Vor vier Monaten veränderte ein traumatisches Ereignis das Leben der bekannten HSE24-Moderatorin Elke Hofmann grundlegend. Die Blondine, die seit 2010 für den Shoppingsender arbeitet und vor allem bei Mode- und Kosmetikfans beliebt ist, erlitt im Alter von nur 37 Jahren einen Schlaganfall. Dieses unerwartete Ereignis warf sie aus der Bahn, doch Elke Hofmann kämpfte sich zurück ins Leben.
Der Tag des Schlaganfalls
Elke Hofmann befand sich zum Zeitpunkt des Schlaganfalls bei ihrem Zahnarzt in Nürnberg, wie sie gegenüber "Bunte" schilderte. Zunächst habe sie gedacht, die Zahnarzthelferin würde mit ihren Gummihandschuhen an ihrem Arm herumfummeln, doch in Wirklichkeit war es ihre eigene, taube Hand, die auf ihrem Arm lag. Sie habe undeutlich gesprochen und etwas von niedrigem Blutdruck gefaselt, doch die Situation selbst habe sie nicht als bedrohlich empfunden. Ihr einziger Wunsch war es, zu ihrer damals acht Monate alten Tochter zurückzukehren.
Die Zahnarzthelferinnen reagierten jedoch geistesgegenwärtig und führten Tests durch, um einen Schlaganfall auszuschließen. Nachdem sie den Notarzt alarmiert hatten, wurde Elke mit einem Helikopter in die Notaufnahme geflogen.
Wettlauf gegen die Zeit
Aufgrund von Komplikationen bei der Anreise des Hubschraubers traf Elke Hofmann verspätet im Krankenhaus ein. "Du hast angeblich nur viereinhalb Stunden Zeit, um nach dem Anfall noch etwas zu retten", erinnert sie sich. Bei ihr seien es sieben Stunden gewesen. Trotz der verstrichenen Zeit erholte sich die TV-Moderatorin von dem Schlaganfall.
Ursachenforschung
Die genaue Ursache für den Schlaganfall konnte bis heute nicht geklärt werden. Die Diagnose lautete: kryptogener Schlaganfall. Es konnte lediglich festgestellt werden, dass ein Blutgerinnsel in einer mittleren Hirnarterie stecken geblieben war und so den Hirnschlag verursachte.
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Elke Hofmann selbst zeigte sich überrascht, da sie einen gesunden Lebensstil pflegte: "Das Alter ist nicht ausschlaggebend. Viel schlimmer ist, dass man es nicht auf dem Schirm hat. Ich lebe so gesund. Rauche nicht, mache Sport." Sie vermutet, dass Überarbeitung eine Rolle gespielt haben könnte.
Die Zeit nach dem Schlaganfall
Obwohl Elke Hofmann körperlich genesen ist, hat der Schlaganfall Spuren hinterlassen. Sie vertraut ihrem Körper nicht mehr und reagiert hypersensibel auf Kleinigkeiten, die früher unwichtig waren. Regelmäßige Tests, ob sie beispielsweise ihre Finger noch spüren kann, gehören nun zu ihrem Alltag. "Ich weiß, das ist ein Tick", gesteht sie.
Die Angst vor einem erneuten Schlaganfall begleitet sie ständig. Ihrem Mann hat sie aufgetragen, sie nachts zu wecken und zu überprüfen, ob sie noch atmet. Die ganze Familie ist betroffen und belastet.
Neuer Schock: Verdacht auf Brustkrebs
Nur wenige Monate nach dem Schlaganfall musste Elke Hofmann einen weiteren Schock verkraften: Sie ertastete einen Knoten in ihrer Brust. Eine Mammographie ist aufgrund alter Brustimplantate nicht möglich, die platzen könnten. Auch eine Ultraschalluntersuchung und ein Thorax-CT brachten keine eindeutigen Ergebnisse.
"Sobald dieser Corona-Wahnsinn vorbei ist und es wieder freie Plätze im Krankenhaus gibt, lasse ich mir die Brüste abnehmen. Ich habe solche Angst", sagte sie gegenüber "Bunte".
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Elke Hofmann: Eine Kämpferin
Trotz der Schicksalsschläge lässt sich Elke Hofmann nicht unterkriegen. Sie moderiert weiterhin ihre Shopping-Sendung auf HSE24, kümmert sich um ihre Familie und ihre zahlreichen Tiere. "Ich bin eine Kämpferin", sagt sie selbstbewusst.
In einem Interview mit HEYDAY sprach Elke Hofmann offen über ihre Erfahrungen und möchte andere Frauen ermutigen, die Thematik Schlaganfall stets auf dem Schirm zu haben - egal in welchem Alter. Sie betont, wie wichtig es ist, die Symptome eines Schlaganfalls zu kennen und im Verdachtsfall sofort ins Krankenhaus zu gehen und dort hartnäckig auf ein sofortiges MRT zu bestehen.
Schlaganfall bei jungen Menschen: Ein wachsendes Problem
Der Neurologe Lars Kellert beobachtet, dass Schlaganfälle immer häufiger auch bei jüngeren Menschen auftreten. In den vergangenen 15 Jahren seien die Schlaganfall-Fallzahlen angestiegen. "Da gibt es unterschiedliche Untersuchungen zu, die nahelegen, dass bis zu 40 Prozent mehr Schlaganfälle bei jungen Menschen auftreten. Jung heißt jünger als 55."
Die Ursachen für Schlaganfälle bei jüngeren Menschen sind vielfältig. Neben einem ungesunden Lebensstil können Herzfehler, Einrisse an Gefäßwänden oder Störungen der Blutgerinnung eine Rolle spielen.
Risikofaktoren und Prävention
Zu den Risikofaktoren für einen Schlaganfall zählen Rauchen, Übergewicht, ein hoher Cholesterinspiegel, hoher Blutdruck, zu viel Alkohol und mangelnde Bewegung. Es gibt aber auch Menschen wie Elke Hofmann, die einen gesunden Lebensstil pflegen und trotzdem einen Schlaganfall erleiden.
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Um einem Schlaganfall vorzubeugen, empfiehlt es sich, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen, auf eine gesunde Ernährung zu achten und sich regelmäßig zu bewegen.
Symptome eines Schlaganfalls erkennen
Es ist wichtig, die Symptome eines Schlaganfalls zu kennen, um schnell handeln zu können. Der FAST-Test kann dabei helfen:
- F (Face/Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.
- A (Arms/Arme): Bitten Sie die Person, die Arme nach vorn zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, ein Arm sinkt oder dreht sich.
- S (Speech/Sprache): Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
- T (Time/Zeit): Sollten ein oder mehrere Symptome evident sein, zögern Sie nicht, sondern rufen Sie sofort die 112 und schildern Sie die Symptome.
Jede Minute zählt, denn bei einem Schlaganfall sterben Gehirnzellen ab. Je schneller die Behandlung erfolgt, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung.
Kryptogener Schlaganfall: Wenn die Ursache unklar bleibt
Ein kryptogener Schlaganfall liegt vor, wenn die Ursache des Schlaganfalls trotz umfassender Diagnostik unklar bleibt. Dies ist bei etwa 30 bis 40 Prozent der Schlaganfälle der Fall. Mögliche Ursachen für einen kryptogenen Schlaganfall sind:
- Persistierendes Foramen ovale (PFO): Ein PFO ist eine kleine Öffnung zwischen den beiden Herzvorhöfen, die normalerweise nach der Geburt verschlossen wird. Bei manchen Menschen bleibt diese Öffnung jedoch bestehen, wodurch Blutgerinnsel vom Herzen ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall verursachen können.
- Vorhofflimmern: Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, bei der die Herzvorhöfe unregelmäßig schlagen. Dies kann dazu führen, dass sich Blutgerinnsel im Herzen bilden, die ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall verursachen können.
- Arteriosklerose: Arteriosklerose ist eine Verhärtung und Verengung der Arterien, die das Gehirn versorgen. Dies kann dazu führen, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird, was einen Schlaganfall verursachen kann.
- Dissektion der Halsarterie: Eine Dissektion der Halsarterie ist ein Einriss in der Wand der Halsarterie. Dies kann dazu führen, dass sich Blutgerinnsel in der Arterie bilden, die ins Gehirn gelangen und einen Schlaganfall verursachen können.
- Gerinnungsstörungen: Gerinnungsstörungen können dazu führen, dass sich Blutgerinnsel leichter bilden, was das Risiko für einen Schlaganfall erhöht.
Elke Hofmanns Botschaft: Aufklärung und Mut
Elke Hofmann möchte mit ihrer Geschichte auf das Thema Schlaganfall aufmerksam machen und anderen Frauen Mut machen. Sie betont, wie wichtig es ist, auf seinen Körper zu hören und bei Verdacht auf einen Schlaganfall sofort zu handeln.
Leben nach dem Schlaganfall: Anpassungen und Herausforderungen
Die Diagnose Schlaganfall stellt das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen oft auf den Kopf. Viele Patienten müssen nach dem Schlaganfall lernen, mit körperlichen Einschränkungen, Sprachstörungen oder kognitiven Beeinträchtigungen umzugehen.
Die Rehabilitation spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiederherstellung von Funktionen und der Verbesserung der Lebensqualität. Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und neuropsychologische Therapie können den Patienten helfen, ihre Fähigkeiten wiederzuerlangen und ihren Alltag selbstständig zu bewältigen.
Auch psychische Probleme wie Angst, Depression oder posttraumatische Belastungsstörungen sind nach einem Schlaganfall nicht selten. Eine psychotherapeutische Behandlung kann den Patienten helfen, mit ihren Ängsten und Sorgen umzugehen und neue Lebensperspektiven zu entwickeln.
Die Rolle der Familie und Freunde
Die Unterstützung durch Familie und Freunde ist für Schlaganfallpatienten von großer Bedeutung. Sie können den Patienten im Alltag helfen, sie zu Terminen begleiten und ihnen emotionale Unterstützung bieten.
Es ist wichtig, dass sich auch die Angehörigen über die Erkrankung informieren und lernen, mit den Veränderungen umzugehen. Selbsthilfegruppen können eine wertvolle Unterstützung bieten, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und Erfahrungen zu teilen.
Forschung und Innovation
Die Schlaganfallforschung hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Neue Therapien und Behandlungsmethoden haben dazu beigetragen, die Überlebenschancen und die Lebensqualität von Schlaganfallpatienten zu verbessern.
Ein vielversprechender Ansatz ist die Entwicklung von Neuroprotektiva, Medikamenten, die die Nervenzellen vor Schäden schützen sollen. Auch die Stammzelltherapie, bei der beschädigte Nervenzellen durch neue Zellen ersetzt werden, wird intensiv erforscht.
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