Nervenschmerzen, auch neuropathische Schmerzen genannt, sind eine besondere Herausforderung in der Schmerzmedizin. Im Gegensatz zu Schmerzen, die durch Gewebeschädigung entstehen, resultieren Nervenschmerzen aus einer Schädigung des Nervensystems selbst. Dies kann sowohl das periphere als auch das zentrale Nervensystem betreffen. Die Ursachen für Nervenschädigungen sind vielfältig und reichen von Infektionen wie Gürtelrose über Medikamente wie Chemotherapien bis hin zu Druck auf den Nerv, wie beim Karpaltunnelsyndrom oder Bandscheibenvorfällen. Auch komplexe Störungen wie Diabetes mellitus, Amputationen (Phantomschmerzen) oder Veränderungen des Gehirns (Morbus Parkinson, Schlaganfall, Multiple Sklerose) können Nervenschmerzen verursachen.
Es ist entscheidend, die zugrunde liegende Ursache der Nervenschädigung zu diagnostizieren und konsequent zu behandeln. Die symptomatische Therapie von Nervenschmerzen gestaltet sich oft schwierig, da übliche Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac oder Paracetamol sich als wenig hilfreich erwiesen haben. Stattdessen kommen in der Behandlung neuropathischer Schmerzen Antiepileptika, Antidepressiva und Opioide (Morphin-Abkömmlinge), aber auch Capsaicin (der Extrakt der Pfefferschote) zum Einsatz. Ergänzend können die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS-Therapie), bei der Schmerzen mit elektrischen Impulsen behandelt werden, Blockadeverfahren, bei denen Nervenzellkörper mithilfe von Lokalanästhesien betäubt werden, und/oder die Lokalbehandlung die Schmerzmittelgabe unterstützen.
In hartnäckigen Fällen haben wissenschaftliche Untersuchungen anhaltende Therapieerfolge durch die Implantation von Nervenstimulatoren gezeigt. Dabei werden Elektroden, die sanfte Impulse an die Nerven abgeben, in die Nähe des Schmerzursprungs implantiert und an einen im Bauchraum oder im Gesäß implantierten Neurostimulator angeschlossen.
Ursachen von Nervenschmerzen
Nervenschmerzen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:
- Infektionen: Gürtelrose (Herpes Zoster)
- Medikamente: Chemotherapien
- Druck auf den Nerv: Karpaltunnelsyndrom, Bandscheibenvorfälle
- Komplexe Störungen: Diabetes mellitus
- Amputationen: Phantomschmerzen
- Veränderungen des Gehirns: Morbus Parkinson, Schlaganfall, Multiple Sklerose
- Nervenschäden durch Verletzungen, Unfälle oder Operationen
- Multiple Sklerose und andere Autoimmunerkrankungen
- Nervenkompression durch Bandscheibenvorfälle oder Tumore
- Alkoholmissbrauch
- Vitaminmangel, insbesondere Vitamin B12
- Genetische Veranlagung
- Chronischer Alkohol- oder Drogenmissbrauch
- HIV-Infektion und AIDS-bezogene Neuropathie
- Rheumatoide Arthritis
- Toxische Einflüsse durch bestimmte Medikamente
- Nervenentzündungen (Neuritis)
Arten von Nervenschmerzen
Es gibt verschiedene Arten von Nervenschmerzen, die sich in ihren Symptomen und Ursachen unterscheiden:
Lesen Sie auch: Hüft-TEP und Nervenschmerzen
- Trigeminusneuralgie: Starke, einschießende und teils elektrisierende Schmerzen im Gesicht, verursacht durch eine Reizung des Trigeminusnervs.
- Polyneuropathie: Schädigung mehrerer kleiner Nerven, vorrangig an den Füßen und Unterschenkeln, häufig bei Diabetes mellitus, mit Symptomen wie Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in den Extremitäten.
- Neuralgie des Nervus occipitalis: Schmerzen im Hinterhauptbereich, verursacht durch eine Reizung des großen Hinterhauptnervs (Nervus occipitalis).
- Ischias: Schmerzen, die durch eine Reizung oder Kompression des Ischiasnervs im unteren Rückenbereich ausgelöst werden und in das Gesäß und das Bein ausstrahlen können.
- Postherpetische Neuralgie: Nervenschmerzen, die nach einer Gürtelrose auftreten können, wobei einzelne Nerven oder Nervenwurzeln des peripheren Nervensystems betroffen sind.
- Komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS): Anhaltende Schmerzen, die nach einer Verletzung oder Operation auftreten und eine übermäßige Reaktion des Nervensystems auf den Schmerz darstellen.
Medikamentöse Behandlung von Nervenschmerzen
Da Nervenschmerzen nicht auf NSAR und Coxibe ansprechen, werden zur Behandlung neuropathischer Schmerzen meist Off-Label-Therapien angewendet. Dazu gehören Antikonvulsiva und Antidepressiva sowie Opioide. Vorwiegend finden Kombi-Therapien mit mehreren Mitteln gleichzeitig Anwendung bei Nervenschmerzen.
Antikonvulsiva
Gabapentin: Dieses Antikrampfmedikament, das auch bei Epilepsie eingesetzt wird, hemmt im zentralen Nervensystem die Erregbarkeit von Neuronen und erhöht dadurch die Krampfschwelle. Es wird vermutet, dass der Gabapentin Wirkstoff so die Ausschüttung von GABA hemmt und die Reizweiterleitung von Nervenzelle zu Nervenzelle drosselt. Damit wird auch die Schmerzweiterleitung im Rückenmark gehemmt. Als Resultat nehmen Patient:innen mit Neuropathien weniger Schmerz wahr. Meist sind Antikonvulsiva wie Gabapentin gut verträglich und können über Jahre hinweg eingenommen werden. Bleibende Organschäden sind nicht zu befürchten. Es sollte auf eine regelmäßige Einnahme geachtet werden. Andernfalls könnten die Nervenschmerzen chronisch werden. Häufig kann Gabapentin Nebenwirkungen wie Virusinfektionen, somnolente Zustände, Schwindel, Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie), Erschöpfung und Fieber verursachen. In der Regel sind diese Nebenwirkungen vorübergehend und verschwinden nach dem Absetzen von Gabapentin wieder.
Pregabalin: Ähnlich wie Gabapentin beeinflusst Pregabalin die Freisetzung von Neurotransmittern und senkt die Reizempfänglichkeit der Neuronen im zentralen Nervensystem. Durch die Bindung an bestimmte Kalziumkanäle kann es die Freisetzung von Neurotransmittern wie Glutamat und Noradrenalin hindern. Somit wird die Reizempfänglichkeit der Neuronen im zentralen Nervensystem gesenkt und die Weiterleitung von Schmerzimpulsen unterdrückt. Wird Pregabalin auf leeren Magen eingenommen, entfaltet der Stoff binnen einer Stunde seine Wirkung. Bei der gemeinsamen Einnahme mit den Mahlzeiten dauert es länger. Wichtig ist, das Medikament konsequent einzunehmen, um das Gleichgewicht des Wirkstoffes im Blut zu erhalten. Pregabalin darf nicht abrupt abgesetzt, sondern muss ausgeschlichen werden. Sehr häufige Nebenwirkungen von Pregabalin sind Benommenheit, Schläfrigkeit und Kopfschmerzen. Häufig klagen Betroffene außerdem über Verwirrung, Reizbarkeit, Desorientierung, Schlaflosigkeit und Libidoverlust.
Antidepressiva
Amitriptylin: Dieses Antidepressivum wird als Co-Medikation in der Therapie von chronischen Schmerzsyndromen, aber auch bei Nervenschmerzen eingesetzt. Als Off-Label Medikament kommt Amitriptylin in der Schmerztherapie vordergründig bei Neuropathien zum Einsatz. Der Wirkstoff gehört zu den psychotropen Substanzen und hemmt die Aufnahme von Noradrenalin und Serotonin durch die Neuronen. Das erhöht die Verfügbarkeit der beiden Neurotransmitter im synaptischen Spalt. Die schmerzlindernde Wirkung entsteht dadurch, dass Serotonin eingehende Schmerzsignale filtert und die Wahrnehmung von Schmerz reduzieren kann. Amitriptylin kann in Tablettenform oral eingenommen oder intravenös verabreicht werden. Bei älteren Patient:innen verbleibt der Wirkstoff länger im Körper. Altersunabhängig sollte der Wirkstoff ein- und ausgeschlichen werden. Vor allem zu Beginn der Behandlung kann eine Amitriptylin Schmerztherapie mit Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Benommenheit, Schwindel, Sprachstörungen, Tremor, Schwitzen, Gewichtszunahme und Aggression einhergehen. Bei der Einnahme von Amitriptylin sollte auf die gleichzeitige Einnahme von Neuroleptika verzichtet werden.
Duloxetin: Duloxetin ist ein Antidepressivum, das in der Off-Label-Therapie auch gegen Nervenschmerzen angewendet wird. Seine Wirkung beruht auf der selektiven Hemmung der Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. In geringeren Maße hemmt Duloxetin außerdem die Wiederaufnahme von Dopamin. Das bedeutet, dass Duloxetin Wirkung zeigt, indem es die Verfügbarkeit von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin im Gehirn erhöht und somit die Schmerzwahrnehmung senkt. Duloxetin kann intravenös verabreicht oder oral eingenommen werden. Bei Patient:innen mit Neuropathie sollte der Arzt oder die Ärztin nach zwei Monaten beurteilen, ob das Mittel wirkt. Ist das nicht der Fall, sollte die Anwendung unterbrochen werden. Eine weitere Verbesserung der Wirksamkeit ist nach Ablauf dieser Zeit unwahrscheinlich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen bei der Einnahme von Duloxetin gehören Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit und Mundtrockenheit. Wird der Wirkstoff abrupt abgesetzt, kann es zu Ängstlichkeit, Tremor, Erbrechen und Reizbarkeit oder einer Verstärkung der Nebenwirkungen kommen.
Lesen Sie auch: Nervenschaden nach Zahnbehandlung: Symptome und Therapie
Opioide
Tramadol: Dieses Opioid wird nur bei starken Schmerzen eingesetzt oder wenn die bereits genannten Medikamente nicht ausreichend wirken. Der Wirkstoff Tramadol ist ein synthetisches Morphin-Derivat, das an die μ-, δ- und κ-Opioidrezeptoren binden kann und somit die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin hemmt. Daraus ergibt sich seine schmerzstillende Wirkung. Aufgrund der hohen Suchtgefahr sollte Tramadol bei Nervenschmerzen nie länger als unbedingt nötig angewendet werden. Im Allgemeinen gilt, dass Opioide nach einem strikten Zeitplan eingenommen werden müssen, um Medikamenten-Spitzen zu vermeiden. Im Rahmen der Einnahme von Tramadol kommt es am häufigsten zu Übelkeit und Schwindel. Weitere Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Erschöpfung, Mundtrockenheit, Obstipation und Erbrechen.
Tilidin: Tilidin gehört zu den niederpotenten Opioiden und wird bei mittelstarken Nervenschmerzen eingesetzt. Tilidin muss erst in der Leber verstoffwechselt werden, damit seine Wirkung eintreten kann. Die bei der Verstoffwechselung entstehende Substanz Nortilidin kann dann im zentralen und peripheren Nervensystem an die Opiatrezeptoren andocken und dort die Schmerzwahrnehmung unterdrücken. Tilidin ist eines der wenigen Opiode, das sich zur Behandlung chronischer Schmerzen eignet. Um Medikamentenmissbrauch zu vermeiden, sollte Tilidin zusammen mit dem Opioidrezeptor-Antagonisten Naloxon angewendet werden. Leider bewirken Opioide nur bei der Hälfte der Patient:innen eine deutliche Schmerzlinderung. In Kombination mit Naloxon führt Tilidin zu Behandlungsbeginn häufig zu Übelkeit und Erbrechen. Weitere, häufige Nebenwirkungen sind Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Nervosität, Durchfall und Abdominalschmerz sowie vermehrtes Schwitzen. Gelegentlich berichten Patient:innen, dass es ihnen schwerfällt, während der Einnahme von Tilidin schlafen zu können (Somnolenz).
Lokale Behandlungen
Lidocain: In Form von Pflastern oder Cremes bewirkt Lidocain ein vorübergehendes Taubheitsgefühl. Dieses entsteht durch die Blockade der spannungsabhängigen Natriumkanäle in den Nervenzellen der Haut. Dadurch wird die Durchlässigkeit der Neuronemembran für Natriumionen verringert und die Reizweiterleitung der Nervenzelle verlangsamt. Lidocain gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, unter anderem als Licdocain Spritzen bzw. Injektionslösung, als Lidocain Tabletten zum Lutschen oder Schlucken, als Mundsprays, Pflaster, Cremes, Gels, Salben oder Suppositorien. Bei Neuropathien wird Lidocain zur Diagnose und lokalen Schmerzbetäubung verwendet. Ein ambulant durchgeführter Lokalanästhetika-Test kann dabei helfen, herauszufinden, ob die neuropathischen Schmerzen wirkungsvoll mit Schmerzmitteln behandelt werden können. Bei der Anwendung von Lidocain kommt es sehr häufig zu erhöhten Blutdruck und Übelkeit. Patient:innen berichteten außerdem häufig von Parästhesie, Schwindel, Bradykardie, Hypertonie und Erbrechen.
Capsaicin: Seine Wirkung beruht auf der Aktivierung der Hitze- und Schmerzrezeptoren der Haut und der anschließenden Eliminierung geschädigter Nervenfasern. Bei Anwendung auf der Haut sorgt Capsaicin dafür, dass Nervenschmerzen in diesem Bereich für bis zu drei Monate verschwinden. Besonders wirksam sind Capsaicin Salbe oder Capsaicin Pflaster auf einem kleinen oberflächlichen Schmerzbereich, etwa nach einer Gürtelrose. Capsaicin kann allein oder in Verbindung mit anderen Arzneimitteln gegen Nervenschmerzen angewendet werden. Um mögliche Unannehmlichkeiten bei der Anwendung zu minimieren, kann das Behandlungsgebiet vor der Anwendung mit einem lokalen Betäubungsmittel behandelt werden. Alternativ kann dem Patienten oder der Patientin auch ein schmerzlinderndes Medikament in Form einer Tablette verabreicht werden. Nach der Anwendung von Capsaicin auf der Haut können Rötungen, Juckreiz und brennende Schmerzen entstehen. Auch Papeln, Bläschen, Schwellungen und Trockenheit an der Applikationsstelle wurden beobachtet. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel vorübergehend.
Medizinisches Cannabis
- Medizinisches Cannabis mit THC und CBD: Medizinisches Cannabis, das sowohl THC (Tetrahydrocannabinol) als auch CBD (Cannabidiol) enthält, kann über das Endocannabinoid System im Körper wirken. THC bindet dabei hauptsächlich an die CB1 Cannabinoid Rezeptoren im zentralen Nervensystem, wodurch es die Modulation von Schmerzsignalen beeinflussen kann. CBD hingegen wirkt allen voran an den CB2 Rezeptoren in den peripheren Geweben und Organen. Durch die indirekte Interaktion mit den Rezeptoren kann CBD die Regulierung von Entzündungen, Allodynie (extreme Schmerzempfindlichkeit bei Berührung) und Hyperalgesie (extreme Reaktionen auf Schmerz) beeinflussen. Medizinisches Cannabis kann als Fertigarzneimittel (Extrakte) oder in Form natürlicher Cannabisblüten vorliegen. Bei neuropathischen Schmerzen können medizinische Cannabisblüten ein- bis mehrmals täglich inhaliert werden. Die genaue Anwendbarkeit und Dosierung wird von einem qualifizierten Arzt bzw. einer qualifizierten Ärztin festgelegt. Besonders am Anfang der Behandlung oder bei sensiblen Menschen kann es zu Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit und vermindertem Appetit kommen. Diese Nebenwirkungen schwächen in der Regel im Verlauf der Therapie ab. Nehmen Patient:innen medizinisches Cannabis mit THC ein, kann es aufgrund der psychoaktiven Wirkung…
Rezeptfreie Medikamente gegen Nervenschmerzen
Die meisten sehr wirksamen Medikamente gegen Nervenschmerzen sind rezeptpflichtig und müssen von einem Arzt verordnet werden. Die klassischen Schmerzmittel, die auch in der Erstlinienbehandlung von Nervenschmerzen eingesetzt werden können, sind bis zu einer bestimmten Dosis auch ohne ein Rezept erhältlich. Zu nennen wäre Ibuprofen bis 400 mg oder auch Paracetamol bis 500 mg und Diclofenac bis 50 mg.
Lesen Sie auch: Medikamentenfreie Schmerzlinderung bei Nervenschmerzen
Weitere rezeptfreie Optionen sind:
- Kombinationspräparate: Besonders bewährt hat sich hier die Kombination aus Lavendel, Eisenhut und Kampfer.
- Homöopathische Medikamente: Als hilfreich bei Nervenschmerzen hat sich die pflanzliche Kombination aus Koloquinte (Citrullus colocynthis), Spigelie (Spigelia anthelmia) und Eichenblättrigem Giftsumach (Toxicodendron quercifolium) erwiesen.
- Alpha-Liponsäure: Ein Antioxidans, das bei diabetischer Neuropathie helfen kann.
- B-Vitamine: Insbesondere Vitamin B12 und B6 könnten Nervenschäden lindern oder verhindern.
- Omega-3-Fettsäuren: Sie entfalten eine entzündungshemmende Wirkung, die bei neuropathischen Schmerzen helfen kann.
- Methylsulfonylmethan (MSM): Ein organischer Schwefelverbindung, der eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben wird.
- Das in Keltican enthaltene Uridinmonophosphat bewirkt gemeinsam mit seinen Wirkungspartner eine Schmerzlinderung im Bereich der Nervenbahnen und wird gerne als Monosubstanz aber auch medikamentenbegleitend eingenommen. Gemeinsam mit dem zusätzlichen Inhaltstoff Vitamin B 12regeneriert es Nervenbahnen und reduziert Reizungen im Bereich der Nerven.
Nicht-medikamentöse Therapieansätze
Neben der medikamentösen Behandlung gibt es verschiedene nicht-medikamentöse Therapieansätze, die bei Nervenschmerzen Linderung verschaffen können:
- Physiotherapie: Gezielte Übungen und Therapieansätze können helfen, die Beweglichkeit zu erhalten, Muskelverspannungen zu lösen und die Durchblutung zu verbessern. Sie dient vor allem der Lockerung von verhärteten Muskeln, die auf bestimmte Nerven drücken und so zu Nervenschmerzen führen können. Die manuelle Therapie oder Trainingstherapie sollte regelmässig mindestens 1-2 mal in der Woche durchgeführt werden, um eine entsprechende Wirkung zu erreichen.
- Akupunktur: Diese traditionelle chinesische Methode kann bei einigen Menschen zur Schmerzlinderung beitragen, indem sie die Energieflüsse im Körper beeinflusst.
- Entspannungstechniken: Meditation, Atemübungen und progressive Muskelentspannung können dazu beitragen, Stress abzubauen und Nervenschmerzen besser zu bewältigen.
- TENS-Therapie: Die Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS) nutzt schwache elektrische Impulse, um die Schmerzwahrnehmung zu beeinflussen.
- Ernährung und Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht auf schädigende Substanzen wie Alkohol und Nikotin können zur Schmerzlinderung beitragen.
- Psychologische Unterstützung: Da Nervenschmerzen oft auch psychische Belastungen mit sich bringen, kann eine psychotherapeutische Begleitung hilfreich sein, um den Umgang mit den Schmerzen zu erleichtern.
- Medizinische Intervention: In einigen Fällen kann eine Injektion von Schmerzmitteln oder die Implantation eines Schmerzschrittmachers in Erwägung gezogen werden.
- Auch können pflanzliche, potentiell entzündungshemmende Medikamente und Substanzen eingesetzt werden. Zu nennen wäre auf jeden Fall Retterspitz, welches man in einer Kompresse getränkt auf den schmerzenden Bereich für einige Zeit legen kann. Der Retterspitz zieht in die Haut ein und wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Die Anwendung sollte 1-2 mal am Tag durchgeführt werden. Eine Besserung der Beschwerden wäre nach ca. 4-5 Tagen zu erwarten. Auch Tigerbalm könnte man auf die schmerzenden Bereiche auftragen und einziehen lassen.
Was tun, wenn Medikamente nicht wirken?
Wenn Medikamente gegen Nervenschmerzen nicht ausreichend oder gar nicht wirken sollte eine andere Medikamentengruppe versucht werden. Weiterhin sollte auch nochmal eine genaue Diagnostik erfolgen, ob es sich tatsächlich um Nervenschmerzen handelt oder um eine andere Ursache.
Medikamente gegen Nervenschmerzen in der Schwangerschaft
Es gibt Medikamente gegen Nervenschmerzen, die darf man auch in der Schwangerschaft einnehmen. Paracetamol z.B. gehört dazu. Morphin und Pregabalin sollten nicht eingenommen werden, da ein mässiges bis starkes Abhängigkeitspotential bei diesen Medikamenten existiert und genau abgewogen werden sollte, ob es in der Behandlung von Nervenschmerzen keine besser verträgliche Alternative gibt.
tags: #Medikamente #gegen #Nervenschmerzen