Arne May ist ein anerkannter Facharzt für Neurologie und Leiter der Kopfschmerzambulanz des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) in Hamburg. Seine Expertise umfasst die spezielle Schmerztherapie, was ihn zu einem gefragten Spezialisten für Patienten mit chronischen Schmerzen und insbesondere Kopf- und Gesichtsschmerzen macht.
Klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte
Arne May konzentriert sich in seiner klinischen Arbeit auf die Behandlung von chronischen Schmerzen, Kopf- und Gesichtsschmerzen. Er ist spezialisiert auf Migräne, Spannungskopfschmerzen, trigemino-autonome Kopfschmerzen (wie Clusterkopfschmerz), Trigeminusneuralgie und persistierenden idiopathischen Gesichtsschmerz (früher als atypischer Gesichtsschmerz bezeichnet) sowie weitere seltene Kopf- und Gesichtsschmerzerkrankungen.
Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in der Erforschung von chronischen Schmerzen, Kopf- und Gesichtsschmerzen, der Tiefen Hirnstimulation, Neuromodulation, der Plastizität und Reorganisation des Gehirns sowie der funktionellen und strukturellen Bildgebung.
Die Kopfschmerzambulanz des UKE
Die von Prof. Dr. Arne May geleitete Kopfschmerzambulanz des UKE besteht seit 2005. Hier werden Patienten mit jeglicher Art von primären oder sekundären Kopf- und/oder Gesichtsschmerzen behandelt. Die Ambulanz ist therapeutisch und wissenschaftlich spezialisiert auf verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Ziel ist es, Patienten zu beraten und Therapiekonzepte zu erstellen, die in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt (Neurologe oder Hausarzt) umgesetzt werden. Die Spezialambulanz bietet eine umfassende Diagnostik und die Entwicklung von Therapiekonzepten.
Forschung und Publikationen
Arne May ist wissenschaftlich von der DFG, dem BMBF, dem SFB und der EU (FP7) gefördert worden. Er ist Mitglied des Editorial Boards von fünf internationalen Zeitschriften und Gutachter für die DFG, das BMBF und zahlreiche nationale und internationale Forschungsförderprogramme. Seine Forschungsergebnisse hat er in über 220 Originalpublikationen in renommierten Fachzeitschriften wie Nature, Nature Medicine, J Neuroscience, The Lancet, JCBFM, Annals of Neurology, Neurology, Brain, Pain, NeuroImage und Cephalalgia veröffentlicht.
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Das Institut für Systemische Neurowissenschaften, an dem Arne May tätig ist, ist Teil des Zentrums für experimentelle Medizin und erforscht die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in Zusammenarbeit mit klinischen Partnern zur Diagnose, Prognose und Therapie von neuropsychiatrischen Krankheiten angewandt.
Behandlungsspektrum und Expertise
Prof. Dr. Arne May und sein Team in der Kopfschmerzambulanz des UKE behandeln ein breites Spektrum an Kopf- und Gesichtsschmerzen. Dazu gehören:
- Migräne: einseitiger, pochender Schmerz, oft begleitet von Licht- und Lärmempfindlichkeit und Übelkeit.
- Spannungskopfschmerz: beidseitiger, dumpfer, drückender Schmerz.
- Dauerkopfschmerzen: verursacht durch übermäßigen Schmerzmittelkonsum (Analgetika-Kopfschmerz).
- Cluster-Kopfschmerz: extrem heftige Schmerzattacken, die sich auf einen Punkt im Gehirn konzentrieren und oft von geröteten, tränenden Augen begleitet werden.
- Trigeminusneuralgie: ein blitzartiger, stechender Schmerz im Gesicht, der durch eine Reizung des Trigeminusnervs verursacht wird.
- Persistierender idiopathischer Gesichtsschmerz: ein chronischer, dumpfer Schmerz in der Tiefe der Gesichtsmuskulatur oder der Zähne, der nicht enden will.
Diagnostik und Therapieansätze
Die Kopfschmerzambulanz des UKE legt großen Wert auf eine umfassende Diagnostik, um die Ursache der Kopf- und Gesichtsschmerzen zu ermitteln. Dazu gehören neurologische Untersuchungen, bildgebende Verfahren wie Röntgen und Kernspintomographie sowie Blutanalysen. Ziel ist es, andere mögliche Ursachen für die Schmerzen auszuschließen, bevor eine Therapie begonnen wird.
Die Therapieansätze sind vielfältig und werden individuell auf den Patienten abgestimmt. Sie können Medikamente, Verhaltenstherapie, Biofeedback und Entspannungsübungen umfassen. Bei Cluster-Kopfschmerzen kommt in einigen Fällen eine operative Methode zum Einsatz, bei der ein Nervenstimulator (SPG-Stimulator) unter die Haut implantiert wird, um neue Attacken zu unterdrücken.
Terminvergabe in der Kopfschmerzambulanz
Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es in der Kopfschmerzambulanz des UKE lange Wartezeiten. Patienten werden gebeten, sich in Absprache mit ihrem behandelnden Neurologen und auf dessen Zuweisung vorzustellen. Selbstzahler werden bei der Terminvergabe nicht bevorzugt. Termine für gesetzlich Versicherte können am ersten Arbeitstag eines jeden Monats ab 8:00 Uhr unter der Telefonnummer +49 (0) 40 7410 - 52780 vereinbart werden. Die Wartezeit beträgt in der Regel 8-12 Wochen.
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Kopfschmerzen: Ein weit verbreitetes Problem
Kopfschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem. Etwa jeder vierte Hamburger leidet regelmäßig darunter, fast jeder siebte hat Migräne. Oft werden chronische Kopfschmerzen nicht richtig oder zu spät diagnostiziert, da es nur wenige auf chronische Schmerzpatienten spezialisierte Ärzte gibt und die Wartezeiten auf einen Behandlungsplatz lang sind.
Arne May betont, dass es wichtig ist, bei häufigen Kopfschmerzen einen Experten aufzusuchen. Treten Kopfschmerzen häufiger als vier Tage pro Monat auf, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen. Denn ist die richtige Diagnose gestellt, können wir 80 bis 90 Prozent der Betroffenen helfen. Es ist auch wichtig abzuklären, ob ernsthafte Erkrankungen wie ein Tumor oder eine Entzündung im Gehirn als Ursache vorliegen.
Neue Therapieansätze und Forschung
Arne May und sein Team arbeiten kontinuierlich an neuen Therapieansätzen und forschen intensiv im Bereich der Kopfschmerztherapie. Ein vielversprechender Ansatz ist die Entwicklung einer Spritze, die Migränepatienten prophylaktisch für einen bestimmten Zeitraum vor Kopfschmerzattacken schützen soll. Für Patienten mit Cluster-Kopfschmerzen gibt es eine neue operative Methode, bei der ein Nervenstimulator (SPG-Stimulator) unter die Haut implantiert wird, um neue Attacken zu unterdrücken. Die Wirksamkeit liegt bei etwa 75 Prozent.
Tipps zur Vorbeugung von Kopfschmerzen
Die Häufigkeit von Kopfschmerzattacken lässt sich bei vielen Patienten schon mit vorbeugenden Maßnahmen verringern. Arne May rät jedem Patienten, ein Kopfschmerztagebuch zu führen, um mögliche Auslöser zu identifizieren. Häufige Auslöser sind Stress und Schlafmangel. Für viele Patienten ist es daher wichtig zu lernen, mit Belastungssituationen anders umzugehen, beispielsweise durch Entspannungsübungen, Sport oder auch eine Psychotherapie.
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