Ein Schlaganfall ist ein Notfall, der sofortige Aufmerksamkeit erfordert. Bei einem Schlaganfall wird das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was zu irreparablen Schäden führen kann. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Schlaganfallbehandlung mit besonderem Fokus auf die Rolle von Boehringer Ingelheim in diesem Bereich.
Ursachen und Folgen eines Schlaganfalls
Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird. In den meisten Fällen wird dies durch eine Gefäßverkalkung oder ein Blutgerinnsel verursacht, was als ischämischer Schlaganfall bezeichnet wird. Ein hämorrhagischer Schlaganfall tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn platzt und eine Blutung verursacht.
Die Folgen eines Schlaganfalls können vielfältig sein und hängen vom Ausmaß der Schädigung und der betroffenen Hirnregion ab. Häufige Folgen sind Lähmungen, Sprachstörungen und Sehstörungen. Schlaganfallpatienten haben auch ein erhöhtes Risiko für weitere Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Komplikationen wie Herzinfarkte.
Sekundärprävention nach Schlaganfall
Die Sekundärprävention spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten. Ziel ist es, weitere Schlaganfälle und andere Komplikationen zu verhindern. Ein wichtiger Bestandteil der Sekundärprävention ist die medikamentöse Therapie.
Thrombozytenaggregationshemmer sind Medikamente, die die Funktion der Blutplättchen hemmen und so die Bildung von Blutgerinnseln verhindern. Zu den wichtigsten Wirkstoffen dieser Gruppe gehören Acetylsalicylsäure (ASS), Clopidogrel und Dipyridamol.
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Eine Studie des IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) hat gezeigt, dass die Kombination von Dipyridamol und ASS nicht besser ist als die alleinige Gabe von ASS oder Clopidogrel. Tatsächlich treten unter Dipyridamol plus ASS häufiger schwere Blutungen auf.
Actilyse: Ein lebensrettendes Medikament von Boehringer Ingelheim
Actilyse (Alteplase) ist ein Medikament des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim, das zur Auflösung von Blutgerinnseln bei einem ischämischen Schlaganfall eingesetzt wird. Es ist das einzige zugelassene Medikament für diese Art der Behandlung und steht auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Je früher die Behandlung mit Actilyse erfolgt, desto größer sind die Chancen, die typischen Folgen eines Schlaganfalls zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Boehringer Ingelheim erlaubt die Anwendung von Actilyse, wenn die Symptome nicht länger als 4,5 Stunden zurückliegen.
Lieferengpass von Actilyse
Im Jahr 2022 kam es zu einem Lieferengpass von Actilyse, der Besorgnis bei Ärzten und Patienten auslöste. Boehringer Ingelheim informierte Krankenhäuser, Kliniken und Apotheken über die begrenzte Verfügbarkeit des Medikaments und empfahl eine sorgfältige Verwaltung der Bestände.
Der Lieferengpass wurde durch eine gestiegene Nachfrage und begrenzte Produktionskapazitäten verursacht. Boehringer Ingelheim arbeitet an einer Lösung des Problems, unter anderem durch die Verlagerung der Produktion von Actilyse nach Wien und die Suche nach Auftragsfertigern.
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Die Rolle von Boehringer Ingelheim bei der Verbesserung der Schlaganfallversorgung
Boehringer Ingelheim engagiert sich auf vielfältige Weise für die Verbesserung der Schlaganfallversorgung weltweit. Dazu gehören:
- Entwicklung und Bereitstellung von Medikamenten: Boehringer Ingelheim hat mit Actilyse ein lebensrettendes Medikament zur Behandlung des ischämischen Schlaganfalls entwickelt.
- Unterstützung von Kliniken: Die Angels-Initiative von Boehringer Ingelheim unterstützt Kliniken weltweit bei der Verbesserung der Schlaganfallbehandlung durch Schulungen, Simulationstrainings und Qualitätsmonitoring.
- Förderung von Innovationen: Boehringer Ingelheim investiert in innovative digitale Lösungen wie die Consanas Cloud App, die Patienten bei der Rehabilitation nach einem Schlaganfall unterstützt.
- Aufklärung der Öffentlichkeit: Boehringer Ingelheim engagiert sich für die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Symptome und Risikofaktoren eines Schlaganfalls.
Digitale Lösungen für die Schlaganfallrehabilitation
Die Consanas Cloud App ist eine digitale Lösung von Boehringer Ingelheim für die Rehabilitation nach Schlaganfällen. Die App ermöglicht es Patienten, Rehabilitationsmaßnahmen in den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und kognitive Therapie zuhause durchzuführen.
Ein Arzt bewertet den Zustand des Patienten aus der Ferne via App und Smartphone-Kamera und wird dabei von künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt. Die KI erkennt Gelenkpositionen oder erfasst gezielt die Hände und unterstützt die Patienten bei den Übungen.
LARS: Ein KI-basierter Avatar für die Schlaganfallaufklärung
LARS (Life AfteR Stroke) ist ein KI-basierter Avatar, der auf der realen Geschichte des Schlaganfallpatienten Horst Langhammer beruht. Der Avatar vermittelt medizinisches Wissen und Patientenerfahrung in mehreren Sprachen, für Fachkreise, Betroffene und Angehörige.
LARS kann Fragen zum Schlaganfall beantworten, über Patientenerfahrung berichten und die Bedeutung schneller Reaktion vermitteln. Er kann auch für interne Schulungen eingesetzt werden, um Mitarbeitende im Erkennen von Schlaganfällen zu schulen.
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Herausforderungen und Ausblick
Trotz der Fortschritte in der Schlaganfallbehandlung gibt es noch viele Herausforderungen. Dazu gehören:
- Lieferengpässe von Medikamenten: Der Lieferengpass von Actilyse hat gezeigt, wie anfällig die Versorgung mit lebenswichtigen Medikamenten sein kann.
- Ungleichheit in der Versorgung: In vielen Ländern, insbesondere in solchen mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, haben Patienten keinen Zugang zu einer adäquaten Schlaganfallversorgung.
- Mangel an Rehabilitationsmöglichkeiten: In einigen Regionen gibt es einen Mangel an Rehabilitationsmöglichkeiten für Schlaganfallpatienten.
Boehringer Ingelheim arbeitet kontinuierlich daran, diese Herausforderungen zu bewältigen und die Schlaganfallversorgung weltweit zu verbessern.
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