Limptar Tabletten: Wirkung, Anwendung und wichtige Hinweise

Limptar N Filmtabletten sind ein Arzneimittel, das zur Behandlung und Vorbeugung von Krämpfen der Skelettmuskulatur, insbesondere nächtlichen Wadenkrämpfen, eingesetzt wird. Der Wirkstoff in Limptar N ist Chininsulfat. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Wirkung, Anwendung und wichtige Hinweise zu Limptar Tabletten.

Was ist Limptar N und wofür wird es angewendet?

Limptar N ist ein muskelentkrampfendes Mittel, das bei Krämpfen der Skelettmuskulatur, insbesondere bei nächtlichen Wadenkrämpfen, eingesetzt wird. Es wird bei Erwachsenen zur Behandlung und Vorbeugung dieser Krämpfe angewendet. Chininsulfat darf nur bei Krämpfen der Skelettmuskulatur, insbesondere bei nächtlichen Wadenkrämpfen, angewendet werden, wenn diese sehr häufig oder besonders schmerzhaft sind, behandelbare Ursachen der Krämpfe ausgeschlossen wurden und andere (nicht-medikamentöse) Maßnahmen die Beschwerden nicht ausreichend lindern können.

Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Der Wirkstoff reduziert das Ansprechen der Muskelzellen auf Reize durch zelluläre Botenstoffe. Dadurch verzögert sich das krampfartige Zusammenziehen von Muskeln oder Muskelgruppen im Bereich des Skeletts. Außerdem greift der Wirkstoff störend in das Erbgut und in den Stoffwechsel von Malariaerregern ein. Er blockiert dort die Herstellung wichtiger Eiweiß- und Zuckerverbindungen, so dass Wachstum und Vermehrung der Keime gehemmt werden.

Anwendungshinweise und Dosierung

Die Filmtablette sollte unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit nach dem Abendessen eingenommen werden. Es ist wichtig, dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker einzunehmen.

Die empfohlene Dosis beträgt 1 Filmtablette pro Tag. Die maximale Tagesdosis beträgt 2 Filmtabletten pro Tag. Eine Reduzierung der Anzahl der Krämpfe kann bis zu 4 Wochen dauern. Ist bis dahin keine Besserung erzielt worden, sollte das Arzneimittel in Rücksprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Die Behandlung sollte alle 3 Monate unterbrochen werden, um die Notwendigkeit für eine weitere Behandlung zu überprüfen.

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Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten, unterbrechen Sie die Einnahme und wenden Sie sich an Ihren Arzt. Wenn Sie die Einnahme vergessen haben, nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Gegenanzeigen: Wann dürfen Limptar N Filmtabletten nicht eingenommen werden?

Limptar N darf nicht eingenommen werden in folgenden Fällen:

  • Wenn Sie allergisch gegen Chinin oder Chinin-haltige Getränke oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
  • Während der Schwangerschaft oder Stillzeit.
  • Bei angeborenen oder erworbenen Herzrhythmusstörungen (u.a. Verlangsamung des Herzschlags, QT Verlängerung) oder, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen müssen, die die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigen können.
  • Bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel (Symptom: hämolytische Anämie).
  • Bei Myasthenia gravis (Muskelschwäche).
  • Bei Ohrgeräuschen (Tinnitus).
  • Bei Vorschädigung des Sehnervs.
  • Bei schwerer Herzschwäche.
  • Bei Störungen des Salzhaushaltes (z. B. Verminderung von Kalium im Blut).
  • Angeborene EKG-Veränderung mit Verlängerung von QT (Long-QT-Syndrom), auch in der Familiengeschichte
  • EKG-Veränderung (verlängertes QT-Intervall), erworben

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten das Arzneimittel in der Regel nicht anwenden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat einnehmen. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen angeborene oder andere Ursachen vorliegen, die Herzrhythmusstörungen verursachen können.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie folgende Arzneimittel einnehmen:

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  • Arzneimittel, von denen bekannt ist, dass sie Herzrhythmusstörungen verursachen.
  • Barbiturate oder Carbamazepin (Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie).

Bitte informieren Sie umgehend Ihren Arzt, wenn bei Ihnen spontane Haut- oder Schleimhauteinblutungen, Nasenbluten oder erhöhte Blutungsneigung auftreten. Diese können auf eine Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) hinweisen. In diesem Fall muss die Anwendung umgehend beendet werden.

Setzen Sie das Arzneimittel auch ab und informieren Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen Hautausschlag, Ohrgeräusche, Hör- oder Sehstörungen, oder Zeichen für Herzrhythmusstörungen (Herzstolpern, Schwindel oder Ohnmacht) auftreten.

Vermeiden Sie übermäßige UV-Strahlung, z.B. in Solarien oder bei ausgedehnten Sonnenbädern, weil die Haut während der Anwendung des Arzneimittels empfindlicher reagiert. Vorsicht ist geboten bei Allergie gegen Chinin und Chinidin sowie gegen Bindemittel (z.B. Carboxymethylcellulose mit der E-Nummer E 466)!

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben, oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Chinin kann die Wirkung von Digitalis-Präparaten, Muskelrelaxanzien (muskelentspannende Arzneimittel) und Antikoagulanzien (Hemmern der Blutgerinnung) verstärken. Antazida (Al-, Mg-haltige Arzneimittel zur Neutralisation der Magensäure) können die Chinin-Resorption vermindern.

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Mit anderen Chinin-haltigen Arzneimitteln (Antimalariamedikamenten, Mittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) kann es zur gegenseitigen Wirkungsverstärkung kommen. Harnalkalisierende Mittel und Cimetidin können die Chinin-Ausscheidung verzögern.

Die gleichzeitige Anwendung von blutzuckersenkenden Arzneimitteln kann das Risiko einer Hypoglykämie erhöhen. Andere Arzneimittel, die von sich aus häufiger zu unerwünschten Herzrhythmusstörungen führen können, dürfen nicht zusammen mit dem Arzneimittel eingenommen werden.

Hierbei handelt es sich um bestimmte Arzneimittel, unter anderem:

  • zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika der Klasse Ia und III)
  • Arzneimittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen (Neuroleptika, tri- und tetrazyklische Antidepressiva)
  • einige Antibiotika (einige Makrolid-Antibiotika, Fluorchinolone, Imidazol-Antimykotika)
  • einige Antimalariamittel
  • einige Arzneimittel zur Chemotherapie bei Tumorerkrankungen (z. B. Arsentrioxid)
  • einige Arzneimittel zur Behandlung von allergischen Erkrankungen (einige nicht-sedierende Antihistaminika, wie z. B. Terfenadin, Ebastin)
  • einige starke Schmerzmittel vom Opioidtyp (z. B. Methadon).

Nebenwirkungen

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Mögliche Nebenwirkungen:

Sehr selten: (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen)

  • Es können Überempfindlichkeitsreaktionen wie z. B. Hautreaktionen (Hautausschlag, Juckreiz, Quaddeln, Sonnenlichtempfindlichkeit, etc.), Atemnot (Bronchospasmen), Anaphylaxie (schwere allergische Reaktion), Schwellungen und Fieber auftreten.
  • Es kann zu einer Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie) und anderen Blutbildveränderungen kommen. Eine Thrombozytopenie kann zu Haut- und Schleimhauteinblutungen (kleine punktförmige Blutungen) und einer erhöhten Blutungsneigung (z. B. Nasenbluten, Blutergüsse) sowie schweren Gerinnungs- und Nierenfunktionsstörungen (disseminierte intravasale Gerinnung [DIC], hämolytisch-urämisches Syndrom/thrombotisch-thrombozytopenisches Syndrom [HUS/TTP], Nierenversagen) führen.
  • Leberfunktionsstörungen können auftreten.
  • Symptome des Cinchonismus wie z. B. Ohrgeräusche, Hörstörungen und Schwindel sowie Magen-Darm-Störungen mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfällen etc. können auftreten.

Nicht bekannt: (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

  • Es kann zu Sehstörungen kommen.
  • Es können Herzrhythmusstörungen und Herzstolpern auftreten.

Setzen Sie das Präparat ab und informieren Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen spontane Haut- oder Schleimhauteinblutungen, Nasenbluten oder erhöhte Blutungsneigung, Hautausschlag, Ohrgeräusche, Hör- oder Sehstörungen oder Zeichen für Herzrhythmusstörungen (Herzstolpern, Schwindel oder Ohnmacht) auftreten.

Überdosierung

Bei einer hohen Dosierung oder Überdosierung kann sich das Bild des Cinchonismus entwickeln. Es kommt zu funktionalen Störungen einschließlich Gehörverlust, Störungen des Gleichgewichtsinns, Sehproblemen sowie Magen-Darm-Symptomen. Des Weiteren können kardiovaskuläre und zentralnervöse Effekte auftreten, wie z. B. Fieber, Wahrnehmungsstörungen und Verwirrtheitszustände, die Atmung kann beeinträchtigt sein und es kann zu einer Unterzuckerung und einem niedrigen Kaliumspiegel kommen. Es können Tonusverminderung der Muskulatur, Bradykardie und u. U. Nierenschädigungen auftreten.

Bei Verdacht auf eine Überdosierung sollte umgehend ein Arzt kontaktiert werden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Chinin, der Wirkstoff des Arzneimittels, kann in hohen Dosen schwerwiegende Schädigungen des Ungeborenen verursachen, wenn es während der Schwangerschaft eingenommen wird. Sie dürfen das Arzneimittel während der Schwangerschaft nicht einnehmen.

Da Chinin, der Wirkstoff des Präparates, in die Muttermilch übergeht, darf das Arzneimittel während der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Normalerweise sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Sie könnten bei der Einnahme dieses Arzneimittels Sehstörungen bemerken. Wenn dies der Fall ist, muss das Arzneimittel sofort abgesetzt werden und Sie sollten kein Fahrzeug fahren und keine Maschinen bedienen, bis Ihr Arzt Ihnen gesagt hat, dass dies gefahrlos möglich ist.

Wichtige Hinweise

  • Der Urin kann verfärbt werden.
  • Vermeiden Sie übermäßige UV-Strahlung, z.B. in Solarien oder bei ausgedehnten Sonnenbädern, weil die Haut während der Anwendung des Arzneimittels empfindlicher reagiert.
  • Vorsicht bei Allergie gegen Chinin und Chinidin!
  • Vorsicht bei Allergie gegen Bindemittel (z.B. Carboxymethylcellulose mit der E-Nummer E 466)!
  • Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben.

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