Meningitis: Symptome, einseitige Nackenschmerzen und mehr

Meningitis, auch Hirnhautentzündung genannt, ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die durch eine Entzündung der Hirnhäute (Meningen) verursacht wird. Diese schützenden Membranen umgeben Gehirn und Rückenmark. Die Entzündung kann durch verschiedene Erreger ausgelöst werden, darunter Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

Was ist Meningitis?

Bei einer Meningitis sind durch eine Infektion oder eine andere Erkrankung die das Gehirn umgebenden Häute entzündet. Man unterscheidet nach dem verursachenden Erreger die bakterielle und die virale Meningitis. Weil im Gegensatz zum Gehirn die schützenden Hirnhäute schmerzempfindlich sind, kann es bei einer Meningitis zu starken Kopfschmerzen kommen. Betroffen sind oft Kleinkinder und Jugendliche, aber auch Menschen über 60 Jahre. Bei einer frühzeitigen Diagnose und gezielten ärztlichen Behandlung ist eine völlige Genesung wahrscheinlich. Es sind aber auch lebensbedrohende Krankheitsverläufe oder bleibende Folgeschäden möglich. Wenn die Erreger die Blut-Hirn-Schranke überwinden, kann sich zusätzlich eine Gehirnentzündung (Enzephalitis) entwickeln.

Ursachen der Meningitis

Hinter einer Hirnhautentzündung steckt in den meisten Fällen eine virale Infektion. Aber auch Bakterien, wie Meningokokken, Pneumokokken oder Haemophilus influenzae Typ B, gelten als Auslöser. Ebenso können andere Ursachen für die Meningitis verantwortlich sein, die jeweils ganz unterschiedliche Therapien erfordern. Eine sofortige und gründliche Untersuchung durch den Arzt ist unumgänglich.

Ursachen einer Hirnhautentzündung sind zum Beispiel:

  • Bei viraler Meningitis eine Infektion durch das FSME-Virus, Herpes-Simplex-Virus, Windpocken-Virus, Epstein-Barr-Virus, Mumps-Virus oder Coxsackie-Virus (der Erreger der Hand-Fuß-Mund-Krankheit) und viele weitere Viren.
  • Eine bakterielle Infektion durch Meningokokken, Pneumokokken, Staphylokokken, Enterobakterien, Haemophilus influenzae Typ B, Listeria monocytogenes, B-Streptokokken oder Tuberkulose und Neuroborreliose.
  • Seltener eine Pilzinfektion.
  • Ein Parasitenbefall mit Bandwürmern.
  • Eine Toxoplasmose.
  • Eine Krebserkrankung.
  • Eine entzündliche Erkrankung wie Sarkoidose, Lupus erythematodes oder Morbus Behcet.

Symptome der Meningitis

Eine Hirnhautentzündung zeigt sich meistens durch grippeartige Beschwerden. Die Betroffenen haben Fieber und leiden unter Kopf- und Gliederschmerzen. Auch Übelkeit und Erbrechen können sich einstellen. Auffällig und typisch ist eine schmerzhafte Nackensteifigkeit sowie ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl. Dazu kommt eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen. Die Symptome können aber auch bis zu Ohnmacht, epileptischen Anfällen, Bewusstseinsstörungen sowie Sprech- und Bewegungsstörungen reichen. Sie zeigen sich je nach Erkrankungsursache etwas unterschiedlich:

Lesen Sie auch: Alles über Herpes-Meningitis

Zusätzliche Symptome einer bakteriellen Meningitis:

  • Rasante Symptomverschlimmerung innerhalb von Stunden
  • Nackensteifigkeit mit starken Bewegungsschmerzen
  • Hohes Fieber
  • Neurologische Ausfälle, Störungen des zentralen Nervensystems
  • Kleine rote oder bräunliche Hautveränderungen durch Einblutungen
  • Einblutungen auch an den inneren Organen (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom)
  • Blutdruckabfall
  • Schock und Koma

Abweichende Symptome einer viralen Meningitis:

  • Mildere Symptome
  • Langsame Krankheitsentwicklung im Verlauf von mehreren Tagen
  • Häufig eine Besserung ohne Behandlung
  • Abklingen der Symptome innerhalb einer Woche, aber danach nur langsame Erholung
  • Schwere Verläufe meist nur bei Kleinkindern und Personen mit geschwächtem Immunsystem

Symptome einer Hirnhautentzündung bei Babys und Kleinkindern:

  • Starke Müdigkeit, Fieber und Teilnahmslosigkeit
  • Gereiztheit und schrilles Schreien
  • Trinkschwäche
  • Bauchschmerzen
  • Krampfanfälle
  • Manchmal leicht aufgewölbte Fontanelle (Knochenspalte auf dem Schädeldach der Babys)
  • Aber häufig keine Anzeichen der sonst typischen Nackensteifheit

Symptome bei tuberkulöser Meningitis und Meningitis bei Neuroborreliose (seltene Formen der Hirnhautentzündung):

  • Zunächst Fieber als einziges Krankheitssymptom
  • Vergleichsweise langsames Fortschreiten der Krankheit
  • Erst spätes Auftreten von Kopfschmerzen und Nackensteife

Meningismus und Nackensteifigkeit

Unter Meningismus (früher auch: epidemische Genickstarre) versteht man eine schmerzhafte Nackensteifigkeit, die vor allem bei Erkrankungen der Hirnhäute auftritt. Die Betroffenen sind aufgrund von Schmerzen und Verspannungen der Nackenmuskulatur nicht mehr in der Lage, ihren Kopf aktiv zur Brust beugen.

Lesen Sie auch: Seltene Fälle von Meningitis nach Impfung

Menschen mit einem Meningismus haben starke Schmerzen im Kopf- und Nackenbereich, wenn sie versuchen, ihren Kopf in Richtung Brustbein zu beugen. Deshalb vermeiden sie diese Bewegung. Außerdem verspannt sich die Nackenmuskulatur als Reaktion auf die Schmerzen, was die Kopfbeugung zusätzlich erschwert. So entsteht der Eindruck einer Nackensteifigkeit, obwohl weder die Halswirbel noch die Nackenmuskulatur an sich beeinträchtigt sind. Entsprechend verschwindet die Nackensteifigkeit bei tiefer Bewusstlosigkeit. Die Nackensteife ist dann oft nicht das einzige Symptom. Typischerweise leiden die Patienten zusätzlich unter Kopfschmerzen, Übelkeit und einer erhöhten Licht- sowie Geräusch-Empfindlichkeit (Photophobie beziehungsweise Phonophobie). Diese Beschwerden werden auch unter der Bezeichnung "meningeales Syndrom" zusammengefasst.

Es gibt drei Hirnhäute, die wie Schichten übereinander liegen und das gesamte Gehirn und Rückenmark umgeben. Die innere (Pia mater) und mittlere (Arachnoidea) Haut bezeichnen Mediziner auch als weiche Hirnhäute, die äußere (Dura mater) als harte Hirnhaut. Sie haben eine Schutzfunktion und spielen außerdem eine wichtige Rolle beim Blutabfluss und der Nährstoffversorgung.

Vor allem die äußere Hirnhaut ist sehr schmerzempfindlich. Sind die Hirnhäute gereizt, ist sie für teils starke Kopfschmerzen verantwortlich. Beugt der Patient seinen Kopf nach vorne, übt dies einen leichten Zug auf die Hirnhäute aus. Dadurch verstärkt sich ein schon vorhandener Schmerz in Kopf- und Nacken-Bereich. Befindet sich eine Erkrankung der Hirnhäute noch in einem frühen Stadium oder sind die Meningen nur leicht gereizt, besteht in Ruhe womöglich (noch) kein Schmerz. Erst das Beugen des Kopfes löst dann die Schmerz-Reaktion aus.

Verlauf der Meningitis

Die Ansteckung erfolgt auf unterschiedlichen Wegen. Bei der Virusinfektion wird der Erreger klassischerweise von Mensch zu Mensch über den Nasen-Rachen-Raum durch feine Tröpfchen in der Atemluft weitergegeben. FSME-Viren dagegen werden beim Zeckenbiss übertragen. Gleiches gilt für die Borreliose-Erreger. Andere krankheitsauslösende Bakterien, wie Meningokokken, können sowohl in Form einer Tröpfchen- als auch Schmierinfektion über die Hände übertragen werden und so eine Meningokokken-Meningitis auslösen. Speziell die bakterielle Meningitis entwickelt sich mit hoher Geschwindigkeit und nimmt sehr schnell bedrohliche Formen an. Auch wenn sich später bei der ärztlichen Untersuchung herausstellt, dass eine andere Art der Hirnhautentzündung vorliegt, sollten in jedem Fall schnellstens der Arzt oder die Notaufnahme des Krankenhauses aufgesucht werden. Nur so lässt sich sicherstellen, dass genug Zeit für die erfolgreiche Behandlung bleibt. Eine virale Hirnhautentzündung heilt häufig innerhalb mehrerer Wochen von alleine. Kritisch können allerdings die ersten Tage sein. Die Prognose hängt immer vom jeweiligen Virus und vom Allgemeinzustand des Betroffenen ab.

Eine bakterielle Hirnhautentzündung, wie die Meningokokken-Meningitis, wird meist auf der neurologischen Station eines Krankenhauses behandelt. Ein frühzeitiger Therapiebeginn wirkt sich positiv auf die Prognose für eine vollständige Genesung aus. Bleibende Schäden wie zum Beispiel Hörstörungen oder Lähmungen treten dadurch seltener auf. Viele Patienten brauchen auch nach Behandlung eine längere Erholungsphase bis die ursprüngliche Leistungsfähigkeit wiederhergestellt ist.

Lesen Sie auch: Erwachsene Meningitis: Ein umfassender Überblick

Meningitis durch Meningokokken

Meningokokken können eine Meningitis - d.h. eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute (Meningen) - oder eine Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. Beide Krankheitsformen können auch gleichzeitig auftreten; die Erkrankung verläuft dann besonders schwer. Im Anfangsstadium (Inkubationsstadium) vermehren sich die Erreger in einzelnen Lymphknoten, die meist in der Nähe der Eintrittspforte Nasen-Rachen-Raum liegen - dies verläuft meist ohne Beschwerden. Erst wenn die Erreger den Organismus zu überschwemmen beginnt, treten erste unspezifische Symptome wie Leistungsabfall, Müdigkeit, Fieber und Kopfschmerzen auf (Vorläuferstadium). Kommt es dabei zu einer schnellen Vermehrung der Erreger im Blut, dann besteht für den Infizierten auch das Risiko einer Blutvergiftung (Sepsis) bis hin zum septischen Schock.

Diagnose der Meningitis

Zuständiger Facharzt für die Diagnose und Behandlung einer Hirnhautentzündung ist neben dem Praktischen Arzt der Neurologe. Der Mediziner fragt die Beschwerden ab und untersucht den Patienten auf typische Krankheitszeichen. So ist beispielsweise die schmerzhafte Nackensteifigkeit bei Erwachsenen (Meningismus), ein eindeutiger Hinweis auf eine Meningitis. Im Liegen hebt der Arzt den Kopf des Patienten leicht zur Brust hin. Als Reaktion auf den einsetzenden Schmerzreiz zieht der auffällig die Beine an. Die unwillkürliche Bewegung nennt sich Brudzinski-Zeichen. Vom sogenannten Lasègue-Zeichen spricht man, wenn der Patient beim Anheben des gestreckten Beines über einen einschießenden Schmerz klagt (auch bei Bandscheibenvorfall). Ein weiterer Hinweis ist das sogenannte Kernig Zeichen. Hier gelingt es dem Patienten im Sitzen nicht mehr, das Bein auszustrecken, ohne dass es zu starken Schmerzen kommt. Zeigen sich auf der Haut des Patienten Einblutungen (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom), so kann das für den Arzt ein Warnzeichen für eine akute bakterielle Meningitis sein.

Hat sich der Verdacht auf das Vorliegen einer Hirnhautentzündung bestätigt, nimmt der Arzt Blut ab, um es auf vorhandene Erreger, wie Meningokokken, zu untersuchen. Zusätzlich entnimmt er, wenn es möglich ist, etwas Nervenwasser (Liquor) aus dem Rückenmarkskanal. Auch in dieser Körperflüssigkeit sind die Erreger der Meningitis nachweisbar. Über bildgebende Verfahren wie Kernspintomografie oder Computertomografie können Krankheitszeichen am Gehirn oder Krankheitsursachen innerhalb des Schädels erkannt werden.

Zunächst fragt der Arzt, ob neben der Nackensteifigkeit noch weitere Beschwerden auftreten. Hier ergeben sich auch Hinweise auf eventuelle andere Auslöser. Bei der körperlichen Untersuchung beugt der Arzt den Kopf des Betroffenen nach vorne, während dieser auf dem Rücken liegt. Er achtet darauf, ob die Kopfbeugung erschwert ist und ob der Patient Schmerzen angibt - dies sind Hinweise auf einen Meningismus.

Es gibt außerdem noch weitere Anzeichen für einen Meningismus, die der Arzt bei Bedarf überprüft: die sogenannten Nervendehnungszeichen. Durch bestimmte Manöver dehnt er dabei die Hirnhäute des Patienten, was zu Schmerzen führt.

Zu den Nervendehnungszeichen gehören:

  • Lasègue-Zeichen: Der Arzt hebt das gestreckte Bein des auf dem Rücken liegenden Patienten an. Bei gereizten Hirnhäuten führt das ab einer gewissen Beugung zu Schmerzen in Bein, Gesäß oder Rücken.
  • Kernig-Zeichen: Der Patient befindet sich in Rückenlage und hat das Bein in Hüft- und Kniegelenk gebeugt. Der Arzt streckt nun langsam das Bein im Kniegelenk, wobei die gleichen Schmerzen auftreten wie beim Lasègue-Zeichen.
  • Brudzinski-Zeichen: Wieder liegt der Patient auf dem Rücken. Der Arzt beugt dessen Kopf nach vorne, woraufhin der Patient reflexartig die Beine anzieht, um Schmerzen zu vermeiden.

Man spricht von Nervendehnungszeichen, weil während dieser Testmanöver nicht nur bei einem Meningismus Schmerzen auftreten, sondern auch wenn Nervenwurzeln am Rückenmark gereizt sind. Die Nackensteifigkeit fehlt dann aber in der Regel.

Hat sich der Verdacht auf Meningismus bestätigt, sucht der Arzt mithilfe zusätzlicher Untersuchungen die Ursache. Dazu zählen zum Beispiel Untersuchungen von Blut und Nervenwasser (Liquor) auf mögliche Erreger einer Meningitis, zudem bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT).

Therapie der Meningitis

Zu Beginn der Therapie wird meist ein Breitbandantibiotikum verabreicht. Erst wenn in der Laboruntersuchung bestimmte Bakterien, wie zum Beispiel Meningokokken oder Haemophilus influenzae Typ B, als Erreger identifiziert wurden, gibt der Arzt ein Antibiotikum, das sich speziell zur Bekämpfung der Erreger eignet. Zusätzlich werden entzündungshemmende Medikamente wie Glukokortikoide verordnet. Zeigt sich jedoch, dass die Hirnhautentzündung durch einen Virus verursacht wurde, kann die Antibiotikabehandlung abgebrochen werden. Stattdessen kommen Virostatika zum Einsatz. Ansonsten beschränkt sich die Therapie einer viralen Hirnhautentzündung weitgehend auf die Linderung der Meningitis-Symptome.

Aufgrund der Ansteckungsgefahr dieser beiden Formen der Meningitis, sollten Betroffene, wenn möglich, auf den Kontakt mit anderen verzichten. Im Krankenhaus werden Meningitis-Patienten meist in einem Einzelzimmer untergebracht.

Medikamente zur Behandlung von Meningitis:

  • Antibiotika und Glukokortikoide bei einer bakteriellen Hirnhautentzündung, vorbeugende Impfungen besonders für Kleinkinder
  • Virostatika, fiebersenkende Medikamente und schmerzlindernde Mittel bei viraler Meningitis
  • Antimykotika bei einer Hirnhautentzündung, die durch Pilzbefall verursacht wurde
  • Antihelminthika bei einer Hirnhautentzündung, die durch Bandwürmer ausgelöst wurde

Gegen FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis) wird allen Menschen, die häufig in der Natur unterwegs sind, eine vorbeugende Impfung gegen die von Zecken übertragene Krankheit empfohlen

Steckt eine andere Krankheit hinter der Hirnhautentzündung, wie zum Beispiel Sarkoidose oder Krebs, so wird gezielt diese Grunderkrankung behandelt

Eine Meningitis wird in der Regel im Krankenhaus behandelt. Oft ist der erste Schritt eine Antibiotika-Therapie direkt als Infusion in die Vene - denn sollten Bakterien die Auslöser der Meningitis sein, ist schnelles Handeln erforderlich.

Mithilfe der Ergebnisse von Blut- und Liquor-Untersuchung lässt sich die Therapie dann noch einmal genauer auf den Erreger anpassen. Steckt hinter dem Meningismus eine virale Meningitis, lassen sich meist nur die Symptome behandeln, zum Beispiel durch Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente.

Auch bei anderen Ursachen der Nackensteifigkeit richtet sich die Therapie nach der Grunderkrankung. So ist zum Beispiel auch eine Subarachnoidal-Blutung ein medizinischer Notfall, der eine schnelle Operation erfordert. Auch bei einer Sepsis oder eine Sinus-Thrombose ist eine schnelle Behandlung im Krankenhaus wichtig.

Meningitis bei Kleinkindern und Säuglingen

Häufig zeigen sich bei Säuglingen und kleinen Kindern nur sehr unspezifische Symptome. Gerade in frühen Stadien der Erkrankung, lässt sich eine Meningitis oft nicht sofort diagnostizieren. Zu den ersten Anzeichen zählen Fieber, Trinkschwäche und eine auffällige Müdigkeit. Die Kinder sind zudem sehr reizbar und teilnahmslos. Ebenso können Bauchschmerzen, Krampfanfälle und extremes Schreien auftreten. Manchmal ist auch die Fontanelle vorgewölbt. Anders als bei Erwachsenen tritt die sonst charakteristische Nackensteifheit bei Babys und Kleinkindern nur in seltenen Fällen auf. - Eltern sollten bereits bei einem vagen Krankheitsverdacht umgehend mit dem Kind zum Arzt, denn eine Meningitis kann gefährlich werden.

Da das Immunsystem von Säuglingen und Kleinkindern noch nicht vollständig entwickelt ist, werden Impfungen zur Vorbeugung gegen die Erreger einer Hirnhautentzündung vorgenommen:

  • Impfung gegen Meningokokken-Meningitis im 2. Lebensjahr
  • Drei Impfungen gegen Pneumokokken ab dem 2., dem 4. und 11. Lebensmonat
  • Vier Impfungen gegen Haemophilus influenzae vom Typ B ab dem 2., 3., 4. und 11. Lebensmonat
  • Mumps-Impfung
  • Masern-Impfung
  • Röteln-Impfung

Vorbeugung durch Impfung

Impfungen gegen Meningokokken vom Typ C, Pneumokokken und Haemophilus influenzae Typ b sind Bestandteil der von der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) empfohlenen Grundimmunisierung für Kinder. Sie schützen vor Infektionen beziehungsweise schweren Verläufen der durch diese Erreger ausgelösten Erkrankungen. Damit reduzieren die Impfungen auch das Risiko für eine bakterielle Meningitis stark. Die Impfung gegen Meningokokken C wird für alle Kinder im Alter von zwölf Monaten empfohlen. Eine fehlende Impfung sollte bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.

Alternative Behandlungsmethoden

Homöopathie bei Meningitis

Wie viele andere Behandlungsmethoden stößt auch die Homöopathie unter bestimmten Umständen an ihre Grenzen. Dies trifft zum Beispiel bei einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung wie der Hirnhautentzündung zu. Die Homöopathie findet hier ihre Aufgabe eher in der begleitenden Unterstützung des Heilungsprozesses. Am besten lässt man sich dazu in einer homöopathischen Praxis beraten. Diese Mittel werden bei einer Hirnhautentzündung zur Linderung der Beschwerden häufig empfohlen (Auswahl):

  • Apis mellifica
  • Cicuta virosa

Akupunktur bei Meningitis

Schmerzen entstehen aus Sicht der chinesischen Medizin häufig unter anderem durch Blockaden der sogenannten Energieleitbahnen. Daher ist eines der Behandlungsziele in der Akupunktur deren Auflösung. So können beispielweise Patienten, die bei einer Meningitis an sekundären Kopfschmerzen leiden, von einer Akupunkturbehandlung profitieren. Sie ist oft hilfreich als begleitende Therapie während der konventionellen schulmedizinischen Meningitis-Behandlung.

ICD-Code der Meningitis

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So wird beispielsweise eine „Bakterielle Meningitis“ unter dem ICD-Codes G00 erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieses Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Wo finde ich den richtigen Arzt?

Im Internet gibt es viele Anbieter von Arztportalen. Eines ist beispielsweise die Arzt-Auskunft der Stiftung Gesundheit. Sie beinhaltet teilweise einen Patientenzufriedenheitsscore und verfügt in der Regel über aktuelle postalische Daten. Einzusehen ist sie unter www.arzt-auskunft.de. Auf der Suche nach einem Arzt, der sich mit der Behandlung einer Hirnhautentzündung (Meningitis) auskennt und dessen Praxis in Wohnortnähe ist, kann man hier zielführend recherchieren.

Was bezahlt die Krankenkasse?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) anfallen.

tags: #Meningitis #Symptome #einseitige #Nackenschmerzen