Die deutsche Fußballwelt trauert um Franz Beckenbauer, eine Legende, die den Sport nachhaltig geprägt hat. Sein Tod im Januar 2024 im Alter von 78 Jahren hat tiefe Bestürzung ausgelöst. In den letzten Jahren seines Lebens hatte Beckenbauer mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, darunter Parkinson und Demenz.
Eine Fußball-Legende
Franz Beckenbauer, der „Kaiser“, war eine Ikone des deutschen Fußballs. Er war sowohl als Spieler (Weltmeister 1974) als auch als Trainer (Weltmeister 1990) erfolgreich. Beckenbauer prägte den FC Bayern München und die deutsche Nationalmannschaft wie kaum ein anderer. Seine Eleganz auf dem Spielfeld, seine Führungsqualitäten und sein strategisches Geschick machten ihn zu einem der größten Fußballer aller Zeiten.
Karl-Heinz Rummenigge würdigte Beckenbauer als die größte Persönlichkeit in der Geschichte des deutschen Fußballs. Uli Hoeneß bezeichnete ihn als die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte.
Gesundheitliche Probleme im Alter
In den letzten Jahren seines Lebens zog sich Beckenbauer aus der Öffentlichkeit zurück. Es wurde bekannt, dass er unter gesundheitlichen Problemen litt. Neben Herzproblemen und einem Augeninfarkt wurde bei ihm auch Parkinson mit einhergehender Demenz diagnostiziert.
Augeninfarkt
Im Jahr 2022 verriet Beckenbauer in einem Interview mit der „Bunten“, dass er einen Augeninfarkt erlitten hatte. „Ich hatte auf einem Auge einen sogenannten Augeninfarkt. Rechts sehe ich leider nichts mehr“, sagte er.
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Ein Augeninfarkt ist ein Gefäßverschluss am Sehnerv oder an der Netzhaut. Ursachen können Blutgerinnsel oder Ablagerungen sein. Risikofaktoren sind Vorerkrankungen wie Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck. Ein Augeninfarkt ist ein Notfall, der sofort behandelt werden muss, um Langzeitschäden zu vermeiden.
Herzprobleme
Beckenbauer hatte sich in den vergangenen Jahren zwei Operationen am Herzen unterzogen, bei denen ihm mehrere Bypässe gelegt wurden.
Parkinson und Demenz
Die „Bild“ berichtete, dass Beckenbauer auch unter Parkinson mit einhergehender Demenz litt. Parkinson ist eine chronisch fortschreitende, neurodegenerative Erkrankung, die zu steifen Muskeln, verlangsamten Bewegungen und unkontrollierbarem Zittern führt. Demenz kann eine Folge von Parkinson sein.
Zu den typischen Symptomen von Parkinson gehören Zittern, Bewegungsstörungen, Muskelsteifheit, verlangsamte Bewegungen und Gleichgewichtsstörungen. Zusätzliche Symptome können das „Einfrieren“ von Bewegungen, Schwierigkeiten beim Sprechen und Schlucken, Störungen der vegetativen Funktionen, Schlafstörungen, Depressionen und geistige Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz sein.
Die Ursache für den Zelltod bei Parkinson ist noch nicht eindeutig nachgewiesen. Es wird vermutet, dass Ablagerungen in den Nervenzellen (Lewy-Körperchen) eine Rolle spielen. Auch häufige Schläge auf den Kopf gelten als Risikofaktor.
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Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, der langjährige Mannschaftsarzt des FC Bayern, sprach über die Erkrankung Beckenbauers: „Ich habe erste Anzeichen schon vor langer, langer Zeit gesehen, hatte aber immer noch in die Hoffnung, dass es schon nicht so schlimm wird.“
Die letzten Wochen und der Tod
In seinen letzten Wochen war Beckenbauer bettlägerig und konnte kaum noch sprechen. Er verlor massiv an Gewicht. Helmut Markwort berichtete, dass es ihm am Schluss schlecht ging und er seine Freunde nicht mehr sehen wollte. Marcel Reif sagte, er sei froh, dass Beckenbauer erlöst sei.
Franz Beckenbauer starb am 7. Januar 2024 im Alter von 78 Jahren im Kreise seiner Familie.
Ehrungen und Andenken
Die Fußballwelt trauert um Franz Beckenbauer. Der FC Bayern München plant eine große Trauerfeier zu seinen Ehren. Es gibt auch den Vorschlag, den DFB-Pokal umzubenennen.
Berti Vogts schlug vor, den DFB-Pokal umzubenennen, um das Lebenswerk Beckenbauers zu würdigen.
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