Das Lukaskrankenhaus Neuss, ein wichtiger Bestandteil des Rheinland Klinikums, blickt auf eine über 100-jährige Tradition in der medizinischen Versorgung der Region zurück. Als größtes Krankenhaus im Rhein-Kreis Neuss genießt es einen exzellenten Ruf, der sich unter anderem durch zahlreiche zertifizierte Zentren in den Bereichen Herz- und Gefäßmedizin, Chirurgie und Neugeborenen-Medizin begründet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der neurologischen Versorgung von Patienten aller Altersgruppen.
Zentrum für Geriatrie und Neurogeriatrie
Das Zentrum für Geriatrie und Neurogeriatrie, mit Standorten in Grevenbroich und Neuss, hat sich auf die Behandlung von Patienten über 70 Jahren mit internistischen, neurologischen und chirurgischen Erkrankungen spezialisiert. Hier werden die oft komplexen Mehrfacherkrankungen (Multimorbidität) älterer Menschen berücksichtigt, die sich gegenseitig beeinflussen können. Ein interdisziplinäres Team aus Ärzten und multiprofessionellen Fachkräften gewährleistet die notwendige Kompetenz für eine umfassende Versorgung.
Die geriatrische Versorgung wird sowohl in der Tagesklinik des Lukaskrankenhauses als auch auf den Stationen angeboten. Die geriatrisch-neurologische Tagesklinik stellt dabei ein wichtiges Bindeglied zwischen stationärer und ambulanter Behandlung dar. Ziel ist es, durch gezielte Diagnostik die Ursachen von Einschränkungen abzuklären und diese ursächlich zu behandeln. Im Fokus steht die Behandlung aller akuten Erkrankungen und Gesundheitsstörungen im höheren Lebensalter, mit dem Ziel, die Selbstständigkeit und Beweglichkeit der Patienten zu fördern und Hilfsbedürftigkeit im Alter zu vermeiden oder zu vermindern. Die Aufnahme in die Tagesklinik erfolgt in der Regel mit einer Einweisung durch den Haus- oder Facharzt oder als Verlegung aus einer anderen Klinik.
Zentrum für Neuropädiatrie (ZfN)
Das Zentrum für Neuropädiatrie (ZfN) am Lukaskrankenhaus Neuss widmet sich der medizinischen Versorgung von Kindern mit Erkrankungen des Nervensystems. Darüber hinaus bietet das ZfN in seiner interdisziplinären Frühförderstelle Betreuung und Förderung für Kinder von der Geburt bis zum Schuleintritt an, insbesondere wenn diese:
- sich langsamer oder anders als andere Kinder entwickeln,
- Auffälligkeiten in der Bewegung zeigen,
- undeutlich oder gar nicht sprechen,
- nicht aktiv an ihrer Umwelt teilnehmen,
- Schwierigkeiten im Umgang mit anderen Kindern haben,
- ablenkbar, unruhig und wenig ausdauernd sind,
- Risikofaktoren wie Frühgeburtlichkeit, chronische Erkrankungen oder belastenden Familiensituationen ausgesetzt sind oder
- von einer Behinderung bedroht sind oder eine Behinderung haben.
Die Eingangsdiagnostik wird von Fachärzten für Kinder- und Jugendmedizin mit dem Schwerpunkt Neuropädiatrie, Heilpädagogen und Psychologen durchgeführt und mündet in einer Empfehlung und einem individuellen Förder- und Behandlungsplan. Die "Komplexleistung interdisziplinäre Frühförderung" kombiniert pädagogische und medizinisch-therapeutische Förderung und wird in der Regel für ein Jahr beim Landschaftsverband Rheinland und den Krankenkassen beantragt, ohne Kosten für die Eltern. Das Kind erhält dann zwei bis drei Fördertermine pro Woche. Ergänzend zur Komplexleistung wird solitäre Heilpädagogik in einigen Kindergärten der Umgebung oder in den Räumen des ZfN angeboten.
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In der neuropädiatrischen Ambulanz werden Kinder von Geburt an bis zur Volljährigkeit mit verschiedenen neurologischen Erkrankungen betreut, darunter:
- Epilepsien
- Kopfschmerzerkrankungen/Migräne
- Bewegungsstörungen (z.B. Cerebralparesen mit der Möglichkeit zur Behandlung mit Botulinumtoxin)
- Entwicklungsstörungen
- Risikoanamnese (Frühgeburt, Risikogeburt)
Zusätzlich werden eine Hilfsmittelsprechstunde und eine humangenetische Sprechstunde in Kooperation mit Frau Dr. Mitter angeboten. Das Team ist darauf spezialisiert, Auffälligkeiten und Störungen bei Kindern und Jugendlichen zu erkennen und einzuordnen. Durch differenzierte Behandlungsmethoden werden der Entwicklungsstand, die geistigen und motorischen/funktionellen sowie die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten beurteilt. Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen, den Eltern und wichtigen Bezugspersonen wird ein individuell am Störungsbild orientiertes Behandlungskonzept erarbeitet.
Kinder- und Jugendpsychiatrische Ambulanz
Die Kinder- und Jugendpsychiatrische Ambulanz des Lukaskrankenhauses behandelt sämtliche psychische und psychosomatische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen. Das Angebot umfasst die Erkennung und diagnostische Einordnung von Auffälligkeiten und Störungen. In enger Zusammenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen, den Eltern und wichtigen Bezugspersonen werden Lösungen, Perspektiven und ein individuell am Störungsbild orientiertes Behandlungskonzept entwickelt.
Weitere Spezialisierungen der Kinderklinik
Die Kinderklinik des Lukaskrankenhauses bietet neben der Neuropädiatrie eine Reihe weiterer Spezialisierungen an:
- Pädiatrische Psychosomatik: Umfassendes psychotherapeutisches und medizinisches Behandlungsangebot für Kinder und Jugendliche mit somatoformen Störungen, Ängsten, Phobien, Schlafstörungen, Einnässen und Einkoten sowie depressiven Entwicklungen.
- Allergologie: Akutbehandlung der atopischen Dermatitis, Indikationsstellung und Durchführung einer Hyposensibilisierungsbehandlung bei Insektengiftallergie sowie standardisierte orale Nahrungsmittelprovokation.
- Pneumologie: Basisdiagnostik mit Bodyplethysmographie, allergologischer Diagnostik und Schweißtest sowie diagnostische Bronchoskopie.
- Kinderkardiologie: Diagnostik und Behandlung von Herzgeräuschen, Herzrasen, Ohnmachtsanfällen, Brustschmerzen, Übergewicht und Bluthochdruck.
- Gastroenterologie: Spezialsprechstunde für Kinder mit unklaren Symptomen an Magen, Darm und Leber oder bereits diagnostizierten Erkrankungen wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie, Milchzucker- und Fruchtzuckerunverträglichkeit, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und der Leber.
Mutter-Kind-Zentrum und Neonatologie
Die Kinderklinik und Frauenklinik des Lukaskrankenhauses bilden gemeinsam ein Mutter-Kind-Zentrum und ein Frühgeborenenzentrum der höchsten Versorgungsstufe (Level I). Hier werden Hochrisikofrühgeborene und kranke Neugeborene optimal betreut, mit modernsten Therapieregimen und dem Konzept einer sanften und entwicklungsfördernden Pflege. Ein eigener ärztlicher Schichtdienst und ein engagiertes Schwesternteam kümmern sich rund um die Uhr um die kleinen Patienten. Die Eltern werden frühzeitig einbezogen und angeleitet, und die Elternschule steht für ausführliche Gespräche und Unterstützung in Problemsituationen zur Verfügung.
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Epilepsiebehandlung im Kindes- und Jugendalter
Die Behandlung von Epilepsien im Kindes- und Jugendalter hat eine lange Tradition im Lukaskrankenhaus. Sowohl stationär als auch ambulant ist die Epilepsie ein Schwerpunkt der Arbeit. Es besteht eine Zulassung für ambulante EEG-Untersuchungen und die notwendige Labordiagnostik bei antikonvulsiver Therapie.
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