Dunkle Flecken im Gehirn, die auf MRT-Aufnahmen sichtbar werden, können viele Ursachen haben und sind oft Anlass zur Sorge. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen, Diagnosemethoden und die Bedeutung dieser Flecken für die Gesundheit des Gehirns.
Die Rolle der MRT in der neurologischen Diagnostik
Wenn Patienten unter Kopfschmerzen, Schwindel oder anderen neurologischen Symptomen leiden, ist eine schnelle und präzise Diagnose entscheidend. Die Magnetresonanztomographie (MRT) des Kopfes spielt hierbei eine zentrale Rolle. Sie ermöglicht es, Erkrankungen im Kopf und Gehirn zu diagnostizieren oder auszuschließen.
Schnelle MRT-Termine als Vorteil
Die ALTA Klinik bietet eine schnelle und effiziente Lösung für Patienten, die neurologische Beschwerden haben. Im Gegensatz zu vielen Kliniken und Praxen, wo Wartezeiten für MRT-Termine mehrere Wochen bis Monate betragen können, ermöglicht die ALTA Klinik in der Regel einen Termin innerhalb von 1 bis 2 Werktagen.
Ablauf einer MRT-Untersuchung
Eine MRT-Untersuchung des Kopfes dauert in der Regel etwa 30 Minuten oder weniger, abhängig von der Komplexität des Verfahrens. Patienten werden während der Untersuchung etwa einen Meter in das MRT-Gerät geschoben und können durch eine spezielle Brille freie Sicht aus dem Gerät genießen. Die MRT-Untersuchungen können mit oder ohne Kontrastmittel durchgeführt werden, um detailliertere Bilder des Kopfes zu erhalten.
Ursachen dunkler Flecken im Gehirn
Dunkle Flecken im Gehirn, auch bekannt als "Black Holes" im Zusammenhang mit Multipler Sklerose, können verschiedene Ursachen haben.
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Entzündliche Erkrankungen
Bei entzündlichen Erkrankungen des Gehirns, wie z. B. der Multiplen Sklerose (MS), kann die MRT-Untersuchung des Kopfes als Primärdiagnostik die Erkrankung feststellen. Auch bei bekannter MS wird die MRT-Untersuchung als Verlaufskontrolle angewendet, um eventuelle Verschlechterungen oder Neubildungen von weiteren Entzündungsherden zu diagnostizieren oder den Erfolg einer eingeleiteten medikamentösen Therapie zu dokumentieren.
Im Zuge der Multiplen Sklerose kommt es zu Entzündungen im zentralen Nervensystem, sogenannten Läsionen. Mithilfe einer speziellen MRT-Aufnahmetechnik, der sogenannten T1-Gewichtung, lassen sich Wasseransammlungen im Gehirn dunkel abbilden. Manche Entzündungsherde erscheinen jedoch mittig schwarz und außen hell umrandet. Sie werden als Black Holes bezeichnet, denn der englische Begriff bedeutet übersetzt so viel wie "Schwarze Löcher". Die Schwarzfärbung im Rahmen dieser speziellen MRT-Technik deutet darauf hin, dass sich in der Mitte eines solchen Entzündungsherdes Liquor angesammelt hat.
Durchblutungsstörungen
Bei Verdacht auf einen eventuellen Schlaganfall sollte die MRT-Untersuchung des Kopfes die erste Wahl zur Primärdiagnostik sein.
Veränderungen in der weißen Hirnsubstanz
Insbesondere bei älteren Erwachsenen sind auf MRT-Aufnahmen des Gehirns helle Flecken zu erkennen, die auf Auffälligkeiten in der weißen Hirnsubstanz hinweisen. Im Fachjargon spricht man von „White Matter Hyperintensities“. „Das sind Anzeichen von Gewebeschäden, die mit Durchblutungsstörungen, erhöhtem Blutdruck, Schlaganfall und kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht werden“, erläutert die Neurowissenschaftlerin Valerie Lohner.
COVID-19 und Hirnschäden
Die Hirnschäden, zu denen es bei Patienten mit COVID-19 kommen kann, betreffen offenbar die kleineren Blutgefäße. Dort kommt es sowohl zu punktuellen Blutungen als auch zu lokalen Entzündungsreaktionen. Auf den MRT-Bildern waren zahlreiche punktförmige Läsionen erkennbar, die entweder hypointens- oder hyperintens waren. Hyperintense Läsionen erscheinen auf dem MRT als weiße Flecken. Häufig handelt es sich um Entzündungsherde. Die dunklen Hypointensitäten weisen eher auf Blutungen hin.
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Weitere Ursachen
Andere Ursachen für dunkle Flecken im Gehirn können sein:
- Degenerative Erkrankungen des Gehirns
- Folgen von Stoffwechselstörungen
- Kindliche Entwicklungsstörungen
Sehstörungen als Hinweis
Es kann sehr unterschiedliche Auslöser haben, wenn das normale Sehen beeinträchtigt ist, etwa Dinge vor den Augen verschwimmen oder es zu einem Flimmern vor den Augen kommt. Eine genaue Ursachenforschung ist dann wichtig.
Zu Sehstörungen zählen alle Abweichungen vom normalen Sehen. Diese können zeitweise oder auch dauerhaft auftreten. Manche sind harmlos, andere können auf schwerwiegende Krankheiten hindeuten.
Das sind die unterschiedlichen Arten von Sehstörungen:
- Schatten und Flecken im Gesichtsfeld
- Verschwommenes oder unscharfes Sehen
- Flimmern vor den Augen
- Doppelbilder
- Wahrnehmung von Lichtblitzen
Differentialdiagnose
Die Differentialdiagnose weißer Flecken im Gehirn ist schwierig. Schon die Begrifflichkeiten gehen sehr weit auseinander. So sprechen wir von Leukoaraiose oder Leukencephalopathie; zudem existieren Begriffe wie White Matter Lesions, White Matter Hyperintensities, White Matter Changes oder White Matter Disease“, klärt Gunther Fesl auf. Da sich die zugrunde liegenden Krankheitsbilder allerdings signifikant unterscheiden, muss der Radiologe seine Differentialdiagnose entsprechend präzise vornehmen.
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Allein anhand eines T2-gewichteten Bildes ist es meist unmöglich, eine präzise Diagnose zu stellen, wie schon das Beispielbild zeigt. Die Liste der Differentialdiagnosen ist lang. „Weiße Flecken reichen vom normalen Alterungsprozess eines Menschen bis hin zu sehr seltenen Krankheiten“, weiß Fesl aus seiner langjährigen Erfahrung zu berichten. Je älter man wird, desto mehr weiße Flecken lassen sich im Gehirn auffinden. „Die Übergänge vom normalen Altern bis hin zum Krankheitswert sind fließend“, erklärt Fesl. Aus diesem Grund ist es kritisch, die Grenze zur eigentlichen Erkrankung zu bestimmen. „Lässt man physiologische Vorgänge wie den Alterungsprozess, Caps, Bands oder perivaskuläre Räume, die oftmals per Zufallsbefund diagnostiziert werden, einmal außen vor, so kann man es immer noch mit hypoxisch-ischämischen oder entzündlich/autoimmunen Vorgängen, bis hin zu toxischen, infektiösen, gar traumatischen Vorgängen im Hirn zu tun haben. Ein genauer Blick hilft„Während beginnend konfluierende Flecken oft noch dem Alterungsprozess von Mitte Sechzigjährigen zugeordnet werden können, erscheint ein rein konfluierendes Bild pathologisch “, so Fesl. Anhand des Fazekas Scores lassen sich Mikroangiopathien hervorragend klassifizieren. „Bei Mikroangiopathien gibt es eine Korrelation mit Demenzen, Depression, Schlaganfällen und sogar Tod. Das heißt, das relative Risiko eines dieser Erlebnisse zu erleiden, vergrößert sich mit der Zunahme weißer Flecken im Hirn. Alle diese Erscheinungsformen unterliegen jedoch einem fließenden Übergang.“
Die Ursachen üblicher Mikroangiopathien sind klar zu definieren. „Neben dem Alterungsprozess zählen Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes Mellitus und einige andere vaskuläre Faktoren zu den Auslösern“, so Gunther Fesl. Darüber hinaus ist es ratsam, sich bestimmte Häufigkeiten von Erkrankungen anzuschauen, denn glücklicherweise lassen sich bestimmte Erkrankungen zumeist aufgrund ihrer Prävalenzrate bereits oft ausschließen. So dürfte es beruhigen, dass hereditäre Erkrankungen als sehr selten eingestuft werden und sogar die beständig durch die Medien geisternde Neuro-Borreliose nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 100.000 auftritt. „In den meisten Fällen hat es der Radiologe mit hypoxisch-ischämischen Erkrankungen zu tun, die genauer abzuklären sind. Bei den entzündlichen Erkrankungen ist die Multiple Sklerose mit einer Prävalenz von 100 zu 100.000 am häufigsten“, so Fesl.
Diagnostische Verfahren
Die MRT-Technik ist besonders wertvoll, um detaillierte Bilder von Hirnstrukturen und Gefäßen im Kopfbereich zu erhalten. Sie wird häufig eingesetzt, um Hirnblutungen und Anomalien in den Blutgefäßen zu diagnostizieren. Diese hochauflösenden Bilder ermöglichen es Medizinern, selbst kleinste Veränderungen in den Gefäßen zu erkennen, die auf kritische Zustände wie Aneurysmen oder Gefäßverengungen hinweisen können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Schädel-MRT ist die Abklärung und Beurteilung der Nasennebenhöhlen und Hirnkammern. Diese Untersuchung ist besonders relevant, wenn die Fragestellung auf Entzündungen, Infektionen oder andere Anomalien in diesen Bereichen abzielt. Die MRT ermöglicht eine klare und präzise Darstellung der Nasennebenhöhlen und kann somit entscheidend zur Diagnose von Sinusitis oder anderen nasalen Problemen beitragen.
Klinische Angaben sind signifikant
Für den Radiologen werden T2-gewichtete Bilder zur Differentialdiagnose immer wichtiger, denn mit ihrer Hilfe lassen sich Mikroblutungen detektieren. Auch helfen kontrastverstärkte Bilder, Tumore, Metastasen und Entzündungsmuster leichter zu diagnostizieren. Für Erkrankungen wie die Multiple Sklerose sind die ergänzende MRT-Untersuchung des Rückenmarks und MRT-Kontrollen des Schädels zentrale Punkte des Erkenntnisgewinns“, verdeutlicht Fesl die Feinheiten der Differentialdiagnose. „Darüber hinaus muss man feststellen, dass wir Radiologen nichts ohne die notwendigen klinischen Angaben sind. Eine dreißigjährige Patientin wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht unter einer Mikroangiopathie leiden. Die Kommunikation mit den Zuweisern ist daher unglaublich wichtig. Wir sind auf die Anamnese, auf Ergebnisse der klinischen Untersuchung und Werte aus Blut und Liquor angewiesen, um eine adäquate Diagnose vornehmen zu können“, stellt Fesl die Signifikanz solcher Angaben dar.
Bedeutung für die Gesundheit
Schäden an der weißen Hirnsubstanz führen nicht zwangsläufig zu Demenz oder Schlaganfall, sie erhöhen jedoch das Risiko dafür“, so Prof. Dr. Dr. Monique M. B. Breteler.
Risikofaktoren und Prävention
Neben höherem Alter gilt Bluthochdruck als wichtigster Risikofaktor für die Entstehung der Kleingefäßerkrankungen. Besonders ein langjähriger und/oder schlecht eingestellter Bluthochdruck schädigt das Gehirn über verschiedene Mechanismen wie zum Beispiel Minderdurchblutung und Entzündungsprozesse. Der in der aktuellen Studie beschriebene deutliche Zusammenhang zwischen WMH und Blutdruck untermauert vor allem die Bedeutung eines gut eingestellten Blutdrucks.
„Ein hoher und vor allem ein schlecht eingestellter Blutdruck verursacht Schäden im Gehirn und kann somit auch die Funktion des Gehirns schädigen“, so Dr. Janine Gronewold.