Nervenentzündung Hüfte Symptome: Ursachen, Diagnose und Behandlung

Hüftschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Ursachen haben kann. Eine mögliche Ursache ist die Nervenentzündung im Hüftbereich, die verschiedene Symptome auslösen kann. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Symptome, Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten von Nervenentzündungen im Zusammenhang mit Hüftschmerzen.

Einführung in Hüftschmerzen und ihre Ursachen

Hüftschmerzen gehören zu den häufigsten Gelenkschmerzen überhaupt. Das Hüftgelenk ist nach dem Knie das zweitgrößte Gelenk des Körpers und ein sogenanntes Kugelgelenk, bestehend aus der Hüftgelenkpfanne und dem runden Oberschenkelkopf. Oftmals sind Hüftschmerzen einseitig und strahlen in Rücken, Po oder Oberschenkel aus. In vielen Fällen liegt die Ursache nicht im Hüftgelenk selbst, sondern in den Muskeln, Sehnen und Bändern, die die Hüfte umgeben. Auch Schmerzen aus anderen Körperregionen wie der Lendenwirbelsäule oder dem Kniegelenk können in die Hüfte ausstrahlen.

Schleimbeutelentzündung der Hüfte als häufige Ursache

Eine häufige Diagnose im Zusammenhang mit Hüftschmerzen ist die Schleimbeutelentzündung der Hüfte (Bursitis). Dabei können verschiedene Schleimbeutel betroffen sein. Schleimbeutel sind kleine, mit gelartiger Flüssigkeit gefüllte Säckchen, die wie Kissen an Stellen im Körper wirken, die oft Reibung und Druck ausgesetzt sind. Es gibt über hundert verschiedene Schleimbeutel im Körper. Eine übermäßige Belastung kann zu einer schmerzhaften Entzündung führen, die als Bursitis bezeichnet wird. Bei einer Entzündung sammelt sich vermehrt Gewebsflüssigkeit im Inneren des Schleimbeutels an, was zu einer Schwellung führt und Druck auf das umliegende Gewebe ausübt.

Bursitis trochanterica und Bursitis iliopectinea

Zumeist sind zwei Schleimbeutel von einer Entzündung betroffen, was zur Bursitis trochanterica bzw. Bursitis iliopectinea führt. Die Bursitis trochanterica ist die häufigste Form der Schleimbeutelentzündung im Hüftgelenk. Dabei wird der Schleimbeutel gereizt, der sich oberhalb des Trochanter major (großer Rollhügel) befindet, einem seitlichen Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens. Im Gegensatz dazu liegt der betroffene Schleimbeutel bei der Bursitis iliopectinea tief im Gewebe und der Muskulatur, weshalb die Entzündung äußerlich nicht sichtbar ist.

Ursachen einer Schleimbeutelentzündung

Eine übermäßige Beanspruchung der Schleimbeutel kann zu einer Entzündung führen. Im Fall einer septischen Schleimbeutelentzündung führen Viren oder Bakterien zu der Entzündung. Auch Fehlstellungen sowie -belastungen der Gelenke können auslösende Faktoren sein. Die Form tritt insbesondere aufgrund von mechanischer Überlastung auf. Vor allem wiederholte, einseitige Bewegungen wie Gehen, Laufen oder Fahrradfahren sind mögliche Ursachen. Erst bei einem dauerhaft gleichförmigen Bewegungsmuster wird die Struktur überreizt, wie zum Beispiel bei Langstreckenläufern oder Fahrradfahrern. Da dies bei vielen Sportarten der Fall ist, zählen Bursitiden zu den Sportverletzungen. Frauen sind dabei etwas häufiger betroffen als Männer. Auch Übergewicht begünstigt die Entstehung der belastungsbedingten Bursitiden. Die mechanische Überlastung führt zumeist zu einer Bursitis trochanterica.

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Symptome einer Schleimbeutelentzündung

Die häufigsten Symptome einer Schleimbeutelentzündung sind Hüftschmerzen sowie Leistenschmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit der Hüfte. Diese können sowohl diffus sowie sehr lokal vorkommen. Die Schmerzen treten im Ruhezustand auf, sind also nicht belastungsabhängig. Jedoch tritt in der Regel eine deutliche Verschlimmerung der Schmerzen nach Belastung und Bewegung auf. Nicht selten schmerzt der Bereich in der hüftumgebenden Muskulatur ebenfalls. Wenn die Symptome nicht nach wenigen Tagen des Ruhigstellens und Kühlens verschwinden, ist handeln dringend notwendig, damit eine akute Schleimbeutelentzündung der Hüfte nicht in eine chronische Form übergeht.

Diagnose einer Schleimbeutelentzündung

Die Diagnosestellung ist schwierig, da aufgrund der Symptome eine Reihe an Ursachen in Frage kommen. Hüftschmerzen im Ruhezustand ohne Belastung können auf eine Schleimbeutelentzündung im Hüftgelenk hinweisen. Aber auch eine aktivierte Arthrose des Hüftgelenks kann zu Schwellung und Schmerzen bei Ruhe führen. Handelt es sich um eine Bursitis trochanterica, ist gegebenenfalls von außen eine Rötung und Schwellung sichtbar, da sich dieser Schleimbeutel dicht an der Körperoberfläche befindet. Neben der Überprüfung, ob die betroffene Stelle auf Druckschmerz reagiert, gibt eine Blutuntersuchung Aufschluss über die Entzündungswerte im Körper. Um den Verdacht auf eine Schleimbeutelentzündung der Hüfte zu bestätigen, ist jedoch die Anwendung weiterer Diagnostiken erforderlich. So kann eine Ultraschalluntersuchung oder die Magnetresonanztomographie (MRT) den entzündeten Schleimbeutel zeigen, wodurch die Diagnose erhärtet werden kann.

Behandlung einer Schleimbeutelentzündung

Am Anfang der Behandlung steht immer eine gezielte Diagnostik. Die Therapie ist abhängig von den Ursachen, die die Entzündung ausgelöst haben. Bei einer septischen Bursitis ist die Einnahme von Antibiotika notwendig. Bei einer belastungsbedingten Schleimbeutelentzündung der Hüfte finden in der Therapie primär Ruhigstellung der Hüfte sowie entzündungs- und schmerzstillende Medikamente Anwendung. Sind rheumatische Erkrankungen oder Gicht ursächlich, findet vor allem einer Behandlung dieser Grunderkrankungen statt und bei Fehlbelastungen und -stellungen sollten diese dauerhaft orthopädisch behandelt werden. Bei der Therapie der akuten Bursitis kommt es in der Regel innerhalb von einer Woche zu deutlichen Verbesserungen der Symptome. Nur bei schwerwiegenderen und chronischen Fällen ist ein invasiver Eingriff notwendig.

Stoßwellentherapie

Bei der ambulant durchgeführten Stoßwellentherapie werden über das Gerät Stoßwellen mit einer Frequenz von zwei bis vier Hertz in den Körper übertragen. Dabei wird die Energie über die Behandlungsdauer von fünf bis 15 Minuten zunehmend stärker. In dieser Zeit treffen etwa 1.000 bis 2.000 Stoßwellen auf den Körper. Ziele der Stoßwellentherapie sind unter anderem Linderung von Schmerzsymptomen, Verkürzung der Rehabilitationszeiten, Anregung der Gewebeneubildung und Verkürzung der Regenerationszeit. Da die Stoßwellentherapie mitunter schmerzhaft sein kann, wird je nach Absprache mit dem Patienten eine örtliche Betäubung eingesetzt. Mittels einer Laufanalyse wird das Gang- und Laufverhalten des Patienten auf dem Laufband ermittelt. Dabei dienen Videoaufnahmen und eine Druckmessplatte zur Analyse und Beurteilung. Beim Gehen müssen Muskeln und Sehnen zum Teil das fünffache an Gewicht stützen. Dadurch verändert sich die Stellung der Gelenk beim Gehen und Laufen. Bei der Laufanalyse werden diese Veränderungen im Vergleich zur Stellung bei Ruhe direkt sichtbar und können mit Normwerten verglichen werden.

Laufanalyse

Insbesondere bei Bursitiden aufgrund von Fehlstellungen und -belastungen der am Gang beteiligten Gelenke, wie Fuß, Knie und Hüfte, ist die Durchführung der Laufanalyse sinnvoll, um die Ursachen zu behandeln und weitere Entzündungen zu verhindern. Bei einem normalen Verlauf heilt eine Schleimbeutelentzündung bei angemessenem Verhalten des Patienten innerhalb einiger Wochen von selbst aus. Insbesondere Sportler, die dauerhafte, gleichförmige Bewegungen durchführen, können durch angemessenes Verhalten einer Schleimbeutelentzündung vorbeugen. Dazu wird zu einer Laufanalyse geraten, um eventuelle anatomische Fehlbelastungen und -stellungen frühzeitig zu erkennen und diesen entgegenzuwirken. Zudem sollten die hüftumgebenen Muskeln durch spezielle Übungen trainiert und mobilisiert werden.

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Weitere Ursachen von Hüftschmerzen

Neben der Schleimbeutelentzündung gibt es noch weitere Ursachen für Hüftschmerzen, die im Folgenden näher erläutert werden:

Hüftarthrose (Coxarthrose)

Bei Hüftarthrose kommt es zu einer Abnahme der schützenden Knorpelschicht zwischen Gelenkkopf und Gelenkpfanne. Ursachen sind einseitige Überlastungen des Hüftgelenks, aber auch eine genetische Veranlagung. Häufig wird von einer "altersbedingten Abnutzung" gesprochen - die muss aber nicht automatisch eintreten. Eine Hüftarthrose zeigt sich zu Beginn vor allem durch Schmerzen nach dem morgendlichen Aufstehen (Anlaufschmerz), die aber mit zunehmender Bewegung wieder verschwinden. In späteren Stadien treten Schmerzen auch nach Belastung auf. Typisch sind dann Schmerzen in Hüfte oder Leiste beim Treppensteigen, Laufen und eine abnehmende Belastbarkeit über den Tag hinweg. Manchmal kommt es zu einer entzündlich aktivierten Arthrose an den Knochen des Hüftgelenks: Das Gelenk schwillt an und wird warm; Symptome sind stechenden Schmerzen und starke Bewegungseinschränkung.

Behandlung der Hüftarthrose

Wichtig ist, trotz der Hüftschmerzen weiter in Bewegung zu bleiben. Dabei helfen Therapien wie Physiotherapie, Rehasport oder Funktionstraining mit Fokus auf Übungen für den Oberschenkel und die Hüftmuskulatur. Bei akuten Schmerzen kann es sinnvoll sein, schmerzlindernde und antientzündliche Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) einzunehmen. Dazu gehören die Wirkstoffe Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen, Diclofenac und COX-2-Hemmer. So vermeidet man durch Schmerzen verursachte Schonhaltung, die wiederum weitere Schmerzen im Bewegungsapparat hervorrufen kann. Ist der Gelenkverschleiß schon stark fortgeschritten und die Lebensqualität durch die Schmerzen stark eingeschränkt, kann eine OP als Therapie helfen.

Oberschenkelhalsbruch

Nicht immer kommt es beim Oberschenkelhalsbruch zu starken Schmerzen: Das Bein kann auch "nur" verdreht und schmerzhaft überanstrengt erscheinen, weil starke Bänder und Muskeln der Hüfte die Bruchstellen noch zusammenhalten. Manchmal spielen ältere Menschen Beschwerden auch herunter, aus Angst, ins Krankenhaus zu müssen. In der Regel ist der Bruch des Oberschenkelhalses aber tatsächlich mit sehr starken Schmerzen im Bereich von Hüfte und Leiste verbunden; die Schmerzen können auch ins Bein oder Becken ausstrahlen. Betroffene können das entsprechende Bein oft nicht anheben oder belasten.

Muskelverspannungen und -verkürzungen

Das Hüftgelenk ist eingebettet in eine ganze Reihe von Muskeln, Sehnen und Bändern. Verspannen oder verkürzen diese sich, kann das Hüftschmerzen verursachen, obwohl das Gelenk selbst gesund ist. Eine häufige Ursache von Hüftschmerzen ist die Verspannung des Psoas-Muskels, des großen Hüftbeugers. Psoas besteht aus fünf Muskelsträngen, die entlang der Wirbelsäule entspringen und an einem Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens enden.

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Hüftkopfnekrose

Eine Hüftkopfnekrose entsteht durch Minderdurchblutung des Knochengewebes im Hüftgelenk. Das Knochengewebe wird nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und verliert seine Stabilität. In der Anfangsphase kommt es zu Wassereinlagerungen im Oberschenkelknochen, die im MRT sichtbar gemacht werden können. Risikofaktoren für eine Hüftkopfnekrose bei Erwachsenen sind Rauchen, hohe Cholesterinwerte, übermäßiger Alkoholkonsum und hochdosierte Kortisontherapie. Die Erkrankung trifft vor allem Männer zwischen 35 und 45 Jahren. Meist tritt die Erkrankung einseitig auf, selten an beiden Hüftgelenken. Ist die Erkrankung noch nicht so weit fortgeschritten, kann mit Medikamenten behandelt werden, die auch bei Osteoporose (Knochenschwund) eingesetzt werden, wie etwa Bisphosphonate. Wichtig ist auch die Entlastung des Hüftgelenks mittels Unterarmgehstützen.

Impingement-Syndrom

Bei einem Impingement-Syndrom besteht eine Enge zwischen dem Hüftkopf und der Hüftgelenkspfanne bedingt etwa durch "Anbauten" am Knochen oder eine fehlgebildete Hüftpfanne, aber auch durch muskuläre Dysbalancen. Stoßen die Knochen durch diese Enge bei starker Beugung aneinander, können gelenknahe Strukturen wie der Gelenkknorpel oder die sogenannte Gelenklippe eingeklemmt und verletzt werden. Das führt zu tiefliegenden Schmerzen in der Leistengegend oder seitlich an der Hüfte. Häufig beginnen Schmerzen bei Hüftimpingement nach langem Sitzen oder intensiver körperlicher Aktivität, verschwinden aber in Ruhe wieder. Mit der Zeit kann sich ein dumpfer oder stechender Dauerschmerz entwickeln. Allerdings können die Schmerzen auch ins Gesäß, den Rücken, den Oberschenkel oder ins Knie ausstrahlen, was eine Diagnose erschwert.

Piriformis-Syndrom

Hüftschmerzen, die nach längerem Sitzen entstehen, werden häufig durch den Gesäßmuskel (Musculus piriformis) ausgelöst, der vom Kreuzbein zum Knochenvorsprung (Trochanter major) an der Außenseite des Oberschenkelknochens führt. Durch seine Nähe zum Ischiasnerv, der vom Rücken in die Beine zieht, kann es an dieser Stelle zu Beschwerden kommen. Drückt der Gesäßmuskel auf den Ischiasnerv, kommt es zu Hüftschmerzen und Taubheitsgefühlen in der Hüfte oder den Beinen, vor allem nach längerem Sitzen.

Hüftschmerzen in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft kommt es häufiger zu Hüftschmerzen, weil sich das Bindegewebe und das Muskelgewebe im Bereich des Beckens durch die hormonellen Veränderungen lockert. So verändert sich die Statik des Beckens, was Beckenschmerzen, aber auch Schmerzen in Rücken und Hüfte verursachen kann. Hinzu kommt die schwangerschaftsbedingte Gewichtszunahme - Gelenke werden zusätzlich belastet. Während der Schwangerschaft kann es auch zu einer Einengung eines Hautnervs außen am Oberschenkel kommen (Nervus cutaneus femoris lateralis) - auch das kann sich wie Schmerzen im Hüftbereich anfühlen.

Weitere Ursachen

Weitere mögliche Ursachen für Hüftschmerzen sind:

  • Nervenschmerzen (Neuralgien) verschiedener Hautnerven
  • Entzündungen der Hüfte ohne Bakterien (Hüftschnupfen bei Kindern)
  • Beinlängendifferenz
  • Ausrenken / Auskugeln des Hüftgelenks (Hüftluxation)

Erste Hilfe und Behandlungsmöglichkeiten bei Hüftschmerzen

Hüftschmerzen sind oft harmlos und verschwinden nach ein paar Tagen von ganz allein wieder. Entzündungshemmende Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) können eine erste Hilfe sein. Ist das Hüftgelenk entzündet, können Kälteanwendungen sinnvoll sein; Wärme hilft dagegen, wenn verspannte Muskeln die Ursache der Hüftschmerzen sind. Bewegung ohne starke Belastung ist ebenfalls gut für die Hüfte. Hier sind vor allem Schwimmen und Radfahren eine gute Möglichkeit, das Hüftgelenk zu bewegen, ohne das Gelenk zu belasten. Menschen, die ein neues Hüftgelenk eingesetzt bekommen haben, sollten damit allerdings frühestens sechs bis acht Wochen nach der OP wieder beginnen; im Zweifelsfall den behandelnden Arzt oder die Ärztin fragen. Auch Übungen zur sanften Hüftbewegung und Dehnübungen helfen gut gegen Hüftschmerzen.

Spezifische Nervenprobleme und Hüftschmerzen

Einige Nervenprobleme können spezifisch Hüftschmerzen verursachen oder dazu beitragen:

Ischias-Syndrom

Der Ischiasnerv ist ein sehr wichtiger Nervenstrang, der das gesamte Bein und die Füße versorgt. Er entspringt in mehreren Segmenten der Lendenwirbelsäule und leitet die Nervenimpulse durch das Becken ins Bein und schließlich bis in die Füße. Wenn der Ischiasnerv in der Wirbelsäule oder in seinem Verlauf durch Kompression beschädigt wird, kann dies zu Schmerzen und Gefühlsstörungen im gesamten Verlauf des Nervs führen. Auch starke Hüftschmerzen können durch eine Blockade des Ischiasnervs ausgelöst werden. Das Ischiassyndrom wird meist konservativ, durch Krankengymnastik oder mit Schmerzmitteln behandelt. In einigen Fällen muss die Nervenkompression operativ durch eine Bandscheibenoperation behandelt werden.

Meralgia paraesthetica

Die Meralgia paraesthetica beschreibt ein "Entrapment" (Kompression) eines außen am Oberschenkel unter der Haut verlaufenden Hautnerven (Nervus cutaneus femoralis lateralis). Das Leistenband kann diesen Nerv leicht in seinem Verlauf einengen. Es gibt viele Ursachen für diese Nerveneinklemmung: Schwangerschaft, Gewichtszunahme oder viel zu enge Kleidung. Betroffene Personen haben Beschwerden an der Vorder- bzw. Außenseite des Oberschenkels. Charakteristisch sind ein Kribbeln, brennende Schmerzen, Missempfindungen und Taubheit. Die Symptome treten vor allem dann auf, wenn der Druck auf den Nerv steigt.

Behandlung der Meralgia paraesthetica

Nicht immer ist eine Behandlung notwendig. Bei einem Viertel der Betroffenen bessern sich die Beschwerden spontan. Eine Physiotherapie kann die Beschwerden lindern. Ein durch die Nervenschädigung bedingter Schmerz (neuropathischer Schmerz) sollte frühzeitig mit einer Schmerztherapie behandelt werden. Es kann vorteilhaft sein, mehrere Behandlungsmethoden zu kombinieren. Außerdem kann ein Medikament zur örtlichen Betäubung in das Gewebe gespritzt werden (Infiltration). Auch Kortison kommt hier manchmal in Betracht. Operiert wird nur selten, wenn die Beschwerden sehr stark sind bzw. nicht auf andere Behandlungsversuche ansprechen.

Hüftimpingement (Einklemmende Hüfte)

Bei einer Einklemmenden Hüfte (Hüft-Impingement) ist die Gelenkbeweglichkeit in der Hüfte durch Verengung eingeschränkt. Das Krankheitsbild wird auch als femoroacetabuläres Impingement-Syndrom (FAIS) bezeichnet. Dabei stößt der Oberschenkel-Hüftkopf an die Gelenkpfanne der Hüfte und schädigt diese mit der Zeit. Unbehandelt kann sich daraus eine Hüftharthrose entwickeln. Symptome können Schmerzen beim langen Sitzen sein oder eine Bewegungseinschränkung in der Hüfte aufgrund von Verhalten, die den Schmerz vermeiden sollen. Typisch sind Schmerzen in der Leistengegend oder an der Hüftvorderseite, seltener an den Seiten oder im Gesäß.

Diagnose und Behandlung des Hüftimpingements

Die Diagnose wird durch die Kombination aus Anamnese, Untersuchungsbefunden aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren durch den Facharzt für Orthopädie erstellt. Für die Behandlung können je nach Art und Ausprägung verschiedene konservative Therapien in Frage kommen. Hierzu zählen einerseits medikamentöse Behandlungen, andererseits jedoch auch Physiotherapien. Komplexere Varianten und insbesondere die CAM-Formveränderung sind jedoch nicht für die Behandlung mit Physiotherapie geeignet. Operative Behandlungen können bei manchen Varianten die bessere Alternative sein und beispielsweise durch eine Hüftarthroskopie umgesetzt werden, um die physiologische Form des Gelenks bei knöchernen Überständen und Wucherungen zu rekonstruieren.

Trochantertendinose (Sehnenentzündung an der äußeren Hüfte)

Schmerzhafte Entzündung der Sehnen am großen Rollhügel (Trochanter major) an der Außenseite des körpernahen Oberschenkels. Die Schmerzen sind besonders ausgeprägt beim Gehen oder seitlichen Liegen. Oft ist gleichzeitig der nahe gelegene Schleimbeutel entzündet (Bursitis trochanterica) oder es zeigen sich Symptome einer Schnapphüfte (Coxa saltans). Ursache ist eine mechanische Reizung, z. B. bei (meist sportlicher) Überbelastung, unterschiedlicher Beinlänge oder künstlicher Hüfte.

Diagnose und Behandlung der Trochantertendinose

Beim Abtasten löst die Ärztin über dem großen Rollhügel Schmerzen aus. Manchmal sind dort auch Schwellungen sichtbar. Die Diagnose lässt sich durch eine Ultraschalluntersuchung sichern, die eine Verdickung des Tractus iliotibialis sowie eventuell Verkalkungen zeigt. In den meisten Fällen wirken konservative Maßnahmen gut. Neben akuten Beschwerden müssen auch Ursachen oder Grunderkrankungen behandelt werden. Dazu gehört die übliche antientzündliche Therapie bei Rheumatoider Arthritis, oder die orthopädische Korrektur von Fehlstellungen, beispielsweise mit Einlagen oder Absatzerhöhungen. Gegen die Schmerzen verordnet die Ärztin meist antientzündliche und schmerzlindernde Präparate. In der akuten Phase sind vor allem Dehnübungen der Hüfte empfehlenswert. Wenn alle Maßnahmen nicht fruchten, wird operiert.

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