Die Neurologie im St. Elisabeth Hospital Gütersloh: Umfassende Versorgung und Expertise

Das St. Elisabeth Hospital Gütersloh ist ein leistungsstarkes Akutkrankenhaus der Schwerpunktversorgung und gehört zur Katholischen Hospitalvereinigung Ostwestfalen (KHO gGmbH). Die Klinik für Neurologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen für Patientinnen und Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Dabei setzt das Haus auf eine moderne Ausstattung, interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine ganzheitliche Betreuung.

Die Klinik für Neurologie: Struktur und Schwerpunkte

Die Klinik für Neurologie verfügt über eine moderne Bettenstation sowie eine zertifizierte Schlaganfallstation (Stroke Unit). Bei Bedarf stehen auch Betten auf der interdisziplinären Intensivstation zur Verfügung. Die Klinik bietet somit eine umfassende Versorgung von akuten und chronischen neurologischen Erkrankungen.

Schwerpunkte der Neurologischen Klinik sind:

  • Akute Schlaganfallbehandlung auf der zertifizierten Stroke Unit
  • Neurodegenerative Erkrankungen (z.B. Parkinson-Krankheit, Demenzen einschließlich Alzheimer-Demenz und vaskulärer Demenz, Dystonien)
  • Multiple Sklerose und andere chronisch entzündliche ZNS-Erkrankungen
  • Epilepsien und epileptische Anfälle, Status epilepticus
  • Kopfschmerzen (Akute Kopfschmerzsyndrome)
  • Schwindelsyndrome
  • Neuromuskuläre Erkrankungen (z.B. Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Myasthenie und myasthene Syndrome, Muskelerkrankungen)
  • Neuropathien (Polyneuropathie, Guillain-Barré-Syndrom (GBS), Plexusneuritis)
  • Entzündliche Erkrankungen (z.B. Hirnhautentzündung (Meningitis), Gehirnentzündung wie Autoimmun-Enzephalitis oder Herpes-Enzephalitis, Herpes Zoster mit Nerven-/Gehirnbeteiligung)
  • Akute Schmerzsyndrome (Rückenschmerzen, akute neuropathische Schmerzsyndrome)
  • Hirntumoren (Primärdiagnostik)

Die Behandlungen erfolgen in der Regel stationär. Die Versorgung wird durch ambulante vorstationäre Angebote (nach Einweisung durch einen Neurologen) und die Versorgung neurologischer Notfälle in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) erweitert.

Schlaganfallzentrum / Stroke Unit

Das Schlaganfallzentrum (Stroke Unit) der Katholischen Hospitalvereinigung Ostwestfalen gGmbH befindet sich im St. Elisabeth Hospital in Gütersloh. Es ist die einzige neurologische Akutklinik für den Kreis Gütersloh. Jährlich werden hier über 1000 akute Schlaganfallpatientinnen und -patienten behandelt. Die Stroke Unit ist als Regionale Stroke Unit durch die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe & Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) mit 10 Betten und einem Intermediate Care Bettplatz (IMC) zertifiziert.

Ablauf der Schlaganfallbehandlung:

  1. Ankündigung: Durch den Rettungsdienst werden Patientinnen und Patienten bereits in der zentralen Notaufnahme angekündigt, um die Planung der Diagnostik und Akuttherapie einzuleiten.
  2. Diagnostik: Nach einem kurzen Patientengespräch, der körperlichen Untersuchung sowie einer Blutabnahme und der Bildgebung des Gehirns mittels Computertomographie oder MR-Tomographie werden weitere Maßnahmen geplant.
  3. Akuttherapie: Ggf. wird eine Akuttherapie, wie die medikamentöse Thrombolysetherapie (gerinnungsaktives Medikament) eingeleitet. Bei größeren Gefäßverschlüssen erfolgt anschließend eine intrakranielle Thrombektomie (Absaugen von Blutgerinnseln aus einem größeren hirnversorgenden Gefäß).
  4. Versorgung auf der Stroke Unit: Auf der Stroke Unit erfolgt die Versorgung durch ein multiprofessionelles Team aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik für Neurologie, der Medizinischen Klinik, der Neuroradiologie sowie Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Sozialdienst und speziell weitergebildeten Pflegefachkräften. Jeder Überwachungsplatz ist mit einem Monitor ausgestattet, der es ermöglicht, kontinuierlich das EKG, den Blutdruck, und die Sauerstoffversorgung aufzuzeichnen.

Ziel der Behandlung: Ziel der Behandlung auf der Stroke Unit ist die optimale Abklärung, Überwachung und Behandlung von Patientinnen und Patienten mit einem akuten Schlaganfall. Häufig bestehen Schluckstörungen, die zu einer Gefährdung bei selbstständigem Essen führen und teilweise eine vorübergehenden Versorgung mittels Ernährungssonde erfordern.

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Expertise: Das Ärzteteam besteht aus erfahrenen Neurologinnen und Neurologen mit Expertise in vaskulärer Neurologie. Es besteht zertifizierte Kompetenz für die spezialisierte Schluckuntersuchung mittels Kamera (FEES-Zertifikat) sowie spezielle Ausbildung für die neurovaskuläre Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Gefäße (Ultraschall-Zertifikat DEGUM-Stufe I).

Kooperationen: Im Rahmen eines „Neurovaskulären Netzwerks“ besteht eine enge Kooperation mit der Universitätsklinik für Neurologie, der Universitätsklinik für Neurochirurgie sowie dem Institut für Neuroradiologie des Evangelischen Klinikums Bethel in Bielefeld. Des Weiteren wird eng mit der Klinik für Gefäßchirurgie im Klinikum Gütersloh kooperiert.

Parkinson-Zentrum

Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik für Neurologie ist die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Parkinson-Syndromen. Die Klinik bietet eine umfassende Parkinson-Komplexbehandlung an.

Behandlungsspektrum:

In der Klinik werden Patientinnen und Patienten mit idiopathischem und atypischen Parkinson-Syndromen (Multisystematrophie (MSA), progressive supranukleäre Blickparese (PSP), corticobasale Degeneration (CBD), Lewy-Körper-Demenz (DLB) behandelt. Darüber hinaus ist die Klinik spezialisiert auf wichtige Differentialdiagnosen wie verschiedene Tremor-Syndrome, Gangstörungen (wie z.B. vaskulär, Normaldruckhydrozephalus) u.a.

Parkinson-Komplexbehandlung:

Die Klinik bietet eine Parkinson-Komplexbehandlung mit intensiver Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Medikamentenoptimierung.

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Weitere Therapieangebote:

  • Klinische Linguistik zur Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen (ggf. endoskopische Schluckdiagnostik)
  • Die Therapie beginnender Parkinson-Syndrome sowie Therapieoptimierung in fortgeschrittenen Krankheitsstadien
  • Einleitung und Nachsorge erweiterter Therapieverfahren wie z.B. Pumpentherapien: (Apomorphinpumpe, intestinale Levodopa/Carbidopa(/Entacapon)-Pumpentherapie, subkutane Foslevodopa/Foscarbidopa-Pumpentherapie)
  • Etablierte Zusammenarbeit mit einem in der tiefen Hirnstimulation erfahrenen Neurochirurgen zur Implantation
  • Sozialmedizinische Beratung

Team:

Ein in der Behandlung von Parkinsonpatient*Innen erfahrenes und speziell geschultes multiprofessionelles Team bestehend aus Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, klinischen Linguisten, Pflegepersonal und Ärzten steht zur Verfügung. Bei interdisziplinären Fragestellungen kann auf die Expertise anderer Fachabteilungen zurückgegriffen werden (Gastroenterologie, Kardiologie, etc.).

Anmeldung:

Die Empfehlung zur sog. Parkinson-Komplexbehandlung erfolgt in der Regel durch den niedergelassenen Neurologen/Neurologin. Mit einer stationären Einweisung kann ein Termin über das Sekretariat vereinbart werden. Die Dauer der Behandlung beträgt mindestens 2 Wochen und kann bei Bedarf verlängert werden.

Weitere Angebote und Informationen

Diagnostik:

Die Klinik verfügt über eine Neurologische Funktionsabteilung in unmittelbarer Nähe zur Zentralen Notaufnahme, um eine Diagnostik mittels neurovaskulärem Ultraschall, elektrophysiologischen Untersuchungen (Elektroneurographie [NLG], Elektromyographie [EMG], evozierten Potentialen, EEG) zu ermöglichen.

Ausstattung und Services des St. Elisabeth Hospitals:

  • Einzelzimmer mit eigenem Bad
  • Rooming-in (24-Stunden-Rooming-in)
  • Unterbringung von Begleitpersonen (Bei medizinischer Indikation kostenlos)
  • Barrierefreiheit (Zimmerausstattung mit rollstuhlgerechten Sanitäranlagen, Rollstuhlgerechter Zugang zu Serviceeinrichtungen, Bauliche Maßnahmen für Menschen mit Demenz oder geistiger Behinderung)
  • Service für Patienten aus dem Ausland (Dolmetscherdienst z. B. Türkisch, Russisch)

Team und Philosophie:

Das ärztliche und pflegerische Team wird von speziell auf die Bedürfnisse neurologischer Patienten geschulten Physiotherapeuten, Logopädinnen, Ergotherapeuten, Diätassistentinnen und Sozialarbeiterinnen sowie Schlaganfall-Lotsinnen unterstützt. Mitarbeiter des pflegerischen Teams der Stroke Unit bilden sich regelmäßig unter anderem im Rahmen der Weiterbildung „Qualifikationskurs Stroke Unit“ zugunsten der Patientinnen und Patienten fort. Die Klinik pflegt einen offenen, respektvollen Umgang im Team, fördert Kreativität und Lernbereitschaft. Als Neurologie in einem Haus mit christlicher Trägerschaft steht die Klinik für Toleranz gegenüber Mitmenschen (PatientInnen und MitarbeiterInnen) und Diversität.

Chefarzt:

Seit kurzem hat Dr. Andreas Rogalewski die Leitung der Klinik für Neurologie übernommen. Er verfügt über 20 Jahre Berufserfahrung bei Maximalversorgern und ist sowohl klinisch als auch wissenschaftlich versiert in der modernen Schlaganfallversorgung und verfügt über eine hohe Expertise bei der Komplexbehandlung von Bewegungsstörungen, einschließlich innovativer Therapieverfahren bei Morbus Parkinson.

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Akademisches Lehrkrankenhaus:

Als Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Münster ist der Klinik die Ausbildung von Studierenden in Famulatur oder im Praktischen Jahr (PJ) besonders wichtig. Herr PD Dr. med. habil. Andreas Rogalewski verfügt über die Lehrbefugnis (Venia legendi) an der Medizinischen Fakultät OWL der Universität Bielefeld und unterrichtet regelmäßig Studierende.

Weiterbildung:

Der Chefarzt verfügt über die volle Weiterbildungsbefugnis für das Fach Neurologie (48 Monate). Eine gut strukturierte Rotation auf der Normalstation, Stroke Unit und Funktionsdiagnostik im Klinikalltag ist fest eingeplant.

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