Übermäßiges Schwitzen und Hitzewallungen können im Alltag sehr belastend sein. Oftmals wissen Betroffene nicht, woher diese Beschwerden kommen. Ein eingeklemmter Nerv kann eine mögliche Ursache für diese Symptome sein, insbesondere in Verbindung mit Rückenschmerzen. Dieser Artikel beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Hitzewallungen, einem eingeklemmten Nerv und weiteren möglichen Ursachen, um Betroffenen ein besseres Verständnis und Lösungsansätze zu bieten.
Das vegetative Nervensystem und seine Rolle bei der Thermoregulation
Das vegetative Nervensystem spielt eine entscheidende Rolle bei der Thermoregulation des Körpers. Es steuert unter anderem die Schweißsekretion, um den Körper bei Bedarf zu kühlen. Dieses Nervensystem wird in zwei Teilsysteme unterteilt: den Sympathikus und den Parasympathikus. Der Sympathikus ist unter anderem für die Steuerung der Schweißproduktion verantwortlich. Eine Störung dieses "inneren Gleichgewichts" kann zu einer Verschiebung der Erregungsleitung im vegetativen System führen, was sich in übermäßigem Schwitzen äußern kann, selbst ohne körperliche Anstrengung.
Übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose)
Übermäßiges Schwitzen, auch Hyperhidrose genannt, kann verschiedene Ursachen haben. Oftmals ist der Sympathikus im vegetativen Nervensystem für diese Fehlfunktion verantwortlich. Betroffene leiden häufig unter Achselnässe, die das Tragen bestimmter Kleidungsstücke einschränkt. Dunklere Kleidung wird bevorzugt, um Schweißflecken zu kaschieren.
Zur Behandlung von übermäßigem Schwitzen gibt es verschiedene Ansätze:
- Antitranspirante: Diese wirken durch Desensibilisierung der Schweißkanäle. Der Wirkstoff Aluminiumchlorid wirkt adstringierend und verhindert die übermäßige Schweißproduktion direkt in der Schweißdrüse. Ein Beispiel hierfür ist das Antitranspirant "Just dry", welches ohne Duftstoffe, Alkohol und Parfum auskommt. Es sollte jedoch nicht direkt nach der Rasur aufgetragen werden.
- Atmungsaktive Kleidung: Das Tragen von atmungsaktiver Kleidung kann helfen, die Schweißbildung zu reduzieren.
- Wechselduschen: Durch Wechselduschen kann die Wärme- und Kälteempfindung trainiert und die Schweißproduktion reduziert werden.
- Schweißpads: Schweißpads können verwendet werden, um den Schweiß aufzufangen und von der Oberbekleidung fernzuhalten.
- Apfelessig: Äußerlich angewendeter Apfelessig kann aufgrund seiner adstringierenden Eigenschaften helfen.
Flankenschmerzen in den Wechseljahren und mögliche Ursachen
Flankenschmerzen, also Schmerzen im Bereich zwischen Brust und Schambein, können verschiedene Ursachen haben, insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren. In diesem Bereich liegen zahlreiche Organe und Gewebestrukturen, die Schmerzen verursachen können. Dazu gehören Organe des Harntraktes, Verdauungsorgane, innere Geschlechtsorgane, die Wirbelsäule, Nerven, Muskeln, Sehnen und Bänder.
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Nervenreizung / Eingeklemmter Nerv
Eine häufige Ursache für Flankenschmerzen in den Wechseljahren ist eine Nervenreizung durch einen eingeklemmten Nerv. Im Klimakterium verliert die Muskulatur an Kraft und Ausdauer, was Haltungsfehler begünstigt. Dadurch können sich Strukturen des Stützapparates verschieben und Nerven einklemmen.
Weitere mögliche Ursachen für Flankenschmerzen
- Eileiterschwangerschaft: Einseitige Unterleibsschmerzen, die bis in die Flanken ausstrahlen, können ein Anzeichen für eine Eileiterschwangerschaft sein.
- Bandscheibenvorfall: Ein Bandscheibenvorfall kann ebenfalls Schmerzen verursachen, die bis in die Flanken ausstrahlen.
- Eileiter- und/oder Eierstockentzündung: Diese Erkrankungen können starke Schmerzen im Unterbauch und Rücken verursachen.
- Nieren-, Harnleiter- und/oder Blasenentzündung: Entzündungen dieser Organe können Flankenschmerzen verursachen.
- Menstruationsbeschwerden: Bei der Menstruation können Kontraktionen der Gebärmutter Schmerzen verursachen.
- Eierstockzysten: Reißt eine Zyste am Eierstock, kann dies Schmerzen verursachen.
Therapie von Flankenschmerzen
Die Therapie von Flankenschmerzen richtet sich nach der Ursache. Bei bakteriellen Entzündungen werden meist Antibiotika eingesetzt, während bei einem eingeklemmten Nerv oder einem Bandscheibenvorfall Ruhe und Wärme Linderung verschaffen können. Nieren- und Gallensteine können mit Medikamenten, ausreichend Flüssigkeit und Schonkost behandelt werden.
Starkes Schwitzen am Rücken
Starkes Schwitzen am Rücken kann für Betroffene sehr belastend sein. Es kann nicht nur das Erscheinungsbild beeinträchtigen, sondern auch zu Hautirritationen führen. Oftmals tritt es in Kombination mit Schwitzen am Bauch und Po auf.
Ursachen für starkes Schwitzen am Rücken
- Hormonelle Veränderungen: Bei Frauen können hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren oder während der Schwangerschaft ursächlich für Schwitzen am Rücken sein.
- Erkrankungen: In einigen Fällen kann starkes Schwitzen am Rücken ein Symptom einer Erkrankung sein, wie z.B. einer Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus oder verengten Herzkranzgefäßen.
- Grippe oder Erkältung: Bei einer Grippe oder Erkältung kann das Immunsystem aktiviert sein und die Körpertemperatur ansteigen lassen, was zu vermehrtem Schwitzen führt.
- Polyneuropathie oder Polyradikulitis: Wenn das Schwitzen am Rücken mit Schwitzen an Brust und Kopf einhergeht, kann dies ein Anzeichen für eine Polyneuropathie oder Polyradikulitis sein.
- Eingeklemmter Nerv: Ein eingeklemmter Nerv kann ebenfalls starkes Schwitzen am Rücken begünstigen.
- Entzündungen der Wirbelkörper oder Bandscheiben: Nächtliches Schwitzen in Verbindung mit Gewichtsverlust und Fieberattacken kann auf Entzündungen der Wirbelkörper oder Bandscheiben hindeuten.
- Lungenembolie: Plötzliche Schweißausbrüche, die mit Rückenschmerzen und Schmerzen in der Brust einhergehen, können auf eine Lungenembolie hindeuten und erfordern sofortige ärztliche Hilfe.
Was tun gegen starkes Schwitzen am Rücken?
- Arzneimittel: In Abhängigkeit von der Ursache der Rückenschmerzen können Arzneimittel die Beschwerden reduzieren und somit auch die Schweißbildung.
- Ärztliche Untersuchung: Ein Arztbesuch ist ratsam, um die Ursache des Schwitzens abzuklären und eine geeignete Therapie einzuleiten.
- Wechselduschen: Wechselduschen können helfen, die körpereigene Empfindlichkeit auf Wärme und Kälte zu verbessern.
- Atmungsaktive Kleidung: Das Tragen von atmungsaktiver Kleidung kann helfen, Stauwärme zu vermeiden.
- Antitranspirante: Antitranspirante können die Schweißproduktion senken.
- Hautpflege: Die Verwendung von passenden Hautpflegeprodukten kann helfen, die Haut gesund zu halten.
- Schlafumgebung: Eine atmungsaktive Matratze und dünnere Bettwäsche können nächtliches Schwitzen reduzieren.
Eingeklemmter Nerv am Brustwirbel
Ein eingeklemmter Nerv am Brustwirbel bedeutet, dass ein aus dem Rückenmark austretender Nerv durch die Wirbelgelenke, einen Bandscheibenvorfall oder die Muskulatur eingeklemmt wird. Dies kann zu einer Schädigung des Nervs und Funktionsstörungen führen.
Ursachen für einen eingeklemmten Nerv am Brustwirbel
- Fehlhaltungen
- Verspannte Muskulatur
- Blockierung der Wirbelgelenke
Symptome eines eingeklemmten Nervs am Brustwirbel
- Schmerzen: Stechende, auf die Brustwirbelsäule begrenzte Schmerzen im Rücken oder an der Seite des Brustkorbs.
- Bewegungseinschränkung: Verspannung der Muskulatur oder Schmerzen können die Bewegung einschränken.
- Taubheitsgefühle oder Kribbeln: Funktionsstörungen des Nervs können zu Gefühlsstörungen führen.
- Verspannungen: Die Einklemmung eines Nervs kann zu Verspannungen in der umliegenden Muskulatur führen.
- Schmerzen beim Atmen: Eine Reizung der Nerven und der umgebenden Strukturen kann zu Verspannungen und Reizungen der Atemhilfsmuskulatur führen, was die Atmung schmerzhaft machen kann.
- Schonhaltung: Zur Vermeidung von Schmerzen nehmen Betroffene oft eine Schonhaltung ein, die jedoch langfristig zu Fehlbelastungen und stärkeren Verspannungen führen kann.
- Vegetative Symptome: Eine Einklemmung eines Nervs auf Höhe der Brustwirbelsäule kann auch vegetative Funktionen beeinträchtigen, wie z.B. verändertes Schwitzen, Übelkeit oder Erbrechen, Herzklopfen, ein Engegefühl sowie ein verändertes Hitze- oder Kälteempfinden.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Ein Arztbesuch ist sinnvoll, wenn die Beschwerden länger als ein paar Tage anhalten, zunehmen oder sehr starke Schmerzen verursachen. Bei starker Atemnot, Herzbeschwerden oder starken Kribbel- bzw. Taubheitsgefühlen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
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Behandlung eines eingeklemmten Nervs
Die Behandlung eines eingeklemmten Nervs zielt darauf ab, den Druck auf den Nerv zu reduzieren und die Symptome zu lindern.
- Konservative Behandlung:
- Schmerztherapie: Schmerzmittel können helfen, die Schmerzen zu lindern.
- Entlastung: Vermeiden Sie Haltungen oder wiederholende Tätigkeiten, die den Druck auf den Nerv erhöhen.
- Physiotherapie: Gezielte Bewegung und Übungen können helfen, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.
- Operative Behandlung: In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um den Nerv zu entlasten.
Das HWS-Syndrom (Halswirbelsäulen-Syndrom)
Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit sowie Nackenschmerzen können Symptome eines HWS-Syndroms (Halswirbelsäulen-Syndrom) sein. Das HWS-Syndrom beschreibt eine Reihe von Symptomen, die im Bereich der Halswirbelsäule auftreten können.
Ursachen für das HWS-Syndrom
- Bandscheibenvorfall: Ein Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule kann Nerven und Blutgefäße im Nackenbereich reizen.
- Blockade in der Halswirbelsäule: Eine Blockade in der Halswirbelsäule entsteht, wenn sich einzelne Wirbelgelenke verhaken oder nicht mehr frei bewegen lassen.
- Verspannungen der Nackenmuskulatur: Starke Verspannungen der Nackenmuskulatur können die Durchblutung und Nervenversorgung im HWS-Bereich stören.
- Eingeklemmte oder gereizte Nerven: Eingeklemmte oder gereizte Nerven im Halswirbelbereich können Symptome wie Kribbeln, Taubheitsgefühle, Schwindelattacken und Übelkeit auslösen.
Symptome des HWS-Syndroms
- Nackenschmerzen: Typisch sind Nackenschmerzen mit Kopfschmerzen und Übelkeit.
- Ausstrahlende Schmerzen: Die Nackenschmerzen können in die Schultern, Arme oder den Hinterkopf ausstrahlen.
- Ohrgeräusche (Tinnitus)
- Seh- oder Konzentrationsstörungen
- Kribbeln, Taubheitsgefühle oder Schwäche in den Armen und Händen
- Schwindel
- Müdigkeit
Behandlung des HWS-Syndroms
- Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Stärkung der Muskulatur und zur Verbesserung der Beweglichkeit.
- Wärme- oder Kälteanwendungen: Wärme fördert die Durchblutung und lockert verspannte Muskeln, während Kälte Entzündungen und Schwellungen reduziert.
- Medizinische Massagen: Medizinische Massagen können helfen, die Nacken- und Schultermuskulatur zu entspannen und Verspannungen zu lösen.
- Akupunktur
- Schmerzmittel
- Stoßwellentherapie: Hierbei werden intensive Schallwellen auf den betroffenen Bereich abgegeben, um Schmerzen zu lindern und die Durchblutung zu fördern.
- Ergonomische Anpassung des Arbeitsplatzes
- Entspannungstechniken: Stress ist ein häufiger Auslöser für Verspannungen im Nackenbereich. Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga helfen, den Körper zu entspannen und das Stresslevel zu senken.
- Passendes Kissen: Die Wahl eines passenden Kissens ist ebenfalls entscheidend.
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