Die Neurologie im St. Marien-Hospital Borken bietet ein breites Spektrum an Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten für Erkrankungen des Nervensystems und des Gehirns. Mit einer langen Tradition in der Schlaganfallversorgung und einer modernen Stroke Unit ist das Krankenhaus eine der renommiertesten Adressen in der Region.
Die neurologische Abteilung: Ein Überblick
Die neurologische Abteilung des St. Marien-Hospitals Borken deckt das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen ab. Dazu gehören unter anderem:
- Schlaganfälle
- Epilepsie
- Multiple Sklerose
- Meningitis
- Parkinson-Syndrome
- Demenzen
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Neuromuskuläre Erkrankungen
Als Einrichtung mit überregionalem Versorgungsauftrag im Kreis Borken mit seinen gut 370.000 Einwohnern werden auch seltene neurologische Krankheitsbilder behandelt. Die Abteilung verfügt über 56 Betten, einschließlich 10 Betten auf der zertifizierten Stroke Unit sowie einer variablen Bettenzahl auf der interdisziplinären Intensivstation.
Stroke Unit: Kompetenzzentrum für Schlaganfallpatienten
Ein besonderer Schwerpunkt der neurologischen Abteilung liegt auf der Behandlung von Schlaganfallpatienten. Die Stroke Unit im St. Marien-Hospital Borken ist die einzige Einheit im Borkener Kreisgebiet und zählt mit 10 Betten und mehr als 1.000 Schlaganfall-Patienten pro Jahr zu den größeren ihrer Art.
Die Stroke Unit ist mit modernster Technik ausgestattet, um eine schnelle und zielgerichtete Schlaganfalltherapie sicherzustellen. Fortschrittliche Therapiewege und gezielte Frührehabilitation tragen dazu bei, die schwerwiegenden Folgen des Schlaganfalls zu lindern oder im Idealfall ganz zu vermeiden.
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Ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegern, Physiotherapeuten und Logopäden sorgt rund um die Uhr dafür, dass Ausmaß und Ursachen des Schlaganfalls festgestellt werden, sodass unmittelbar mit der individuellen Therapie begonnen werden kann. Die kontinuierliche Überwachung aller Patienten und effiziente Arbeitsabläufe garantieren ein reibungsloses Handeln auch in Notfallsituationen.
Die Eröffnung der Stroke Unit im Januar 2011 stellt mit der erfolgreichen Zertifizierung durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe noch in selbigem Jahr einen wichtigen Meilenstein dar. Die Klinik nimmt aktiv teil am Schlaganfallregister Nordwestdeutschland mit Sitz im epidemiologischen Institut der Universität Münster.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem es auf jede Minute ankommt. Durch einen Schlaganfall entstehen neurologische Ausfälle, die sich auf unterschiedliche Weise äußern können:
- Plötzliche Schwäche oder Gefühlsstörung einer Körperseite
- Plötzlicher Verlust der Sprechfähigkeit oder Schwierigkeiten, Gesprochenes zu verstehen
- Erstmalig und plötzlich auftretende sehr heftige Kopfschmerzen
- Vorübergehende Doppelbilder
- Plötzlich einsetzender Schwindel mit Gangunsicherheit
Überwiegend verursacht eine verstopfte Blutbahn im Gehirn oder in einem der zuführenden Gefäße den Schlaganfall (Ischämischer Schlaganfall). Seltener tritt eine Blutung im Gehirn durch ein geplatztes Gefäß auf. Dadurch erhalten die Nervenzellen im Gehirn zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Sie stellen ihre Arbeit ein und sterben ohne rechtzeitige Behandlung ab. Aus zunächst noch rückbildungsfähigen Ausfällen werden bleibende Funktionsverluste.
"Time is brain": Schnelles Handeln ist entscheidend
Der von Experten oftmals verwendete Leitspruch „time is brain“ (zu Deutsch: Zeit ist Gehirn) hebt hervor, dass ein Zögern in solchen Notfällen zu teils schwerwiegenden Folgeschäden führen kann. Jeder Schlaganfall ist ein Notfall und sollte so schnell wie möglich in eine für die entsprechende Diagnostik und Therapie ausgerichtete Klinik gebracht werden. Bei Verdacht kommt es darauf an, schnell zu reagieren. Doch oft vergehen viele Stunden, bis der Rettungswagen gerufen wird. Die Folge sind häufig irreparable Gehirnschäden und große körperliche Einschränkungen, die das selbstständige Leben beeinträchtigen.
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Neurologische Frührehabilitation Phase B
Das St. Marien-Hospital Borken hat den ersten Teilabschnitt seiner neuen Abteilung für die neurologische Frührehabilitation Phase B offiziell in Betrieb genommen. Damit zählt das Krankenhaus nicht nur zu den wenigen Kliniken in Deutschland mit einem solchen hochspezialisierten Behandlungsangebot - es übernimmt zugleich eine zentrale Rolle in der regionalen Versorgungsstruktur. Im Rahmen der aktuellen Landeskrankenhausplanung ist das St. Marien-Hospital als alleiniger Standort für die neurologische Frührehabilitation innerhalb des Klinikums Westmünsterland und der Region ausgewiesen worden.
Die neurologische Frührehabilitation der Phase B richtet sich an schwer neurologisch erkrankte Patientinnen und Patienten - zum Beispiel nach einem Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder einer Hirnblutung - die medizinisch stabil sind, jedoch weiterhin intensiv betreut und therapiert werden müssen. In dieser Phase steht die gezielte Aktivierung der Patientinnen und Patienten im Vordergrund, um frühzeitig Funktionseinbußen entgegenzuwirken und den weiteren Rehabilitationsverlauf zu optimieren.
Für das neue Behandlungsangebot wurden moderne Räumlichkeiten geschaffen, die speziell auf die Bedürfnisse neurologisch schwer erkrankter Menschen zugeschnitten sind. Großzügige Therapieflächen und lichtdurchflutete Patientenzimmer schaffen eine angenehme Atmosphäre, die den Heilungsprozess aktiv unterstützt. Auch in therapeutischer Hinsicht ist die neue Abteilung bestens ausgestattet: Ein sogenannter „Stehend- Trainer“ ermöglicht beispielsweise das frühzeitige Wiedererlernen von Mobilität, während eine zentrale Monitorüberwachung eine engmaschige medizinische Betreuung rund um die Uhr gewährleistet.
Im Fokus der Abteilung steht die hochqualitative neurologische Therapie. Tägliche, individuell angepasste Behandlungspläne und ein intensiver, multidisziplinärer Therapieansatz bieten Patientinnen und Patienten die bestmögliche Förderung bereits in der frühen Rehabilitationsphase.
Spezialisierung auf neuromuskuläre Erkrankungen
Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik liegt auf der Behandlung von Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen (periphere Neuropathien und Myopathien). Prof. Dr. Kley ist Sprecher des durch die DGM zertifi zierten Neuromuskulären Zentrums Ruhrgebiet.
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Neuromuskuläre Erkrankungen ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen, die entweder direkt die Muskulatur betreffen (Myopathien) oder die Nerven, die die Muskeln kontrollieren (periphere Neuropathien, Motoneuronerkrankungen). Im Volksmund wird die Erkrankung häufig „Muskelschwund“ genannt. Damit wird bereits ein wesentliches Krankheitssymptom beschrieben. Es gibt ca. 800 verschiedene Formen von Muskelkrankheiten mit zum Teil ganz unterschiedlichen Beschwerdebildern.
In Deutschland leben schätzungsweise rund 80.000 Personen mit erblichen neuromuskulären Erkrankungen. Hinzu kommt eine weitaus größere Zahl von Patienten mit erworbenen Myopathien und peripheren Neuropathien, beispielsweise durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen bedingt oder in Form von Autoimmunerkrankungen.
Die Klinik ist Teil des von der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. zertifizierten „Muskelzentrum Ruhrgebiet“.
Diagnostische Möglichkeiten
Die Klinik für Neurologie verfügt über umfassende radiologische Möglichkeiten zur Diagnostik:
- Diagnostik des Nervensystems mit MRT einschließlich MR-Angiographien
- CT einschließlich CT-Angiographien und CT-Myelographien
- digitale Subtraktionsangiographien
- Szintigraphie
- Native Röntgendiagnostik
Die Abteilung ist ausgestattet mit moderner apparativer Diagnostik, so dass schnell und sicher eine für den Patienten optimale Behandlung eingeleitet werden kann. Unter anderem stehen zur Verfügung:
- Ultraschalldiagnostik der hirnversorgenden Gefäße mittels Doppler- und farbkodierter Duplexsonographie und Bestimmung der zerebrovaskulären Reservekapazität sowie Mikroemboliedetektion
- EEG Videoüberwachung, z.B. zur speziellen Epilepsieabklärung
- Elektroneurographie zur Nervenuntersuchung
- Elektromyographie zur Untersuchung der Muskeln
- Evozierte Potentiale (VEP, FAEP, SEP, MEP)
- Hirnstammdiagnostik (FAEP, OOR, Trigeminus-SEP)
- Untersuchung der Funktion des N. facialis
- Untersuchung der neuromuskulären Überleitung
- Schlafapnoe-Screening
- Prüfung des Gleichgewichts
- Psychometrische Verfahren
- Ultraschallrestharnbestimmung
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Neurochirurgische Operationen werden in enger Zusammenarbeit mit der Uni-Klinik und dem Clemens-Hospital in Münster, der Uniklinik Essen und dem Vest-Klinikum Recklinghausen durchgeführt.
Die Praxiseinsätze der Ausbildung finden unter anderem am St. In Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Münster bieten wir die 3- jährige Ausbildung zum Operationstechnischen Assistenten (OTA) an. Die Praxiseinsätze der Ausbildung finden unter anderem am St.
Das Team
Das Team der Klinik für Neurologie setzt sich neben dem Chefarzt aus Oberärzten, Fachärzten, Assistenzärzten, sowie einem ca. 25-köpfigen Team aus fachlich geschulten Pflegekräften zusammen. Unterstützung erfahren diese durch speziell ausgebildete Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden.
Chefarzt ist Prof. Dr. Rudolf A. Kley. Er besitzt die volle Weiterbildungsbefugnis in der Facharztkompetenz Neurologie (48 Monate). Neben dem Chefarzt engagieren sich neun kompetente Oberärzte (m/w/d) für die Supervision der Assistenzärzte.
Ausbildung und Forschung
Die Klinik nimmt regelmäßig aktiv an Projekten von Hochschulen und Universitäten teil, z.B. : RN4 CAST- Studie; die Radiologie übernimmt mehrfach im Jahr den Studentenunterricht für neurologische Studenten aus der Klinik Witten Herdecke und den Studentenunterricht im Rahmen des Frühlings- bzw. Radiologie durch CA Herr Dr. Kuhnt; Allgemeinchirurgie durch Hr. Dr. med. Prof. Dr. P. Jaminet, CA PCH: Uni Tübingen; PD Dr. R. Kley, CA NR: Uni Bochum, Uni Witten Herdecke; Dr. Krause, CA GER: Uni Münster; PD Dr. Prof. Dr. P. Durch Herrn Dr.
Regelmäßig finden von der Ärztekammer Westfalen-Lippe unterstützte Fortbildungsveranstaltungen statt.
Die Klinik ist Ausbildungsstätte der Universität Witten/Herdecke.
Vorteile für Mitarbeiter
Die Klinikum Westmünsterland GmbH mit ihren Tochtergesellschaften gehört mit über 6.000 Mitarbeitern (m/w/d) zu den größten Arbeitgebern der Region.
Für Mitarbeiter werden zahlreiche Vorteile geboten:
- voller neurologischer Weiterbildungszeit, Psychiatriejahr im Klinikum möglich
- Entlastung von administrativen Aufgaben
- keine 24-Stunden-Dienste & flexibilisiertes Dienstmodelle
- einen familienfreundlichen Arbeitsplatz
- eine Kostenübernahme bei Erwerb von Fachkunde Rettungsmedizin, Zusatzbezeichnung Notfallmedizin und Röntgendiagnostik sowie ein großzügiges Fortbildungsbudget für in- und externe Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen
- die volle Weiterbildungsermächtigung mit etabliertem und strukturiertem Weiterbildungskonzept
- eine familienfreundliche Umgebung sowie aktive Mithilfe bei Wohnraumfindung
- eine konzeptionelle, strukturierte und systematische Einarbeitung in Ihren Fachbereich
- umfangreiche Angebote in- und externer Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
- eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen Fachbereichen des Klinikums
- vollständig digitalisierte Patientenakte
- KLUB: eine klinikumseigene App für alle Mitarbeitenden
- online-Pflichtfortbildungen per WebTV
- Mitarbeiterparkplätze und ein gesicherter Fahrrad-Bereich
- Gesundheitsfürsorge durch Angebote „Rückenfit“ und psychologische Bedarfsunterstützung von Sprechstunden bis Präventiv-Reha
- finanzielle Arbeitgeber-Beteiligung in unseren Gesundheitszentren vor Ort
- regionale und überregionale Vergünstigungen bei über 1.500 Anbietern durch „Corporate Benefits“ (z. B. SKY, Samsung, Expedia, home24, SIXT)
- exklusive lokale Angebote in z. B. Restaurants, Kino, Einkauf, Waschstraße etc.
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