Morton Neuralgie und Hallux Valgus: Ein umfassender Überblick über Unterschiede, Ursachen und Behandlungen

Die Gesundheit unserer Füße ist entscheidend für unser allgemeines Wohlbefinden und unsere Mobilität. Verschiedene Erkrankungen können die Füße beeinträchtigen, darunter die Morton-Neuralgie und der Hallux valgus. Obwohl beide Beschwerden Fußschmerzen verursachen können, handelt es sich um unterschiedliche Erkrankungen mit unterschiedlichen Ursachen und Behandlungen. Dieser Artikel befasst sich ausführlich mit den Unterschieden zwischen Morton-Neuralgie und Hallux valgus und bietet Einblicke in ihre Ursachen, Symptome, Diagnose- und Behandlungsoptionen.

Einführung

Die Füße tragen das gesamte Gewicht des Körpers und sind anfällig für verschiedene Erkrankungen. Die Morton-Neuralgie und der Hallux valgus sind zwei häufige Erkrankungen, die Fußschmerzen und Beschwerden verursachen können. Das Verständnis der Unterschiede zwischen diesen Erkrankungen ist für eine genaue Diagnose und eine wirksame Behandlung von entscheidender Bedeutung.

Was ist Morton-Neuralgie?

Die Morton-Neuralgie, auch bekannt als Morton-Metatarsalgie, Morton-Syndrom oder Morton-Neurom, ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch die Kompression der Plantarnerven (Nervi plantares des Nervus tibialis) zwischen den Mittelfußköpfchen gekennzeichnet ist. Diese Kompression kann zu einer reaktiven Wucherung des den Nerv umgebenden Bindegewebes (perineurale Fibrose) führen. Die Morton-Neuralgie tritt am häufigsten zwischen den Mittelfußknochen III und IV im dritten Zehenzwischenraum auf, seltener zwischen II und III.

Ursachen der Morton-Neuralgie

Die genaue Ursache der Morton-Neuralgie ist unklar, es werden jedoch verschiedene Theorien diskutiert. Zu den Faktoren, die zur Entwicklung der Morton-Neuralgie beitragen können, gehören:

  • Spreizfuß: Eine Spreizfußfehlstellung kann den Nerv im Kanal zwischen den Mittelfußknochen einklemmen.
  • Enges Schuhwerk: Das Tragen von engen Schuhen oder Schuhen mit hohen Absätzen kann den Nerv im Intermetatarsalraum komprimieren.
  • Überlastung: Eine Überlastung der Weichteilstrukturen des Fußes kann zur Entstehung eines Morton-Neuroms führen.
  • Andere Fußprobleme: Kleinzehenprobleme, wie Hammerzehen oder Krallenzehen, können ebenfalls mit der Morton-Neuralgie verbunden sein.

Symptome der Morton-Neuralgie

Die Morton-Neuralgie äußert sich typischerweise durch folgende Symptome:

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  • Schmerzen im Vorfußbereich: Belastungsabhängige Schmerzen, die durch das Tragen von engen Schuhen oder hohen Absätzen verstärkt werden.
  • Brennende oder elektrisierende Schmerzen: Der Schmerz wird oft als brennend oder elektrisierend beschrieben und kann in die benachbarten Zehen ausstrahlen.
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln: Einige Patienten berichten über Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den betroffenen Zehen.
  • Fremdkörpergefühl: Manche Patienten haben das Gefühl, auf einer Murmel oder Erbse zu laufen.

Diagnose der Morton-Neuralgie

Die Diagnose der Morton-Neuralgie umfasst in der Regel die folgenden Schritte:

  • Klinische Untersuchung: Der Arzt wird den Fuß untersuchen, um Druckschmerzen oder Schwielen im Mittelfußbereich festzustellen.
  • Provokationstest: Durch Einengung des betroffenen Intermetatarsalraums kann der typische Schmerz ausgelöst werden.
  • Mulders Zeichen: Durch Zusammendrücken der Mittelfußknochen kann ein hörbarer oder tastbarer Click ausgelöst werden.
  • Röntgenaufnahmen: Röntgenaufnahmen des Fußes unter Belastung können andere Ursachen der Metatarsalgie ausschließen und die Spreizfußfehlstellung analysieren.
  • Kernspintomographie (MRT): Eine MRT kann bei ausreichender Befundgröße den Neurom darstellen, ein normaler MRT-Befund schließt eine Morton-Neuralgie jedoch nicht aus.
  • Lokalanästhesie: Die Injektion eines Betäubungsmittels um den Nerv herum kann die Diagnose bestätigen, indem die Nervenfunktion ausgeschaltet wird.

Behandlung der Morton-Neuralgie

Die Behandlung der Morton-Neuralgie zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Nervenkompression zu reduzieren. Zu den Behandlungsoptionen gehören:

  • Konservative Behandlung:
    • Schuheinlagen: Entlastende Schuheinlagen können den Druck auf den Nerv reduzieren.
    • Schuhwechsel: Das Tragen von breiten und flachen Schuhen kann die Kompression des Nervs verringern.
    • Injektionen: Die Injektion eines Lokalanästhetikums mit Cortison kann eine entzündungshemmende Wirkung haben und eine Besserung bringen.
    • Stoßwellentherapie: Die Stoßwellentherapie hat eine entzündungshemmende Wirkung und reduziert die Reizung um den betroffenen Nerv.
  • Operative Behandlung:
    • Nervendekompression: Das Ligamentum intermetatarsale wird durchtrennt, um den Nerv zu entlasten.
    • Nervenamputation: Der Nerv wird zusammen mit der benachbarten Wucherung entfernt.

Was ist Hallux Valgus?

Der Hallux valgus, auch Ballenzehe genannt, ist eine Fehlstellung der Großzehe, bei der sich die Zehe im Grundgelenk nach außen und nach innen dreht (Innenrotation). Es entsteht ein sogenannter „Ballen“, der sehr schmerzhaft sein kann.

Ursachen des Hallux Valgus

Die genaue Ursache für die Entstehung des Hallux valgus ist nicht bekannt. Es gibt jedoch eine Reihe von Faktoren, die zur Entwicklung dieser Fehlstellung beitragen können:

  • Genetische Veranlagung: Der Hallux valgus ist ein konstitutionelles, genetisch bedingtes Phänomen.
  • Spreizfuß: Der Hallux valgus ist oft mit einem Spreizfuß verbunden.
  • Enges Schuhwerk: Das Tragen von engen Schuhen oder Schuhen mit hohen Absätzen kann die Fehlstellung verstärken.
  • Ungleichgewicht der Muskelkräfte: Ein Ungleichgewicht der Muskelkräfte kann ebenfalls zur Entwicklung eines Hallux valgus beitragen.

Symptome des Hallux Valgus

Die Symptome des Hallux valgus können variieren, umfassen aber typischerweise:

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  • Schmerzen im Ballenbereich: Der Ballen kann schmerzhaft sein, insbesondere beim Tragen von Schuhen.
  • Fehlstellung der Großzehe: Die Großzehe weicht nach außen ab und dreht sich nach innen.
  • Entzündung des Schleimbeutels: Der Schleimbeutel, der den Knochen unter der Haut schützt, kann sich entzünden.
  • Probleme beim Tragen von Schuhen: Das Tragen von Schuhen kann aufgrund der Fehlstellung und des Ballens schwierig sein.

Diagnose des Hallux Valgus

Die Diagnose des Hallux valgus erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und Röntgenaufnahmen. Die Röntgenaufnahmen können den Schweregrad der Fehlstellung beurteilen und andere Ursachen der Schmerzen ausschließen.

Behandlung des Hallux Valgus

Die Behandlung des Hallux valgus zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern, die Fehlstellung zu korrigieren und die Funktion des Fußes zu verbessern. Zu den Behandlungsoptionen gehören:

  • Konservative Behandlung:
    • Schuhwechsel: Das Tragen von Schuhen mit ausreichend Platz für die Zehen kann den Druck auf den Ballen reduzieren.
    • Einlagen: Einlagen können die Fußgewölbe stützen und die Druckverteilung verbessern.
    • Schienen: Schienen können helfen, die Großzehe in einer geraderen Position zu halten.
  • Operative Behandlung:
    • Weichteileingriffe: Bei leichteren Fehlstellungen können Weichteileingriffe wie die OP nach McBride durchgeführt werden.
    • Knochenkorrekturen: Bei schwereren Fehlstellungen können Knochenkorrekturen wie die Chevron-Osteotomie oder die Umstellungsosteotomie des ersten Mittelfußknochens erforderlich sein.

Unterschiede zwischen Morton-Neuralgie und Hallux Valgus

Obwohl sowohl die Morton-Neuralgie als auch der Hallux valgus Fußschmerzen verursachen können, handelt es sich um unterschiedliche Erkrankungen mit unterschiedlichen Ursachen, Symptomen und Behandlungen. Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Unterschiede zusammen:

MerkmalMorton-NeuralgieHallux Valgus
DefinitionKompression der Plantarnerven zwischen den MittelfußköpfchenFehlstellung der Großzehe im Grundgelenk
UrsacheSpreizfuß, enges Schuhwerk, Überlastung, andere FußproblemeGenetische Veranlagung, Spreizfuß, enges Schuhwerk, Ungleichgewicht der Muskelkräfte
SymptomeSchmerzen im Vorfußbereich, brennende oder elektrisierende Schmerzen, Taubheitsgefühl oder Kribbeln, FremdkörpergefühlSchmerzen im Ballenbereich, Fehlstellung der Großzehe, Entzündung des Schleimbeutels, Probleme beim Tragen von Schuhen
DiagnoseKlinische Untersuchung, Provokationstest, Mulders Zeichen, Röntgenaufnahmen, MRT, LokalanästhesieKörperliche Untersuchung, Röntgenaufnahmen
BehandlungKonservative Behandlung (Schuheinlagen, Schuhwechsel, Injektionen, Stoßwellentherapie), operative Behandlung (Nervendekompression, Nervenamputation)Konservative Behandlung (Schuhwechsel, Einlagen, Schienen), operative Behandlung (Weichteileingriffe, Knochenkorrekturen)

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