Morton Neuralgie: Ursachen, Diagnose, Erfahrungen und Behandlungsmethoden

Das Morton-Neurom, auch bekannt als Morton-Syndrom, Metatarsalgie oder Morton-Neuralgie, ist eine Erkrankung, die Schmerzen im Vorfußbereich verursacht, insbesondere zwischen den Zehen. Betroffene beschreiben die Symptome als brennendes, pelziges Kribbeln oder plötzlichen stechenden Schmerz. Die Ursache liegt in der Verdickung des Gewebes um einen der Nerven, der zu den Zehen führt - meist zwischen der zweiten und dritten oder der dritten und vierten Zehe. Diese Verdickung, eine gutartige Wucherung des Nervengewebes, kann durch chronische mechanische Irritationen wie Druck oder Reibung infolge von Fehlstellungen der Zehen oder des Fußgewölbes entstehen.

Das Morton-Neurom kann sehr schmerzhaft sein und eine große Belastung für Betroffene darstellen, da es ihre Mobilität und Lebensqualität erheblich einschränken kann. Eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Behandlungen sind entscheidend, um die Symptome zu kontrollieren und eine weitere Verschlechterung der Erkrankung zu verhindern.

Ursachen und Entstehung

Das Morton Neurom ist eine recht häufige Folge einer Spreizfußfehlstellung. Die Krankheit tritt häufiger bei Frauen auf und betrifft meist den Bereich zwischen der 3. und 4. Zehe. Die Bezeichnung Morton Neurom wurde nach dem US-amerikanischen Chirurgen Thomas G. Morton (1835-1903) benannt. Neurom steht dabei für die Vermehrung von Nervengewebe. Es können sowohl einer als auch beide Füße betroffen sein. Bei rund zwei Drittel der Patientinnen und Patienten findet sich die Nervenreizung zwischen der 3. und der 4. Zehe - seltener zwischen der 2. und 3. Die Nervenverdickungen werden auch als Nervenknoten bezeichnet. Diese sind nicht immer gleich groß, sondern von Patient zu Patient sehr unterschiedlich: Zwischen wenigen Millimetern und der Größe einer Erbse ist alles möglich. Jeder einzelne dieser Umbauprozesse führt zu einer Größenzunahme des betroffenen Nervs und der Strukturen um ihn herum - und dadurch zu starker mechanischer Belastung beim Laufen. Frauen leiden etwa viermal häufiger unter dem Morton Neurom als Männer. Einseitige Belastungen könnten auch eine Ursache sein: Sie sorgen dafür, dass Muskeln und Faszien hohe Spannungen aufbauen. Die Morton-Neuralgie ist eine Reaktion auf eine permanente Reizung der Nerven, weil diese dauerhaft zusammengedrückt werden (Kompression).

Die Verdickung der Nervenscheide wird dadurch ausgelöst, dass der Nerv über einen langen Zeitraum einer Fehlbelastung ausgesetzt ist. Durch den Druck und die Reibung der Belastung versteht der Nerv, dass er einem erhöhten Risiko ausgesetzt ist, verletzt zu werden. Das Problem bei der Morton Neuralgie liegt darin, dass im Raum zwischen den Zehen des Vorderfußes nicht genügend Platz ist, um die Verdickung schmerzfrei zu tolerieren. Der Nerv bekommt einen vergrößerten Durchmesser und kann so einfacher durch umliegende Strukturen wie Knochen oder Muskeln komprimiert werden. Wie beschrieben ist die Intensität der Belastung ein Faktor für die Entstehung einer Morton Neuralgie. Allerdings spielt auch die Art der Belastung eine entscheidende Rolle. Durch das Tragen von zu engem Schuhwerk wird der Vorderfuß zusätzlich komprimiert und die Nervenfasern im Vorderfuß auf unnatürliche Weise gereizt. Schuhe mit Absatz haben ebenfalls eine ungünstige Auswirkung, da das meiste Gewicht bei diesen Schuhen auf den Vorderfuß verlagert wird. Weitere körperliche Voraussetzungen wie Übergewicht oder anatomische Veränderungen des Fußes wie ein Hallux valgus oder ein Spreizfuß gelten als begünstigend für ein Morton Neurom. Aber auch sportliche Aktivitäten mit Betonung des Vorderfußes wie Laufen, Tanzen oder Tennis können ein Grund für die Erkrankung sein.

Das Morton Neurom entsteht meist vor dem Hintergrund eines Spreizfußes. Folge eines durchgetretenen vorderen Fußgewölbes. Die Mittelfußknochen sind durch die Spreizfußfehlstellung verlagert und zeigen fächerförmig nach außen. Abrollbewegung beim Gehen einen viel stärkeren Druck auf die an der Fußsohle verlaufenden Nerven aus. dauernde Reizung entzündet sich der Nerv. Insbesondere die bindegewebige Hülle des Nerven schwillt an. Neurom ist also ein Nervenkompressionssyndrom. zwischen den Zehenstrahlen verläuft. Hautnervs an der Fußsohle.

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Symptome

Die Symptome bei einem Morton Neurom lassen sich oft nicht klar einordnen, weil sie bei Betroffenen unterschiedlich ausfallen können. Typisch sind brennende oder stechende Schmerzen im Mittelfuß und in den Zehen (Mittelfußschmerzen und Vorfußschmerzen), die plötzlich einschießen. Die Beschwerden verschlimmern sich bei Fortschreiten der Krankheit. Der Fuß wird vorne breiter. Auch Belastungsschmerzen sind typisch.

Die Bezeichnung Morton Neuralgie beschreibt das Hauptsymptom des Morton Neuroms bereits zusammenfassend. Ein stechender und scharfer Schmerz im Bereich des Vorderfußes, der vor allem bei vermehrter Belastung auftritt, ist das charakteristische Symptom. Die Schmerzen können damit verglichen werden, wenn sich ein spitzer Stein oder ein Dorn im Schuh befindet und die Haut des Vorderfußes bei Belastung durchbohrt. In manchen Fällen wird von Patientinnen und Patienten auch ein Taubheitsgefühl beschrieben. Ebenfalls häufig ist die Beschreibung eines „Schnappens“ innerhalb des Fußes, das durch das Einklemmen des Nervs zustande kommt. Durch das Ausziehen von zu engem Schuhwerk oder durch Unterbrechung der Belastung nimmt die Intensität der Beschwerden in der Regel ab.

Häufig treten die Beschwerden auf, wenn der Patient Schuhe trägt. Oft besteht zusätzlich zu den Mittelfußschmerzen eine Missempfindung der benachbarten Kleinzehen. typischerweise an den einander zugewandten Zehenunterseiten. Die Schmerzen können brennend, teilweise auch stechend sein. Kombination mit brennenden Schmerzen, die bis in die Zehen ausstrahlen.

Diagnose

Die charakteristische Symptomatik der Morton Neuralgie ebnet bereits durch eine gründliche Anamnese und eine körperliche Untersuchung den Weg für eine passende Diagnose. Allerdings kann es in Einzelfällen nötig sein, ein bildgebendes Verfahren einzusetzen, um etwaige Differentialdiagnosen auszuschließen. Zu diesen zählen beispielsweise eine Stressfraktur der Knochen im Fuß oder eine Arthritis. Hier fällt die Wahl häufig auf die Magnetresonanztomografie (MRT), da diese die Beurteilung von Weichteilen erlaubt. Röntgenbilder stellen Knochenstrukturen dar und werden bei hochgradigem Verdacht auf eine Fraktur eingesetzt.

Kläre die genaue Ursache deiner Mittelfußschmerzen bitte unbedingt in deiner Arztpraxis ab. Manchmal geben Röntgenbilder, Ultraschall, Kernspintomographie oder MRT (Magnetresonaztomographie) im Rahmen der Diagnostik in der Orthopädie näheren Aufschluss. Allerdings sind auch sie nicht eindeutig. Ein weiteres Diagnose-Verfahren ist die Betäubung (Lokalanästhesie) des schmerzenden Bereichs mit einer Spritze. Typisch ist das sogenannte Mulder-Zeichen (auch Mulder-Click-Zeichen oder Klick-Zeichen): Die Ärztin oder der Arzt drückt bei der Untersuchung von beiden Seiten auf die Stelle, an der die Morton-Neuralgie vermutet wird.

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Die klinische Untersuchung des Morton Neuroms zwischen den Zehenstrahlen des Mittelfußes (Metatarsalknochen) erfolgt durch das Mulder-Zeichen: Der Fußspezialist kann das Morton Neurom zwischen den Mittelfußknochen ertasten und einen spezifischen Druckschmerz auslösen.

Zunächst erfolgt die klinische und die Tastuntersuchung des Fußes. Untersuchung, d. h. ob die üblichen Voraussetzungen eines Morton Neuroms vorliegen. Patienten mit Mittelfußschmerzen haben oft eine lange Krankheitsgeschichte hinter sich. MRT (Magnetresonanztomographie) eines Fußes mit Morton Neurom von vorne (grün). Das Morton Neurom sitzt zwischen den Zehen 3/4. Es handelt sich nicht um eine gutartige Wucherung des Nervengewebes, sondern eher eine Entzündung der bindegewebigen Nervenhülle. der Symptome gesichert wurde, kann eine MRT es darstellen. Die MRT-Untersuchung ist vor allem wichtig, um eine Größenbestimmung der Nervenschwellung vorzunehmen. Doch auch in der MRT wird das Morton Neurom häufig übersehen. Neben dem Morton Neurom gibt es eine Vielzahl weiterer Ursachen für Vorfußschmerzen. Morton Neuroms gehören auch stoffwechselbedingte Fußschmerzen. (diabetischer Fuß oder Polyneuropathie). Der Fußspezialist schließt auch Warzen und Weichteiltumore als Schmerzursachen im Fuß aus. zudem häufig in Kombination mit einem Hallux valgus (Ballenzeh) auf. Großzehe zu den Kleinzehen erhöht sich der Druck im Mittelfuß. werden, weil eine jeweils andere Behandlung erforderlich ist.

Konservative Behandlungsmethoden

Ein Morton-Neurom lässt sich oft erfolgreich therapieren, wobei der Erfolg von mehreren Faktoren abhängt, unter anderem vom Ausmaß des Neuroms, der Auswahl der Behandlungsmethoden und der individuellen Reaktion der Patientinnen und Patienten auf die Therapie. In einigen Fällen kann sich ein Morton-Neurom nach einer gewissen Zeit auch ohne spezifische Behandlung zurückbilden, insbesondere wenn der Druck auf die betroffenen Nerven durch Maßnahmen wie die Verwendung von Einlagen reduziert wird.

Die Behandlungsstrategien für ein Morton-Neurom variieren je nach Schweregrad der Symptome und können von konservativen, medikamentösen bis hin zu chirurgischen Optionen reichen. Unter einer konservativen Behandlung des Morton-Neuroms versteht man nicht operative Maßnahmen, die darauf abzielen, die Belastung des Nervs zu verringern und die Symptome zu lindern. Ziel dieser sanften Therapie ist es, den mechanischen Druck auf den Nerv zu reduzieren und dadurch eine spürbare Reduktion der Schmerzen herbeizuführen. In vielen Fällen führt diese Art der Behandlung bereits zu einer deutlichen Besserung, Symptome können in einigen Fällen sogar gänzlich verschwinden. Allerdings erfordert der Heilungsprozess Geduld, denn er kann eine gewisse Zeit beanspruchen.

Die Therapie des Morton Neuroms erfolgt in der Hauptsache konservativ, d. h. ohne chirurgischen Eingriff. Vordergrund steht, den Druck auf die Nerven zu verringern, um die Rückbildung des Morton Neuroms zu fördern. steht die Behandlung des Spreizfußes im Vordergrund. der Druck auf die plantaren Fußnerven. (Quergewölbe) zu unterstützen und dadurch die Nerven zu entlasten. die kompressionsbedingte Schwellung des Morton Neuroms abheilen zu lassen.

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Physiotherapie und Fußgymnastik

Physiotherapie und speziell auf den Fuß abgestimmte Übungen sind wesentliche Bestandteile bei der Behandlung des Morton-Neuroms. Sie sind darauf ausgerichtet, Schmerzen zu reduzieren und die Funktionalität des Fußes zu verbessern. Folgende Übungen zur Stärkung und Flexibilitätssteigerung unterstützen den Fuß dabei, Belastungen besser zu verteilen, und entlasten den betroffenen Nerv:

  • Zehenheben: um die Muskeln zu stärken, die die Mittelfußknochen stabilisieren
  • Zehenspreizen: zur Verbesserung der Beweglichkeit und Stärkung der kleinen Fußmuskeln
  • Fußrollen: mit einer kleinen Rolle oder einem Ball unter dem Fuß, um die Plantarfaszie zu dehnen und zu massieren
  • Waden- und Achillessehnendehnungen: um die Flexibilität zu erhöhen und Druck vom Vorfuß zu nehmen

Entlastung und medikamentöse Behandlung der SchmerzenIn der Anfangsphase der Behandlung ist es essenziell, die Belastung auf den Vorderfuß entschieden zu reduzieren. Zur symptomatischen Behandlung der Schmerzen können bedarfsgerecht Schmerzmittel eingenommen werden. Wichtig zu beachten ist, dass die Einnahme der Schmerzmittel nur die Symptome kaschiert und keinesfalls als langfristige Lösung dienen sollte. Die Physiotherapie hingegen ist eine Therapiemethode, die durch langfristigen Einsatz zu einer spürbaren Verbesserung der Symptomatik führen kann. Bei der Physiotherapie werden gezielt Übungen durchgeführt, die die Muskulatur des Vorderfußes stärken und eine physiologische Belastung des Fußes antrainieren. So kann der Druck optimal verteilt und das Nervengewebe geschont werden. Häufig tritt eine Besserung der Beschwerden nach gezielten Injektionen mit Schmerzmittel an die Nervenenden ein. stoffwechselfördernde, detonisierende und schmerzlindernde manuelle Techniken (z. B. entlasten. Eine intensive Physiotherapie und Fußgymnastik bezieht auch die Wadenmuskulatur ein. zu vermeiden. Fußgymnastik eignet sich auch nach einer operativen Behandlung des Morton Neuroms.

Beim Morton Neurom ist es wichtig, die intrinsische Muskulatur des Fußes zu stärken. physiotherapeutische Übungen und Fußgymnastik auch die Wadenmuskulatur mit einbeziehen. Anleitung eines erfahrenen Physiotherapeuten erlernt werden.

Die folgenden Übungen können helfen:

  • Übung zur Mobilisation des Quergewölbes: Ausgangsstellung: Sitz auf dem Boden oder einem Stuhl. einen sanften Druck in der Mitte der Fußsohle aus. Wiederholen Sie diese Bewegung pro betroffenem Fuß 10-mal rhythmisch und leicht. Dies entspricht einem Satz. Sie 2-3 Sätze durch mit jeweils circa 30 Sekunden Pause zwischen den Sätzen.
  • Übung zur Aktivierung des Quergewölbes: Ausgangsstellung: Sitz auf dem Boden oder Stuhl. Fußmuskeln das Quergewölbe aufrecht. Neue. Diese Bewegung erfordert Übung. Wiederholen Sie diese Bewegung pro betroffenem Fuß 10-mal. Dies entspricht einem Satz. jeweils circa 30 Sekunden Pause zwischen den Sätzen. Formen Sie mit der Hand das Quergewölbe. Lassen Sie nun die Hand langsam los und halten Sie das Quergewölbe weiter aufrecht.
  • Übung zur Kräftigung des Quergewölbes: Ausgangsstellung: Stand, der betroffene Fuß steht weit hinten. vorne. Sie können sich vorstellen, dass Sie einen kleinen Gegenstand vom Boden mitnehmen wollen. dass wenn Sie nach vorne schnellen, die Zehengrundgelenke gebeugt sind. Wiederholen Sie diese Bewegung pro betroffenem Fuß 15-mal. Dies entspricht einem Satz. jeweils circa 30 Sekunden Pause zwischen den Sätzen. Aktivieren Sie beim Gehen das Quergewölbe. Fuß schwungvoll nach vorne bringen: Achten Sie darauf, dass die Zehengrundgelenke gebeugt sind, ohne dass die Zehen krallen.

Stoßwellentherapie

Auch die Stoßwellentherapie kann eine effektive Ergänzung darstellen. Sie zielt darauf ab, den Heilungsprozess im Gewebe zu fördern und Schmerzen direkt am Ort des Neuroms zu lindern. In letzter Zeit zeigt sich allerdings, dass auch die extrakorporale Stoßwellentherapie eine echte Alternative zur Injektionsbehandlung oder zur chirurgischen Therapie sein kann. Der Vorteil besteht hier im deutlich verminderten Risiko einer Komplikation.

Wärme oder Kälte?

Kühlen ist vor allem bei akuten Schmerzen und Entzündungen zu empfehlen, um Schwellungen zu verringern und Schmerzen zu lindern. Wärmeanwendungen hingegen eignen sich mehr bei chronischen Beschwerden, um die Durchblutung zu fördern und Muskelverspannungen zu lösen. Ob Sie den betroffenen Fuß kühlen oder wärmen, entscheiden Sie am besten anhand der aktuellen Symptome und unter fachkundiger Beratung, um die effektivste Linderung zu erzielen.

Häufig gestellt wird außerdem die Frage, ob man den Vorderfuß eher kühlen oder wärmen sollte. Ob Kühlen oder Wärmen besser ist, hängt von den individuellen Symptomen ab. Kälteanwendungen können helfen, akute Schmerzen zu lindern und Schwellungen zu reduzieren, insbesondere nach Belastung. Das Auflegen von Eispackungen oder kalten Umschlägen auf den betroffenen Bereich kann die Nervenreizung verringern. Wärmeanwendungen hingegen können helfen, verspannte Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern, was bei chronischen Beschwerden ebenfalls unterstützend wirken kann.

Schuhe und Einlagen

Speziell angefertigte Schuhe und orthopädische Einlagen können Personen, die unter einem Morton-Neurom leiden, eine erhebliche Erleichterung verschaffen. Diese orthopädischen Hilfsmittel sind darauf ausgelegt, den Druck auf den betroffenen Bereich des Fußes zu minimieren und die Fußstellung zu korrigieren, um so die Belastung des Nervs zu reduzieren. Spezielle Morton-Neurom-Schuhe weisen oft einen breiteren Zehenbereich auf, um Druckstellen zu vermeiden und den Zehen mehr Raum zu geben. Eine niedrige Absatzhöhe hilft, den Vorfuß zu entlasten. Orthopädische Morton-Neurom-Einlagen, die individuell angepasst werden, unterstützen das Fußgewölbe und sorgen für eine gleichmäßigere Druckverteilung beim Gehen. Sie können auch spezifische Polsterungen enthalten, die gezielt den Bereich um das Neurom entlasten.

Zusätzlich zur Physiotherapie kann auch das Tragen von individuell angepassten Einlagen die Stellung des Fußes im Schuh verbessern. Wenn der Fuß während der Belastung eine physiologische Stellung einnimmt, wird der Nerv weniger gereizt und es kommt zu keiner weiteren Verdickung der Nervenscheide, weiter Schuhe.

Einlegesohlen: Spezielle orthopädische Einlagen sollen die Nerven im Mittel- und Vorfuß entlasten. Kurzfristig kann das die Schmerzen lindern. Spezielles Schuhwerk: Viele Betroffene bekommen den Tipp, geeignete Schuhe zu tragen oder auf hohe Absätze zu verzichten. Reicht es aus, weite, gepolsterte Schuhe zu tragen oder spezielle Einlagen zu benutzen. Einigen Patienten raten wir dazu, spezielle entlastende Vorfußschuhe zu tragen.

Medikamentöse Behandlung

Die Verwendung von Medikamenten stellt einen weiteren nicht operativen Ansatz in der Behandlung des Morton-Neuroms dar: Entzündungshemmende Arzneimittel, wie zum Beispiel Ibuprofen, und Kortikosteroidinjektionen direkt in die betroffene Region können temporär Schmerz und Entzündung lindern. Allerdings spricht nur ein Teil der Patientinnen und Patienten dauerhaft auf die konservative Behandlung an.

Hydrodissektion

Die Hydrodissektion ist ein minimal-invasives Verfahren, das unter Ultraschallkontrolle durchgeführt wird. Dabei wird eine Zuckerlösung in den Bereich des verdickten Nervs injiziert, um die umliegenden Gewebeschichten sanft voneinander zu trennen. Diese Methode verringert den Druck auf den Nerv und kann so zu einer deutlichen Schmerzlinderung führen. Durch die Ultraschallsteuerung ist eine präzise Behandlung möglich, was die Effektivität der Hydrodissektion bei der Therapie des Morton Neuroms weiter verbessert. Die Behandlung stellt eine schonende Alternative zur Operation dar und wird bei hartnäckigen Fällen erfolgreich eingesetzt.

Operative Behandlungsmethoden

In schweren Fällen, in denen konservative Behandlungsmethoden die Symptome nicht ausreichend lindern, muss gegebenenfalls eine operative Therapie des Neuroms in Betracht gezogen werden. Diese chirurgische Intervention zielt darauf ab, den betroffenen Nerv zu entfernen und damit die Schmerzen dauerhaft zu beseitigen. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant unter lokaler Betäubung.

Wenn konservative Maßnahmen nicht zu einer ausreichenden Besserung führen, muss darüber nachgedacht werden, den Nerv teilweise zu resezieren. Alternativ besteht noch die Möglichkeit einer Neurolyse, d.h.

Die nervenerhaltende operative Behandlung des Morton Neuroms durch Neurolyse bzw. Dekompression verschafft dem plantaren Fußnerven mehr Raum:

  1. Weitung des Bandes zwischen den Mittelfußknochen (Ligamentum intermetatarsale; grau).
  2. Umstellung der Zehenknochen (Metatarsalknochen, blau) durch eine minimalinvasive Osteotomie.

Morton-Neurektomie

Diese Operationsmethode wird zur Behandlung der Morton-Neuralgie durchgeführt. Es erfolgt die Entfernung eines Stücks des betroffenen Nervs und des gesamten entzündlichen Gewebes. Aus diesem Grund wird die Methode auch als Morton-Neurektomie oder Nervenamputation bezeichnet. Die Operation wird i.d.R. ambulant durchgeführt.

Die Inzision kann sowohl auf der Fußsohle, als auch auf dem Fußrücken durchgeführt werden. Die erste Variante ist zwar technisch einfacher, denn der Nerv liegt direkt unter der Haut, führt jedoch oft zu stark verhornten und schmerzhaften Narben. Aus diesem Grund bevorzugen wir die dorsale Inzision.

Ein 4 cm langer Schnitt wird über dem Zehenzwischenraum durchgeführt. Der Eingriff wird mit angelegter Blutleere durchgeführt, um eine gute Sicht zu erhalten. Zwischen den Mittelfußköpfchen wird ein kräftiges Band, das Ligamentum intermetatarseum, identifiziert und durchtrennt. Nun kann der Intermetatarsalraum gespreizt und die tiefen Strukturen dargestellt werden. Durch Ausübung von Druck an der Fußsohle tritt der Nerv vor. Dieser kann nun durch stumpfe Dissektion freigelegt und dann scharf reseziert werden.

Nach Entfernung der Blutleere wird eine elektrische Blutstillung durchgeführt. Dann erfolgt der schichtweise Wundverschluss. Die Wundränder werden mit Pflastern verschlossen, hierdurch entfällt eine Fadenentfernung. Der Fuß wird in einem Verbandschuh bis zum Abschluß der Wundheilung (ca. 2 Wochen) ruhiggestellt. Der Fuß kann ab dem ersten postoperativen Tag im Verbandschuh voll belastet werden.

Es handelt sich um einen einfachen Eingriff mit sehr guten Ergebnissen. In bis zu 88% der Fälle wird eine Rückbildung der Beschwerden erreicht.

Die häufigsten Komplikationen sind Nachblutungen, Hämatombildungen oder Wunddehiszenzen. Diese Komplikationen werden durch die Eröffnung der Blutleere am Ende des Eingriffs (vor dem Wundverschluss) und eine sorgfältige elektrische Blutstillung vermieden. Bei persistierender Blutung kann manchmal eine Drainage für einen Tag notwendig sein.

Inzisionen an der Fußsohle (plantarer Zugang) heilen oft mit Entstehung von sog. hyperkeratotischen Narben. Diese sind extrem schmerzhaft und schwer zu behandeln. Aus diesem Grund führen wir die Inzision auf dem Fußrücken durch.

Neurolyse

Die nervenerhaltende operative Behandlung des Morton Neuroms durch Neurolyse bzw. Dekompression verschafft dem plantaren Fußnerven mehr Raum:

  1. Weitung des Bandes zwischen den Mittelfußknochen (Ligamentum intermetatarsale; grau).
  2. Umstellung der Zehenknochen (Metatarsalknochen, blau) durch eine minimalinvasive Osteotomie.

Erfahrungen nach der Operation

In Erfahrungsberichten geben Patientinnen und Patienten, die sich einer Operation wegen eines Morton Neuroms unterzogen haben, überwiegend positive Rückmeldungen bezüglich der Schmerzlinderung und einer verbesserten Lebensqualität. In einigen Berichten werden vorübergehende Taubheitsgefühle oder die Notwendigkeit, das Schuhwerk anzupassen, erwähnt. Der operative Eingriff führt aber in den meisten Fällen bei den Betroffenen zu befriedigenden Ergebnissen.

Obwohl die Operation eine hohe Erfolgsrate aufweist und vielen Betroffenen eine große Erleichterung verschafft, ist sie dennoch mit den üblichen Risiken chirurgischer Eingriffe verbunden und erfordert eine sorgfältige Abwägung und die Beratung durch eine spezialisierte Ärztin/einen spezialisierten Arzt. Die Entscheidung für eine Operation sollte daher individuell getroffen werden und auf einer gründlichen Untersuchung sowie der Abwägung aller anderen verfügbaren Optionen basieren.

Arbeitsunfähigkeit

Wie lange ist man nach einer Morton Neurom Operation arbeitsunfähig? Patienten mit sitzender Tätigkeit können zur Arbeit nach ca. 4 Wochen rückkehren. Home Office könnte man sogar nach ca. 2 Wochen ausüben. Berufe mit körperlicher Belastung können erst nach 6-8 Wochen ausgeübt werden.

Rezidive

Rezidive werden in bis zu 4% und Beschwerdepersistenz in bis zu 25% der Fälle berichtet. Nach unserer Erfahrung handelt es sich um keine Rezidiv, sondern eher um eine andere Diagnose oder eine inkomplette Resektion. Infektionen treten nach diesen Eingriffen extrem selten auf.

Kann ein Morton Neurom nach operativer Entfernung erneut auftreten? In einem geringen Anteil der Fälle (ca. 4%) kann es sogar Jahre nach Entfernung des Morton Neuroms zu einer Rückkehr der Symptomen. Es handelt sich hier nicht um einen Nachwachsen des Neuroms sondern um ein Neurinom. Die Nervenenden wachsen aus dem offenen Ende des amputierten Nervs desorganisiert weiter und klumpen sich zusammen. Die Raumforderung ist sehr empfindlich und löst ähnliche Symptomatik wie bei Morton Neuralgie. Die Behandlung erfolgt wie bei primären Morton Neuralgie. Hier ist jedoch hier die Notwendigkeit einer operativen Therapie wahrscheinlicher.

Schmerzen nach der Operation

Wie lange hat man Schmerzen nach einer Morton Neurom Operation? Egal welche Technik man benutzt, handelt es sich um sehr einfache Operationen. Die Wundheilung dauert ca. 2 Wochen und die gesamte Genesung ca. 4-8 Wochen.

Ambulante Operation

Wird ein Morton Neurom ambulant operiert? Ja, es handelt sich um eine einfache Operation. Der Patient darf nach der Operation direkt voll belasten und verlässt das OP Zentrum ca. 2 Stunden nach Aufwachen von der Narkose.

Prävention

Aus den im vorangegangenen beschriebenen Ursachen für das Morton Neurom ergeben sich auch einige wichtige Maßnahmen, die als Prävention dienen können. Vor allem sollte auf richtiges Schuhwerk geachtet werden. Dieses darf den Fuß nicht dauerhaft komprimieren. Beim Sport sollte auf regelmäßige Pausen geachtet werden, damit sich der Vorderfuß immer wieder kurz regenerieren kann. Im Zweifelsfall sollten auch längere Sportpausen eingelegt werden, wenn die Schmerzen oft auftreten. Eine Gewichtsreduktion ist bei starkem Übergewicht nicht nur mit Hinblick auf den allgemeinen Gesundheitszustand sinnvoll, sondern kann auch die Belastung auf den Fuß verringern und so die Entstehung einer Morton Neuralgie unwahrscheinlicher machen. Auch eine frühzeitige Laufbandanalyse kann dabei helfen, Fehlbelastungen frühzeitig zu erkennen und anschließend zu korrigieren. So können Maßnahmen wie Schuheinlagen in Betracht gezogen werden, um die Entstehung von Beschwerden präventiv zu vermeiden.

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