Daniel Barenboim und seine Parkinson-Erkrankung

Der weltberühmte Dirigent und Pianist Daniel Barenboim hat im Jahr 2023 seine Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht. Diese Nachricht folgte auf Spekulationen über seinen gesundheitlichen Zustand, nachdem er bereits Ende Januar 2023 die musikalische Leitung der Berliner Staatsoper gesundheitsbedingt abgegeben hatte. In einem persönlichen Statement äußerte sich der damals 82-Jährige zu seinen gesundheitlichen Problemen und gab Einblick in seine Zukunftspläne.

Die Diagnose und der Umgang damit

"Ich weiß, dass sich viele Menschen Sorgen um meine Gesundheit gemacht haben, und die Unterstützung, die ich in den letzten drei Jahren erhalten habe, hat mich sehr berührt. Ich möchte heute mitteilen, dass ich an der Parkinson-Krankheit leide", teilte Barenboim mit. Parkinson ist eine nervenbedingte Bewegungsstörung, die vor allem ältere Menschen betrifft.

Barenboim erklärte, er habe sich in dieser neuen Realität zurechtgefunden und konzentriere sich auf die bestmögliche Behandlung. Trotz der Diagnose plant er, weiterhin seinen beruflichen Verpflichtungen nachzukommen, solange es seine Gesundheit zulässt: "Mit Blick auf die Zukunft plane ich, so viele meiner beruflichen Verpflichtungen wie möglich aufrechtzuerhalten. Wenn ich nicht in der Lage bin, aufzutreten, dann deshalb, weil meine Gesundheit es mir nicht erlaubt."

Daniel Barenboims Karriere und Wirken

Daniel Barenboim wurde 1942 in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Er verließ Argentinien jedoch noch im Kindesalter mit seiner Familie, die später in Israel sesshaft wurde. Von 1992 bis 2023 war er Künstlerischer Leiter und Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Unter seiner Leitung erlangte die Staatskapelle internationale Reputation. Anfang 2023 trat er nach über 30 Jahren als Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden zurück. Sein Nachfolger ist Christian Thielemann.

Barenboim ist nicht nur für seine Arbeit als Dirigent und Pianist bekannt, sondern auch für sein Engagement für Frieden und Verständigung. Ein besonderes Anliegen bleibt Barenboim sein West-Eastern Divan Orchestra, in dem Musiker und Musikerinnen aus Israel und den arabischen Ländern gemeinsam spielen. Er selbst bezeichnete es als seine "wichtigste Verantwortung".

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Das West-Eastern Divan Orchestra

Das West-Eastern Divan Orchestra, das Barenboim 2012 mitgegründet hat, ist ein Herzensprojekt des Dirigenten. Solange es seine Gesundheit zulasse, werde er weiterhin den Divan dirigieren, zugleich wolle er sich dafür einsetzen, "dass der Divan in Zukunft auch mit anderen hervorragenden Dirigenten zusammenarbeiten kann". Es ist ihm ein großes Anliegen, die langfristige Stabilität und Entwicklung des Orchesters zu gewährleisten. Wie immer betrachte ich das West-Eastern Divan Orchestra als meine wichtigste Verantwortung.

Gesundheitliche Herausforderungen und Absagen

Schon seit einer Weile gab es keine öffentlichen Auftritte mehr als Pianist. Mit 82 Jahren hatte der argentinisch-israelische Musiker viel von seiner ursprünglichen Energie verloren. So fragil wie bei seinem Konzert mit den Berliner Philharmonikern im vergangenen Oktober, von einem Hochsitz aus dirigierend, hatte man ihn noch nie erlebt.

In der Vergangenheit musste Barenboim immer wieder Dirigate absagen. "Ich weiß, dass sich viele Menschen Sorgen um meine Gesundheit gemacht haben und bin berührt von der Unterstützung, die ich in den letzten drei Jahren erhalten habe". Im Mai musste er die Leitung der Konzerte vom 8. bis zum 10. Mai in der Philharmonie Berlin sowie eines Auftritts am 18. absagen.

Barenboims Zukunftspläne

Trotz seiner Parkinson-Erkrankung denkt Barenboim nicht daran, sich vollständig aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Er plant, so viele seiner beruflichen Verpflichtungen wie möglich aufrechtzuerhalten und sich weiterhin für das West-Eastern Divan Orchestra einzusetzen. "Ich werde den Divan weiterhin dirigieren, wann immer es meine Gesundheit zulässt. Gleichzeitig werde ich mich aktiv dafür einsetzen, dass der Divan in Zukunft auch mit anderen hervorragenden Dirigenten zusammenarbeiten kann."

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