Epilepsie bei Hunden ist eine neurologische Erkrankung, die durch unkontrollierte elektrische Entladungen im Gehirn gekennzeichnet ist. Obwohl Epilepsie nicht heilbar ist, können die Häufigkeit und Schwere der Anfälle durch verschiedene Managementstrategien reduziert werden, darunter eine angepasste Ernährung. Dieser Artikel beleuchtet die Bedeutung der richtigen Ernährung bei Hunden mit Epilepsie und gibt Einblicke in geeignete Futteroptionen.
Epilepsie beim Hund: Ursachen und Formen
Krampfanfälle bei Hunden können unterschiedliche Ursachen haben. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen primärer (idiopathischer) und sekundärer Epilepsie.
- Primäre Epilepsie: Die genaue Ursache der primären Epilepsie ist unbekannt.
- Sekundäre Epilepsie: Sie wird durch andere Erkrankungen ausgelöst, wie z. B. organische Erkrankungen von Herz, Leber oder Nieren. Auch Infektionen wie Neosporose, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii verursacht wird, können eine Rolle spielen. Die Übertragung kann durch den Verzehr von rohem Fleisch (Barfen) oder kontaminiertem Futter erfolgen.
Es ist wichtig, die Ursache der Anfälle durch einen Tierarzt abklären zu lassen, um eine angemessene Behandlung einzuleiten.
Die Rolle der Ernährung bei Epilepsie
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle im Management von Epilepsie bei Hunden. Ziel ist es, die Anfallshäufigkeit zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden des Hundes zu verbessern. Eine tierärztliche Ernährungsberatung ist hierbei unerlässlich, um die individuellen Bedürfnisse des Hundes zu berücksichtigen.
Was sollte vermieden werden?
Bestimmte Inhaltsstoffe und Zusatzstoffe in Hundefutter können die Krampfneigung bei Hunden mit Epilepsie verstärken. Daher sollten folgende Substanzen vermieden werden:
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- Künstliche Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe, Aromen und Farbstoffe
- Bestimmte Medikamente, die als Beruhigungsmittel oder Sedativa eingestuft werden
Wichtige Nährstoffe
Eine ausgewogene Ernährung mit den richtigen Nährstoffen kann dazu beitragen, die Anfallshäufigkeit zu senken. Besonders wichtig sind:
- Magnesium, Taurin, Mangan und Omega-3-Fettsäuren
Zudem sollte die Nährstoffversorgung (Protein, Calcium, Kalium, Magnesium etc.) absolut korrekt sein, da Unterdosierungen in der Ration die Krampfneigung verstärken können.
Geeignete Hundefutteroptionen bei Epilepsie
Es gibt verschiedene Futteroptionen, die für Hunde mit Epilepsie geeignet sind.
Sanimed Neuro Support
Sanimed Neuro Support ist ein Alleinfuttermittel, das speziell für Hunde mit Epilepsie entwickelt wurde. Es enthält einen hohen Gehalt an mittelkettigen Triglyceriden (MCT). MCTs können die Häufigkeit epileptischer Anfälle reduzieren und zur Energieversorgung des Gehirns beitragen, um der Alterung der Gehirnzellen vorzubeugen. Erfahrungen von Hundebesitzern zeigen, dass Sanimed Neuro Support gut angenommen wird und zu einer Reduktion der Anfallshäufigkeit führen kann.
Purina Pro Plan NC NeuroCare
Purina Pro Plan NC NeuroCare ist ein weiteres Hundefutter, das speziell für die Unterstützung der kognitiven Funktion von älteren Hunden entwickelt wurde. Es enthält ebenfalls MCTs als alternative Energiequelle für das Gehirn. Unter bestimmten Umständen verändert sich der Stoffwechsel im Gehirn des Hundes, dies kann zu einer verringerten Effizienz bei der Nutzung von Glukose als Energiequelle führen. In solchen Situationen ist es für das Gehirn von Vorteil, mit alternativen Energiequellen versorgt zu werden, zum Beispiel in der Form von mittelkettigen Fettsäuren (MCFAs). MCFAs sind leicht verdaubar und werden von der Leber in Ketonkörper umgewandelt.
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Ketogene Diät
Bei einer ketogenen Diät wird der Anteil an Kohlenhydraten im Futter reduziert und der Anteil an Fetten erhöht. Dies soll eine Ketose induzieren, wie sie im Hungerstoffwechsel vorkommt. Bei Kindern mit Epilepsie hat man recht gute Erfolge mit einer sogenannten ketogenen Diät gehabt. Auch bei Hunden mit Epilepsie ist diese Form der Ernährung unter bestimmten Voraussetzungen einsetzbar, da der Hund eher auf eine solche Ernährung ausgelegt ist als der Mensch. Durch die Ketose kann eine reduzierte Häufigkeit und Schwere der Anfälle erreicht werden. Es ist jedoch wichtig, die ketogene Diät unter tierärztlicher Aufsicht durchzuführen, da sie Risiken birgt und die Bauchspeicheldrüse vermehrt belastet werden kann.
Barfen und selbst gekochtes Futter
Auch das Barfen (Rohfütterung) oder selbst gekochtes Futter ist bei Epilepsie grundsätzlich möglich. Allerdings ist hier besondere Vorsicht geboten, um eine ausgewogene Nährstoffversorgung sicherzustellen und das Risiko von Infektionen (z. B. durch Toxoplasma gondii) zu minimieren. Eine tierärztliche Ernährungsberatung ist in diesen Fällen unerlässlich.
Hypoallergenes Hundefutter
Ein hypoallergenes Hundefutter kann sinnvoll sein, da viele allergische Hunde auf Getreide wie Weizen reagieren. Es kann helfen, mögliche allergische Reaktionen, die Anfälle auslösen könnten, zu vermeiden.
Weitere wichtige Aspekte im Management von Epilepsie
Neben der Ernährung spielen auch andere Faktoren eine wichtige Rolle im Management von Epilepsie:
- Medikamentöse Therapie: In vielen Fällen ist eine medikamentöse Therapie notwendig, um die Anfallshäufigkeit zu kontrollieren.
- Stressmanagement: Stress kann epileptische Anfälle auslösen. Daher ist es wichtig, Stressfaktoren zu reduzieren und dem Hund einen stressarmen Tagesablauf zu ermöglichen. Dazu gehören ausreichend Ruhe, ein stabiles Umfeld und die Vermeidung von Überforderung.
- Epilepsietagebuch: Das Führen eines Epilepsietagebuchs, in dem Häufigkeit, Dauer, Auslöser und Ablauf der Anfälle dokumentiert werden, kann helfen, die Erkrankung besser zu verstehen und die Therapie anzupassen.
- Verhalten während eines Anfalls: Während eines Anfalls sollte der Hund nicht festgehalten werden. Es ist wichtig, ihn vor Verletzungen zu schützen und ihm nach dem Anfall einen ruhigen und abgedunkelten Ort zur Erholung zu bieten.
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