Ein Schlaganfall kann das Leben eines Menschen von einer Sekunde zur anderen verändern. Tamara Schenk, eine erfolgreiche Unternehmerin und Influencerin, erlebte dies am eigenen Leib, als sie mit 33 Jahren während eines Mittagessens in Südafrika einen schweren Schlaganfall erlitt. Ihre Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie plötzlich und unerwartet ein Schlaganfall auftreten kann, und unterstreicht die Notwendigkeit, sich mit den Ursachen, Symptomen und Folgen dieser Erkrankung auseinanderzusetzen.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall, auch Hirnschlag genannt, ist eine plötzliche Unterbrechung der Blutversorgung des Gehirns. Dies kann entweder durch ein verstopftes Blutgefäß (ischämischer Schlaganfall) oder durch eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall) verursacht werden. In beiden Fällen werden die Gehirnzellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was zu Schäden und Funktionsstörungen führen kann.
Ischämischer Schlaganfall vs. Hämorrhagischer Schlaganfall
Es gibt zwei Hauptarten von Schlaganfällen:
- Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt): Diese Art von Schlaganfall wird durch eine Verstopfung eines Blutgefäßes im Gehirn verursacht, meist durch ein Blutgerinnsel. Dies ist die häufigste Form des Schlaganfalls und macht etwa 85 % aller Fälle aus.
- Hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung): Diese Art von Schlaganfall wird durch eine Blutung im Gehirn verursacht, die durch ein geplatztes Blutgefäß entsteht. Hämorrhagische Schlaganfälle sind weniger häufig als ischämische, aber oft schwerwiegender.
Ursachen eines Schlaganfalls
Die Ursachen für einen Schlaganfall sind vielfältig und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Einige der häufigsten Risikofaktoren und Ursachen sind:
Risikofaktoren
- Bluthochdruck: Langanhaltender Bluthochdruck ist einer der größten Risikofaktoren für einen hämorrhagischen Schlaganfall, insbesondere bei älteren Menschen.
- Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern): Vorhofflimmern kann zu Blutgerinnseln führen, die ins Gehirn gelangen und einen ischämischen Schlaganfall verursachen können.
- Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko von Blutgerinnseln.
- Übergewicht und Bewegungsmangel: Diese Faktoren können zu Bluthochdruck, Diabetes und anderen Erkrankungen führen, die das Schlaganfallrisiko erhöhen.
- Hohes Cholesterin: Hohe Cholesterinwerte können zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen, die diese verengen und das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls erhöhen.
- Diabetes: Diabetes kann die Blutgefäße schädigen und das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen.
Weitere Ursachen
- Gefäßmissbildungen: Bei jungen Menschen kann ein hämorrhagischer Schlaganfall durch anlagebedingte Gefäßmissbildungen wie Blutgefäßknäuel oder Blutschwämmchen verursacht werden.
- Aneurysmen: Ein Aneurysma ist eine ballonartige Aussackung in der Wand eines Blutgefäßes, die platzen und eine Hirnblutung verursachen kann (Subarachnoidalblutung).
- Gerinnungsstörungen: Angeborene oder erworbene Gerinnungsstörungen können das Risiko von Blutgerinnseln und damit von ischämischen Schlaganfällen erhöhen.
- Arteriosklerose: Chronische Gefäßerkrankungen, bei denen sich Ablagerungen wie Kalk in den Blutgefäßen bilden, können diese verengen und das Risiko eines ischämischen Schlaganfalls erhöhen.
- Drogenkonsum: Bestimmte Drogen, wie Kokain und Amphetamine, können das Schlaganfallrisiko erhöhen.
- Schwangerschaft: Junge Frauen während der Schwangerschaft sind ebenfalls gefährdet.
Symptome eines Schlaganfalls
Die Symptome eines Schlaganfalls treten plötzlich auf und können je nach betroffenem Hirnbereich variieren. Einige der häufigsten Symptome sind:
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- Plötzliche Schwäche oder Lähmung: Dies betrifft oft eine Körperhälfte, z. B. Arm, Bein oder Gesicht. Tamara Schenk beispielsweise verlor die Kontrolle über ihre rechte Körperhälfte, was sich durch das Fallenlassen einer Gabel bemerkbar machte.
- Sprachstörungen: Schwierigkeiten beim Sprechen, Verstehen oder Finden von Wörtern (Aphasie).
- Sehstörungen: Plötzliches Verschwommensehen, Doppeltsehen oder Verlust des Sehvermögens auf einem oder beiden Augen. Tamara Schenk war teilweise erblindet.
- Gesichtsentgleisung: Ein herabhängender Mundwinkel oder eine einseitige Gesichtslähmung.
- Schwindel und Gleichgewichtsstörungen: Plötzlicher Schwindel, Verlust des Gleichgewichts oder Koordinationsprobleme.
- Starke Kopfschmerzen: Plötzliche, heftige Kopfschmerzen, oft in Verbindung mit anderen Symptomen.
- Bewusstseinsverlust: In schweren Fällen kann es zu Bewusstlosigkeit kommen.
Der FAST-Test
Der FAST-Test ist eine einfache Methode, um die Anzeichen eines Schlaganfalls schnell zu erkennen:
- F (Face): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
- A (Arms): Bitten Sie die Person, beide Arme nach vorne zu strecken und die Handflächen nach oben zu drehen. Kann die Person beide Arme gleichmäßig heben?
- S (Speech): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen. Ist die Sprache verwaschen oder unverständlich?
- T (Time): Wenn eines dieser Symptome auftritt, wählen Sie sofort den Notruf (112). Jede Minute zählt!
Diagnose und Behandlung
Je früher ein Schlaganfall erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Bei Verdacht auf einen Schlaganfall werden in der Regel folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Neurologische Untersuchung: Der Arzt untersucht die Reflexe, die Koordination, die Sprache und andere neurologische Funktionen.
- Bildgebende Verfahren: Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns, um die Art und den Ort des Schlaganfalls zu bestimmen.
- EKG (Elektrokardiogramm): Um Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern zu erkennen.
- Blutuntersuchungen: Um Risikofaktoren wie hohe Cholesterinwerte oder Gerinnungsstörungen zu identifizieren.
Behandlungsmethoden
Die Behandlung eines Schlaganfalls hängt von der Art und der Ursache des Schlaganfalls ab. Zu den gängigen Behandlungsmethoden gehören:
- Thrombolyse: Bei einem ischämischen Schlaganfall kann ein Medikament (Thrombolytikum) verabreicht werden, um das Blutgerinnsel aufzulösen und die Blutversorgung des Gehirns wiederherzustellen. Dies muss jedoch innerhalb von wenigen Stunden nach Beginn der Symptome erfolgen.
- Thrombektomie: Bei einem ischämischen Schlaganfall, der durch ein großes Blutgerinnsel verursacht wird, kann das Gerinnsel mechanisch mit einem Katheter entfernt werden.
- Operation: Bei einem hämorrhagischen Schlaganfall kann eine Operation erforderlich sein, um das geplatzte Blutgefäß zu reparieren oder den Druck im Gehirn zu entlasten.
- Medikamente: Medikamente zur Senkung des Blutdrucks, zur Vorbeugung von Blutgerinnseln oder zur Behandlung anderer Risikofaktoren.
Rehabilitation
Nach einem Schlaganfall ist eine umfassende Rehabilitation entscheidend, um verlorene Funktionen wiederzuerlangen und die Lebensqualität zu verbessern. Die Rehabilitation kann Folgendes umfassen:
- Physiotherapie: Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft und Koordination. Tamara Schenk absolvierte täglich Physiotherapie, Ergotherapie, Psychoneurologie und Pilates.
- Ergotherapie: Training von Alltagsaktivitäten wie Essen, Anziehen und Waschen.
- Logopädie: Behandlung von Sprach- und Sprechstörungen. Tamara Schenk musste wieder lernen zu sprechen.
- Neuropsychologie: Behandlung von kognitiven Beeinträchtigungen wie Gedächtnisproblemen oder Aufmerksamkeitsstörungen.
- Psychotherapie: Unterstützung bei der Bewältigung der emotionalen und psychischen Folgen des Schlaganfalls.
Schlaganfall bei jungen Menschen
Obwohl der Schlaganfall hauptsächlich eine Erkrankung des höheren Lebensalters ist, können auch junge Menschen betroffen sein. Bei jüngeren Schlaganfallpatienten sind die Ursachen oft anders als bei älteren Menschen. Häufig liegen anlagebedingte Ursachen wie Gefäßmissbildungen oder Gerinnungsstörungen vor. Auch Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Drogenkonsum spielen eine zunehmende Rolle bei Schlaganfällen in jüngeren Jahren.
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Tamara Schenks Geschichte
Tamara Schenk ist ein Beispiel für einen Schlaganfall bei einer jungen, aktiven Frau. Ihr Fall zeigt, dass ein Schlaganfall jeden treffen kann, unabhängig von Alter und Lebensstil. Trotz der schweren Folgen des Schlaganfalls kämpft sie sich tapfer zurück ins Leben und möchte anderen Betroffenen Mut machen. Ihre Geschichte unterstreicht die Bedeutung einer schnellen Diagnose und einer umfassenden Rehabilitation.
Prävention
Es gibt viele Möglichkeiten, das Schlaganfallrisiko zu senken:
- Kontrolle des Blutdrucks: Regelmäßige Messung und Behandlung von Bluthochdruck.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
- Regelmäßige Bewegung: Mindestens 30 Minuten moderate Bewegung an den meisten Tagen der Woche.
- Nichtrauchen: Rauchen aufgeben oder gar nicht erst anfangen.
- Gewichtsmanagement: Übergewicht vermeiden oder reduzieren.
- Kontrolle des Cholesterinspiegels: Regelmäßige Messung und Behandlung von hohen Cholesterinwerten.
- Behandlung von Diabetes: Gute Kontrolle des Blutzuckerspiegels.
- Vermeidung von Stress: Stressmanagement durch Entspannungstechniken oder andere Methoden.
- Regelmäßige ärztliche Untersuchungen: Um Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Leben nach dem Schlaganfall
Ein Schlaganfall kann das Leben eines Menschen grundlegend verändern. Viele Betroffene sind auf intensive Pflege und Therapie angewiesen, um ihren Alltag wieder bewältigen zu können. Die Rehabilitation kann ein langer und schwieriger Prozess sein, aber mit Geduld, Ausdauer und der Unterstützung von Familie, Freunden und Therapeuten können viele Betroffene ein erfülltes Leben führen.
Unterstützung für Betroffene und Angehörige
Es gibt viele Organisationen und Selbsthilfegruppen, die Schlaganfallbetroffene und ihre Angehörigen unterstützen:
- Deutsche Schlaganfall-Hilfe: Bietet Informationen, Beratung und Unterstützung für Betroffene und Angehörige.
- Selbsthilfegruppen: Bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und Erfahrungen zu teilen.
- Rehabilitationskliniken: Bieten umfassende Rehabilitationsprogramme zur Wiederherstellung verlorener Funktionen.
- Pflegedienste: Bieten Unterstützung bei der Pflege und Betreuung von Schlaganfallbetroffenen zu Hause.
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