Das menschliche Gehirn ist auf eine stetige und ausreichende Durchblutung angewiesen, um seine Funktionen aufrechtzuerhalten. Eine Reduktion der Durchblutung kann zu Ausfallerscheinungen wie Lähmungen, Sehstörungen oder Sprachverlust führen. Vor kurzem erlitt Matthias Sammer, der Sportvorstand des FC Bayern, eine solche Durchblutungsstörung im Gehirn.
Was ist eine Durchblutungsstörung des Gehirns?
Bei einer Durchblutungsstörung im Gehirn wird ein bestimmter Bereich des Gehirns nicht ausreichend mit Blut und somit mit Sauerstoff versorgt. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wobei in den meisten Fällen ein Blutgerinnsel (Thrombus) eine Rolle spielt, das ein Gefäß verstopft. In anderen Fällen können Blutungen oder Engstellen in den Hirngefäßen die Ursache sein.
Man unterscheidet zwischen einem Schlaganfall und einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA). Bei einer TIA löst sich das Blutgerinnsel schnell wieder auf, sodass die Symptome nur vorübergehend auftreten und innerhalb von 24 Stunden vollständig verschwinden. Ein Schlaganfall hingegen verursacht länger anhaltende oder bleibende Schäden.
Symptome einer Durchblutungsstörung
Die Symptome einer Durchblutungsstörung im Gehirn können vielfältig sein und hängen davon ab, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist. Mögliche Symptome sind:
- Sprachstörungen (z.B. Wortfindungsschwierigkeiten)
- Halbseitige Lähmung in Armen oder Beinen
- Hängender Mundwinkel
- Gefühlsstörungen (z.B. Taubheit)
- Sehstörungen (z.B. eingeschränktes Gesichtsfeld)
- Akuter Schwindel
- Kopfschmerzen
Es ist wichtig, auch geringe Symptome ernst zu nehmen und umgehend den Notruf (112) zu wählen, um eine schnelle Diagnose und Behandlung zu ermöglichen.
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Ursachen und Risikofaktoren
Verschiedene Faktoren können das Risiko für eine Durchblutungsstörung im Gehirn erhöhen. Dazu gehören:
- Hoher Blutdruck: Regelmäßige Blutdruckmessungen sind wichtig, auch bei jüngeren Menschen.
- Vorhofflimmern: Diese Herzrhythmusstörung kann zur Bildung von Blutgerinnseln führen, die ins Gehirn gelangen und dort ein Gefäß verstopfen können. Ein Langzeit-EKG kann helfen, Vorhofflimmern zu erkennen.
- Arteriosklerose: Ablagerungen in den Blutgefäßen (Arteriosklerose) können die Gefäße verengen und das Risiko für Blutgerinnsel erhöhen.
- Diabetes: Diabetes kann die Blutgefäße schädigen und das Risiko für Durchblutungsstörungen erhöhen.
- Erhöhte Cholesterinwerte: Hohe Cholesterinwerte können zur Entstehung von Arteriosklerose beitragen.
- Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für Blutgerinnsel.
- Übergewicht: Übergewicht kann zu erhöhtem Blutdruck, Diabetes und erhöhten Cholesterinwerten führen, die wiederum das Risiko für Durchblutungsstörungen erhöhen.
- Bewegungsmangel: Regelmäßige Bewegung hilft, den Blutdruck und die Cholesterinwerte zu senken und das Risiko für Übergewicht zu reduzieren.
- Unausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann helfen, das Risiko für Durchblutungsstörungen zu senken.
- Aufreibender Job und Stress: Ein aufreibender Job und Stress können den Blutdruck erhöhen und somit das Risiko für Durchblutungsstörungen beeinflussen.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose einer Durchblutungsstörung im Gehirn erfolgt in der Regel durch eine neurologische Untersuchung und bildgebende Verfahren wie die Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT).
Die Behandlung hängt von der Ursache und Schwere der Durchblutungsstörung ab. Bei einer TIA werden häufig Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder andere Blutverdünner eingesetzt, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Bei einem Schlaganfall kann eine Thrombolyse (Auflösung des Blutgerinnsels) oder eine operative Entfernung des Gerinnsels erforderlich sein.
Nach einem Schlaganfall oder einer TIA ist eine Rehabilitation wichtig, um verlorengegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen. Die Rehabilitation kann Sprachtherapie, Ergotherapie und Physiotherapie umfassen.
Vorbeugung
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die jeder ergreifen kann, um das Risiko für eine Durchblutungsstörung im Gehirn zu senken:
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- Gesunde Lebensweise: Eine gesunde Lebensweise mit regelmäßiger Bewegung, ausgewogener Ernährung und ausreichend Schlaf ist wichtig.
- Nicht Rauchen: Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen.
- Blutdruck und Cholesterinwerte kontrollieren: Regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung sind wichtig.
- Diabetes behandeln: Eine gute Blutzuckereinstellung ist wichtig, um die Blutgefäße zu schützen.
- Stress reduzieren: Stress kann den Blutdruck erhöhen und das Risiko für Durchblutungsstörungen beeinflussen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.
Matthias Sammer: Ein Wendepunkt
Der Schlaganfall, den Matthias Sammer 2016 erlitt, war ein Wendepunkt in seinem Leben. Er zog sich aus dem aktiven Tagesgeschäft zurück und konzentrierte sich auf seine Gesundheit und sein Privatleben. Sammer betonte, dass er gelernt habe, auf seine Gefühlswelt zu hören und die Intensität seines Lebens zu reduzieren.
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