Die Magenpförtnerenge, auch Pylorusstenose genannt, bezeichnet eine Verengung des Magenausgangs. Während sie bei Säuglingen häufig angeboren ist, kann sie bei Erwachsenen verschiedene Ursachen haben. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten des Magenpförtnerkrampfs bei Erwachsenen.
Was ist ein Magenpförtnerkrampf?
Der Pylorus, auch Magenpförtner genannt, ist ein ringförmiger Muskel, der den Magen mit dem Zwölffingerdarm (Duodenum) verbindet. Er reguliert die Entleerung des Magens in den Darm. Bei einer Pylorusstenose ist dieser Muskel verengt, was den Weitertransport des Speisebreis in den Darm behindert oder unmöglich macht. Auf Deutsch wird die Pylorusstenose auch Magenpförtnerkrampf genannt.
Ursachen des Magenpförtnerkrampfs bei Erwachsenen
Angeborene Pylorusstenose
In seltenen Fällen kann eine Pylorusstenose, die nicht im Säuglingsalter erkannt oder behandelt wurde, bis ins Erwachsenenalter bestehen bleiben.
Erworbene Pylorusstenose
Die erworbene Form der Pylorusstenose, die in jedem Lebensalter möglich ist, kann verschiedene Ursachen haben:
- Magengeschwüre: Ein Magengeschwür im Bereich des Pylorus oder eine Narbe nach dessen Abheilung kann zu einer Verengung führen.
- Tumore: Eine Geschwulst im Bereich des Magenausgangs kann diesen verengen.
- Verwachsungen: Verwachsungen nach einer Bauchoperation können den Pylorus einengen.
- Fremdkörper: Ein Fremdkörper kann den Magenausgang verstopfen und eine Stenose verursachen.
- Entzündungen: Entzündungen im Bereich des Magens oder Zwölffingerdarms können zu einer Verengung führen.
- Krebserkrankungen: Krebserkrankungen von Magen oder Zwölffingerdarm können ebenfalls eine Pylorusstenose verursachen.
Es scheint auch bei der erworbenen Pylorusstenose die genetische Veranlagung eine Rolle zu spielen, da Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen.
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Pylorospasmus
Ein vorübergehender Magenpförtnerkrampf (Pylorospasmus) beruht auf einer Verkrampfung des Ringmuskels am Magenausgang. Solange er anhält, verursacht er die gleichen Krankheitserscheinungen wie eine dauerhafte Stenose.
Symptome des Magenpförtnerkrampfs bei Erwachsenen
Die Symptome ähneln denen einer Magenausgangsverengung und können sein:
- Appetitlosigkeit
- Völlegefühl
- Unbehagen in der Magengegend
- Häufige Übelkeit
- Erbrechen (das die Beschwerden für einige Stunden beseitigt)
- Gewichtsabnahme
Weder Speisebrei noch Magensaft können regelgerecht in den Dünndarm weitertransportiert werden; sie stauen sich im Magen und bedingen mit der Zeit eine beträchtliche Magenerweiterung.
Diagnose des Magenpförtnerkrampfs bei Erwachsenen
Zur Diagnose werden verschiedene Untersuchungen eingesetzt:
- Anamnese und körperliche Untersuchung: Der Arzt erfragt die Krankengeschichte und führt eine körperliche Untersuchung durch.
- Ultraschalluntersuchung (Sonografie): Mit dem Ultraschall lässt sich der Magenpförtner genau vermessen.
- Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel: Eine Röntgenaufnahme kann helfen, den Befund einer Pylorusstenose zu sichern.
- Magenspiegelung (Gastroskopie): Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) ist eine Untersuchungsmethode, die eher bei Erwachsenen im Fall einer erworbenen Pylorusstenose zum Einsatz kommt.
- Kernspintomografie: Bei erworbenen Pylorusstenosen werden häufig Magenspiegelungen (die sogenannte Oesophago-Gastro-Duodenoskopie, kurz ÖGD) und Kernspintomografien eingesetzt, um die ursächliche Erkrankung zu ermitteln.
Behandlung des Magenpförtnerkrampfs bei Erwachsenen
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Stenose.
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Konservative Behandlung
- Ernährungsumstellung: Häufige, kleine Mahlzeiten können den Magen entlasten.
- Medikamente: Krampflösende Medikamente (wie Mebeverin und Butylscopolamin) können helfen, den verkrampften Magenpförtner zu entlasten.
- Behandlung der Grunderkrankung: Bei einer erworbenen Pylorusstenose muss die Ursache behandelt werden (z.B. Behandlung eines Magengeschwürs oder Entfernung eines Tumors).
Endoskopische Behandlung
- Ballondilatation: Bei einer Ballondilatation wird ein Ballonkatheter in den Pylorus eingeführt und aufgeblasen, um die Verengung zu weiten. Mehrere Ballondilatationen können notwendig sein.
- G-POEM (Gastric Peroral Endoscopic Pyloromyotomy): Bei der G-POEM wird ein Schnitt in die Schleimhaut der Magenwand gemacht und ein Tunnel bis zum Magenausgang gebildet. Anschließend wird die Muskulatur des Pylorus durchtrennt. Dieses Verfahren zeigt eine hohe Effektivität (ca. 84%) und wird zunehmend als bevorzugte Prozedur bei Magenentleerungsstörungen eingesetzt. Im eigenen Vorgehen wird das Verfahren - bei Fortbestehen einer durch den Pylorus bedingten Magenentleerungsstörung und Versagen mehrerer Ballondilatationen, gegenüber Laparoskopischer und offener Operation bevorzugt.
Operative Behandlung
- Pyloroplastik: Bei einer Pyloroplastik wird der Pylorus chirurgisch erweitert.
- Magenbypass: In manchen Fällen kann ein Magenbypass erforderlich sein, um die Nahrung am Pylorus vorbeizuleiten.
- Entfernung von Magen, Zwölffingerdarm oder Bauchspeicheldrüse: Mitunter müssen dabei Magen, Zwölffingerdarm oder Bauchspeicheldrüse ganz oder teilweise entfernt werden.
Die Operation der Wahl bei der hypertrophen Form ist die sogenannte Pylorotomie nach Weber-Ramstedt, bei der alle Muskelfasern des Magenausgangs längs mit dem Skalpell durchtrennt werden, ohne dabei die Schleimhaut zu verletzen. Durch diese Technik vergrößert man den Durchmesser des Magenausgangs, damit er für den Nahrungsbrei wieder normal passierbar ist.
Prognose des Magenpförtnerkrampfs bei Erwachsenen
Die Prognose hängt von der Ursache und dem Zeitpunkt der Behandlung ab. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung ist die Prognose in der Regel gut.
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