Das Klinikum Lippe-Detmold ist ein wichtiger medizinischer Versorger in der Region. Umfassende Informationen aus Patientenperspektive sind entscheidend, um ein realistisches Bild der Klinik zu erhalten. Dieser Artikel fasst verschiedene Bewertungen und Erfahrungen zusammen, um einen detaillierten Einblick in die Stärken und Schwächen des Klinikums zu geben.
Positive Erfahrungen und Kompetenzen
Notaufnahme und Akutversorgung
Mehrere Patienten berichten von einer zügigen und kompetenten Behandlung in der Notaufnahme. Ein Patient schildert, wie er an einem Samstagabend mit unklarem Krankheitsbild in die Notaufnahme kam und dort sehr zügig untersucht wurde. Um einen Schlaganfall auszuschließen, wurde trotz später Stunde sofort ein CT durchgeführt. Auch eine Lumbalpunktion erfolgte ohne Befund. Das gesamte Team der Notaufnahme und Neurologie wurde als sehr nett, hilfsbereit und ansprechbar beschrieben. Ein anderer Patient, der als Verdachtsfall für Schlaganfall eingeliefert wurde, lobte die super schnelle und freundliche Notaufnahme sowie das sehr kompetente Team.
Die Stroke Unit des Klinikums wird ebenfalls positiv hervorgehoben. Hier werden Patienten mit einem frischen Schlaganfall von qualifiziertem Pflegepersonal und Neurologen rund um die Uhr aufgenommen und nach internationalen Standards behandelt. Die enge Zusammenarbeit mit Physio-, Ergo- und Sprachtherapeuten ermöglicht einen frühzeitigen Therapiebeginn, um Folgeschäden zu minimieren. Schlaganfall-Lotsen unterstützen die Patienten auch nach der Entlassung im häuslichen Umfeld.
Thoraxchirurgie und Onkologie
Besonders die Thoraxchirurgie im Klinikum Lippe in Lemgo wird mehrfach positiv erwähnt. Ein Patient berichtet von der erfolgreichen Entfernung eines Lungenrundherdes durch den Chefarzt der Thoraxchirurgie. Auch das Pflegepersonal der Station 13 wird als überaus fürsorglich und freundlich beschrieben. Ein weiterer Patient lobt die Organisation und die Kompetenz der Ärzte in der Thoraxchirurgie Lemgo, wo eine Exostosenentfernung erfolgreich durchgeführt wurde.
Auch die Onkologie des Klinikums erhält positive Bewertungen. Krebspatienten fühlen sich in den Abteilungen 17 und 43 sehr gut aufgehoben. Ihre Ängste werden ernst genommen und alle Fragen werden gut und verständlich erklärt. Das Detmolder Brustzentrum wird ebenfalls empfohlen. Ein Patient, bei dem im Rahmen eines Myocardszintigramms zufällig ein Lungenkarzinom festgestellt wurde, berichtet von einer zügigen Durchführung aller Voruntersuchungen und einer erfolgreichen Operation. Er lobt den Chefarzt, die Oberärzte, Frau Dr. Fricke, die Intensivstation und die Station 13.
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Fachkompetenz und interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die ärztliche Fachkompetenz wird in mehreren Berichten hervorgehoben. Patienten fühlen sich von den Ärzten gut beraten und behandelt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachabteilungen wird ebenfalls positiv erwähnt. So profitieren Patienten mit Parkinson-Erkrankung von den Kooperationen mit Neuroradiologie und Nuklearmedizin.
Das Klinikum Lippe ist als "Anerkanntes MS-Schwerpunktzentrum" durch die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) zertifiziert. Dies unterstreicht die hohe Qualität der Versorgung von Patienten mit Multipler Sklerose und verwandten Erkrankungen. In der MS-Ambulanz werden ca. 500 Patienten unter fachärztlicher Leitung versorgt.
Negative Erfahrungen und Kritikpunkte
Mangelnde Wahlleistungen und veraltete Ausstattung
Ein Privatpatient mit Chefbehandlung und Einzelzimmer inklusive Wahlleistungen bemängelt ein verdrecktes Doppelzimmer und keinerlei abgedeckte Wahlleistungen. Auf Nachfrage wurde ihm mitgeteilt, dass die Geschäftsleitung viele Leistungen gestrichen habe. Zudem funktionierte die Notrufklingel des Bettnachbarn seit Tagen nicht.
Auch die sanitären Anlagen werden teilweise kritisiert. So bemängelt ein Patient auf Station 31, dass es für 20 Patienten nur zwei Toiletten und zwei Duschen gibt.
Unzureichende Versorgung und Kommunikationsprobleme
Einige Patienten berichten von unzureichender Versorgung und Kommunikationsproblemen. Ein Patient schildert, dass sein Vater seit zwei Wochen auf Station liegt und keine Untersuchungen erfolgen, um die Symptomatik zu begründen. Medikamente, die eine andere Fachabteilung angeordnet hat, wurden abgesetzt. Die Entlassung sollte ohne jegliche Vorbereitung erfolgen.
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Ein anderer Patient berichtet, dass er mit einem stationären Aufnahmetermin für 10:00 Uhr, auf den er viele Wochen gewartet hatte, ca. 90 Minuten vor der Aufnahme telefonisch abgesagt wurde. Als Begründung wurde Personalmangel genannt.
Hygienemängel und menschenunwürdige Zustände
Einige Patienten bemängeln die hygienischen Zustände auf bestimmten Stationen. So werden die Zustände auf der Pneumologie (Station 42) als katastrophal beschrieben.
Ein besonders kritischer Bericht schildert die Situation einer dementen Patientin, die nach einem Schlaganfall auf der Station 41 auf dem Flur untergebracht wurde, da alle Zimmer belegt waren. Dort musste sie im Hellen schlafen, wurde auf dem Flur gewaschen und musste auf dem Flur die Windel frisch gemacht kriegen. Eine andere Patientin auf dem Flur schrie die ganze Zeit rum und war ans Bett fixiert. Die Schwestern waren extrem unterbesetzt.
Fehlende Medikamente und falsche Behandlung
Ein Patient berichtet, dass er seine notwendigen Medikamente nicht erhalten habe und stattdessen narkotisiert wurde. Zudem sei ihm das falsche Medikament gegeben worden, was zu langwierigen Problemen nach dem Krankenhausaufenthalt geführt habe. Er bemängelt, dass die Ärzte nur nach ihren gelernten Schemata arbeiten und alles unkonventionelle nicht umgesetzt werde.
Fehlende Diagnose und lange Wartezeiten
Ein Patient, der wegen Blut husten in die Notaufnahme kam, berichtet, dass er 14 Tage ohne Behandlung und ohne Medikamente auf Station 31 gelegen habe. Er habe keine Diagnose oder Befunde bekommen. Andere Patienten berichten von langen Wartezeiten auf Arztgespräche und davon, dass sie abgewimmelt werden.
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