Neben Arthrose, Nierenerkrankungen und Herzleiden gehört auch die Demenz zu den häufigsten Erkrankungen des älteren Hundes. In Studien wurde die Häufigkeit des Vorkommens der Demenz untersucht, bei Hunden über sieben Jahren wurden bei 1/3 - 2/3 der Tiere Anzeichen für diese Erkrankung gefunden. Es ist also davon auszugehen, dass es sich um eine relativ häufig vorkommende Krankheit handelt. Eine genetische bzw. Wann genau die Erkrankung eintritt, ist völlig variabel. Meistens betrifft es ältere Hunde (große Rassen können bereits ab dem 5. Lebensjahr erkranken) und die Demenz verläuft schleichend, sodass man als Besitzer die Anfänge oftmals garnicht wahrnimmt. Eine Heilung gibt es leider, genauso wie beim Alzheimer, bislang nicht.
Wie äußert sich die Demenz beim Hund?
Ein deutliches Zeichen für die Hunde-Demenz (häufig umgangssprachlich auch als Alzheimer bezeichnet) ist die Orientierungslosigkeit. Wie oben schon erwähnt, gehört die Orientierungslosigkeit zu den häufigsten Anzeichen einer Demenz. Die Hunde wirken zeitweilig verwirrt und gehen keiner zielgerichteten Handlung mehr nach. Ganz typisch ist, dass ein betroffener Hund plötzlich stehen bleibt und in die Gegend starrt. Es kann sogar soweit kommen, dass der Hund vergisst, wo sein Futter- oder Wassernapf ist.
Weitere Symptome sind:
Desorientiertheit
Die Hunde wirken zeitweilig verwirrt und gehen keiner zielgerichteten Handlung mehr nach.
Unsauberkeit
In Folge der Erkrankung kann es zu einer Unsauberkeit, bei eigentlich stubenreinen Hunden kommen.
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Veränderte Interaktion
Typisches Anzeichen der Erkrankung ist ein vermindertes Bedürfnis nach Zuwendung und Nähe sowie ein reduziertes Interesse an Spielsachen oder Spielen/ Interaktion per se. Bei einigen Hunden kann es zu „plötzlichen Stimmungsschwankungen“ kommen oder einer gesteigerten Reizbarkeit.
Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus
Erkrankte Hunde schlafen meistens mehr als früher, wobei die nächtliche Schlafphase reduziert ist.
Veränderte Aktivität
Erkrankte Hunde zeigen weniger Interesse an bekannten Situationen und zielgerichtete Aktivitäten nehmen ab.
Was tun bei Verdacht auf Demenz?
Einige Symptome, wie ins Leere starren, mangelnde Begrüßung oder ein Herumwandern können auch andere Ursachen (z. B. Schmerzen, Tumor, reduziertes Hörvermögen etc.) haben. Wird bei Hunden eine Demenz vermutet, sollte neben einem ausführlichen Erstgespräch, eine gründliche körperliche Untersuchung sowie ggf. Außerdem sollte eine diagnostizierte Demenz immer behandelt werden und das Voranschreiten der Erkrankung zu verlangsamen!
Behandlungsmöglichkeiten und Hills Hundefutter
Dazu zählen neben einer angepassten Ernährung und Ernährungsergänzungsmitteln, auch eine entsprechende geistige Förderung.
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Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel
Mit Ginko kann man beispielsweise versuchen die Durchblutung zu verbessern. Die tägliche Dosierung wird mit 4 mg/ kg Körpergewicht angegeben. Auch die Zufuhr von B-Vitaminen, die essenziell für eine gute Nervenfunktion sind, sollte erhöht werden, z. B. durch ein Vitamin-B-Komplex Präparat oder durch Bierhefe. Die Dosierung von Coenzym Q10 beträgt beim Hund 0,5mg/kg Körpergewicht pro Tag und die von Acetyl-L-Carnithin 27,5mg/kg Körpergewicht pro Tag bzw. Gerade die Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch- oder Lachsöl enthalten sind, unterstützen die geistigen Fähigkeiten. Um Deinen Hund ausreichend mit Antioxidantien und B Vitaminen zu versorgen, empfehle ich Dir die Produkte von Lunderland. Sie enthalten keinerlei Füllstoffe und liegen somit in reiner Form vor. Alternativ mag ich die Produkte von der Allgäuer Ölmühle sehr gerne. Sie stellen in Bioqualität her und das Weizenkeimöl ist ein toller, natürlicher Vitamin E Spender. Auch L-Carnitin kann die Nervenfunktion deutlich verbessern. In den letzten Jahren wurden auch entsprechende Nahrungsergänzungsmittel speziell für Hunde mit Demenz entwickelt, sogenannte Nutriceuticals.
Hills bietet mit dem B/D Trockenfutter ein spezielles Futter für Hunde mit Demenz an. Hill's PRESCRIPTION DIET b/d Trockenfutter für Hunde mit Huhn zur Unterstützung der Gehirnfunktion wurde von den Ernährungswissenschaftler:innen und Tierärzt:innen von Hill's speziell zur Unterstützung der Gehirnfunktion bei älteren Hunden entwickelt.
Vorteile laut Hersteller:
- Hilft Hunden, besser zu schlafen und Vorfälle von Stubenunreinheit zu reduzieren
- Hilft, eine gesunde Herz- und Nierenfunktion zu erhalten
- Verbessert die soziale Interaktion bei älteren Hunden
Hill's Prescription Diet b/d Trockenfutter für Hunde ist eine klinisch erprobte Ernährung, die hilft, das Gehirn zu stärken und es somit vor den Auswirkungen von Alterserscheinungen zu schützen sowie altersbedingte Verhaltensweisen bei älteren Hunden zu verbessern.
Es ist klinisch erwiesen, dass Hills b/d Canine zur Verbesserung von Desorientierung, Kontaktfreudigkeit, Schlafgewohnheiten und Stubenreinheit beiträgt.
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Geistige Förderung
Außerdem solltest Du versuchen Deinen Hund geistig zu fordern. Denn auch ein dementer Hund sollte noch lange nicht auf auf abwechslungsreiche Spaziergänge oder Spiele verzichten.
Weitere Maßnahmen
Daneben sollte man darauf achten, dass der Hund genug Wasser zu sich nimmt, denn gerade bei unserem Seniorhunden lässt das Durstgefühl insgesamt nach. Leider lässt sich die Erkrankung nicht aufhalten und als Hundebesitzer muss man sich damit auseinandersetzen, dass der Hund immer mehr auf Hilfe angewiesen ist. Wichtig im täglichen Zusammenleben sind tägliches Training und feste Rituale bzw. einen festen Tagesablauf, der Deinem Hund Struktur gibt. So sollten Wasser- und Futternäpfe, sowie Schlafplätze immer am gleichen Ort stehen und die Futterzeiten immer zur gleichen Uhrzeit stattfinden. Auch feste Kuscheleinheiten zu bestimmten Tageszeiten können ein fester Bestandteil der täglichen Routine werden. Ja, der Umgang wird anstrengender werden und es wird Dich auch traurig machen, Deinen Hund so verändert zu sehen. Aber trotz alledem ist es Dein Hund. Der gleiche Hund, der Dich seit Jahren begleitet, tröstet wenn Du traurig bist und Dich schon so oft schon zum Lachen gebracht hat. Und so ist es bei einem dementen Hund an der Zeit, etwas zurückzugeben und die neuen Bedürfnisse zu akzeptieren und entsprechend den Alltag zu gestalten. Bewährt hat sich jedoch, seinen Hund auch im Alter geistig auszulasten und so die Gehirnzellen zu fordern. Ebenfalls empfiehlt es sich bei Senior Hunden die Fütterung entsprechend den Bedürfnissen anzupassen.
Alternativen zu Hills Hundefutter
Die Frage nach Alternativen zu Hills Hundefutter bei Demenz ist berechtigt. Es gibt verschiedene Ansätze und Produkte, die in Betracht gezogen werden können.
Karsivan
Einige Hundehalter berichten von positiven Erfahrungen mit dem Medikament Karsivan. Es soll die Durchblutung fördern und somit die Symptome der Demenz lindern. Einige Anwender berichten, dass Karsivan erst nach 3-4 Wochen angeschlagen hat. Es ist wichtig, die Dosierung mit dem Tierarzt abzusprechen.
CBD Öl
CBD Öl wird von einigen Hundehaltern als unterstützende Maßnahme eingesetzt. Es soll beruhigend wirken und bei Stress und Angst helfen. Es gibt spezielle CBD Öle für Haustiere.
Spezialfutter anderer Hersteller
Neben Hills gibt es auch andere Hersteller, die Spezialfutter für ältere Hunde anbieten, die auf die Bedürfnisse von Hunden mit Demenz zugeschnitten sind. Achten Sie auf Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und B-Vitamine. Einige Hundehalter berichten von guten Erfahrungen mit dem Futter "Hills Metabolic + Mobility" in Kombination mit Gelenktabletten.
Ergänzungsfutter
Es gibt verschiedene Ergänzungsfutter, die speziell für Hunde mit Demenz entwickelt wurden. Diese enthalten oft eine Kombination aus verschiedenen Nährstoffen, die die Gehirnfunktion unterstützen sollen.
Grau Stress Tabletten
Einige Hundehalter haben positive Erfahrungen mit den Grau Stress Tabletten gemacht. Diese sollen beruhigend wirken und bei Stress und Angst helfen. Die Meinungen zu diesem Produkt sind jedoch geteilt.
Weitere Tipps und Erfahrungen aus Foren
In Hunde-Demenzforen tauschen sich Hundehalter über ihre Erfahrungen aus. Hier einige Tipps, die dort genannt werden:
- Feste Rituale und Routinen: Ein strukturierter Tagesablauf kann Hunden mit Demenz helfen, sich zu orientieren und Sicherheit zu gewinnen.
- Geduld und Verständnis: Der Umgang mit einem dementen Hund erfordert viel Geduld und Verständnis.
- Austausch mit anderen Betroffenen: Der Austausch mit anderen Hundehaltern, die ähnliche Erfahrungen machen, kann sehr hilfreich sein.
Angst und Stress bei Hunden mit Demenz
Angst und Stress können die Symptome der Demenz verschlimmern. Es ist daher wichtig, Stressfaktoren zu minimieren und dem Hund Sicherheit und Geborgenheit zu geben.
Anzeichen für Angst bei Hunden
- Körpersprache: Gesenkte oder eingezogene Rute, geduckte Körperhaltung, angelegte Ohren, langgezogene Maulspalte, angelegtes Fell, Blickkontakt wird gemieden
- Verhalten: Zittern, Hecheln, Gähnen, Jaulen oder Bellen, Nase oder Schnauze lecken, sich Verstecken, Aggression, Dinge zerstören, ausgiebiges Lecken des Fells
- Körperreaktionen: Große Pupillen, Durchfall, Speichelfluss, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Inkontinenz
Maßnahmen zur Beruhigung eines ängstlichen Hundes
- Körperkontakt: Langsames, massierendes Streicheln kann beruhigend wirken.
- Nervennahrung: Ergänzungsfutter mit B-Vitaminen, L-Tryptophan, L-Theanin, PEA, bioaktivem Milchprotein, Pro- und Präbiotika, Antioxidanzien und Omega-3-Fettsäuren können helfen, das Nervenkostüm zu stabilisieren.
- Adaptil: Adaptil enthält beruhigende Duftstoffe (Pheromone), die bei Trennungs- und Geräuschangst helfen können.
- Musik: Ruhige Musik kann bei Geräuschangst helfen.
- Rückzugsort: Eine Hundebox kann als geschützter Rückzugsort dienen.
- Lavendelöl: Ein leichter Lavendelduft kann beruhigend wirken.
- Thundershirt: Das Thundershirt übt einen gleichmäßigen sanften Druck auf den Rumpf des Hundes aus, der beruhigend wirken soll.
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