Behandlung neurologischer Erkrankungen: Ein umfassender Überblick

Neurologische Erkrankungen umfassen ein breites Spektrum von Störungen, die das Gehirn, das Rückenmark und die peripheren Nerven betreffen. Die Neurologie hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer vor allem diagnostischen zu einer therapeutischen Fachrichtung gewandelt. Viele neurologische Krankheiten sind heutzutage wesentlich besser behandelbar als früher. Gegen die Parkinson-Krankheit und gegen Multiple Sklerose gibt es mehr Therapieformen. Und auch die Epilepsie stellt nicht mehr denselben Kontrollverlust dar wie einst. Dieser Artikel bietet einen Überblick über verschiedene Aspekte neurologischer Erkrankungen, von den häufigsten Arten und Symptomen bis hin zu Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

Was sind neurologische Erkrankungen?

Neurologische Erkrankungen sind Erkrankungen des Nervensystems, das das Gehirn, das Rückenmark und die peripheren Nerven umfasst. Diese Erkrankungen können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, darunter genetische Veranlagung, Infektionen, Verletzungen, degenerative Veränderungen und Durchblutungsstörungen. Neurologische Erkrankungen können sich auf vielfältige Weise äußern, von Kopfschmerzen und Schwindel bis hin zu Lähmungen und Gedächtnisstörungen.

Häufige neurologische Erkrankungen

Die neurologische Behandlung umfasst neben der Medikamentengabe viele andere Verfahren: Zur Besserung der Mobilität und Wahrnehmung kommen Physio- und Sporttherapie, Magnet- und Elektrostimulation und andere physikalische Maßnahmen zur Anwendung. Der Besserung der Kommunikation, des Denkens und Fühlens dienen Logopädie, Psychotherapie und neuropsychologisches Hirnleistungstraining. Es gibt viele verschiedene Arten von neurologischen Erkrankungen. Hier sind einige der häufigsten:

  • Schlaganfall: Hinter einem Schlaganfall stecken in den meisten Fällen Gefäßverschlüsse in den hirnversorgenden Arterien. Sie führen zu einer plötzlichen Durchblutungsstörung im Gehirn. Undichte Blutgefäße führen bei einer Hirnblutung zu Lähmungen, Sprach- und Bewegungsstörungen - diese Erkrankung zählt ebenfalls als Schlaganfall.
  • Demenz: Infolge einer Degeneration oder Durchblutungsstörungen des Gehirns kommt es bei der Demenz zu Gedächtnisstörungen und einer Einschränkung des Denkvermögens, inkl. Defiziten der kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten.
  • Parkinson-Krankheit: Verlangsamte Bewegungen, unkontrolliertes Zittern und Muskelsteife sind nur die drei bekanntesten Symptome bei Parkinson. Die Krankheit verursacht im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Beschwerden.
  • Multiple Sklerose (MS): Bei der Multiplen Sklerose (MS) reagiert das Immunsystem fehlerhaft und Nervenscheiden entzünden sich.
  • Epilepsie: Als epileptischer Anfall wird ein vorübergehender Zustand des Gehirns bezeichnet, bei dem es aufgrund einer pathologischen neuronalen Aktivität des Gehirns zu klinischen Symptomen kommt. Beim epileptischen Anfall handelt es sich um einen Krampfanfall, der auf unkontrollierte Entladungen von Nervenzellen im Gehirn zurückzuführen ist.
  • Migräne: Sie zeichnet sich durch einseitige, pulsierend-pochende Kopfschmerzattacken aus und hat oftmals Appetitlosigkeit, Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit zur Folge.
  • Polyneuropathie: Polyneuropathien machen sich oft durch ein an den Füßen beginnendes Taubheitsgefühl, Schmerzen und Lähmungen bemerkbar.

Neurologische Erkrankungen von A-Z

Die Vielfalt neurologischer Erkrankungen ist enorm. Hier eine alphabetische Auflistung einiger Beispiele:

  • Alzheimer-Krankheit
  • Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
  • Ataxie
  • Chorea Huntington
  • Epilepsie
  • Guillain-Barré-Syndrom
  • Hirntumore
  • Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerzen, Migräne, chronische Kopfschmerzen)
  • Meningitis (Hirnhautentzündung)
  • Multiple Sklerose (MS)
  • Myasthenia Gravis
  • Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD)
  • Parkinson-Krankheit
  • Polyneuropathie
  • Restless-Legs-Syndrom
  • Schlaganfall
  • Schwindel

Symptome neurologischer Erkrankungen

Neurologische Erkrankungen können sich durch eine Vielzahl von Symptomen äußern. Typische neurologische Beschwerden können beispielsweise sein: Lähmungen, Taubheitsgefühle, Doppelbilder, Nervenschmerzen, Schwindel, Gangstörungen, epileptische Anfälle, Kopfschmerzen, Sprachstörungen und Vergesslichkeit. Einige häufige Symptome sind:

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  • Kopfschmerzen: Bis zu 70 Prozent der Bevölkerung leiden unter immer wieder auftretenden sogenannten Spannungskopfschmerzen, 8-10 Prozent unter Migräne und vier Prozent unter chronischen Kopfschmerzen.
  • Schwindel: Schwindel kann verschiedene Ursachen haben und sich unterschiedlich äußern (Drehschwindel, Schwankschwindel, etc.).
  • Gedächtnisstörungen: Gedächtnisstörungen und eine Einschränkung des Denkvermögens, inkl. Defiziten der kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten können auf Demenz hindeuten.
  • Bewegungsstörungen: Verlangsamte Bewegungen, unkontrolliertes Zittern und Muskelsteife sind typische Symptome der Parkinson-Krankheit.
  • Sensibilitätsstörungen: Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Schmerzen in Armen und Beinen können auf eine Polyneuropathie hindeuten.
  • Sehstörungen: Doppelbilder oder andere Sehstörungen können neurologische Ursachen haben.
  • Sprachstörungen: Sprachstörungen können nach einem Schlaganfall auftreten.
  • Epileptische Anfälle: Beim epileptischen Anfall handelt es sich um einen Krampfanfall, der auf unkontrollierte Entladungen von Nervenzellen im Gehirn zurückzuführen ist.

Einteilung von neurologischen Erkrankungen

Neurologische Erkrankungen lassen sich nach verschiedenen Kriterien einteilen, z.B. nach:

  • Ätiologie (Ursache):
    • Vaskuläre Erkrankungen: Schlaganfall, Hirnblutung
    • Entzündliche Erkrankungen: Multiple Sklerose, Meningitis
    • Degenerative Erkrankungen: Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit
    • Genetische Erkrankungen: Chorea Huntington
    • Tumorerkrankungen: Hirntumore
  • Lokalisation:
    • Zentrale Nervensystem (ZNS): Gehirn und Rückenmark
    • Periphere Nervensystem (PNS): Nerven außerhalb des Gehirns und Rückenmarks
  • Verlauf:
    • Akut: Plötzlich auftretend (z.B. Schlaganfall)
    • Chronisch: Langsam fortschreitend (z.B. Alzheimer-Krankheit)

Diagnose neurologischer Erkrankungen

Die Diagnose neurologischer Erkrankungen beginnt in den meisten Fällen mit der Anamnese und einer ausführlichen allgemeinen und neurologischen Untersuchung. Vermuten Sie bei sich eine Nervenkrankheit, zum Beispiel, weil oben genannte Symptome vorliegen, so ist als erstes Ihr:e Hausärzt:in der bzw. die geeignete Ansprechpartner:in. Er oder sie wird Sie gründlich untersuchen und entscheiden, ob der Verdacht begründet ist. Falls ja, kann sie Sie an eine:n Neurolog:in überweisen, der bzw. die die weitere Diagnostik durchführen kann. Zögern Sie nicht, sich frühzeitig an Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt zu wenden, anstatt Beschwerden monate- oder gar jahrelang auszuhalten. Die Behandlungsaussichten sind meist besser, je früher mit der Therapie begonnen wird. Da die Symptome - gerade zu Beginn - aber nicht immer eindeutig sind und unterschiedliche Erkrankungen infrage kommen können, sind oft weitere Untersuchungen notwendig. Zu den wichtigsten diagnostischen Verfahren gehören:

  • Anamnese: Am Anfang steht die ausführliche Anamnese. Dabei fragen wir Sie genau nach Ihren Beschwerden und Ihrer bisherigen Krankheitsgeschichte: Seit wann und wie oft treten die Beeinträchtigungen auf? Wie stark sind sie ausgeprägt? Variieren sie in verschiedenen Situationen? Welche Untersuchungen und Behandlungsansätze wurden bisher durchgeführt? Ihre Antworten auf diese und weitere Fragen liefern uns erste wichtige Anhaltspunkte. Damit wir uns ein möglichst umfassendes Bild machen können, bringen Sie zu diesem Gespräch bitte alle Ihnen vorliegenden medizinischen Unterlagen mit, zum Beispiel Krankenhausberichte und Befundberichte wichtiger Untersuchungen (MRT, CT). Auch Informationen über Allergien können uns bei der Diagnosefindung helfen. Außerdem müssen wir wissen, welche Medikamente Sie in welcher Dosierung einnehmen (Medikamentenplan).
  • Neurologische Untersuchung: Nach der Anamnese erfolgt zunächst eine gründliche neurologische Untersuchung.
  • Bildgebende Verfahren:
    • Magnetresonanztomographie (MRT): Ermöglicht detaillierte Darstellungen des Gehirns und Rückenmarks.
    • Computertomographie (CT): Kann Blutungen oder andere Veränderungen im Gehirn erkennen.
    • Sonographie der Hals- und Gehirnschlagadern: Die Sonographie ist eine Ultraschalluntersuchung, mit der wir Gefäßverengungen und -verschlüsse in den hirnzuführenden Gefäßen am Hals und im Kopf erkennen können, die wiederum zum Beispiel zu einem Schlaganfall führen können.
  • Elektrophysiologische Untersuchungen:
    • Elektroenzephalographie (EEG): Mit einer EEG können wir die elektrische Aktivität des Gehirns als sogenannte Hirnstromkurve sichtbar machen und beurteilen, zum Beispiel bei Abklärungen von Bewusstseinsstörungen oder Epilepsie.
    • Elektroneurographie (ENG)/Elektromyographie (EMG)/Evozierte Potenziale (EP): Diese Verfahren liefern Hinweise auf Erkrankungen des Nervensystems und der Muskulatur. Die Ergebnisse zeigen uns, ob bestimmte Störungen aus einer Fehlfunktion des Muskels oder der zugehörigen Nerven resultieren.
  • Lumbalpunktion: Mittels Lumbalpunktion entnehmen wir zu Untersuchungszwecken eine Probe des sogenannten Nervenwassers - das ist eine wasserklare Flüssigkeit, die das Gehirn und Rückenmark umfließt. Auffälligkeiten in der Zusammensetzung des Nervenwassers können auf eine zugrundeliegende Erkrankung deuten. Überwiegend zur Abklärung von Multiple Sklerose, Alzheimer-Erkrankung und dem sogenannten Normaldruckhydrocephalus bieten wir die Lumbalpunktion an. Zuvor muss immer ein Gespräch mit dem durchführenden Arzt erfolgen.
  • Demenztestungen: Wir führen Demenztestungen anhand bewährter standardisierter Testverfahren durch. Die Untersuchung dauert in der Regel zehn bis 20 Minuten.
  • Laboruntersuchungen: Anhand einer Laboruntersuchung wird festgestellt, ob die betroffene Person AQP4-Antikörper im Serum hat.

Behandlung neurologischer Erkrankungen

Die Behandlung neurologischer Erkrankungen zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Für viele neurologische Erkrankungen gibt es noch keine kurative Therapie - sie sind nicht heilbar. Die Behandlung setzt sich aus nicht-medikamentösen Maßnahmen, wie beispielsweise Physio- und Ergotherapie, und medikamentösen Ansätzen zusammen. Bei den medikamentösen Maßnahmen wird zwischen einer kausalen und einer symptomatischen Therapie unterschieden. Erstere bekämpft die Ursache der Erkrankung, während letztere nur die krankheitsbedingten Symptome behandelt. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren vor allem beim rechtzeitigen Eintreffen der Patienten in der Klinik deutlich erweitert, die Prognose für die Patienten hat sich deutlich verbessert.

  • Medikamentöse Therapie:
    • Kausale Therapie: Bekämpfung der Ursache der Erkrankung (z.B. Antibiotika bei bakterieller Meningitis).
    • Symptomatische Therapie: Linderung der Symptome (z.B. Schmerzmittel bei Kopfschmerzen, Antiepileptika bei Epilepsie).
  • Nicht-medikamentöse Therapie:
    • Physiotherapie: Zur Besserung der Mobilität und Wahrnehmung kommen Physio- und Sporttherapie, Magnet- und Elektrostimulation und andere physikalische Maßnahmen zur Anwendung.
    • Ergotherapie: In der Ergotherapie trainineren Sie Ihre alltäglichen - und berufsrelevanten - Fähigkeiten und die Feinmotorik, um das tägliche Leben zu bewältigen. Sie verbessern Bewegungsabläufe oder erlernen sie mit Hilfe eines qualifizierten therapeutischen Teams neu.
    • Logopädie: Der Besserung der Kommunikation, des Denkens und Fühlens dienen Logopädie, Psychotherapie und neuropsychologisches Hirnleistungstraining. Wenn Sie nach einem Schlaganfall an Sprach- und Sprechstörungen leiden, hilft Ihnen ein logopädisches Team, durch spezielle Übungen in computergestützten Einzeltherapien oder Gruppentherapien, Ihre Sprachfähigkeiten wiederherzustellen oder zu erhalten. Auch Schluckstörungen werden in der Logopädie behandelt.
    • Psychotherapie: In der Reha werden Sie durch geschultes Personal bei der Bewältigung emotionaler Herausforderungen, die mit neurologischen Erkrankungen einhergehen können, unterstützt.
    • Neuropsychologisches Training: Kognitives Training fördert Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Problemlösungsfähigkeiten durch gezielte Übungen.
  • Chirurgische Eingriffe: Bei einigen neurologischen Erkrankungen kann eine Operation erforderlich sein (z.B. bei Hirntumoren, bei bestimmten Formen der Epilepsie).

Spezifische Therapieansätze für ausgewählte Erkrankungen:

  • Multiple Sklerose: Zurzeit gibt es keine kurative Therapie, das Ziel der Behandlungen ist die Reduktion der Entzündungsreaktionen. Tritt ein Schub auf, folgt eine akute Schubtherapie mit hochdosiertem Kortison. Mit einer verlaufsmodifizierenden Therapie (Basis- oder Eskalationstherapie) sollen Häufigkeit und Schwere der Schübe gemindert, sowie das Fortschreiten der Progression verlangsamt werden.
  • Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen: Es steht keine kurative Therapie zur Verfügung, jedoch gibt es prophylaktische Therapien, die das Risiko für Schübe reduzieren können. Zur Behandlung der Symptome stehen symptomatische Therapien zur Verfügung. Bei einem Schub kommt eine akute Schubtherapie zum Einsatz.
  • Chorea Huntington: Hier gibt es weder eine kurative noch eine kausale Therapie.
  • Alzheimer-Krankheit: Es gibt keine kurative Therapie und die Behandlung erfolgt medikamentös mit Antidementiva. Zusätzlich werden Verhaltensauffälligkeiten behandelt und es können stimmungsaufhellende Mittel verabreicht werden.
  • Parkinson-Krankheit: Unsere Experten in der Neurologie entwickeln gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan. Bei uns arbeiten Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten sowie Pflegekräfte gemeinsam mit Ihnen Hand in Hand. Als Parkinsonpatientin oder -patient profitieren Sie von der besonderen Erfahrung und Ausstattung unserer Klinik mit ihrem großen neurologischen Zentrum. Bei entsprechendem Bedarf stehen die spezialisierten Diagnosemöglichkeiten (zum Beispiel Ganganalyse) und die Therapie mit modernen Technologien (zum Beispiel Roboterunterstützung) allen Betroffenen zur Verfügung. Bei fortgeschrittener Parkinsonerkrankung stellt die Medikamenteneinstellung eine besondere Herausforderung dar.
  • Schlaganfall: Rund um die Uhr stehen wir bereit, um Betroffene mit dem Verdacht auf einen Schlaganfall aufzunehmen und die erforderliche Notfalldiagnostik und Notfalltherapie durchzuführen. Bei plötzlich auftretenden neurologischen Ausfällen wie Lähmungen, Schwindel, Seh- oder Sprachstörungen besteht immer Schlaganfallverdacht und der Rettungsdienst bringt solche Patientinnen und Patienten in die nächstgelegene Spezialklinik mit Stroke-Unit, also zum Beispiel in die Schön Klinik Bad Aibling Harthausen. Wir arbeiten als sogenannte Comprehensive Stroke-Unit nach einem ganzheitlichen Konzept der Schlaganfalltherapie von der schnellen Notfallbehandlung bis zur Rehabilitation.

Neurologische Rehabilitation

MEDIAN bietet erstklassige Versorgung in allen neurologischen Rehabilitationsphasen, von der Frührehabilitation bis zur beruflichen Wiedereingliederung. Innerhalb der neurologischen Frührehabilitation haben sieben unserer achtzehn spezialisierten neurologischen Abteilungen die Kapazität, Patienten unmittelbar nach ihrer Akutversorgung im Krankenhaus aufzunehmen. Dies wird durch unsere topmodernen neurologischen Stationen auf Intensivniveau ermöglicht, die darauf spezialisiert sind, Patienten zu betreuen, die sich in einem überwachungspflichtigen Zustand befinden und frühzeitig in unsere Rehabilitationskliniken verlegt werden.

Das primäre Ziel unserer neurologischen Rehabilitation ist die bestmögliche Wiederherstellung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, der uns anvertrauten Patienten. Der Fokus liegt auf der Frühintervention: Je früher die Rehabilitation beginnt, desto vielversprechender ist die Genesungsprognose. Durch die Möglichkeiten der neurologischen Frührehabilitation beginnen die rehabilitativen Maßnahmen bereits in der Beatmungsphase, also noch bevor die Entwöhnung von der Beatmung abgeschlossen ist. Dies maximiert die Chancen für Patienten, insbesondere für Schwerstbetroffene, auf eine Rückkehr in ein unabhängiges Leben nach einer solchen einschneidenden Erkrankung.

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Prävention neurologischer Erkrankungen

Einige neurologische Erkrankungen lassen sich nicht verhindern, aber es gibt Maßnahmen, die das Risiko für bestimmte Erkrankungen senken können. Dazu gehören:

  • Gesunder Lebensstil: Was man vor allem tun kann, um sich vor Demen zu schützen, haben Forscher auch ergründet: Keine Zigaretten, kein Alkohol, eine gesunde Ernährung, Normalgewicht und Bewegung - diese fünf Lebensstilregeln stärken nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Gesundheit.
  • Kontrolle von Risikofaktoren: Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte sollten behandelt werden, um das Risiko für Schlaganfälle und andere vaskuläre Erkrankungen zu senken.
  • Impfungen: Impfungen können vor bestimmten Infektionen schützen, die neurologische Komplikationen verursachen können (z.B. Meningitis, Polio).
  • Vermeidung von Umweltgiften: Luftverschmutzung steht im Verdacht das Demenzrisiko zu erhöhen.

Umgang mit neurologischen Erkrankungen

Außerdem kann es helfen, Angehörigen, Partner:innen oder Mitbewohner:innen von der Erkrankung zu erzählen. Bei vielen neurologischen Krankheiten werden Sie zumindest zeitweise Hilfe benötigen. Die psychische Belastung ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Lassen Sie sich jedoch nicht alles abnehmen, auch wenn Ihr Umfeld Sie schonen und unterstützen möchte. Für alle Betroffene egal welcher neurologischen Krankheit ist es sowohl für Psyche als auch für die körperliche Situation wichtig, all das selbstständig zu tun, was selbstständig geht.

Angehörigen mag es häufig schwerfallen, zuzusehen und Tätigkeiten nicht abzunehmen, die anstrengend oder mühselig erscheinen. Damit tun Sie jedoch niemandem einen Gefallen, sich selbst nicht, und dem bzw. der Betroffenen nicht. Dies bedeutet nicht, dass Sie jemandem, der Hilfe braucht, nicht die Treppe hinaufhelfen. Aber wenn beispielsweise normales Besteck aufgrund einer Polyneuropathie nicht mehr benutzt werden kann, suchen Sie lieber gemeinsam Lösungsstrategien. Besorgen Sie zum Beispiel dickeres Besteck, das der oder die Betroffene benutzen kann, anstatt das Fleisch vorzuschneiden.

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