Ursachen für Lähmungen der Hinterbeine bei Igeln

Igel sind faszinierende Wildtiere, die jedoch oft unsere Hilfe benötigen. Ein häufiges Problem, mit dem Igelpfleger konfrontiert sind, ist die Lähmung der Hinterbeine. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Ursachen und gibt Hinweise zur Behandlung und Prävention.

Igel als "Parasitenwohnstuben"

Es ist wichtig zu wissen, dass Igel oft von einer Vielzahl von Parasiten befallen sind. Eine genaue Untersuchung ist daher unerlässlich, wobei man darauf achten sollte, den Igel nicht unnötig zu stressen. Laute oder schnalzende Geräusche sollten vermieden werden, um ihm Zeit zum Ausrollen zu geben. Sanftes Streichen über den Rücken kann helfen.

Untersuchung auf äußere Parasiten

Nach dem Ausrollen sollte der Igel gründlich auf äußere Parasiten untersucht werden. Zecken können mit einer Pinzette entfernt werden, wobei darauf zu achten ist, keine Stacheln einzuklemmen. Fliegen legen ihre Eier gerne auf Igeln mit Durchfall oder Hautverletzungen ab. Maden und Eier müssen schnellstmöglich entfernt werden, notfalls mit Hilfe von Aktivsauerstoff durch einen Tierarzt.

Innere Krankheiten und tierärztliche Behandlung

Gegen innere Krankheiten kann nur ein Tierarzt helfen. Dieser wird den Igel in der Regel zuerst gegen Flöhe und Milben behandeln, gefolgt von einer Wurmkur ein bis zwei Wochen später. Bei Igeljungen unter 300g ist Vorsicht geboten, hier kann eine verdünnte Ivomec-Lösung (1:30 mit NaCl) in einem Pumpzerstäuber verwendet werden.

Wurmbefall und seine Folgen

Wildlebende Igel sind fast immer von Würmern befallen, da sie sich von Schnecken, Regenwürmern und ähnlichem ernähren, die als Zwischenwirte für Endoparasiten dienen. Diese Würmer können die inneren Organe des Igels schädigen, insbesondere Herz und Leber. Anzeichen für Wurmbefall können trockener Husten (Lungenwürmer) oder breiiger, heller Kot sein. Eine Spritze vom Tierarzt ist oft die einzige wirksame Behandlung.

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Kokzidien und Lähmungserscheinungen

Kokzidien sind Einzeller, die ebenfalls Durchfall verursachen können und bei Igeln nicht selten zu Lähmungserscheinungen der Gliedmaßen führen. Hier ist eine Zusammenarbeit mit dem Tierarzt erforderlich, der Injektionen verabreichen und ein Medikament für das Futter mitgeben wird.

Hauterkrankungen und Stachelausfall

Ein gesunder Igel hat eine glänzende, schuppenfreie Haut und dichten Stachelwuchs. Hauterkrankungen, die durch Milben, Pilze oder Nährstoffmangel entstehen, können zu Schuppen, Juckreiz und Stachelausfall führen. Diese sollten unbedingt behandelt werden, da die Stacheln den einzigen Schutz des Igels darstellen. Bei Pilzerkrankungen kann ein Bad mit speziellem Shampoo helfen, aber nur, wenn der Gesundheitszustand des Igels dies zulässt.

Ursachen für Lähmungen der Hinterbeine

Wenn ein Igel gelähmte Gliedmaßen hat, kann dies verschiedene Ursachen haben. Neben inneren Verletzungen wie Knochenbrüchen kommen auch Übergewicht, Vitamin-B-Mangel, Kokzidienbefall und Bewegungsmangel in Frage. Daher ist es wichtig, Igel in menschlicher Obhut ausreichend Vitamine und Bewegungsfreiraum zu bieten und eine übermäßige Fütterung zu vermeiden.

Erste Hilfe und Hygiene

Fast alle hilfsbedürftigen Igel sind krank und benötigen fachmännische Hilfe. Futter und eine warme Unterkunft reichen nicht aus. Es ist wichtig, die Grundregeln der Hygiene zu beachten und den Igel genau auf Verletzungen zu untersuchen. Fliegeneier und -maden in Wunden oder Körperöffnungen müssen unverzüglich entfernt werden.

Innenparasiten und ihre Behandlung

Weist ein Igel keine äußeren Verletzungen auf, sind wahrscheinlich Innenparasiten für seine Schwäche und Magerkeit verantwortlich. Ein geringer bis mittelgradiger Befall ist bei Wildtieren normal, ein Massenbefall kann jedoch tödlich sein. Nahrungsverweigerung, Husten oder röchelndes Atmen können Anzeichen sein.

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Medikamentöse Behandlung und Hygiene

Zur Entwurmung hat sich der Wirkstoff Levamisol bewährt, da er zusätzlich den Appetit der Tiere anregt. Bakterielle Infektionen der Lunge und des Darms sind häufig Sekundärerkrankungen bei geschwächten Igeln. Um Ansteckungen vorzubeugen, ist auf peinliche Hygiene zu achten.

Hauterkrankungen und Zahnerkrankungen

Schorfige Beläge auf der Haut oder erheblicher Stachelausfall deuten auf Hauterkrankungen hin, die durch Milben oder Pilzbefall verursacht sein können. Einige Hauterkrankungen sind auf den Menschen übertragbar, daher sollten beim Umgang mit dem Igel Handschuhe getragen werden. Alte Igel haben oft Zahnstein, der die Futteraufnahme beeinträchtigen kann.

Weitere Ursachen für Schwäche und Lähmungen

Viele andere Krankheiten können Igel treffen und schwächen, darunter Abszesse, Vergiftungen, Viruserkrankungen und Tumoren. Es ist wichtig, den Igel nach der Genesung entweder sofort in die Freiheit zu entlassen oder ihn in menschlicher Obhut zu überwintern.

Fallbeispiel: Igel mit Lähmung

Ein Fallbeispiel zeigt, wie schwierig die Diagnose und Behandlung von Lähmungen sein kann. Ein junger Igel wurde mit Lähmungen der Hinterbeine gefunden und tierärztlich behandelt. Trotz anfänglicher Besserung stellte sich später heraus, dass er beide Beine gebrochen hatte und eingeschläfert werden musste. Dies unterstreicht die Bedeutung einer gründlichen Untersuchung und gegebenenfalls Röntgenaufnahme.

Zusätzliche Informationen zur Igelpflege

  • Mehlwürmer: Obwohl sie zur natürlichen Nahrung gehören, können sie bei übermäßiger Fütterung zu Lähmungserscheinungen führen. Auch getrocknete Mehlwürmer sollten nicht ausschließlich gefüttert werden.
  • Futterhaus: Ein Igel-Futterhaus sollte immer zwei Eingänge haben, damit schwächere Tiere ausweichen können.
  • Schnecken: Schnecken sind keine gute Nahrung für Igel, da sie schwer verdaulich sind und Parasiten übertragen.
  • Igel-Wohnhaus: Es sollte eine Höhe von 30 cm haben und idealerweise keinen Boden, um die Kälte zu speichern und Feuchtigkeit abzuleiten. Als Füllmaterial eignet sich Stroh am besten.
  • Igelfreundlicher Garten: Wichtig sind eine Wasserquelle, sichere Nistplätze, natürliche Nahrung und der Verzicht auf Gift. Gartenzäune sollten nicht bis zum Boden reichen, damit die Igel wandern können.
  • Mähroboter: Sie sind leider nicht igelsicher und können die Tiere schwer verletzen.

Verhalten und Geschlechtsbestimmung

Igel verteidigen ihr Revier nicht, können aber um Futter oder Weibchen kämpfen. Das Geschlecht kann anhand der Lage des Penis (mittig am Bauch beim Männchen) oder des Scheideneingangs (weit hinten zum Schwanz hin beim Weibchen) bestimmt werden.

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Lebenserwartung und Tagaktivität

Die durchschnittliche Lebenserwartung von Igeln beträgt 6-7 Jahre, aber viele Tiere sterben früher. Ein Igel, der am helllichten Tag unterwegs ist, ist in der Regel krank oder hilfsbedürftig.

Erkennung von Krankheiten

Ein gesunder Igel ist rundlich und versteckt unterwegs. Anzeichen für Krankheit sind Tagaktivität, Abmagerung, Humpeln, Verkrustungen, Fliegeneier, schmale Augen und Schwäche.

Ernährung

Igel sollten fett- und proteinreich ernährt werden, z.B. mit Katzenfutter und gekochtem Fleisch. Rohes Fleisch kann Keime enthalten.

Erste Hilfe und Tierarztbesuch

Jeder gefundene Igel sollte auf Verletzungen untersucht werden. Bei Verletzungen, Krankheitsanzeichen oder Unsicherheit ist ein Tierarztbesuch unerlässlich.

Zusammenarbeit mit Igelfachleuten

Es ist ratsam, sich zusätzlichen Rat von Igelfachleuten oder Igelvereinen einzuholen. Wenn einem Tier nicht mehr geholfen werden kann, sollte unnötiges Leid vermieden werden.

Fallbeispiel: Carlos

Ein Fallbeispiel eines Hundes namens Carlos zeigt, wie wichtig eine schnelle Diagnose und Behandlung sein kann. Carlos wurde mit einem Milzhämatom operiert und erhielt eine Bluttransfusion, um sein Leben zu retten.

Weitere Gesundheitstipps für Haustiere

  • Regelmäßige Blutuntersuchungen bei älteren Katzen zur Früherkennung von Nieren- und Schilddrüsenproblemen.
  • Blutdruckmessung zur Früherkennung von Bluthochdruck.
  • Beachtung von Thrombosen bei Katzen, die sich durch plötzliche Lähmung der Hinterbeine äußern.
  • Behandlung von Katzenschnupfen, insbesondere bei jungen Katzen.

Jungtieraufzucht und Wildtierschutz

Nicht jedes gesehene Jungtier benötigt Hilfe. Es ist wichtig, die Situation zu beobachten und abzuwägen, ob ein Eingreifen erforderlich ist. Die Aufzucht von Wildtieren ist schwierig und zeitintensiv.

Schmerzbehandlung bei Tieren

Schmerzen senken die Lebensqualität erheblich. Es gibt Medikamente für Hunde und Katzen, die als Injektion verabreicht werden und die Schmerzweiterleitung unterbrechen.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine Herausforderung, insbesondere für Selbstständige.

Parasitenbefall und Darmerkrankungen

Die meisten Igel sind äußerlich und innerlich von Parasiten besiedelt. Durch Stress und Nahrungsumstellung können Innenparasiten lebensbedrohlich werden. Der gefährliche Darmsaugwurm ist bei Nichtbehandlung tödlich. Kokzidien können zu Appetitlosigkeit, Durchfall und Lähmungen führen.

Sekundärinfektionen des Darms

Neben den bakteriellen Sekundärinfektionen der Lunge erlangt die Entzündung des Dünn- und Dickdarms eine besondere Bedeutung. Wegbereiter der akuten Darminfektion sind die Innenparasiten.

Behandlung von Darmerkrankungen

Bei hochgradiger Parasitose mit bakterieller Darmentzündung ist eine sofortige Behandlung mit hochkaloriger Nahrung, isotonischer Kochsalzlösung und Darmberuhigungsmitteln erforderlich. Als Haupterreger der Enteritis gelten Salmonellen und E. Coli.

Stereotypes Verhalten und "Renner-Syndrom"

Stereotypes Hin- und Herlaufen kann ein Zeichen von Unzufriedenheit, Gefangenschaftskoller oder Parasitenbefall sein.

Hilfsbedürftige Igel erkennen

Hilfsbedürftige Igel irren am Tage umher, haben tiefliegende Augen, eine trockene Nase, sind abgemagert, gelähmt oder haben Verletzungen.

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