Das Gehirn ist ein komplexes Netzwerk aus etwa 100 Milliarden Nervenzellen, die über elektrische Impulse und chemische Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, miteinander kommunizieren. Solange im Gehirn ein Gleichgewicht unter den Neurotransmittern besteht, ist alles gut. Gedanken, Gefühle und Bewegungen sind das Ergebnis dieser komplexen Kommunikation. Wenn dieses Gleichgewicht jedoch gestört ist, kann dies massive Folgen auf kognitiver und motorischer Ebene haben.
Was sind Neurotransmitter?
Neurotransmitter sind Botenstoffe, die Informationen zwischen den Nervenzellen vermitteln. Die Nervenzellen, auch Neuronen genannt, sind über Synapsen miteinander verbunden. An diesen Kontaktstellen findet die Übertragung von Informationen an die Zelle statt. Die Neurotransmitter werden im Gehirn produziert und können ihre Botschaft weiterleiten, indem sie an einen Rezeptor andocken.
Die Bedeutung von Neurotransmittern
Neurotransmitter haben einen oft unterschätzten Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit. Motivation, Lust, Stimmung, Energie, Schlaf und Verlangen - all das sind Bereiche, die von den Neurotransmittern im Gehirn gesteuert werden. Sie beeinflussen deine geistige Leistungsfähigkeit, deine Lernfähigkeit, dein Gedächtnis und auch die Art und Weise, wie du mit Stress umgehst. Ein Ungleichgewicht hat massive Auswirkungen auf Emotionen und Gehirnleistung.
Ursachen für ein Neurotransmitter-Ungleichgewicht
Hektik, Stress und Überforderung sind typische Begleiterscheinungen des modernen Lebensstils, der für unsere Nervenzellen eine Belastung darstellt. Ständig müssen sie aktiv sein und verschiedene Dinge gleichzeitig erledigen, wodurch die Entspannung oft zu kurz kommt. Hinzu kommen eine ungesunde Ernährung, wenig Schlaf, Alkohol- und Nikotinkonsum sowie Umweltgifte. All diese Faktoren können den Informationsfluss in den Synapsen beeinträchtigen.
Wie das Gleichgewicht der Neurotransmitter aussehen soll, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Es gibt keine Norm, an der du dich orientieren kannst. Doch solltest du Veränderungen an dir feststellen, an deinem Wesen, an deiner Laune oder einen Hang zur Sucht (es reichen schon mehrere Tassen Kaffee, das Verlangen nach einer Zigarette oder ein zwanghafter Shoppingwahn), solltest du dir Gedanken über deinen Neurotransmitter-Haushalt machen. Denn irgendwo könnte eine Schwachstelle in der Informationsübertragung von Synapse zu Nervenzelle liegen, die behoben werden kann. Der heutige Lebensstil ist einer der Hauptgründe für ein Ungleichgewicht unter den Neurotransmittern.
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Die wichtigsten Neurotransmitter
Bisher sind etwa 100 Neurotransmitter bekannt, aber es gibt vermutlich noch viele mehr. Sie lassen sich aufgrund ihrer chemischen Struktur in Gruppen einteilen: Aminosäuren, Peptide und Monoamine. Hinsichtlich ihrer Funktion können sie in "anregend" und "hemmend" unterteilt werden, wobei manche Neurotransmitter sogar beides sein können.
Unter dieser Vielzahl gibt es einige, von denen du bestimmt schon mehrfach gehört hast. Adrenalin und Noradrenalin haben zum Beispiel eine stimulierende Wirkung. Doch diese vier sind für die Nerven-Kommunikation besonders wichtig: Acetylcholin, Serotonin, Dopamin und GABA.
- Serotonin: Serotonin pusht die gute Laune. Dabei ist Serotonin nicht nur für die Stimmung am Tag verantwortlich, sondern auch für den Schlaf in der Nacht. Aus Serotonin wird am Abend Melatonin, das menschliche Schlafhormon, gebildet. Dieses sorgt dafür, dass du müde wirst und schließlich einschläfst. Zu einem Serotoninmangel im Gehirn kommt es insbesondere bei chronischen Schlafstörungen, Angststörungen, Depressionen und Zwangserkrankungen. Serotonin beeinflusst und reguliert die Stimmung, den Antrieb und vermittelt Entspannung und Wohlbefinden. Deshalb wird Serotonin oft auch als „Glückshormon“ bezeichnet. Zudem fördert Serotonin den Schlaf. Serotonin wird hauptsächlich im Tiefschlaf produziert, weshalb durch einen Serotoninmangel auch ein Teufelskreis entstehen kann. Der Serotoninmangel erschwert das Einschlafen, der fehlende oder gestörte Tiefschlaf reduziert die Serotoninproduktion wodurch sich der Schlaf dann wieder verschlechtert. Zusammen mit dem parasympathischen Anteil des vegetativen Nervensystems aktiviert Serotonin zudem die Verdauung und den Stoffwechsel. Serotonin und Parasymathikus können auch als Erholungssystem (trophotropes System) des Organismus verstanden werden. Bei einem Ungleichgewicht des Erholungssystems mit dem System der Aktivierung bzw.
- Dopamin: Ohne Motivation kommst du im Leben nicht voran. Dafür ist Dopamin verantwortlich, das aus u. a. Außerdem sorgt der Neurotransmitter für den Belohnungseffekt, wenn du deine Ziele erreicht hast. Bei Dopaminmangel fehlt es dem Körper an einem wichtigen Botenstoff. Typische Symptome dafür sind Müdigkeit und Antriebslosigkeit, bei Dopaminmangel im Rahmen von Parkinson auch Zittern (Tremor) und Bewegungsstörungen. Dopamin hat vielfältige Aufgaben: Im Gehirn ist es als Nervenbotenstoff (Neurotransmitter) wesentlich an der Regulierung von Emotionen, Motivation, Belohnungsgefühlen und der Bewegungskoordination beteiligt (zentrales Dopamin). Im restlichen Körper trägt Dopamin beispielsweise zur Blutdruckregulierung bei (peripheres Dopamin).
- GABA: Während die anderen drei Neurotransmitter dafür sorgen, dass du aktiver wirst, ist GABA sozusagen der Gegenpol. GABA steht für Gamma-Aminobuttersäure.
Unter den etwa 100 bisher bekannten Neurotransmittern gibt es vier, die besonders wichtig sind: Acetylcholin, Serotonin, Dopamin und GABA. Sie stehen im Zusammenhang mit deinen mentalen Fähigkeiten und sorgen für die notwendige Entspannung.
Wege zur Wiederherstellung des Gleichgewichts
Ob deine Neurotransmitter im Ungleichgewicht sind kannst du nur schwer über Tests herausfinden, da er keine eindeutigen Ergebnisse liefert. Du kannst jedoch folgendes tun und die folgenden Tipps umsetzen:
- Ernährung: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist die Basis, um Körper und Geist zu optimieren. Macht sich dennoch ein Serotonin-Mangel bemerkbar, sind Lebensmittel wichtig, die L-Tryptophan enthalten. L-Tryptophan ist eine Aminosäure, welche die Vorstufe des Glückshormons Serotonin bildet. Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte enthalten besonders viel Tryptophan. Um Dopamin zu verstärken, bietet sich beispielsweise der Verzehr von Avocados, grünem Blattgemüse, Äpfeln, Nüssen, Samen, Haferflocken und dunkler Schokolade an. Gute Nachricht für alle Kaffee-Liebhaber: Auch Kaffee und Grüner Tee pushen Dopamin - sollten aber in Maßen genossen werden. Einen Acetylcholin-Mangel kannst du durch gesunde Fette ausgleichen. Fetthaltiger Fisch, Fleisch, Geflügel, Eier und fetthaltige Milchprodukte sind reich an Cholin, der Vorstufe von Acetylcholin. GABA steigt hingegen an, wenn du beispielsweise Bananen, Brokkoli, Zitrusfrüchte, Linsen, braunen Reis, Fisch, Nüsse, Haferflocken, Spinat, probiotischen Joghurt, Kefir oder Sauerkraut auf deinen Speiseplan setzt.
- Supplements: Natürlich kannst du deine Gehirnleistung auch über Supplements fördern. 5-HTP ist der Vorläufer von Serotonin, sollte jedoch nicht langfristig eingenommen werden.
- Änderung des Lifestyles: Regelmäßiger Sport, ausreichend Schlaf, frische Luft und Sonnenschein sorgen für die Ausschüttung von Serotonin und Dopamin. Wer den ganzen Tag im Büro sitzt und von einem Meeting zum nächsten rennt, sollte dringend für Ausgleich sorgen. Meditation und ähnliche Entspannungsmethoden sind dafür sehr empfehlenswert. Der positive Effekt auf die Dopamin-Bildung wurde in einer Studie festgestellt, in der bei den Probanden während einer Mediation ein deutlicher Anstieg des Botenstoffes nachgewiesen werden konnte [3]. Ein gutes Training für die Dopamin-Ausschüttung sind außerdem immer neue Ziele, die du erreichen willst. Dabei fängst du am besten mit Kleinigkeiten an, auf die du deine Energie fokussierst. So erreichst du schneller deine Ziele und kommst in den Genuss des Dopamin-Benefits. Dabei sollte jedoch die Entspannung nicht zu kurz kommen: In einer Studie konnte die besondere Wirkung von Yoga auf die Produktion von GABA nachgewiesen werden. Schon durch eine Stunde Yoga steigt der Wert um bis zu 27% an - ein guter Grund, regelmäßig die Entspannungsmethode zu praktizieren [4].
Durch eine ausgewogene Ernährung, spezielle Supplements und eine Veränderung deines Lifestyles kannst du deine Neurotransmitter wieder ins Gleichgewicht bringen.
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Depressionen und Neurotransmitter
Viele Untersuchungen deuten darauf hin, dass Depressionen durch typische Veränderungen von Botenstoffen im Gehirn gekennzeichnet sind. Dabei scheinen bestimmte Botenstoffe (so genannte Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Acetylcholin, Gamma-Aminobuttersäure) aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Depressive Patienten weisen im Vergleich zu Gesunden oft eine erniedrigte Aktivität von Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin auf. Diese Annahme wird durch den generellen Wirkmechanismus einer bestimmten Medikamentengruppe, der so genannten „Antidepressiva“, gestützt. Diese Wirkstoffe sorgen für eine Erhöhung bestimmter Botenstoffe im neuronalen System und helfen, die Symptome einer Depression zu mindern bzw. sie zu unterdrücken. Antidepressiva sind jedoch nicht bei allen Patienten wirksam.
Darüber hinaus wurde mithilfe bildgebender Verfahren bei Betroffenen während einer depressiven Episode eine veränderte Aktivität des so genannten limbischen Systems im Gehirn festgestellt. Das limbische System, auch als stressregulierendes System bezeichnet, ist für das Empfinden und Verarbeiten von Gefühlen mitverantwortlich.
Dopaminmangel im Detail
Ein Dopaminmangel kann unterschiedlichste Auswirkungen auf die psychische und körperliche Gesundheit haben. Eine Rolle dabei spielt, wo im Körper der Mangel auftritt und wie schwerwiegend er ist.
Allgemeine Symptome, die bei Dopaminmangel auftreten können, sind zum Beispiel:
- Müdigkeit
- Nervosität, Unruhe
- Schlafstörungen
- Interessen-, Motivationsmangel
Gravierende Auswirkungen zeigen sich bei der Parkinson-Krankheit - der bekanntesten Erkrankung im Zusammenhang mit Dopaminmangel. Aus noch ungeklärter Ursache sterben hier fortschreitend Dopamin-produzierende Nervenzellen im Gehirn ab. Der resultierende Dopaminmangel ruft typische Parkinson-Symptome hervor wie:
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- unwillkürliches Zittern (Tremor), etwa der Hände
- Muskelsteife (Rigor)
- verlangsamte Bewegungen (Bradykinesie) bis hin zu Bewegungslosigkeit (Akinesie)
- Gangstörungen
- Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen
Auch beim primären Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist Dopaminmangel - neben anderen Faktoren - offenbar ein beteiligter Faktor. Das Beschwerdebild der „unruhigen Beine“ (starker Bewegungsdrang etc.) bessert sich nämlich, wenn die Betroffenen mit Levodopa (Vorstufe von Dopamin) oder einem sogenannten Dopaminagonisten (ahmt die Dopamin-Wirkung nach) behandelt werden.
Bei Schizophrenie ist ebenfalls ein gestörter Dopaminstoffwechsel eine mögliche Hypothese zur Krankheitsentstehung. Es gibt Hinweise, dass bei schizophrenen Psychosen in manchen Hirnregionen ein Überschuss an Dopamin besteht, während es in einer anderen Hirnregion an dem Botenstoff mangelt.
Zu wenig Dopamin an bestimmten Stellen im Gehirn scheint zudem bei der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eine der beteiligten Ursachen zu sein. Die Betroffenen leiden beispielsweise unter Konzentrationsproblemen, Hyperaktivität und Impulsivität.
Auch einigen anderen psychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen (mit Symptomen wie Antriebs- und Freudlosigkeit) könnten Störungen in sogenannten dopaminergen Systemen zugrunde liegen, vermuten Experten. Dopaminerge Systeme sind Netzwerke von Nervenzellen im Gehirn, die Dopamin zur Signalübertragung nutzen.
Menschen, die von Drogen wie Kokain oder Amphetamine abhängig sind, entwickeln einen Dopaminmangel, wenn sie den Konsum einstellen. Dies verursacht Entzugssymptome wie Depression, Antriebslosigkeit und erhöhtes Verlangen nach der Droge. Der Botenstoff spielt also eine Rolle bei der Entwicklung und Aufrechterhaltung von Suchtverhalten.
Behandlung von Dopaminmangel
Die Behandlung eines Dopaminmangels richtet sich nach der Ursache und den individuellen Symptomen. Einige Beispiele:
- Parkinson-Krankheit: Medikamentöse Behandlungen zielen darauf ab, den bestehenden Dopaminmangel im Gehirn auszugleichen. Betroffene erhalten dafür oft Levodopa - eine Dopaminvorstufe, welche die Blut-Hirn-Schranke passieren kann und im Gehirn in Dopamin umgewandelt wird. Ebenfalls eingesetzt werden Dopaminagonisten (ahmen die Dopamin-Wirkung nach) sowie MAO-B- und COMT-Inhibitoren (hemmen den Dopamin-Abbau). In fortgeschrittenen Fällen kommt eine tiefe Hirnstimulation („Hirnschrittmacher“) in Betracht. Untersuchungen zufolge kann sie die Dopamin-Wirkung imitieren.
- Restless-Legs-Syndrom: Wenn eine Behandlung mit Eisenpräparaten nicht hilft oder nicht sinnvoll oder möglich ist, erhalten die Betroffenen Dopaminagonisten - also Medikamente, welche die Dopamin-Wirkung im Gehirn imitieren. Vorübergehend, aber nicht dauerhaft kann auch die Dopamin-Vorstufe Levodopa gegeben werden.
- Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS): Bei ADHS verschreiben Ärzte oft Stimulanzien wie Methylphenidat oder Amphetamin, um die Konzentration der Nervenbotenstoffe Dopamin und Noradrenalin im Gehirn zu erhöhen.
Was Sie selbst tun können
Bei einem leichten Dopaminmangel hilft möglicherweise auch eine Lebensstil-Anpassung:
- Eine gesunde Ernährung mit eiweißreichen Lebensmitteln (z.B. Hülsenfrüchte, Nüsse, Fisch) versorgt den Körper mit wichtigen Aminosäuren, die zur Dopaminproduktion benötigt werden.
- In ärztlicher Absprache kann zum Ausgleich eines Dopaminmangels die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein, etwa mit L-Tyrosin (Ausgangsstoff von Dopamin) oder Vitamin D (beeinflusst die Dopaminbildung).
- Regelmäßige Bewegung fördert die Freisetzung von Dopamin und verbessert die Rezeptorfunktion. Mindestens 30 Minuten moderate Bewegung pro Tag sind empfehlenswert.
- Stressreduktion kann ebenfalls helfen, einem Dopaminmangel entgegenzuwirken. Techniken wie Meditation, Yoga, Achtsamkeits- und Atemübungen können den Stresspegel senken und die Dopaminproduktion positiv beeinflussen.
- Ausreichend Schlaf unterstützt die Regulierung der Dopaminspiegel und fördert das allgemeine Wohlbefinden. Achten Sie auf eine gute Schlafhygiene und sieben bis acht Stunden guten Schlafes pro Nacht.
- Positive soziale Interaktionen fördern die Freisetzung von Dopamin und verbessern die Stimmung. Treffen sie sich beispielsweise regelmäßig mit guten Freunden.
- Pflegen Sie Ihre Hobbys und Interessen wie Malen, Musik hören oder Aufenthalte in der Natur. Das kann ebenfalls die Dopaminausschüttung unterstützen.
- Verzichten Sie auf illegale Drogen und Alkohol, um die (Dopamin-produzierenden) Hirnzellen zu schützen und den Botenstoff-Haushalt im Gehirn in der Balance zu halten.
Ursachen für Dopaminmangel
Mit zunehmendem Alter nehmen die Dopaminproduktion und die Funktion der Dopamin-Rezeptoren natürlicherweise allmählich ab. Daneben können ungünstige Lebensstilfaktoren einen Dopaminmangel begünstigen:
- Eine extrem eiweißarme Ernährung oder ein Mangel an essentiellen Eiweißbausteinen (Aminosäuren) - besonders Tyrosin und Phenylalanin - beeinträchtigt die Dopaminsynthese.
- Ein sitzender Lebensstil, Bewegungsmangel und schlechte Schlafqualität wirken sich ebenfalls negativ auf den Dopaminspiegel aus.
- Der chronische Konsum von Alkohol oder Freizeitdrogen schädigt Dopamin-produzierende Nervenzellen und kann so langfristig einen Dopaminmangel auslösen.
- Die Exposition gegenüber Umweltgiften oder Stress kann die Bildung des Botenstoffes beeinträchtigen oder die Funktion seiner Rezeptoren stören und so zu einem Mangel beitragen.
Darüber hinaus können verschiedene genetische Faktoren die Dopamin-Synthese, den Dopamin-Stoffwechsel oder die Funktion der Dopamin-Andockstellen (Rezeptoren) auf den Nervenzellen so beeinflussen, dass die verfügbare Menge an Dopamin beziehungsweise die vorhandene Dopaminwirkung nicht ausreichend ist. So geht beispielsweise die seltene Erbkrankheit Lesch-Nyhan-Syndrom mit einem Dopaminmangel einher.
Die Rolle von Stress und Suchtstoffen
Chronischer Stress führt zur Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol, was auf Dauer Auswirkungen auf den Körper, Organfunktionen, das Immunsystem und die Neurotransmitter Dopamin und Serotonin haben kann. Ein "Immer mehr" kann nicht dauerhaft aufrechterhalten werden, und chronisch negativer Stress führt letztlich zum Mangel an Dopamin und Serotonin.
Suchtstoffe wie Alkohol, Nikotin, THC und Stimulanzien werden oft als vermeintliche Hilfe eingesetzt, um aus der Schleife von Stress, Erschöpfung und Lebensunlust herauszukommen. Alkohol sorgt kurzfristig für die Ausschüttung von Dopamin, aber die Wirkung lässt nach und die Probleme kehren zurück. Die positiven Wirkungen von Dopamin und Serotonin geraten in eine Schieflage, wenn Alkohol regelmäßig konsumiert wird.
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