Ganglion an der Hüfte: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein Ganglion, oft auch als Überbein bezeichnet, ist eine gutartige, flüssigkeitsgefüllte Zyste, die sich in der Nähe von Gelenken oder Sehnenscheiden bildet. Obwohl Ganglien an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten können, sind sie am häufigsten am Handgelenk lokalisiert. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Ganglien, ihre Ursachen, Symptome, Diagnose und verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, wobei der Fokus auf dem Ganglion an der Hüfte liegt. Obwohl die meisten Informationen sich auf das Handgelenk beziehen, lassen sich viele Aspekte auf andere Gelenke übertragen.

Was ist ein Ganglion?

Ein Ganglion ist eine Ausstülpung der weichen Gelenkhäute, die mit Gelenkflüssigkeit gefüllt ist. Es handelt sich nicht um eine Verknöcherung, sondern um eine mit Schleimstoffen und Hyaluronsäure gefüllte, harmlose Kapsel, die aus einem Gelenk oder einer Sehnenscheide austritt. Diese Zysten sind in den meisten Fällen völlig gutartig. Im Volksmund wird es oft als „Überbein“ bezeichnet. Der medizinische Fachbegriff lautet Synovialzyste.

Entstehung eines Ganglions

Vermutlich entstehen Ganglien, wenn die Kapsel des Gelenks eine Schwachstelle hat und gleichzeitig ein Überdruck im Gelenkspalt herrscht. Die genaue Ursache ist jedoch noch unbekannt. Es wird vermutet, dass Ganglien entstehen, wenn die Gelenkkapsel eine Schwachstelle aufweist und gleichzeitig ein Überdruck im Gelenkspalt besteht. Dann kann es passieren, dass sich die weichen inneren Gelenkhäute nach außen stülpen und sich eine Zyste bildet. Über einen Stiel bleibt sie mit dem Gelenkspalt verbunden und kann sich weiter mit Gelenkflüssigkeit füllen - damit wächst auch das Überbein. Die weichen inneren Gelenkhäute stülpen sich nach außen und es bildet sich eine Zyste - ein flüssigkeitsgefüllter Hohlraum. Diese Zyste ist mit dem Gelenkspalt verbunden und wird darüber mit Gelenkflüssigkeit gefüllt.

Lokalisation

Prinzipiell kann sich ein Überbein an jedem Gelenk sowie an jeder Nervenscheide, Sehnenscheide oder Sehne entwickeln, da überall dort Flüssigkeit aus Gelenkkapseln und ähnlichem austreten kann. Der Großteil der Ganglien tritt jedoch am Handgelenk auf. Die meisten Behandlungsansätze und Hilfsmittel sind daher auf das Überbein am Handgelenk ausgelegt. Ist das Überbein nicht am Handgelenk verortet, befindet es sich meist in der Nähe: Häufig tritt ein Ganglion auch am Daumen oder einem anderen Finger(gelenk) auf, ebenso sind Ganglien am Handrücken oder Fußrücken keine Seltenheit. Seltener tritt ein Ganglion an den Sehnenscheiden auf. In diesem Fall spricht man auch von einem Sehnenscheidenganglion. Eine Ausnahme stellt hierbei das intraossäre Ganglion dar, welches sich nicht nach außen wölbt, sondern nach innen, sich also die Flüssigkeit im Gelenk ausbreitet. Sehr selten treten Ganglien auch an anderen Stellen auf, etwa am Knie, der Schulter oder im Rückenbereich. Ganglien sitzen besonders häufig an der Oberseite des Handgelenks.

Risikofaktoren

Es gibt etliche Risikofaktoren, die die Entwicklung eines Ganglions begünstigen. Frauen sind häufiger betroffen, weil sie ein schwächeres Bindegewebe und beweglichere Gelenkkapseln haben als Männer. In manchen Fällen wird die Bindegewebsschwäche sogar durch Genmutationen vererbt. Auch bestimmte Gelenkerkrankungen, wie rheumatoide Arthritis, Arthrose und Gicht, können das Risiko erhöhen.

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Symptome eines Ganglions

Häufig wird ein Ganglion bereits lange bemerkt, ist tastbar und äußerlich sichtbar, bevor es zu einer störenden Funktionseinschränkung kommt. Das Ganglion selbst führt normalerweise nicht zu Beschwerden. Je nachdem, wie groß es ist und wo es sich befindet, kann es allerdings auf einen Nerv oder ein Blutgefäß drücken. Das kann zu unangenehmen Symptomen führen und eine Ganglion-OP notwendig machen. Je nachdem, wo sie sitzen und wie groß sie sind, können Ganglien sehr unterschiedliche Beschwerden verursachen.

Typische Symptome sind:

  • Sichtbare und tastbare Schwellung: Für gewöhnlich ist das einzige Symptom eines Ganglions am Handgelenk eine sichtbare und tastbare Schwellung, die sich nur geringfügig verschieben lässt. Die Schwellung kann klein wie eine Erbse sein oder auf die Größe einer Kirsche oder eines Golfballs anwachsen. Das Ganglion ist nur selten ein ernstliches Problem: Teilweise bildet sich die Schwellung sogar von alleine wieder zurück.
  • Schmerzen: Manche Personen mit einem Ganglion leiden an Schmerzen im Handgelenk, die dauerhaft sind oder bei Bewegung oder Druck auf das Gelenk auftreten. Diese Beschwerden nehmen meist zu, wenn das Ganglion wächst. In manchen Fällen kann jedoch auch ohne äußerliche Hinweise ein okkultes (verstecktes) Ganglion Schmerzen am Handgelenk auslösen, hier am ehesten beim Überstrecken des Gelenkes und Einklemmen des Ganglions im Kapselbereich.
  • Bewegungseinschränkungen: Ist die Beweglichkeit des Handgelenks oder Fingers durch ein Ganglion stark eingeschränkt, kann das Überbein auch auf Nerven drücken.
  • Gefühlsstörungen: Der Druck auf Nerven kann zu Kribbeln, Taubheitsgefühlen oder Schwäche in den betroffenen Bereichen führen.

Diagnose eines Ganglions

Neben der klinischen Untersuchung lässt sich das Ganglion insbesondere mithilfe der Sonographie (Ultraschall) gut darstellen. Die Diagnose eines Handgelenksganglions ist meist unkompliziert, besonders wenn die Schwellung sichtbar ist.

Diagnostische Verfahren:

  • Klinische Untersuchung: Der Arzt tastet die verdächtige Schwellung und die umliegenden Bereiche sorgfältig ab. Für ein Ganglion spricht beispielsweise, wenn es prall-elastisch und nicht verschiebbar ist. Dann tastet er die Schwellung vorsichtig ab.
  • Ultraschall: Der Ultraschall hilft bei der Diagnose weiter. flüssigkeitsgefüllten Hohlraum hin.
  • Magnetresonanztomographie (MRT): Im Zweifel veranlasst der Arzt eine Magnetresonanztomographie.

Behandlungsmöglichkeiten

Ein Ganglion kann nicht-operativ oder durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden. Generell ist die Devise bei einem Ganglion am Handgelenk oder an anderen Stellen, abzuwarten, solange keine Schmerzen oder sonstige Beschwerden auftreten. Die meisten Ganglien hören bald auf zu wachsen oder verschwinden von alleine wieder.

Konservative Therapie

Bestehen keine Beschwerden oder kosmetische Beeinträchtigungen, ist eine Behandlung meist nicht nötig. Ganglien können spontan verschwinden, zum Beispiel durch das versehentliche Anstoßen mit nachfolgendem Zerplatzen des Ganglions.

  • Beobachten und Abwarten: Viele Ganglien verschwinden von selbst, ohne dass eine Behandlung erforderlich ist.
  • Schmerz- und entzündungslindernde Salben: Bei der konservativen Therapie können schmerz- und entzündungslindernde Salben helfen. Zusätzlich trägt man meist entzündungshemmende und schmerzlindernde Salben auf. oder Arnika- und Beinwellsalben.
  • Ruhigstellung: Um das betroffene Gelenk ruhigzustellen und im Alltag zu schonen, können Bandagen und Orthesen nützlich sein. Auch nach der OP eines Ganglions - etwa am Handgelenk - kann dieses mittels einer Gipsschiene oder ähnlichem stabilisiert werden, um die Heilung zu begünstigen. Das Tragen von Bandagen kann das betroffene Gelenk stabilisieren und die Bewegungen minimieren.
  • Kortison-Injektionen: In manchen Fällen kann eine Kortisoninjektion helfen, die Zyste zu verkleinern und Symptome zu lindern.

Operative Therapie

Eine strenge Indikation zur Operation besteht nur bei Beschwerden im Sinne von Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen. An den Endgelenken, bei den sogenannten Mukoidzysten, kann auch die starke Ausdünnung der Haut mit drohender Perforation des Ganglions und einer damit einhergehenden Infektionsgefahr eine prophylaktische Operationsindikation darstellen. Die Indikation zum operativen Eingriff bei rein optischem Stören des Ganglions sollte streng gestellt und mit den möglichen Risiken abgewogen werden.

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  • Ganglionexstirpation: In einem ambulanten Eingriff wird die Zyste samt ihrem Verbindungsstiel zur Gelenkkapsel entfernt. Die chirurgische Entfernung eines Ganglions ist in den meisten Fällen sehr erfolgreich und führt zu einer nachhaltigen Linderung der Beschwerden. Die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens (Rezidivs) ist durch die Entfernung des Verbindungsstiels zur Gelenkkapsel gering. In seltenen Fällen kann das Ganglion jedoch erneut auftreten oder es können sich Narben bilden, die die Beweglichkeit des Handgelenks etwas einschränken. Eine ambulante Ergotherapie kann in diesen Fällen helfen, die Handfunktion weiter zu verbessern.
  • Arthroskopische Gelenkspiegelung: In manchen Fällen bietet sich alternativ die minimalinvasive, arthroskopische Gelenkspiegelung mit Ganglienentfernung an. Technisch kann die Ganglionentfernung durch einen offenen chirurgischen Zugang erfolgen.

Operationsrisiken

Neben den allgemeinen Operationsrisiken kann es nach einer Ganglionoperation zu narbigen Verklebungen mit Bewegungseinschränkungen kommen. Die gelegentliche Nähe zu sensiblen Hautästen von Nerven kann nach Verletzungen zu einer umschriebenen vorübergehenden Überempfindlichkeit oder Taubheit führen. Die Möglichkeit des Wiederauftretens des Ganglions nach konsequenter Operation wird mit etwa fünf Prozent angegeben.

Nachbehandlung

Je nach Ausdehnung der Operation kann eine kurzzeitige Schienenruhigstellung des Handgelenkes oder Fingers erfolgen. Einfache manuelle Tätigkeit ist nach der Wundheilung etwa zwei Wochen nach der Operation, schwere manuelle Tätigkeit nach vier bis sechs Wochen möglich.

Erfolgsaussichten

Insgesamt kann zwar das Wiederauftreten eines Ganglions nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen werden. Meist ist ein Ganglion ungefährlich und nicht größer als eine Erbse, in seltenen Fällen kann das auch als „Überbein” bezeichnete Geschwulst jedoch auf die Größe einer Kirsche oder eines Golfballs anwachsen, Schmerzen verursachen oder die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks einschränken.

Hausmittel und alternative Behandlungsmethoden

Das Überbein am Handgelenk kann durch einige Hausmittel wirksam bekämpft werden. Bitte versuchen Sie unter keinen Umständen, das Ganglion einzudrücken oder einzuschlagen. Eine weitere alternative Behandlung für das Ganglion stellen die konservativen Heilmethoden dar.

Medizinische Hilfsmittel

  • Medizinische Bandagen und Orthesen: Um das betroffene Gelenk ruhigzustellen und im Alltag zu schonen, können Bandagen und Orthesen nützlich sein. Auch nach der OP eines Ganglions - etwa am Handgelenk - kann dieses mittels einer Gipsschiene oder ähnlichem stabilisiert werden, um die Heilung zu begünstigen.
  • Orthopädische Einlagen: Befindet sich das Ganglion am Fuß, so ist womöglich das Laufen schmerzhaft, insbesondere, wenn das Gelenk mit Überbein zu stark belastet wird.
  • Bandagen für den Gelenkschutz: Das Tragen von Bandagen kann das betroffene Gelenk stabilisieren und die Bewegungen minimieren.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Verspüren Sie jedoch Schmerzen in der Nähe der Zyste, ist es ratsam, Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin aufzusuchen. Als gutartige Zysten sind Ganglien selbst nicht schmerzhaft oder bedrohlich. Sollte die Schwellung jedoch auf Blutgefäße oder Nerven drücken, kommt es schnell zu Reizungen oder Taubheitsgefühlen.

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