Canyon hat seine gesamte Neuron-Plattform einem umfassenden Update unterzogen und präsentiert für 2023 ein überarbeitetes Modell des beliebten All Mountains. Das Canyon Neuron, oft als der VW Golf der Bike-Branche bezeichnet, zählt zu den meistverkauften All Mountain Bikes weltweit. Nach vier Jahren, in denen das Vorgängermodell unverändert auf dem Markt war, spendiert Canyon seinem Kassenschlager einen neuen Rahmen.
Evolution statt Revolution?
Obwohl Canyon als einer der innovativsten Hersteller der Branche gilt, überraschte die Präsentation des neuen Neuron in Spanien. Während Canyon für das Ausloten des technisch Machbaren und das Setzen neuer Entwicklungs-Duftmarken bekannt ist, wirkt das neue Neuron auf den ersten Blick eher wie eine Evolution denn eine Revolution.
Dennoch gibt es einige Neuerungen: Design, Zugverlegung und Geometrie wurden für 2023 überarbeitet. Der formschlüssige Kabelschacht des Carbon-Vorgängers am Unterrohr wurde durch eine interne Zugverlegung durch den Steuersatz ersetzt. Canyon argumentiert, dass die konstruktiven und optischen Vorteile hier die einfachere Wartung überwiegen. Das aktuelle Alumodell hingegen verfügt über eine klassische Zugführung, ohne die Leitungen durch das Steuerrohr zu leiten.
Neue Typenbezeichnung
Eine weitere Neuerung ist die Typenbezeichnung, die Canyon mit der Neuron-Palette 2023 einführt. Ähnlich wie in der Automobilindustrie verwendet Canyon die Kürzel M118 und M119, um dem Kunden die Modellreihe klarer zu machen. Alle Aluminium-Neurons tragen die Kennzeichnung M118, während die Carbon-Plattform mit M119 gekennzeichnet ist.
Größenabhängige Laufradwahl
Unangetastet bleibt die Strategie bei den Laufrädern: Ab der Größe M wächst der Laufraddurchmesser auf das 29er-Maß. Die Rahmengrößen XS und S rollen dagegen auf 27,5-Zoll-Reifen. Diese größenabhängige Laufradwahl ist sinnvoll, da sie sicherstellt, dass Canyon passende Bikes für jeden Menschen baut. Dies erhöht zwar die Komplexität und Kosten in der Lieferkette und Teilebeschaffung, ist aber notwendig, um kleinere Fahrer mit kleineren Laufrädern auszustatten.
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Bewährte Technik bleibt erhalten
Das alte Neuron war für Tourenfahrer immer ein zuverlässiger Begleiter. Anstatt alles zu verändern, hat Canyon sich entschieden, bewährte Technik beizubehalten. So bleiben das geschraubte BSA-Tretlager und die Hinterbaukinematik unverändert. Diese Entscheidung ist lobenswert, da der erstklassige Hinterbau ein prägendes Merkmal der alten Neuron-Serie war: antriebsneutral, sensibel und mit genügend Reserven für größere Schläge. Auch Drehpunkte und Dämpferaufhängung bleiben unverändert zum Vorgänger.
Der Hinterbau kitzelt 130 Millimeter Federweg aus dem 50 Millimeter Hub des Dämpfers. Canyon hat bei der Neuentwicklung penibel auf das Gewicht geachtet. Das Neuron 7 kostet 2700 € und wiegt 14,4 Kilo inklusive Pedale, Schläuchen in den Reifen und Flaschenhaltern. Ohne Pedale und Flaschenhalter wiegt es in Größe M 13,9 Kilo. Der Alurahmen kommt mit Steckachse und Sattelklemme auf 3060 Gramm. Laut Canyon wiegt der Carbonrahmen satte 600 Gramm weniger, wodurch das Carbon-Topmodell die 13 Kilo-Marke unterschreitet.
Geometrie im Fokus
Die größte Veränderung beim aktuellen Neuron liegt in der Geometrie. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Lenkwinkel flacher und der Reach deutlich länger. Im Sitzen fühlt sich das Bike ähnlich, aber dennoch minimal sportlicher an. Sobald man den Sattel versenkt und im Stand über die Trails rollt, wird der Unterschied deutlich: Das Handling auf dem Trail ist erwachsener geworden. Vor allem auf alpinen Trails erweist sich der längere Reach- und Radstand des neuen Neuron als Vertrauensfaktor, wenn es im groben Gelände schneller wird. In steilen Trailabschnitten steht man dank des angewachsenen Stacks des neuen Models sehr souverän hinter dem Lenker.
Uphill-Performance
Das Neuron behält auch in der neuesten Version seine Kletterstärke. Der steilere Sitzwinkel lässt einen in steilen Anstiegen noch effizienter klettern, ohne dabei ins extrem Sportliche abzudriften. Die aktuelle Haltung im Sattel passt perfekt zum Einsatz als Tourenfahrrad. Der effiziente Hinterbau, das niedrige Gewicht und der gut rollende Wicked Will Hinterreifen machen selbst lange Alpenanstiege oder Höhenmeter bespickte Touren im Mittelgebirge problemlos möglich. Ab der Rahmengröße M passen sogar zwei Trinkflaschen in das Rahmendreieck.
Neuron vs. Spectral 125
Canyon bietet mit dem Neuron und dem Spectral 125 zwei Bikes mit ähnlichem Federweg an, die sich jedoch an unterschiedliche Zielgruppen richten. Das Spectral 125 ist mit einer steiferen 36er-Gabel ausgestattet, während das Neuron auf 34 Standrohre setzt. Der flachere Lenkwinkel und das gröbere Reifenprofil des Spectral unterstützen eine aggressivere Fahrweise im Downhill. Auch die Hinterbaukinematik des Spectral 125 ist progressiver.
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Wer newschool mäßig shredden, skippen und fliken will, für den ist das Spectral 125 eine gute Option. Wer das Thema Mountainbiken ganzheitlicher sieht und auf langen Touren gerne Singletrails genießt, der wird mit dem Neuron glücklicher. Für das Spectral ist der Uphill lediglich eine Pflichtübung, während das Neuron ihn als Teil des großen Ganzen betrachtet.
Canyon Neuron:ON - Die E-Bike Variante
Mit Spannung hat Canyon auch seine E-Bike Neuheit, das Neuron:ON 2022, vorgestellt. Das beliebte E-Bike überzeugt mit bewährtem Design und einer überarbeiteten Ausstattung. Das innovative E-Trailbike besitzt dasselbe 130 mm Fahrwerk wie im Vorjahr sowie seine bewährten 27,5 und 29-Zoll-Räder. Hinzu kommen viele neue Features wie die SRAM GX AXS Funkschaltung, ein enorm leistungsfähiger Akku und innovative Antriebskomponenten von Shimano. Zusätzlich dazu haben sich auch die Farbauswahl und der Preis verändert. Dabei können Käufer aus den bisher bekannten Modellen 7, 8 und 9 wählen - zusätzlich dazu gibt es jetzt auch das Einsteigermodell Canyon Neuron:ON 6.
Wie bisher kommt das Canyon Neuron:ON mit einem hochwertigen Aluminiumrahmen daher und bietet eine komfortable Geometrie. Auch das RockShox-Fahrwerk bleibt dem Canyon Neuron:ON weiterhin erhalten. Mit einer leicht aufrechten Sitzposition eignet es sich nach wie vor ideal als Touren- und Trail-E-Mountainbike. Lediglich ein paar entscheidende Komponenten wurden ausgetauscht und auf den neuesten Stand gebracht.
Bewährte Details und neue Optionen
Auch in diesem Modelljahr hält der Fahrradhersteller an den wichtigsten und bewährtesten Details des Neuron:ON fest. Alle Bikes verfügen auch im Jahr 2022 weiterhin über einen Shimano EP8 Motor. Die Modelle 7 bis 9 sollten den meisten Fans schon bekannt sein. Bei dem Neuron:ON 6 handelt es sich dagegen um eine neue Option, ein Einsteigermodell, das für einen deutlichen günstigeren Preis erhältlich ist. Wie bisher eignet sich das Neuron:ON optimal für entspannte Offroad-Touren sowie leichte Trails.
Akkukapazität und Laufradgröße
Bei den Modellen in den Größen XS und S ist außerdem ein kleinerer Akku mit nur 504 Wh verbaut. Die größeren Modelle sind dagegen mit einem leistungsstarken 630-Wh-Akku ausgestattet. Dies spiegelt sich auch im Preis wieder. Wer sich für die kleineren E-Bike-Größen XS oder S entscheidet, erhält das Canyon Neuron:ON mit 27,5-Zoll-Laufrädern mit stabilen Fahrradreifen. Wer sich dagegen für das Canyon Neuron:ON in den Größen M bis XL entscheidet, erhält ein E-Bike mit 29-Zoll-Laufrädern. Außerdem können Interessierte aus verschiedenen Ausstattungsvarianten wählen. Auch die Größe der einzelnen Komponenten sowie der Lenk- und Sitzwinkel unterscheiden sich je nach Modellgröße.
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Leistungsstarker Antrieb
Ein E-Trailbike benötigt einen leistungsstarken Motor und Akku, um den Anforderungen intensiver Touren gerecht zu werden. Deshalb sind alle verbauten Komponenten des neuen Canyon Neuron:ON mit den Komponenten eines simplen E-Mountainbikes nicht zu vergleichen. Dank des EP8-Motors und dem 630-Watt-Akku sind die Bikes exzellent gerüstet. Der wohl größte Vorteil ist außerdem das offene System. Somit können nicht nur hauseigene Energiespeicher eingesetzt werden, sondern auch E-Bike-Akkus von anderen Herstellern.
Preisgestaltung
Die neue Ausstattung bringt selbstverständlich auch höhere Preise mit sich. Darüber hinaus war Canyon wie auch andere Hersteller ebenso von Lieferengpässen und gestiegenen Transportkosten betroffen. Somit wurden die Preise kurz vor Verfügbarkeit noch einmal angepasst. Die Preise für das Canyon Neuron:ON 2022 starten bei 3.799 Euro. Nicht gerade günstig, aber durchaus lukrativ. Denn selbst das Einsteigermodell, das Neuron:ON 6 ist mit einer grundsoliden Ausstattung und hochwertigen Fahrradkomponenten ausgestattet. Das teuerste Modell ist das Neuron:ON 9 mit 630-Wh-Akku.
Canyon Neuron:On AL mit Bosch-Motor
Das neue Canyon Neuron:On AL gibt es jetzt neu mit Bosch-CX-Motor der fünften Generation. Canyon startet mit dem Alu-Modell, dem Neuron:ON AL, das jetzt 150 mm Federweg an der Front und 145 mm am Heck bietet. Dabei setzt der Direktversender nun endlich auf den beliebten Bosch-Performance-Line-CX-Motor der fünften Generation. Bislang war der neue Bosch-CX-Motor in Bikes unter 5000 Euro noch eine Seltenheit. Canyon will das mit dem neuen Neuron:ON AL ab 3799 Euro, in dem der neue Motor verbaut ist, ändern.
Ausstattung und Details des Neuron:ON Alu
Das Einstiegsmodell Neuron:ON AL 7 gibt es bereits für 3799 Euro, ausgestattet mit einem 600-Wh-Akku. Per 250-Wh-Range-Extender für 500 Euro lässt sich zusätzlich die Reichweite boosten. Sehr wichtig in dieser Preisklasse: Das Neuron:ON eignet sich auch für den Alltag. Das beweisen clevere Details wie eine Ständeraufnahme, das Kiox-Display mit Diebstahlschutz und Navigation sowie der per Schloss gesicherte, entnehmbare Akku.
Das Neuron:ON wird in den Größen XS bis XL angeboten. Die kleinen Größen XS und S rollen auf 27,5-Zoll-Laufrädern, während ab M aufwärts 29-Zoll-Räder verbaut sind.
Fahreindruck Neuron:ON Alu
Das E-Bike zeigt sich verspielt und lässt sich dank seiner kompakten Bauweise und der kleinen 27,5-Zoll-Laufräder des Testbikes in Größe S trotz des hohen Gesamtgewichts von fast 25 kg überraschend agil durchs Gelände manövrieren. Auf schnellen Geraden und in ruppigem Terrain wirkt das Bike dafür nervöser. Das extrem lange Steuerrohr sorgt für eine aufrechte, komfortable Sitzposition und integriert Fahrerin oder Fahrer sicher hinter dem Lenker. Nur das kleine Vorderrad verhindert, dass das Bike bergab das volle Potenzial seines potenten Federwegs und der sicheren Geometrie ausschöpfen kann. Wünschenswert wäre, dass auch die kleineren Größen ein 29-Zoll-Vorderrad bekommen.
Neuron:ON CF 8 im Detail
Das Canyon Neuron:ON CF 8 ist ein Bike für entspannte Tourer, die ein komfortables Bike suchen, das auch lange Ausfahrten mitmacht. Dabei lässt sich auch der ein oder andere Trail mitnehmen. Für alle, die ein Bike mit größeren Allround-Eigenschaften suchen, ist das Spectral:ON eine bessere Option. Es ist komfortabel genug für längere Touren, hat aber zusätzlich einen entnehmbaren Akku und mehr Trail-Potenzial.
Das Canyon Neuron:ON wird in einer Alu- und zwei Carbon-Varianten angeboten. Dabei unterscheiden sich nicht nur Ausstattungen und Rahmenmaterialien, sondern auch die Geometrie zwischen dem Alu- und Carbon-Modell.