Parkinson-Demenz: Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Parkinson-Demenz ist eine Demenz-Erkrankung, die bei Menschen mit Parkinson-Syndrom auftritt. Nicht alle Parkinson-Betroffenen erkranken auch daran, aber das Risiko ist etwa sechsmal höher als für die Allgemeinbevölkerung. Experten schätzen, dass etwa 40 bis 80 Prozent der Parkinson-Patienten im Laufe ihrer Erkrankung eine Parkinson-Demenz entwickeln.

Was ist die Parkinson-Demenz?

Als Parkinson-Demenz bezeichnen Mediziner eine Demenz-Erkrankung bei Menschen mit Parkinson-Syndrom, die bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Dazu gehört, dass die Demenz schleichend beginnt und langsam fortschreitet. Außerdem müssen mindestens zwei sogenannte kognitive Funktionen beeinträchtigt sein, also zum Beispiel die Aufmerksamkeit, die Sprache oder das Gedächtnis. Die Beeinträchtigungen müssen so schwer ausgeprägt sein, dass sie das tägliche Leben einschränken, und zwar unabhängig von den motorischen Beschwerden, die das Parkinson-Syndrom mit sich bringt.

Die Parkinson-Demenz ist eine Form der sogenannten Lewy-Körperchen-Demenz. Lewy-Körperchen lagern sich dabei verstärkt im Gehirn ab und verursachen die dementiellen Symptome. Daher haben Menschen mit einem Parkinson-Syndrom ein erhöhtes Risiko, auch an Demenz zu erkranken.

Die Parkinson-Demenz tritt bei bis zu 40 Prozent der Parkinson-Betroffenen im Laufe der Erkrankung durch den Dopaminmangel in bestimmten Hirnarealen auf.

Ursachen der Parkinson-Demenz

Die genauen Ursachen der Parkinson-Demenz sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren eine Rolle spielt.

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Dopaminmangel

Ein wichtiger Faktor ist der Dopaminmangel im Gehirn. Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff, der unter anderem für die Steuerung von Bewegungen und die Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit zuständig ist. Bei Parkinson-Patienten sterben die Nervenzellen ab, die Dopamin produzieren. Dies führt zu einem Dopaminmangel, der sich nicht nur auf die Motorik, sondern auch auf die kognitiven Funktionen auswirken kann.

Der Mangel an Dopamin im Mittelhirn gilt in der Forschung als einer der Auslöser des Parkinson-Syndroms. Er beeinflusst zugleich die Menge an Acetylcholin im Gehirn und lässt sie zunächst überschießen. Acetylcholin steuert wichtige Körperfunktionen wie beispielsweise das Gedächtnis, die Atmung oder den Herzschlag. Im weiteren Verlauf der Parkinson-Erkrankung sterben nicht nur jene Zellen ab, die Dopamin erzeugen, sondern auch jene, die Acetylcholin hervorbringen. Die Folge: Der Acetylcholin-Spiegel sinkt und es kommt zu einem Mangel an Acetylcholin.

Lewy-Körperchen

Ein weiterer Faktor sind die Lewy-Körperchen. Dies sind Ablagerungen von Proteinen in den Nervenzellen des Gehirns. Lewy-Körperchen können die Funktion der Nervenzellen beeinträchtigen und so zu kognitiven Störungen führen.

Zudem konnten bei verstorbenen Patienten mit Parkinson-Demenz auch die sogenannten Lewy-Körperchen im Mittelhirn nachgewiesen werden. Anders als bei der Lewy-Körperchen-Demenz sind diese nicht vermehrt in der Großhirnrinde zu finden, sondern in der Substantia nigra, welches ein Kerngebiet im Mittelhirn darstellt.

Genetische Faktoren

Auch genetische Faktoren scheinen eine Rolle bei der Entstehung der Parkinson-Demenz zu spielen. So wurde im Rahmen des Forschungsverbundes „PDdementia“ bei circa zehn Prozent aller Patienten mit Parkinson Erbveränderungen im sogenannten GBA-Gen festgestellt. Diese Mutation könnte sowohl das Risiko für Parkinson als auch für eine Parkinson-Demenz erhöhen.

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Weitere Risikofaktoren

Weitere Risikofaktoren für die Parkinson-Demenz sind:

  • Höheres Lebensalter: Das Risiko für eine Parkinson-Demenz steigt mit dem Alter. In der Altersgruppe der Menschen über 75 entwickelt ungefähr jeder zweite Mensch mit Parkinson zusätzlich eine Demenz.
  • Lange Krankheitsdauer: Je länger die Parkinson-Erkrankung besteht, desto höher ist das Risiko für eine Demenz.
  • Weitere Erkrankungen: Auch weitere Erkrankungen wie Halluzinationen oder Depressionen können das Risiko für eine Parkinson-Demenz erhöhen.

Symptome der Parkinson-Demenz

Die Parkinson-Demenz macht sich durch verschiedene Störungen der kognitiven Funktionen bemerkbar. Es gibt keine Demenzsymptome, die spezifisch bei einer Demenz bei Parkinson vorkommen. Aufmerksamkeits- und Konzentrationsverlust sowie eine Beeinträchtigung der sogenannten Exekutivfunktionen, also im Planen und Ausführen von Handlungen und im Treffen von Entscheidungen, können auftreten. Auch die räumliche Orientierung kann beeinträchtigt sein.

Im späteren Verlauf kommt es oft auch zu Gedächtnisschwierigkeiten. Zur Diagnose einer Demenz ist entscheidend, dass die Beschwerden so schwerwiegend sind, dass der oder die Betroffene seinen bzw. ihren gewohnten Alltagstätigkeiten nicht mehr wie bisher nachkommen kann. Im Unterschied zu einem Delir entwickelt sich auch die Parkinson-Demenz schleichend über mehrere Monate bis Jahre.

Einige dieser Symptome können mit einer depressiven Phase verwechselt werden, wobei sich diese meist schneller entwickelt als eine Demenz. Sogar Gedächtnisstörungen sind im Rahmen einer depressiven Pseudodemenz möglich.

Typische Symptome sind:

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  • Beeinträchtigte Aufmerksamkeit: Aufgaben, die eine hohe Aufmerksamkeit erfordern, sind für die Betroffenen schwer zu erfüllen. Menschen mit Parkinson-Demenz haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und Aufgaben zielgerichtet zu erledigen.
  • Schwierigkeiten beim Planen und Ausführen von Tätigkeiten: Es fällt schwer, Aufgaben vorausschauend zu planen und umzusetzen.
  • Verlangsamtes Denken
  • Beeinträchtigungen bei der räumlichen Orientierung und Wahrnehmung
  • Schwierigkeiten, kürzliche Ereignisse oder neu erlernte Inhalte abzurufen
  • Manchmal Schwierigkeiten, Worte zu finden und Probleme, komplizierte Sätze zu bilden
  • Psychische Auffälligkeiten: verringerter Antrieb, Motivations- und Interessenverlust

Im Gegensatz zur Alzheimer-Krankheit, bei der vor allem das Kurz- und Langzeit-Gedächtnis gestört sind, betrifft die Parkinson-Demenz vor allem die Aufmerksamkeit und die Geschwindigkeit von Denkprozessen. Auch die Lernfähigkeit selbst bleibt erhalten, allerdings sind erlernte Inhalte nur mit Verzögerung abrufbar.

Neben den kognitiven Beeinträchtigungen kommt es bei Menschen mit Parkinson-Demenz auch zu Änderungen des Verhaltens. Betroffene wirken oft apathisch, sie verlieren ihre Spontaneität und Motivation.

Auch Veränderungen der Persönlichkeit und Stimmungsschwankungen mit Ängsten und depressiven Symptomen treten auf. Einige Menschen mit Parkinson-Demenz leiden an Halluzinationen und Wahnvorstellungen. Zu Beginn treten die Beeinträchtigungen hauptsächlich bei umfangreicheren Aufgaben auf, beispielsweise beim Autofahren. Zudem können gelegentlich Halluzinationen auftreten.

Bei folgenden Anzeichen sollten Sie als Angehörige:r oder Betroffene:r aufmerksam werden und schnellstmöglich eine Notaufnahme oder eine Arztpraxis aufsuchen, da ein akutes gesundheitliches Problem wie ein Delir vorliegen kann:

  • Die demenziellen Beschwerden entwickeln sich schnell innerhalb weniger Stunden bis Tage.
  • Betroffene haben Halluzinationen (Sinnestäuschungen) und/oder zeigen Anzeichen eines Wahns, wie zum Beispiel Verfolgungswahn.
  • Betroffene wirken desorientiert und wissen nicht mehr, wo sie sind, welche Uhrzeit/welches Datum/welcher Wochentag/welcher Monat/welche Jahreszeit/welches Jahr vorliegt.
  • Betroffene wirken auffällig und untypisch unruhig und nervös oder verlangsamt und lethargisch.

Diagnose der Parkinson-Demenz

Bei Verdacht auf eine Demenz wie der Parkinson-Demenz wird der Arzt verschiedene Untersuchungen durchführen. Die Diagnostik bei einer Demenz bei Parkinson unterscheidet sich nicht wesentlich von der anderer Demenzformen.

Anamnese

Zuerst erfragt er die Krankengeschichte (Anamnese) im Gespräch mit dem Betroffenen und den Angehörigen. Dabei lässt er sich zum Beispiel die Symptome genau schildern, also etwa Probleme mit der Konzentration. Außerdem fragt der Arzt, seit wann diese Symptome bestehen, ob andere Erkrankungen vorliegen und welche Medikamente der Betroffene einnimmt.

Wichtigstes Instrument ist eine genaue Anamnese, also ein Gespräch zwischen Betroffenem:r und Arzt bzw. Ärztin. Häufig arbeiten diese mit Neuropsychologen und -psychologinnen zusammen, die zusätzlich festgelegte neuropsychologische Tests durchführen. Dazu gehören zum Beispiel Fragebögen.

Körperliche Untersuchung und Blutuntersuchung

Nach dem Anamnese-Gespräch folgt eine körperliche Untersuchung. Außerdem entnimmt der Arzt eine Blutprobe für eine Laboranalyse. Es kann ein kurzer stationärer Aufenthalt im Krankenhaus notwendig sein, um die Diagnostik vollständig und zügig durchzuführen. Um eine sekundäre Demenzform bei behebbarer Ursache auszuschließen, werden Betroffene zudem gründlich körperlich untersucht und eine Blutuntersuchung durchgeführt.

Kognitive Tests

Mit sogenannten kognitiven Kurztests prüft der Arzt, ob der Betroffene tatsächlich an einer Parkinson-Demenz (oder sonstigen Demenz) leidet. Allerdings sind diese Tests bei leichter Demenz wenig aussagekräftig. Dann ist gegebenenfalls eine vertiefende neuropsychologische Untersuchung nötig.

Um die geistigen Fähigkeiten zu überprüfen, gibt es spezielle Gedächtnistests. Ein Test, der extra für Menschen mit Parkinson entwickelt wurde, heißt PANDA-Test (Parkinson Neuropsychometric Dementia Assessment). Damit werden zum Beispiel die Aufmerksamkeit, das Erinnerungsvermögen oder die Wortfindung getestet.

Bildgebende Verfahren

Bei Demenz-Verdacht wird oft das Gehirn bildlich dargestellt - mittels Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspintomografie). Bei dementen Menschen erkennt man auf den Aufnahmen, dass das Hirngewebe geschrumpft ist (Atrophie). In unklaren Fällen von Demenz folgen weitere Untersuchungen. Wenn der Verdacht auf eine Demenz besteht, können weitere Tests wie eine MRT-Untersuchung zeigen, ob Teile des Gehirns geschrumpft sind.

Behandlung der Parkinson-Demenz

Die Behandlung einer Demenz bei Parkinson ist, wie bei anderen primären Demenzformen, schwierig. Nach der Abwägung von Vor- und Nachteilen können Medikamente verschrieben werden, die typischerweise bei der Alzheimer-Demenz zum Einsatz kommen. Diese verhindern das Fortschreiten der Demenz jedoch leider nicht. Daher stehen soziale Unterstützungsmaßnahmen im Vordergrund.

Eine Parkinson-Demenz ist leider bislang nicht heilbar. Doch gibt es eine Vielzahl von nicht-medikamentösen Maßnahmen, die sich positiv auf den Krankheitsverlauf und die Symptome auswirken können. Eine Parkinson-Demenz wird unter anderem mit ähnlichen Medikamenten behandelt wie eine Demenz vom Typ Alzheimer. Denn in beiden Fällen ist ein wesentliches Therapie-Ziel, den weiteren Abbau des Botenstoffes Acetylcholin zu verhindern. Insbesondere psychische Beschwerden sind bei einer Parkinson-Demenz häufig gut therapierbar.

Medikamentöse Behandlung

Zunächst ist es manchmal notwendig, die Medikamente anzupassen, die gegen die Parkinson-Krankheit eingenommen werden. Manche Präparate verstärken nämlich eine Demenz. Sie sollten deshalb gegen andere ersetzt werden, die das nicht tun.

Es gibt auch Medikamente, die gezielt die Symptome der Parkinson-Demenz lindern. Dazu zählen vor allem Präparate mit dem Wirkstoff Rivastigmin. Das ist ein sogenannter Acetylcholinesterase-Hemmer: Die Acetylcholinesterase ist ein Enzym, das im Gehirn den Nerven-Botenstoff (Neurotransmitter) Acetylcholin abbaut. Wie bei der Alzheimer-Demenz besteht auch bei der Parkinson-Demenz ein Mangel an Acetylcholin. Rivastigmin behebt diesen Mangel, indem es das Enzym hemmt, das normalerweise Acetylcholin abbaut. So bleiben Hirnleistungen wie Denken, Lernen und Erinnern länger erhalten. Zudem kommen die Betroffenen in ihrem Alltagsleben wieder besser zurecht. Gegen die Symptome der Parkinson-Demenz können Medikamente mit dem Wirkstoff Rivastigmin helfen. Dieser kann dem Mangel am Botenstoff Acetylcholin entgegenwirken, sodass die kognitiven Funktionen länger erhalten bleiben. Der Wirkstoff Donepezil wirkt sich auch positiv auf die kognitiven Leistungen und das allgemeine Befinden der Patient*innen aus. Angewendet wird dieser jedoch ohne offizielle Zulassung, weshalb hier von „off-label-use“ gesprochen wird.

Diese Medikamente sind verschreibungspflichtig und können nur von einem Arzt ausgestellt werden.

Vorsicht bei Antipsychotika!

Antipsychotika (Neuroleptika) sind Medikamente gegen psychotische Symptome, zum Beispiel Halluzinationen, wie sie auch bei der Parkinson-Demenz vorkommen. Daher werden sie bei bestimmten Demenzformen angewendet.

Bei der Parkinson-Demenz sind die meisten Antipsychotika (klassische und viele atypische Antipsychotika) allerdings tabu. Der Grund ist, dass die Betroffenen ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen haben. Vor allem verschlechtern solche Wirkstoffe die Beweglichkeit und Wachheit (Vigilanz) beim Parkinson-Syndrom unter Umständen stark. Die Antipsychotika Clozapin und Quetiapin können gegebenenfalls eingesetzt werden.

Nicht-medikamentöse Maßnahmen

Neben Medikamenten sind auch nicht-medikamentöse Maßnahmen bei Parkinson-Demenz (und anderen Demenzen) sehr wichtig. Nicht-medikamentöse Therapie ist enorm wichtig, um den Symptomen bestmöglich entgegenzuwirken. Empfehlenswert sind zum Beispiel Krankengymnastik, eine gesunde Ernährung und viel Bewegung.

  • Krankengymnastik (Physiotherapie): Physiotherapie, die bei Parkinson ohnehin angezeigt ist, kann auch bei Demenz das Sturzrisiko senken.
  • Ergotherapie: Ergotherapie ist sowohl bei Parkinson als auch bei Demenz oft sinnvoll.
  • Gedächtnistraining („Gehirnjogging“): Gedächtnistraining wird empfohlen und kann insbesondere im frühen Stadium der Parkinson-Demenz eingesetzt werden. Geeignet sind Sudoku, Rätsel oder Denksportaufgaben
  • Künstlerische Therapieformen: Auch künstlerisch-expressive Therapieformen wie Malen, Musik und Tanz wirken sich unter Umständen positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Betroffenen aus. Kunst- und Musiktherapie können, je nach Vorliebe des Betroffenen, ebenfalls hilfreich sein.

Wohnraumanpassung

Bei Parkinson-Demenz ist es auch wichtig, die Wohnräume bedürfnisgerecht zu gestalten. Dazu gehört, mögliche Gefahren- und Verletzungsquellen zu beseitigen. Im fortgeschrittenen Verlauf benötigen die Patienten zunehmend Unterstützung im Alltag.

Um den Alltag der Betroffenen nicht zusätzlich zu erschweren, sollte auf eine angemessene Wohnsituation geachtet werden. Teppiche, Spielzeuge und ähnliches sind Stolperfallen, die verhindert werden sollten. Zudem sollten Möbel und ähnliches nicht verschoben werden, sodass die Orientierung im eigenen Zuhause nicht noch schwerer fällt.

Unterstützung und Entlastung für Angehörige

Für Angehörige kann die Symptomatik und das Betreuen der erkrankten Person sehr kräftezehrend sein. Unterstützend können ambulante Pflegedienste Ihnen und der betroffenen Person zur Seite stehen. Nutzen Sie sogenannte Betreuungs- und Entlastungsleistungen, die Ihren Pflegealltag erleichtern sollen. Nehmen Sie mobile Hilfsdienste oder das Angebot von Kuren für pflegende Angehörige in Anspruch - auch Sie haben ein Recht auf Urlaub! Wenden Sie sich an eine Selbsthilfegruppe und tauschen Sie sich mit anderen Angehörigen aus. Reagieren Sie sensibel auf Halluzinationen oder Aggressionen - diese sind nicht persönlich gemeint, sondern Folge einer Erkrankung.

Leben mit Parkinson-Demenz

Das Leben mit Parkinson-Demenz kann für Betroffene und ihre Angehörigen eine große Herausforderung sein. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Pflegestufe

Entwickelt sich im Rahmen einer Parkinson-Erkrankung eine Demenz, so kann, ebenso wie bei jeder anderen Demenzform, ein Pflegegrad beantragt werden. Ein Gutachter oder eine Gutachterin, die bei gesetzlich Versicherten meist vom Medizinischen Dienst kommen, begutachten anschließend den bzw. die Betroffene. Wird ein Pflegegrad bewilligt, so erhalten Betroffene finanzielle Hilfen. Von diesen können ein Pflegedienst, Hilfsmittel oder auch eine Heimunterbringung bezahlt oder bezuschusst werden.

Da die motorischen Symptome der Parkinson-Krankheit in der Regel mehrere Jahre vor Beginn einer Parkinson-Demenz auffallen, kann es sein, dass Betroffene bereits einen Pflegegrad haben. Verschlechtert sich durch die Demenz der Zustand, so kann bei der Pflegeversicherung eine Höherstufung des Pflegegrades beantragt werden. Hierfür können Betroffene selbst, oder auch Angehörige, die Pflegeversicherung durch ein formloses Schreiben kontaktieren. Liegt der Verdacht auf eine Parkinson-Demenz vor, so unterscheidet sich die Diagnostik nicht von der anderer Demenzformen.

Ernährung

Achten Sie darauf, dass Sie genügend trinken. Unser Gehirn besteht zu einem Großteil aus Wasser. Achten Sie auf Ihre Ernährung. Sie sollte möglichst ausgewogen, fettarm und kalziumreich sein. Im Rahmen einer Ernährungsberatung können Sie wertvolle Tipps bekommen und gemeinsam einen Ernährungsplan aufstellen. Achten Sie auf die Ernährung Ihres Angehörigen und darauf, dass Medikamente und manche Lebensmittel nicht miteinander kombiniert werden.

Bewegung

Zur Linderung der motorischen Symptome der Parkinson-Erkrankung wird möglichst viel körperliche Aktivität empfohlen. Leichte körperliche Bewegung, zum Beispiel im Senioren- und Rehasport oder in Tanzcafés, kann positiv zur Stimmung beitragen.

Soziale Kontakte

Treffen Sie sich mit Freunden und anderen Betroffenen. Soziale Kontakte sind wichtig für Ihre psychische Gesundheit. In vielen Städten gibt es mittlerweile spezielle Gruppen für Demenzkranke.

Parkinson-Demenz: Lebenserwartung

Auf die Frage, wie schnell Menschen mit Parkinson-Demenz versterben oder wie lange das Endstadium bei Parkinson-Demenz dauert, gibt es keine allgemeingültige Antwort. Eine Parkinson-Demenz tritt durchschnittlich zehn Jahre nach Beginn der Parkinson-Erkrankung auf. Wie alle anderen neurodegenerativen Demenz-Erkrankungen nimmt auch sie einen fortschreitenden Verlauf über mehrere Jahre. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Erkrankung weiterentwickelt, ist aber individuell sehr unterschiedlich.

Bei einer frühzeitigen Feststellung und Therapie eines Morbus Parkinson kann die Lebenserwartung kaum oder sogar gar nicht eingeschränkt sein. Tritt hingegen im Verlauf der Erkrankung eine Parkinson-Demenz auf, so ist die Lebenserwartung Betroffener leider meist reduziert. Viele Betroffene versterben innerhalb von fünf bis zehn Jahren nach der Demenzdiagnose. Allerdings gibt es auch hier starke Unterschiede. Die häufigsten Ursachen für das Versterben sind Infektionen bei bestehender Unterernährung durch eine Demenz bei Parkinson im Endstadium.

Die starke Abhängigkeit des Parkinson Verlaufes vom Vorliegen einer Demenz macht eine gründliche Diagnostik umso wichtiger. Auch, wenn eine primäre Parkinson-Demenz naheliegend scheint, kann auch eine an Parkinson erkrankte Person eine sekundäre Demenz entwickeln. Einer sekundären Demenz können zum Beispiel Gehirntumore, Vergiftungen, Nährstoffmängel und Weiteres zugrunde liegen.

Fazit

Die Parkinson-Demenz ist eine komplexe Erkrankung, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen stark beeinträchtigen kann. Es gibt jedoch viele Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind dabei entscheidend.

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