Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und neuronale Heilung - all diese Aspekte sportlicher Leistung beginnen im Gehirn. Lars Lienhard ist der Namensgeber des Neuroathletik-Trainings und steht als Gründer, Geschäftsführer und Sportlicher Leiter des Neuro Athletic Training Institutes mit seinem Namen und seiner Expertise für die Qualität der Ausbildung. Dieser Artikel beleuchtet die Erfahrungen mit dem Neuroathletiktraining nach Lars Lienhard und gibt Einblicke in die Grundlagen, Anwendungsbereiche und den Nutzen dieser innovativen Trainingsmethode.
Was ist Neuroathletiktraining?
Das Neuroathletiktraining (NAT) ist ein Trainingskonzept, das auf den neurologischen Grundlagen des Athleten basiert. Es beschäftigt sich mit den zentralnervösen Prozessen, die im Hintergrund ablaufen und die Grundlage bilden, mit denen unser Gehirn das Bewegungsprogramm entwirft, bevor es zu einer Handlung kommt. Das Gehirn und Nervensystem empfangen Informationen aus den Sinnesorganen (Input), analysieren, interpretieren und integrieren diese blitzschnell (Integration) und reagieren mit einer Handlung (Output).
Im Kern geht es darum, potenzielle Gefahren, die das Gehirn zu erkennen glaubt, zu entlarven und Schutzreaktionen zu bearbeiten. Diese Schutzmaßnahmen können sich in Einschränkungen der Kraft oder Bewegungsweite, in Schmerzen, muskulären Spannungen oder langfristig in Angstzuständen äußern. Neuroathletiktraining zielt darauf ab, die Situationen, in denen das Gehirn Verunsicherung empfindet, zu identifizieren und es mittels gezielter Übungen zu trainieren, so dass das Sicherheitsgefühl zunimmt und die Bewegung ohne Beeinträchtigung durchgeführt werden kann.
Lars Lienhard: Experte und Pionier des Neuroathletiktrainings
Lars Lienhard, Sportwissenschaftler und ehemaliger Leistungssportler, arbeitet als Trainer, Ausbilder und Berater im Spitzensport. Er gilt als Gesicht der Neuroathletik im deutschen Sport und hat bereits Weltklasse-Athleten verschiedenster Sportarten auf Olympische Sommer- und Winterspiele sowie Welt- und Europameisterschaften vorbereitet. Bei der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien gehörte er zum Betreuerteam der deutschen Nationalmannschaft, und 2016 begleitete er die deutschen Leichtathleten zu den olympischen Sommerspielen nach Rio de Janeiro.
Lienhard arbeitet seit 2010 mit seinem neurozentrierten Ansatz, basierend auf der Arbeit von Dr. Eric Cobb, im Athletiktraining. Er ist Mitbegründer von „Focus On Performance“ und bietet mit dem Neuro Athletic Training "NAT“ ein Konzept, das darauf abzielt, Spitzen- und Hobbysportler zu neuen Höchstleistungen zu bringen oder von Gelenk- und Muskelschmerzen zu befreien.
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Erfahrungen mit dem Neuroathletiktraining nach Lars Lienhard
Die Erfahrungen mit dem Neuroathletiktraining nach Lars Lienhard sind vielfältig und reichen von Verletzungsprävention und Leistungssteigerung bis hin zur Verbesserung der allgemeinen Bewegungsqualität.
Einige Beispiele:
- Verletzungsfreiheit: Ein Anwender berichtet, dass er durch das Neuroathletik-Training mit Lars Lienhard mehr als vier Jahre verletzungsfrei geblieben ist.
- Leistungssteigerung: Sportler berichten von einer verbesserten Technik, einem clevereren Training und einer geschärften Wahrnehmung.
- Schmerzlinderung: Neuroathletiktraining kann helfen, Rückenprobleme und andere gesundheitliche Beschwerden in den Griff zu bekommen.
- Effektiveres Training: Trainer berichten, dass sie durch die Umstellung ihres Trainingskonzepts aufgrund der Erkenntnisse aus dem Neuroathletiktraining ihre Kunden und sich selbst effektiver trainieren können.
- Mentale Stärke: Die Sportpsychologie ist längst fester Bestandteil von Trainingsplänen, und Neuroathletik kann dazu beitragen, die mentale Vorbereitung von Sportlern zu optimieren.
Einige Anwender schildern eindrücklich, wie bereits einfache Übungen sofortige Verbesserungen bewirken konnten. So berichtet ein Fußballspieler, dass er nach einer Augenübung eine klare Verbesserung im Spielgefühl feststellte und seine Wahrnehmung des Balles in direkter Körpernähe deutlich besser wurde. Eine andere Person konnte nach einer Entspannungsübung ihren Gang plötzlich zügiger und bestimmter wahrnehmen.
Grundlagen des Neuroathletiktrainings
Das Neuroathletiktraining basiert auf der Annahme, dass jede Bewegung im Gehirn beginnt und nicht im Muskel. Es berücksichtigt die drei wichtigsten bewegungssteuernden Systeme:
- Das visuelle System: Das visuelle System spielt eine entscheidende Rolle bei der Orientierung im Raum und der Steuerung von Bewegungen. Durch gezieltes Augentraining können die Sehfähigkeit und die Verarbeitung visueller Informationen verbessert werden.
- Das Gleichgewichtssystem: Das Gleichgewichtssystem (vestibuläres System) misst Beschleunigungen und liefert dem Gehirn wichtige Informationen über Lage und Orientierung im Raum. Ein trainiertes Gleichgewichtssystem sorgt für effizientere Bewegungen, bessere Koordination und höhere Leistungsfähigkeit.
- Das propriozeptive System: Das propriozeptive System nimmt die Position und Bewegung der Gelenke und Muskeln wahr. Durch gezielte Übungen können die Körperwahrnehmung und die Gelenkstabilität verbessert werden.
Anwendungsbereiche des Neuroathletiktrainings
Neuroathletiktraining ist nicht nur für Leistungssportler geeignet, sondern kann auch im Breitensport und im Gesundheitssport eingesetzt werden.
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- Leistungssport: Im Leistungssport steht oft die Feinoptimierung im Vordergrund. Neuroathletik kann helfen, die letzten Leistungsreserven auszuschöpfen und Verletzungen vorzubeugen.
- Breitensport: Im Breitensport profitieren Sportler von besserer Koordination, höherer Bewegungsqualität, Verletzungsprävention und schnellerer Regeneration.
- Gesundheitssport: Im Gesundheitssport kann Neuroathletik in Präventions- und Rehabilitationskursen eingesetzt werden, um das Nervensystem anzuregen und neue Bewegungsabläufe zu verankern.
Kritik und wissenschaftliche Evidenz
Obwohl Neuroathletiktraining in den letzten Jahren immer mehr an Popularität gewonnen hat, gibt es auch kritische Stimmen. Einige Kritiker sehen darin nur einen neuen Hype um längst bekannte Erkenntnisse aus der Gehirnforschung. Zudem fehlt es bisher an umfassenden wissenschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit des Neuroathletiktrainings belegen.
Es ist wichtig zu betonen, dass Neuroathletiktraining kein Ersatz für klassisches Training oder Therapie ist, sondern eine Ergänzung, die darauf abzielt, die neuronalen Rahmenbedingungen für Training und Therapieprozesse zu optimieren.
Ausbildung zum Neuroathletik-Trainer
Wer sich für das Neuroathletiktraining interessiert und selbst als Trainer arbeiten möchte, kann eine Ausbildung zum Neuroathletik-Trainer absolvieren. Das Neuro Athletic Training Institute bietet eine umfassende Ausbildung an, die aus mehreren Modulen besteht.
Die Module 1 und 2 müssen zuerst durchlaufen werden, und die Module können an verschiedenen Standorten belegt werden. Es gibt keine verbindliche Vorgabe für den Zeitraum, in dem die Ausbildung abgeschlossen werden muss.
Die Teilnahme an der Abschlussprüfung ist optional. Die Prüfung besteht aus fünf Teilen - pro Modul gibt es einen Fragenkatalog. Nach bestandener Prüfung erhält man ein Zertifikat als Neuroathletik-Trainer.
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