Einführung
Michael Hagedorn ist ein Fotograf und Filmemacher, der sich seit über 20 Jahren intensiv mit dem Thema Demenz auseinandersetzt. Sein Engagement und seine Arbeit haben ihn zu einem wichtigen Akteur im Bereich der Demenzhilfe und -aufklärung gemacht. Hagedorn träumt von einer Gesellschaft, in der Menschen mit Demenz selbstverständlich ihren Platz haben und in der Vorurteile abgebaut werden.
Das DEMENZ IST ANDERS Onlinesymposium
Ein wichtiger Teil von Michael Hagedorns Arbeit ist das DEMENZ IST ANDERS Onlinesymposium. Dieses Online-Event, das bereits mehrfach stattgefunden hat, bietet eine Plattform für Experten, Angehörige und Menschen mit Demenz, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Das Symposium umfasst professionell geführte Videointerviews und Beiträge, die sich mit der Frage beschäftigen, wie ein gutes Leben mit Demenz gestaltet werden kann.
Vielfalt der Perspektiven
Das Onlinesymposium zeichnet sich durch die Vielfalt der Perspektiven aus, die dort zu Wort kommen. Neben Experten aus verschiedenen Fachrichtungen werden auch pflegende Angehörige und Menschen mit Demenz selbst interviewt. Dadurch entsteht ein umfassendes Bild der Herausforderungen und Chancen, die mit Demenz verbunden sind.
Schwerpunkte des Symposiums
Zu den Schwerpunkten des Symposiums gehören unter anderem:
- Ein neues Verständnis von Demenz: Es wird versucht, ein positives und lebensbejahendes Bild von Demenz zu vermitteln, das über die negativen Stereotypen hinausgeht.
- Gelingendes Leben mit Demenz: Es werden Strategien und Ansätze vorgestellt, die Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen helfen können, ein erfülltes Leben zu führen.
- Kommunikation mit Menschen mit Demenz: Experten geben Einblicke in die Kommunikation mit Menschen mit Demenz und zeigen, wie man Brücken bauen und Beziehungen stärken kann.
- Kreative und therapeutische Ansätze: Es werden verschiedene kreative und therapeutische Ansätze vorgestellt, die Menschen mit Demenz helfen können, ihre Fähigkeiten zu erhalten und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Ausgewählte Teilnehmer des Symposiums
Das DEMENZ IST ANDERS Onlinesymposium bringt eine Vielzahl von interessanten Persönlichkeiten zusammen, darunter:
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- Gerdi Bartel: Begleitete ihren Mann Heinz über viele Jahre durch seine Demenz und fand in der Kunst Freude und Kraft.
- Susanne Bötel: Verzaubert als Clownin Rosalore die Herzen der Menschen.
- Claudia Cardinal: Gründerin der "Sterbeammenakademie", die einen neuen Weg in der Begleitung Sterbender lehrt.
- Cristina De Biasio: Setzt sich besonders für jung- und frühbetroffene Menschen mit Demenz ein.
- Imke de Vries: Lebt seit der Diagnose im Sommer 2024 mit nur 52 Jahren mit Demenz.
- Peggy Elfmann: Journalistin und Autorin, die sich mit dem Thema "Queer im Alter" auseinandersetzt.
- Anke Feierabend: Schenkt ihren Schüler:innen mit Demenz aktive kulturelle & soziale Teilhabe durch Instrumentalunterricht.
- Ulrich Fey: Besucht als Clown Albert seit über 20 Jahren Menschen mit Demenz und bietet Weiterbildungen und Vorträge dazu an.
- Manfred Fischer: Verband Analytik und Liebe, um sich und seiner Karin mit Tricks und Therapien das Leben zu versüßen.
- Bernd Heise: Lebt seit acht Jahren mit der Diagnose Demenz.
- Erik Heitzer: Familienvater, der mit einer Demenzdiagnose lebt.
- Gerald Hüther: Befasst sich intensiv mit der Schaffung guter Voraussetzungen für die Entfaltung der in uns angelegten Möglichkeiten.
- Rainer Heydenreich: Lebt seit drei Jahren mit der Diagnose Demenz.
- Dieter Hufschmidt: Schauspieler.
- Thomas Klie: Gilt als einer der wichtigen Sozialexperten in Deutschland.
- Lieselotte Klotz: Lässt sich trotz der Diagnose Lewy-Body-Demenz nicht unterkriegen.
- Ursula Legge: Innenarchitektin, die mit einer Demenzdiagnose in Düsseldorf lebt.
- Elfriede Leypoldt: Genoss es, dass sich ihr Mann während der Demenz intensiv der Kunst widmete und dadurch Freiräume entstanden.
- Werner Leypoldt: Begann erst vier Jahre nach seiner Diagnose, Kunst zu machen.
- Angela Pototschnigg: Lebt seit über zehn Jahren mit einer Demenzdiagnose.
- Silke Reiß-Naumann: Bekam mit 33 die Diagnose Demenz.
- Sophie Rosentreter: Erlebte durch die Demenz ihrer Oma, ehem.
- Brigitta Schröder: Hat ein großes Herz für Menschen mit Demenz.
- Volkmar Schwabe: Lebt seit einigen Jahren mit einer Demenzdiagnose.
- Katrin Seyfert: Ihr Ehemann bekam mit Anfang 50 die Diagnose Alzheimer.
- Jan Sonntag: Musiktherapeut, der seine Liebe für Menschen mit Demenz zum Ausdruck bringt.
- Johannes van Dijk: Experte für die Kommunikation mit Menschen mit Demenz und innerhalb des Pflegeteams.
- Katharina Wendorff: Holte ihre Mutter Martha zu sich und ihrer Familie, als diese allein nicht mehr klar kam.
- H.-J. Wertens: Ist ein liebender, lachender, geduldiger, klug auf sich achtender und nach außen durchaus streitbarer Ruhepol und Schutzengel für seine Frau MaRia.
- Peter Wißmann: Vordenker für einen neuen Umgang mit Demenz.
KONFETTI IM KOPF e.V.
Michael Hagedorn ist auch der Initiator der Kampagne und des Vereins KONFETTI IM KOPF e.V. Dieser Verein hat sich zum Ziel gesetzt, das Thema Demenz auf unkonventionelle Art und Weise in die Öffentlichkeit zu tragen und gesellschaftlichen Wandel zu gestalten.
Ziele und Aktivitäten des Vereins
KONFETTI IM KOPF e.V. verfolgt folgende Ziele:
- Aufklärung und Sensibilisierung: Die Öffentlichkeit soll über Demenz informiert und für die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz sensibilisiert werden.
- Abbau von Vorurteilen: Vorurteile und Stigmatisierungen gegenüber Menschen mit Demenz sollen abgebaut werden.
- Förderung der Teilhabe: Menschen mit Demenz sollen die Möglichkeit haben, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
- Unterstützung von Angehörigen: Angehörige von Menschen mit Demenz sollen unterstützt und entlastet werden.
Um diese Ziele zu erreichen, führt der Verein verschiedene Aktivitäten durch, darunter:
- Öffentlichkeitskampagnen: Mit kreativen und unkonventionellen Aktionen macht der Verein auf das Thema Demenz aufmerksam.
- Veranstaltungen: Der Verein organisiert Veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen und Workshops, die Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zusammenbringen.
- Projekte: Der Verein initiiert Projekte, die die Lebensqualität von Menschen mit Demenz verbessern.
- Netzwerkarbeit: Der Verein arbeitet mit anderen Organisationen und Initiativen zusammen, die sich für Menschen mit Demenz einsetzen.
Das Team von KONFETTI IM KOPF e.V.
Der Verein besteht aus einem vielschichtigen Team von engagierten Menschen, darunter Fotografen, Künstler, Ärzte, Clowns, Kunst- und Musiktherapeuten, Dozenten, Musiker, Manager, Sozialarbeiter, Studenten, Journalisten, Geschäftsführer, Senioren, Angehörigen und Freiwilligen.
Leitungsteam
Das Leitungsteam von KONFETTI IM KOPF e.V. besteht aus:
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- Michael Hagedorn: Vorstand
- Kirsten Arthecker: Vorstand
- Vivien Wagner: Schatzmeisterin
- Nicola Timpe: Projektleiterin und Öffentlichkeitsarbeiterin
Weitere Projekte und Engagements
Neben dem DEMENZ IST ANDERS Onlinesymposium und KONFETTI IM KOPF e.V. ist Michael Hagedorn auch in weiteren Projekten und Engagements aktiv. So arbeitet er beispielsweise als Fotograf und Filmemacher und dokumentiert das Leben von Menschen mit Demenz. Seine Arbeiten wurden bereits in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und haben dazu beigetragen, das Thema Demenz in die Öffentlichkeit zu tragen.
Spiritualität und Demenz
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der Arbeit von Michael Hagedorn ist die Bedeutung von Spiritualität und Religion für Menschen mit Demenz. Studien haben gezeigt, dass religiöse und spirituelle Praktiken positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz haben können.
Religiöse Prägung in der Jugend
Für viele Menschen mit Demenz spielt die religiöse oder kirchliche Prägung in der Jugend eine wichtige Rolle. Erinnerungen an Kindheit und Jugend sind oft leichter abzurufen als Ereignisse, die erst vor kurzem stattgefunden haben.
Religion als emotionaler Anker
Religion kann für Menschen mit Demenz ein wichtiger emotionaler Anker sein. Sie ermöglicht den Zugang zu positiven Gefühlen wie Vertrauen, Geborgenheit und Zuversicht. Dies kann ein wichtiger Schritt zu mehr Lebensqualität sein.
Studie zur Spiritualität und Demenz
In einer Studie wurden die Auswirkungen von religiösen und spirituellen Aktivitäten auf Menschen mit Demenz untersucht. Dabei trafen sich sogenannte „Tandempaare“ - ein Betroffener und ein Betreuender - zu regelmäßigen gemeinsamen Aktivitäten wie Musik und Gesang, Gebet und Meditation, Kreativem Gestalten, Lesen oder Vorlesen, dem Besuch von Gotteshäusern etc..
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Ergebnisse der Studie
Die Studie zeigte, dass bei einem großen Teil der Betroffenen eine positive Gemütsveränderung zu beobachten war. Bei einem Teil der Befragten wurde darüber hinaus auch eine anhaltend positive Gemütsveränderung noch deutlich nach der Aktivität dokumentiert. Auch eine spürbar hohe Aufmerksamkeit war bei den meisten Betroffenen gegeben. Zusammenfassend lieferten die Elemente Musik und Gesang sowie ein Gebet die spürbarsten und damit messbarsten positiven Ergebnisse.
Wahrnehmung von Demenz in der Gesellschaft
Michael Hagedorn setzt sich dafür ein, die Wahrnehmung von Demenz in der Gesellschaft zu verändern. Er kritisiert, dass Demenz oft negativ dargestellt wird und dass Menschen mit Demenz stigmatisiert werden.
Perspektivwechsel
Hagedorn lädt die Menschen zu einem Perspektivwechsel ein, um ihnen die Möglichkeit zu geben, Demenz anders zu betrachten. Er zeigt, dass es möglich ist, mit der Situation anders umzugehen, daraus zu lernen und sich gemeinsam mit dem Menschen mit Demenz und dem Angehörigen auf einen Weg zu begeben.
Brücken bauen
Hagedorn betont, dass es wichtig ist, Brücken zu bauen und Menschen mit Demenz in ihrer Lebenswelt entgegenzukommen. Er ermutigt Angehörige, sich auf die Emotionen und Bedürfnisse der Menschen mit Demenz einzulassen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu öffnen.