Oliver Welke, bekannt als Moderator der "heute-show", ist eine feste Größe im deutschen Fernsehen. Doch abseits der TV-Kameras hat auch er persönliche Herausforderungen gemeistert. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen und Folgen eines Schlaganfalls am Beispiel von Nicolai Welke, dessen Geschichte stellvertretend für viele Betroffene steht und die Bedeutung der Aufklärungsarbeit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hervorhebt.
Was ist ein Schlaganfall?
Ein Schlaganfall, auch Apoplex genannt, ist eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns. Diese Störung führt dazu, dass Nervenzellen im betroffenen Bereich nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden und absterben können. Es gibt zwei Hauptformen des Schlaganfalls:
- Hirninfarkt (ischämischer Schlaganfall): Hierbei wird ein Blutgefäß im Gehirn durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verstopft. Dies ist die häufigste Form des Schlaganfalls.
- Hirnblutung (hämorrhagischer Schlaganfall): Hierbei reißt ein Blutgefäß im Gehirn, was zu einer Blutung führt.
Jährlich erleiden in Deutschland mehr als 200.000 Menschen einen Schlaganfall, was ihn zur dritthäufigsten Todesursache macht. Etwa 40 Prozent der Betroffenen sterben innerhalb des ersten Jahres nach dem Ereignis, und 70 Prozent behalten langfristige Behinderungen zurück. Im ersten Jahr nach dem Schlaganfall sind 64 Prozent der Patienten pflegebedürftig.
Nicolai Welke: Ein persönlicher Bericht
Nicolai Welke, ein 53-jähriger Mann aus Behringen, erlitt im November 2009 im Alter von 40 Jahren einen Schlaganfall. Er befand sich mit seinem Schwiegervater beim Holzhacken im Wald, als er plötzlich merkte, dass etwas nicht stimmte. "Meine Zunge war plötzlich pappig und mir ist die Säge aus der Hand gefallen", erinnert er sich. Welke erkannte sofort die Symptome und wies seinen Schwiegervater an, ihn umgehend ins Krankenhaus zu bringen.
In der Notaufnahme bestätigte sich der Verdacht: Nicolai Welke hatte einen Schlaganfall erlitten. Er wurde umgehend in das Klinikum Uelzen verlegt, wo eine Hirnembolie diagnostiziert wurde. Dank schneller Behandlung konnte sein Leben gerettet werden.
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Die Folgen des Schlaganfalls
Die Folgen des Schlaganfalls waren für Nicolai Welke gravierend. Er lag ein Vierteljahr im Krankenhaus, davon zehn Tage im künstlichen Koma. Zusätzlich infizierte er sich mit einem multiresistenten Keim (MRSA), was eine vierwöchige Quarantäne zur Folge hatte. "Meine Tochter und meine Frau durften mich während der ganzen Zeit nicht besuchen", berichtet er.
Nach der überstandenen Infektion folgte eine lange Rehabilitationsphase. Aufgrund einer Halbseitenlähmung war Welke zunächst auf einen Rollstuhl angewiesen. "Ich konnte anfangs wegen meiner Halbseitenlähmung nicht laufen", erinnert er sich. Mit viel Kampfgeist und Therapie gelang es ihm jedoch, das Laufen wieder zu erlernen. Heute leidet er noch unter einer Fußheberschwäche und Gleichgewichtsstörungen. Seinen Beruf als Außendienstmonteur im Heizungs- und Sanitärbereich konnte er nicht mehr ausüben und ist seitdem Frührentner.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen für einen Schlaganfall sind vielfältig. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören:
- Hoher Blutdruck: Erhöhter Blutdruck schädigt die Gefäßwände und begünstigt die Entstehung von Blutgerinnseln.
- Vorhofflimmern: Diese Herzrhythmusstörung erhöht das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln im Herzen, die ins Gehirn gelangen und dort einen Schlaganfall auslösen können.
- Diabetes mellitus: Diabetes schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).
- Erhöhte Blutfettwerte: Hohe Cholesterinwerte fördern die Entstehung von Ablagerungen in den Gefäßwänden.
- Rauchen: Rauchen schädigt die Gefäße und erhöht das Risiko für Blutgerinnsel.
- Übergewicht und Bewegungsmangel: Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivität erhöhen das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und erhöhte Blutfettwerte.
- Alter: Das Schlaganfallrisiko steigt mit zunehmendem Alter.
- Genetische Veranlagung: In manchen Familien tritt Schlaganfall gehäuft auf.
Prävention und Aufklärung
Laut der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe könnten jährlich etwa die Hälfte aller Schlaganfälle in Deutschland verhindert und 40.000 Leben gerettet werden, wenn die Warnsignale und Risikofaktoren ernst genommen und umgehend geeignete Therapiemaßnahmen eingeleitet würden.
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe wurde 1992 von Liz Mohn gegründet, nachdem es in ihrer Familie einen Schlaganfallfall gab. Die Stiftung setzt sich seitdem für die Aufklärung über Schlaganfälle und die Verbesserung der Versorgung von Betroffenen ein. Zu den Initiativen der Stiftung gehören:
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- Aufklärungskampagnen: Die Stiftung informiert die Bevölkerung über die Risikofaktoren und Warnsignale eines Schlaganfalls.
- Zertifizierung von Stroke Units: Die Stiftung hat ein Zertifizierungsverfahren für Stroke Units entwickelt, um die Qualität der Schlaganfallversorgung in Deutschland zu sichern.
- Schlaganfall-Test-Koffer: Der Schlaganfall-Test-Koffer ist ein Instrument für regionale Veranstaltungen und betriebliche Gesundheitsaktionen, um das individuelle Schlaganfallrisiko zu ermitteln.
Oliver Welke: Satire und soziales Engagement
Oliver Welke, der "heute-show"-Moderator, ist nicht nur für seinen scharfen Humor bekannt, sondern auch für sein soziales Engagement. Er unterstützt die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und trägt dazu bei, das Bewusstsein für diese Erkrankung zu schärfen.
Welke, der in Bielefeld geboren wurde und in Münster studierte, hat eine erfolgreiche Karriere im Fernsehen gemacht. Er begann als Sportmoderator und wurde später durch seine Arbeit bei der "heute-show" bekannt. Trotz seines Erfolgs hat er seine Wurzeln nicht vergessen und engagiert sich für soziale Projekte.
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