Die Klinik für Neurologie im Kreiskrankenhaus Lörrach ist eine neurologische Akutklinik, die sich der umfassenden Versorgung der Hochrhein-Region und des südlichen Markgräflerlandes verschrieben hat. Jährlich werden hier rund 1700 Patienten stationär betreut. Das Leistungsspektrum umfasst die Abklärung und Behandlung eines breiten Spektrums neurologischer Erkrankungen. Dabei kommen modernste Therapiemethoden zur Anwendung. Die Klinik legt großen Wert auf eine multiprofessionelle und interdisziplinäre Ausrichtung, um den komplexen Bedürfnissen neurologischer Patienten gerecht zu werden.
Breites Spektrum neurologischer Erkrankungen im Fokus
Die Klinik für Neurologie deckt das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen ab. Dazu gehören unter anderem:
- Schlaganfall: Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Akutversorgung von Schlaganfällen.
- Parkinson-Syndrom: Diagnostik und Therapie von Parkinson-Erkrankungen.
- Multiple Sklerose (MS): Umfassende Betreuung von MS-Patienten.
- Hirnhautentzündungen (Meningitis): Akutversorgung und Diagnostik von entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems.
- Epilepsien: Diagnostik und Therapie von Anfallserkrankungen.
- Demenzen: Abklärung und Betreuung von Patienten mit Demenzerkrankungen.
- Schwindelzustände: Diagnostik und Therapie von Schwindel unterschiedlicher Ursachen.
- Kopfschmerz: Diagnostik und Therapie von Kopfschmerzen
Zertifizierte Schlaganfallversorgung auf höchstem Niveau
Ein besonderes Kennzeichen der Klinik ist die zertifizierte Regionale Stroke Unit. Hier wird ein breites Spektrum der Akuttherapie von Schlaganfällen angeboten, einschließlich der Thrombolyse. Die Thrombolyse, eine medikamentöse Auflösung von Blutgerinnseln, kann innerhalb der ersten viereinhalb Stunden nach Symptombeginn die Schwere des Schlaganfalls deutlich mindern. Die Klinik bietet diese lebensrettende Behandlung rund um die Uhr an.
Für sehr ausgedehnte Schlaganfälle mit Großgefäßverschlüssen besteht ein gemeinsames Versorgungskonzept mit der Neurologischen Universitätsklinik Freiburg. Dort können spezialisierte Kathetereingriffe ergänzend durchgeführt werden.
Multiprofessionelle Zusammenarbeit für optimale Behandlungsergebnisse
Bei Erkrankungen des Nervensystems können vielfältige Beeinträchtigungen auftreten, wie beispielsweise Arm- und Beinlähmungen, Sprach- oder Sehstörungen. Auch komplexe Hirnfunktionen wie Gedächtnis, Raumorientierung oder die Selbstwahrnehmung des Körpers können betroffen sein. Um optimale Behandlungsergebnisse zu erzielen, ist eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen unerlässlich.
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In der Neurologie arbeiten Ärzte und Pflegekräfte Hand in Hand mit Krankengymnasten (Physiotherapeuten), Sprach- und Schlucktherapeuten (Logopäden) und Ergotherapeuten zusammen. Gemeinsame Visiten und regelmäßige Teambesprechungen gewährleisten eine koordinierte und individuelle Patientenversorgung. Ziel ist es, den Patienten zu helfen, verlorengegangene alltägliche Fähigkeiten wie Sprechen, Schlucken, Gehen und Ankleiden wiederzuerlangen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Behandlungsprozesses ist die Unterstützung durch die Sozialberatung sowie die Vernetzung mit neurologischen Rehabilitationskliniken und Selbsthilfegruppen.
Interdisziplinäre Expertise und Konsiliardienst
Die Klinik für Neurologie zeichnet sich durch ihre interdisziplinäre Ausrichtung aus. Neurologische Symptome können auch bei Patienten anderer Fachdisziplinen auftreten. In solchen Fällen werden die Ärzte der Neurologie beratend hinzugezogen (Konsil). Jährlich werden mehr als 3000 Akut-Patienten in den anderen Fachabteilungen des Kreiskrankenhauses sowie in der Notaufnahme konsiliarisch mitbetreut.
Moderne Diagnostik für eine präzise Abklärung
Die Klinik für Neurologie verfügt über ein breites Spektrum an modernen diagnostischen Verfahren, um neurologische Erkrankungen präzise abzuklären. Dazu gehören:
- Doppler- und Farbduplex-Sonographie der Hals- und Hirngefäße: Diese Ultraschalluntersuchungen ermöglichen die Beurteilung der Blutgefäße und die Erkennung von Gefäßverengungen, die häufig Ursache für einen Schlaganfall sind. Frühzeitige Diagnostik von Verengungen der Hals- und Hirngefäße (z. B. Karotis-Stenose) mittels Ultraschall dient auch der optimalen Schlaganfall-Vorsorge und der rechtzeitigen Klärung von Behandlungsmöglichkeiten. Es werden mehr als 1500 Untersuchungen jährlich durchgeführt, vor allem von Blutgefäßen, aber auch von anderen Strukturen des Nervensystems.
- Elektrophysiologische Untersuchungen (ENG, EMG, evozierte Potentiale): Diese Messungen der Nervenleitfähigkeit und der Muskelströme dienen dem Nachweis und der genauen Zuordnung von Störungen der Nervenleitung bzw. der elektrischen Muskelaktivität. Im elektrophysiologischen Labor werden hierzu die Elektroneurographie (ENG), Elektromyographie (EMG) und die evozierten Potentiale (AEP, VEP, SEP und MEP) als Untersuchungsmethoden eingesetzt.
- Elektroencephalographie (EEG): Mit dem EEG kann das Hirnstrombild auf schmerzlose Weise aufgezeichnet werden. Die Methode kommt vor allem zur Abklärung von epileptischen Anfällen, aber auch anderen Störungen der Hirnfunktion (z.B. bei Stoffwechselstörungen) zur Anwendung. Es werden ein modernes 24-Kanal EEG und die Durchführung von Schlafentzugs-Ableitungen angeboten.
- Liquordiagnostik: Die Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) hat wesentliche Bedeutung in der Diagnostik von akuten oder chronisch-entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems, z. B. bei Hirnhautentzündungen (Meningitis) oder bei der Multiplen Sklerose. Bei der Lumbalpunktion handelt es sich um einen komplikations- und risikoarmen Routineeingriff. Bei der Untersuchung sitzt der Patient oder liegt in Seitenlage. Die Nadel wird meist schmerzarm zwischen zwei Wirbelbögen in der unteren Lendenwirbelsäule eingeführt. Entnommen wird eine geringe Menge Nervenwasser (5-8ml) mit einer dünnen Punktionsnadel.
- Bildgebende Diagnostik (CT, MRT): In Kooperation mit dem Zentrum für Radiologie besteht die Möglichkeit zur modernsten bildgebenden Diagnostik mit Computertomographie (CT), CT-Angiographie einschließlich CT-Perfusion und Kernspindiagnostik (MRT).
Erweiterte diagnostische Maßnahmen erfolgen interdisziplinär mit den benachbarten Abteilungen. Insbesondere ist hier in der Schlaganfall Abklärung auf die kardiologische Expertise der Klinik für Innere Medizin hinzuweisen.
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Kompetentes Ärzteteam
Das Ärzteteam der Klinik für Neurologie verfügt über eine hohe Expertise und langjährige Erfahrung in der Behandlung neurologischer Erkrankungen.
- Dr. med. Dr. med.: Approbation 1986 MH Hannover, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie seit 2/1993, Zusatzbezeichnung Rehabilitationswesen seit 12/1997, langjährige oberärztliche Tätigkeit u.a. in der Rehabilitationsklinik Lippoldsberg (inkl. medizinisch-beruflicher Rehabilitation) sowie dreijährige Auslandstätigkeit als Oberärztin u.a. im Lehrkrankenhaus MRI Manchester (subakute medizinische Rehabilitation) bis 6/2004. Seit 2/2005 ist Frau Dr. Beeskow im Kreiskrankenhaus Lörrach als Fachärztin tätig, seit 5/2011 als Oberärztin, bzw. seit 01/2014 als Leitende Oberärztin (50% Teilzeit). Als solche betreut sie neurologisch die Zentrale Notaufnahme, leitet das multidisziplinäre Team und hat wesentlich zur Etablierung der Strukturkriterien für die Zertifizierung beigetragen.
- Dr.: Ihre Facharztausbildung hat sie im Klinikum Erfurt, in den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel sowie in der Reha Rheinfelden begonnen, bevor sie 2010 an unsere Klinik kam und ihre Facharztausbildung hier abgeschlossen hat. Sie gestaltete seitdem maßgeblich die fächerübergreifende Zusammenarbeit der Neurologie und hat durch Entwicklung leitliniengerechter Organisations- und Behandlungsabläufe wesentlich zur Qualitätssicherung beigetragen. Sie verfügt über die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin. 2014 wurde Frau Dr. Rethfeldt zur Oberärztin, 2017 ebenfalls zur Leitenden Oberärztin (70% Teilzeit) berufen.
- Dr.: Approbation 2009 Universität Münster. Nach internistischer Zeit am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart neurologische Facharztausbildung im Universitätsklinikum Freiburg, der Psychiatrie Baselland, dem REHAB in Basel. Seit Okt 2023 Oberarzt der Neurologie Kreiskliniken Lörrach für den Bereich der neurologischen Bettenstation (Rosenfels) und die Elektrophysiologie.
- Dr.: Approbation 2004 Universität Würzburg. Neurologische Facharztausbildung im Universitätsklinikum Würzburg und Magdeburg. Fachärztin für Neurologie seit 2013. DEGUM II-Zertifikat für „neurologischen Ultraschall“ und „extra- und intrakranielle hirnversorgenden Arterien“.
Engagement in Weiterbildung und Forschung
Die Klinik für Neurologie engagiert sich aktiv in der Aus- und Weiterbildung von Ärzten. Sie verfügt über eine Weiterbildungsermächtigung von 36 Monaten für künftige Fachärzte für Neurologie.
Darüber hinaus beteiligt sich die Klinik an verschiedenen Therapiestudien in Kooperation mit den Universitäten Freiburg und Basel.
Zahlen und Fakten
Die Klinik für Neurologie im Kreiskrankenhaus Lörrach betreut jährlich rund 1700 stationäre Patienten. Es werden mehr als 1500 Ultraschalluntersuchungen der Blutgefäße und anderer Strukturen des Nervensystems durchgeführt.
Das Kreiskrankenhaus Lörrach als Akademisches Lehrkrankenhaus
Das Kreiskrankenhaus Lörrach ist ein Akademisches Lehrkrankenhaus in Kooperation mit der Universität Freiburg. Dies unterstreicht den hohen Stellenwert von Lehre und Forschung in der Klinik. Es finden regelmäßig Vorlesungen und Kurse für Studenten der Universität Basel statt. Zudem engagiert sich die Klinik in der Ausbildung von Krankenpflegeschülern und bietet jährlich einen Wundseminartag an.
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Die Fachabteilungen des Kreiskrankenhauses beteiligen sich an verschiedenen Therapiestudien der Universitäten Freiburg und Basel. Das Innere Medizin Zentrum führt internationale Medikamentenstudien auf den Gebieten Kardiologie und Onkologie durch. Die Gastroenterologie und Wirbelsäulenchirurgie arbeiten in Kooperation mit dem St. Elisabethen-Krankenhaus Lörrach und der Universität Freiburg.
Weitere Fachabteilungen im Kreiskrankenhaus Lörrach
Neben der Klinik für Neurologie verfügt das Kreiskrankenhaus Lörrach über weitere Fachabteilungen:
- Innere Medizin/Schwerpunkt Kardiologie
- Klinik für Unfallchirurgie
- Innere Medizin/Schwerpunkt Gastroenterologie
- Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
- Klinik für Wirbelsäulenchirurgie
- Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
- Integrierte Psychosomatisch-psychotherapeutische Tagesklinik
Zertifizierte Zentren im Kreiskrankenhaus Lörrach
Das Kreiskrankenhaus Lörrach verfügt über zertifizierte Onkologische Zentren, die von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert wurden.
Ausstattung und Services für Patienten
Das Kreiskrankenhaus Lörrach bietet seinen Patienten eine Vielzahl von Ausstattungsmerkmalen und Services:
- Zimmerausstattung: Einzelzimmer mit eigenem Bad, Mutter-Kind-Zimmer, Kleinkindbett für Notfälle, Unterbringung von Begleitpersonen (Abrechnung im gesetzlichen Rahmen mit Krankenkasse oder als Wahlleistung)
- Barrierefreiheit: Zimmerausstattung mit rollstuhlgerechten Sanitäranlagen (teilweise), rollstuhlgerechter Zugang zu Serviceeinrichtungen, bauliche Maßnahmen für Menschen mit Demenz oder geistiger Behinderung in der Geriatrie (Toiletten, Piktogramme, Farbliche Kennzeichnung, Kennzeichnung der Zimmertüren mit Bildern)
- Service für Patienten aus dem Ausland: Dolmetscherdienst (durch Dolmetscherliste), fremdsprachiges Personal (durch Dolmetscherliste)
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