helfen, können Medikamente eingenommen werden. Allerdings sollten Schwangere Medikamente nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt einnehmen.

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  • Paracetamol: Medikamente mit dem Wirkstoff Paracetamol können gegen die Schmerzen verwendet werden.
  • Ibuprofen: Bei Ibuprofen gilt: bitte nur im 1. und 2. Trimester.
  • Schmerz- oder Abführmittel: Schmerz- oder Abführmittel können deinem Baby schaden! Auch die frei verkäuflichen!

Wann man ärztliche Hilfe suchen sollte

Sehr starke und/oder anhaltende Bauchschmerzen in der Schwangerschaft sind immer ein Grund, um sich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Auch bei folgenden Symptomen sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden:

  • Fieber oder Schüttelfrost
  • Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall
  • Blutungen und/oder auffälliger Ausfluss
  • Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
  • Starke Schmerzen im Oberbauch
  • Regelmäßige, rhythmisch wiederkehrende Schmerzen
  • Einseitige Unterbauchschmerzen
  • Wenn du unsicher bist, ob ein harter Bauch harmlos ist, ist es besser, es abklären zu lassen

Vorbeugung von Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Es gibt einige Maßnahmen, die Schwangere ergreifen können, um Bauchschmerzen vorzubeugen:

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann helfen, Verdauungsprobleme zu vermeiden.
  • Ausreichend Flüssigkeit: Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, um Verstopfung vorzubeugen. Mindestens 1,5 Liter am Tag werden empfohlen, besser sind bei Verdauungsproblemen etwa 2 bis 3 Liter am Tag. Am besten geeignet sind stilles Wasser oder ungesüßter Tee.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann die Verdauung fördern und Bauchschmerzen reduzieren. Schwangere sollten sich so viel wie möglich bewegen. Bewegung unterstützt nicht nur die Verdauung, sondern hilft außerdem, das körperliche und seelische Wohlbefinden zu stärken.
  • Stress vermeiden: Vermeiden Sie Stress und sorgen Sie für ausreichend Entspannung.
  • Sicheres Essen: Um einer Salmonellen- und Listerieninfektion vorzubeugen, sollten Schwangere auf Speisen mit rohen Eiern, auf Rohmilch, Rohmilchkäse, rohe Fleischerzeugnisse und Rohwürste, rohen Fisch sowie Räucherfisch verzichten. Waschen Sie Ihr Gemüse und Obst gut. Erhitzen Sie beim Kochen Gerichte vor dem Verzehr auf mindestens 70 Grad. Frische und leicht verderbliche Lebensmittel, die nicht erhitzt werden, wie Käse oder Wurstwaren zügig verzehren. Vermeiden Sie küchenfertige Salatmischungen, angebrochene Mayonnaisen oder Konserven. Achten Sie auf ein hohes Maß an Hygiene in der Küche; Schneidbrettchen und Küchengeräte vor und nach der Nutzung immer heiß abwaschen.

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