Ganglion hinter dem Ohr: Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Ein Knubbel oder eine Verdickung hinter dem Ohr kann viele verschiedene Ursachen haben, von harmlosen bis hin zu ernsteren. Es ist wichtig, die möglichen Ursachen zu kennen, um im Bedarfsfall die richtige Behandlung zu finden. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen für einen Knubbel hinter dem Ohr, die Diagnose und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.

Häufige Ursachen für Knubbel hinter dem Ohr

Ein Knubbel hinter dem Ohr kann verschiedene Ursachen haben, die von harmlosen Hautproblemen bis hin zu Infektionen oder in seltenen Fällen Tumoren reichen. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:

Atherome (Grützbeutel)

Atherome, auch Grützbeutel genannt, sind gutartige Zysten, die durch eine Funktionsstörung der Talgdrüsen entstehen. Dabei sammelt sich Talg an und bildet eine Zyste. Diese Verdickungen sind meist harmlos, sollten aber nicht manipuliert werden, da dies zu schmerzhaften Entzündungen führen kann. Atherome können auch an anderen Körperstellen wie der Kopfhaut auftreten.

Hautentzündungen

Verstopfte Poren und Pickel können sich entzünden und zu kleinen Knubbeln hinter dem Ohr führen. Auch bakterielle Infektionen können Abszesse verursachen.

Talgdrüsenzysten

Eine Talgdrüsenzyste kann ebenfalls einen spürbaren Knubbel hinter dem Ohr oder am Ohrläppchen verursachen.

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Mastoiditis

Die Mastoiditis ist eine Entzündung des Warzenfortsatzes (Mastoid), einem Knochen hinter dem Ohr. Sie ist meist die Folge einer Mittelohrentzündung und kann sich durch einen schmerzhaften Knubbel, Fieber und Ausfluss aus dem Ohr äußern.

Lipome

Lipome sind gutartige Fettgewebswucherungen, die sich hinter dem Ohr oder am Ohrläppchen bilden können. Diese Knubbel sind in der Regel weich und schmerzfrei.

Kiefer- oder Zahnprobleme

Verschiedene Kiefer- oder Zahnprobleme wie Abszesse, Kiefergelenkentzündungen oder Probleme mit den Weisheitszähnen können eine Schwellung oder einen Knubbel hinter dem Ohr verursachen. Auch Speicheldrüsenentzündungen, Speichelsteine oder Zähneknirschen (Bruxismus) können ursächlich sein.

Keloide

In manchen Fällen kann ein Knubbel hinter dem Ohr oder am Ohrläppchen ein Keloid sein, eine wulstige Narbe, die nach einer Verletzung entstehen kann.

Geschwollene Lymphknoten

Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Organe, die Teil des Immunsystems sind. Sie filtern Infektionen und schädliche Substanzen. Geschwollene Lymphknoten hinter dem Ohr können auf eine Infektion im Ohr, Hals oder Auge hinweisen, wie z.B. eine Ohrenentzündung, eine Erkältung oder eine Mandelentzündung. Auch allergische Reaktionen oder Wunden am Hals können zu geschwollenen Lymphknoten führen. Bei Autoimmunerkrankungen kann das geschwächte Immunsystem ebenfalls ein Anschwellen der Lymphknoten verursachen.

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Tumoren

In seltenen Fällen kann ein Tumor die Ursache für einen Knubbel oder Knoten hinter dem Ohr sein. Dazu zählen unter anderem Akustikusneurinome, Lymphome oder Hautkrebs.

Diagnose von Knubbeln hinter dem Ohr

Wenn ein Knubbel hinter dem Ohr festgestellt wird, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären. Der Arzt wird zunächst die Krankengeschichte erheben und den Knubbel körperlich untersuchen. Dabei achtet er auf die Lage, Größe, Konsistenz (hart, weich, verschiebbar) und Schmerzhaftigkeit des Knubbels sowie auf eventuelle Begleitsymptome.

Mögliche Untersuchungsmethoden

  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie): Hiermit kann festgestellt werden, ob es sich um eine Zyste, einen vergrößerten Lymphknoten oder einen Abszess handelt.
  • Blutuntersuchung: Bei Verdacht auf eine Infektion oder eine Autoimmunerkrankung kann eine Blutuntersuchung Aufschluss geben.
  • Bildgebende Verfahren (Kernspintomographie, Computertomographie): Diese können zur Abklärung von Schilddrüsenerkrankungen oder Tumoren erforderlich sein.
  • Feingewebliche Untersuchung (Biopsie): Wenn der Verdacht auf einen Tumor besteht, wird eine Gewebeprobe entnommen und im Labor untersucht.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung eines Knubbels hinter dem Ohr richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.

Konservative Behandlung

  • Beobachtung: Kleine, schmerzlose Knubbel, die keine Beschwerden verursachen, müssen nicht unbedingt behandelt werden. Es kann ausreichen, sie zu beobachten und regelmäßig vom Arzt kontrollieren zu lassen.
  • Medikamente: Bei bakteriellen Infektionen können Antibiotika eingesetzt werden. Bei Entzündungen können entzündungshemmende Medikamente helfen.
  • Hausmittel: Warme oder kalte Kompressen können bei geschwollenen Lymphknoten oder Entzündungen die Beschwerden lindern. Auch Rizinusöl, Apfelessig oder Salzwasser können zur Linderung beitragen.

Operative Behandlung

  • Atherom- oder Zystenentfernung: Atherome oder Zysten, die Beschwerden verursachen oder sich entzünden, können operativ entfernt werden.
  • Abszessdrainage: Ein Abszess muss in der Regel eröffnet und entleert werden, um die Infektion zu behandeln.
  • Tumorentfernung: Tumoren müssen in der Regel operativ entfernt werden. Je nach Art und Stadium des Tumors können weitere Behandlungen wie Strahlentherapie oder Chemotherapie erforderlich sein.
  • Entfernung der Mandeln: Bei Entzündungen der Mandeln.

Was Sie selbst tun können

In vielen Fällen können Sie selbst zur Linderung der Beschwerden beitragen:

  • Wärme: Bei einer Rachenentzündung mit Halsschwellung können Kamillen- und Pfefferminztee helfen. Inhalieren Sie die Dämpfe des heißen Tees unter einem Handtuch und trinken Sie ihn anschließend unter Gurgeln.
  • Kühlende Wickel: Bei vergrößerten Lymphknoten im Rahmen eines Infekts können kühlende Wickel, Essig- oder Zitronenumschläge die Schmerzen lindern.
  • Umschläge mit Engelwurz: Bei Mumps sind Umschläge mit Engelwurz gegen die Schwellung am Hals sinnvoll.
  • Ausreichend trinken: Bei einer Speicheldrüsenentzündung sollten Sie ausreichende Mengen trinken, nur weiche Nahrung zu sich nehmen und auf eine sehr sorgfältige Mundhygiene achten.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn

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  • der Knubbel schnell wächst oder sich verändert.
  • der Knubbel schmerzhaft ist oder Beschwerden verursacht.
  • der Knubbel über einen längeren Zeitraum (mehr als drei Wochen) bestehen bleibt.
  • zusätzliche Symptome wie Fieber, Nachtschweiß oder Gewichtsverlust auftreten.
  • der Knubbel hart und unverschieblich ist.

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