Ein Krampf im Fuß beim Schwimmen kann sehr schmerzhaft und beängstigend sein. Er entsteht plötzlich und unerwartet, was die Situation zusätzlich erschwert. Es ist jedoch wichtig, Ruhe zu bewahren und zu wissen, wie man damit umgeht. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Fußkrämpfen beim Schwimmen und gibt Ratschläge zur Vorbeugung und Behandlung.
Ursachen von Fußkrämpfen beim Schwimmen
Die Ursachen für Krämpfe im Allgemeinen, und speziell beim Schwimmen, sind vielfältig. Oftmals ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren, die letztendlich zu einem Krampf führt.
- Überlastung der Fußmuskulatur: Eine ungewohnte oder zu intensive Belastung der Fußmuskulatur, beispielsweise durch Joggen oder andere Sportarten, kann zu Krämpfen führen.
- Elektrolytungleichgewicht: Ein Mangel an Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium oder Natrium kann die Muskelaktivität beeinträchtigen und Krämpfe begünstigen. Dies kann durch starkes Schwitzen, unzureichende Zufuhr oder bestimmte Medikamente verursacht werden.
- Dehydration: Flüssigkeitsmangel kann ebenfalls zu einem Elektrolytungleichgewicht führen und die Wahrscheinlichkeit von Krämpfen erhöhen.
- Kälte: Schwimmen in kaltem Wasser kann die Muskulatur schneller auskühlen lassen, was zu einer veränderten Ansteuerung des Nervensystems und somit zu Krämpfen führen kann.
- Ermüdung: Ermüdung am Trainingsende senkt die sogenannte Krampfschwelle weiter. Wenn bei starker Ermüdung noch einmal Höchstleistungen vom Körper gefordert werden, dann kommt es eher zu einem Krampf.
- Überstreckung des Sprunggelenks: Beim Kraulbeinschlag werden im Bereich der Fußsohlen- und Wadenmuskulatur Ursprung und Ansatz durch die Überstreckung im Sprunggelenk angenähert.
- Wassertemperatur: Ist das Wasser sehr warm oder sehr kalt, ist das Risiko für einen Krampf höher.
- Medikamente: Manche Medikamente können als Nebenwirkung Wadenkrämpfe auslösen. Hierzu zählen Cholesterinsenker (Statine), einige entwässernde Medikamente (Thiazide) oder manche Blutdrucksenker (zum Beispiel der Calciumkanalantagonist Nifedipin).
Vorbeugung von Fußkrämpfen beim Schwimmen
Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die man ergreifen kann, um Fußkrämpfen beim Schwimmen vorzubeugen:
- Ausreichend trinken: Vor und während des Schwimmens sollte man ausreichend trinken, idealerweise isotonische Getränke, um den Elektrolythaushalt stabil zu halten. Empfehlenswert sind 400 bis 600 Gramm Natrium pro Liter.
- Aufwärmen: Ein gründliches Aufwärmen vor dem Schwimmen bereitet die Muskeln auf die Belastung vor und reduziert das Risiko von Krämpfen.
- Magnesiumzufuhr: Eine ausreichende Magnesiumversorgung ist wichtig für die Muskelfunktion. Magnesium-Präparate können helfen, einen Mangel auszugleichen, insbesondere bei nächtlichen Krämpfen. Organische Verbindungen wie Magnesium-Aspartat, -Orotat oder -Citrat werden vom Körper besonders gut aufgenommen.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Mineralstoffen und Elektrolyten ist wichtig für die Vorbeugung von Krämpfen. Reich an Magnesium sind grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Samen sowie Fisch und Meeresfrüchte.
- Schwimmtechnik: Ein guter Trainingszustand mit guter Grundlagenausdauer und Kraft steigert die Belastbarkeit und hebt so die Krampfschwelle. Ein Trainer kann helfen, den Schwimmstil auf Unsauberkeiten zu prüfen und die Technik zu optimieren.
- Wassertemperatur: Ist das Wasser zu kalt, kann ein Neoprenanzug helfen, die Muskulatur warm zu halten.
- Regelmäßiges Dehnen: Regelmäßiges Dehnen der Fuß- und Wadenmuskulatur kann helfen, die Muskeln geschmeidig zu halten und Krämpfen vorzubeugen.
- Fußgymnastik: Regelmäßige Fußgymnastik kann helfen, die Muskulatur zu trainieren und Verkrampfungen vorzubeugen.
- Vermeiden von Überlastung: Die Trainingsintensität sollte nur langsam gesteigert werden, um die Muskeln nicht zu überlasten.
- Salzzufuhr: Der Einsatz von Magnesium in Trinkflaschen ist unnütz und verhindert nicht das Auftreten von Krämpfen während der Trainingseinheit. So sollte während dem Training auf eine hohe Natriumaufnahme durch natriumreiches Mineralwasser oder entsprechenden Zusatz von Getränkepulver geachtet werden.
- Beckenlänge: Sportler, die in einem 25-Meter-Becken trainieren, sind mehr gefährdet als Schwimmer im 50-Meter-Becken. Das ständige Abstoßen und Beschleunigen beim Wenden erhöht das Risiko für Krämpfe.
Was tun bei einem Krampf im Fuß beim Schwimmen?
Wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Krampf im Fuß kommt, ist es wichtig, richtig zu reagieren:
- Ruhe bewahren: Panik kann die Situation verschlimmern. Versuchen Sie, ruhig zu bleiben und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. "Der Krampf allein hat noch niemanden zum Ertrinken gebracht" - eine falsche Reaktion darauf aber schon, sagt Bauer.
- Schwimmlage ändern: Wechseln Sie die Schwimmlage, um den verkrampften Muskel zu entlasten. Häufig kommen die Wadenkrämpfe beim Kraulen in Brustlage - dann wechselt man am besten in die Rückenlage und paddelt ein paar Minuten nur mit den Armen.
- Dehnen: Versuchen Sie, den verkrampften Muskel zu dehnen. Ziehen Sie im Sitzen die verkrampften Zehen mit einer Hand zum Körper heran. Das funktioniere auch im Wasser.
- Massage: Massieren Sie den verkrampften Muskel, um die Durchblutung zu fördern und die Spannung zu lösen.
- Aufsuchen des Ufers: Versuchen Sie, zum Ufer zu schwimmen, um den Krampf in Ruhe zu behandeln.
- Hilfe holen: Wenn Sie nicht in der Lage sind, selbstständig zum Ufer zu schwimmen, machen Sie auf sich aufmerksam und bitten Sie andere Schwimmer oder Rettungsschwimmer um Hilfe.
Behandlung von Krämpfen durch Rettungsschwimmer (DLRG)
Die DLRG empfiehlt folgende Maßnahmen zur Behandlung von Krämpfen im Wasser:
Lesen Sie auch: Alles über Zehenkrämpfe
- Wadenkrampf: Der Rettungsschwimmer legt sich auf den Rücken, fasst die Fußspitze und zieht sie zum Körper hin. Die freie Hand drückt knapp oberhalb der Kniescheibe auf den Oberschenkel, damit das Bein gestreckt wird.
- Oberschenkelkrampf: Der Rettungsschwimmer legt sich auf den Rücken, fasst den Unterschenkel am Fußgelenk und drückt ihn gegen den Oberschenkel.
- Fingerkrampf: Die Finger werden abwechselnd zur Faust geschlossen und ruckartig gestreckt.
Nachbehandlung von Krämpfen
- Verlassen des Wassers: Nach Lösung des Krampfes soll der Schwimmer das Wasser verlassen, da der Krampf erneut auftreten kann.
- Massage und Bürsten: An Land wird der verkrampfte Muskel massiert und gebürstet, damit er erwärmt und gut durchblutet wird.
- Ruhe: Am gleichen Tag sollte nicht mehr geschwommen werden!
Wann zum Arzt?
In den meisten Fällen sind Fußkrämpfe beim Schwimmen harmlos und lassen sich mit den oben genannten Maßnahmen behandeln. Es gibt jedoch Situationen, in denen ein Arzt aufgesucht werden sollte:
- Häufige Krämpfe: Wenn die Krämpfe häufig auftreten oder sehr schmerzhaft sind.
- Krämpfe in anderen Körperteilen: Wenn die Krämpfe auch in anderen Körperteilen auftreten.
- Begleitende Symptome: Wenn Begleiterscheinungen wie Schwellungen, Rötungen oder Taubheitsgefühle auftreten.
- Vorerkrankungen: Wenn Vorerkrankungen wie Diabetes, Nierenerkrankungen oder neurologische Erkrankungen vorliegen.
- Medikamente: Wenn Medikamente eingenommen werden, die Krämpfe als Nebenwirkung haben können.
Lesen Sie auch: Behandlungsmöglichkeiten bei Unterleibskrämpfen und Blähungen
Lesen Sie auch: Magen-Darm-Krämpfe natürlich lindern