Neurologe in Osnabrück: Termine, Diagnostik und Behandlungsspektrum

Die neurologische Versorgung in Osnabrück bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten für verschiedene neurologische Erkrankungen. Dieser Artikel gibt einen Überblick über wichtige neurologische Krankheitsbilder, diagnostische Verfahren und spezialisierte Behandlungsangebote in Osnabrück.

Parkinson-Syndrome: Ursachen, Symptome und Diagnostik

Die Parkinson-Krankheit, erstmals 1817 als "Schüttellähmung" von James Parkinson beschrieben, ist eine neurodegenerative Erkrankung. Dabei kommt es aus verschiedenen Ursachen zu einem vorzeitigen Verlust dopaminerger Nervenzellen im Gehirn. Diese Nervenzellen produzieren Dopamin, einen wichtigen Neurotransmitter. Ein Dopaminmangel führt zu den klassischen Symptomen wie Zittern in Ruhe, Muskelsteifheit und Geh- und Gleichgewichtsstörungen. Riechstörungen, Depressionen und Traumschlafstörungen können Frühsymptome sein.

Neben der Parkinson-Krankheit gibt es ähnliche Parkinson-Syndrome, deren exakte Diagnose wichtig ist. Die neurologische Diagnostik umfasst die Beobachtung der typischen Symptome und weitere Untersuchungen:

  • Bildgebende Untersuchung: CT oder Kernspintomographie des Gehirns
  • Ultraschall: Ultraschall der Dopamin produzierenden "Schwarzen Substanz" (Substantia nigra)
  • L-Dopa-Test: Test des Ansprechens auf Dopamin. Patienten mit Parkinson reagieren schnell, eindeutig und langfristig auf L-Dopa.
  • DAT-Scan: Nuklearmedizinische Diagnostik in speziellen Fällen
  • Autonome Funktionstests: Überprüfung von Blutdruck und Herzfrequenz bei Lagewechsel
  • Kupferkonzentration: Überprüfung der Kupferkonzentration im Blut bei Auftreten der Symptome vor dem 50. Lebensjahr

Parkinson-Komplexbehandlung in Osnabrück

Die neurologische Abteilung in Osnabrück bietet eine stationäre Parkinson-Komplexbehandlung an. Je nach Symptomatik dauert die Behandlung 14 bis 20 Werktage. Die Behandlung umfasst:

  • Fachärztliche neurologische Betreuung
  • Physiotherapie (LSVT-BIG)
  • Logopädie (LSVT-LOUD)
  • Ergotherapeutische Begleitung

Multiple Sklerose (MS): Diagnostik und individualisierte Therapie

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems mit sehr unterschiedlichen Verläufen. Sie wird auch die Erkrankung mit den "1.000 Gesichtern" genannt. In Deutschland sind schätzungsweise 250.000 Menschen betroffen. MS tritt häufig im jungen Erwachsenenalter auf, wobei mehr Frauen als Männer betroffen sind.

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Die neurologische Abteilung im Marienhospital Osnabrück - Standort Natruper Holz ist mit einer Spezialambulanz als Schwerpunktpraxis der Deutschen Multiple Sklerose-Gesellschaft zertifiziert. Seit über 30 Jahren besteht dieser Behandlungsschwerpunkt.

Ursachen und Symptome

MS ist die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie tritt meist zwischen 20 und 40 Jahren auf. Zu Beginn werden vorwiegend die Nervenumhüllungen durch das eigene Immunsystem angegriffen, später auch die Nerven selbst. Die Krankheit verläuft anfangs oft schubförmig, wobei sich die Symptome nach einem Schub vollständig zurückbilden können. Ohne Behandlung kann eine schleichend fortschreitende Form entstehen. Genetische, immunologische und äußere Faktoren spielen eine Rolle bei der Krankheitsentstehung.

Diagnostik

Für eine erfolgreiche Behandlung ist eine frühzeitige Diagnose wichtig. Die neurologische Abteilung im Marienhospital Osnabrück bietet eine umfassende Diagnostik:

  • MRT-Untersuchung: MRT des zentralen Nervensystems
  • VEP: Untersuchung der Sehnerven (visuell evozierte Potentiale)
  • MEP, SEP: Untersuchung der zentralen Nervenbahnen
  • Liquoruntersuchung: Untersuchung des Nervenwassers und weitere Laboruntersuchungen

Therapie

Angesichts der unterschiedlichen Symptomatik und Verläufe ist eine individualisierte Therapie essenziell. Die langfristige und engmaschige Versorgung der MS-Patienten steht im Vordergrund. Das MS-Kernteam erläutert die Erkrankung und Therapiemöglichkeiten und begleitet die Patienten in allen Phasen der Erkrankung. Informationen zu Kinderwunsch, Familienplanung, Ernährung, Schlaf, Selbsthilfegruppen und Sozialberatung werden angeboten.

Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV)

Die ASV bietet Menschen mit komplexen Erkrankungen eine hochwertige Behandlung durch Spezialisten verschiedener Fachrichtungen. Das ASV-Team arbeitet koordiniert zusammen und stellt sicher, dass alle erforderlichen Untersuchungen und Behandlungen erbracht werden. Nichtärztliche Berufsgruppen und soziale Dienste können hinzugezogen werden. Die Teilnahme an der ASV ist für Patienten kostenfrei und ermöglicht die Teilnahme an Studien sowie kurzfristige MRT-Diagnostik.

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Um die ASV in Anspruch nehmen zu können, ist in der Regel eine Überweisung durch einen niedergelassenen Arzt notwendig. Die Dauer der Behandlung hängt von der Erkrankung und Therapie ab.

MS und verwandte Krankheitsbilder

Bei der Multiplen Sklerose oder verwandten Krankheitsbildern wie den Neuromyelitis-optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD) handelt es sich um chronisch entzündliche Erkrankungen von Gehirn und Rückenmark. Als Folge können Funktionsstörungen der Motorik, Sensibilität, Koordination, des Sehens und Sprechens auftreten, aber auch unsichtbare Symptome wie Blasen- oder Mastdarmfunktionsstörungen, abnorme Ermüdbarkeit oder Konzentrationsstörungen.

Die Therapiemöglichkeiten haben sich seit der Jahrtausendwende enorm verbessert. Dabei sind viele individuelle Aspekte zu beachten. Folgende Aspekte sind wichtig:

  • Sicherung/Überprüfung der Diagnosen: Abgrenzung zu ähnlichen Krankheitsbildern
  • Vorbeugende Immuntherapie: Besprechung der Notwendigkeit, Einleitung und Begleitung gemäß aktuellem Stand der Wissenschaft, Überwachung der Wirksamkeit und Sicherheit, Klärung der Notwendigkeit eines Therapiewechsels, Beratung bei Kinderwunsch und Impfungen
  • Schubtherapie: Besprechung der Notwendigkeit, hochdosierte Kortisonpulstherapien (ambulant möglich), bei schweren Schüben evtl. Plasmapherese/Immunadsorption in stationärem Rahmen
  • Symptombezogene Therapie: Behandlung von Störungen der Motorik, der Blasenfunktion oder abnormer Ermüdbarkeit, Heilmittel (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie) und Hilfsmittel, medikamentöse Therapie, Zusammenarbeit mit weiteren Fachärzten (z.B. Urologie), ambulante Schluckdiagnostik, Teilnahme an Studienprojekten

Multiple Sklerose und NMOSD können überwiegend ambulant behandelt werden.

Spezialsprechstunden in Osnabrück

In Osnabrück werden verschiedene Spezialsprechstunden angeboten:

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  • Privatambulanz Prof. Dr. Dziewas: Neurovaskuläre Erkrankungen und Schluckstörungen (Terminvereinbarung: 0541 405-6500 (Ziffer 1))
  • Privatambulanz PD Dr. Kellinghaus: Epilepsie und andere Anfallserkrankungen (Terminvereinbarung: 0541 405-6555 (MVZ Neurologie))
  • Sprechstunde Neuroimmunologie/Multiple Sklerose: (Dr. med. Susanne Windhagen, Dr. med. Bettina Gräfe)
  • Sprechstunde Parkinson-Syndrome und andere Bewegungsstörungen: (Dr. med. Michael Nagel)
  • Sprechstunde Neurovaskuläre Erkrankungen: (Dr. med. Lars Krause)
  • Sprechstunde Neuroonkologie: In Kooperation mit Klinik für Neurochirurgie
  • Neuromuskuläre Sprechstunde: (Ermächtigungsambulanz Dr. med. Frank Neumann) (0541 405-6500 (Ziffer 1))
  • Schluckambulanz: (Ermächtigungsambulanz Prof. Dr. Dziewas) (Terminvereinbarung: 0541 405-6552 Dienstag und Donnerstag 15:00 - 16:00 Uhr)
  • Ambulanz für Neuroinfektiologie: (Ermächtigungsambulanz Dr. med. Anne Aude)

Weitere neurologische Ansprechpartner in der Umgebung

Neben den genannten Angeboten in Osnabrück gibt es weitere Fachärzte für Neurologie in der Umgebung:

  • Dr. med. Anne Aude: Fachärztin für Neurologie in Gifhorn (Zur Allerwelle 4, 38518 Gifhorn)
  • Dr. med. Andreas Theilig: Psychiater in Aachen (Karlsgraben 23, 52064 Aachen)
  • Dr. med. Andreas Theilig (Neurologie, Psychiatrie): Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Neurologie in Aachen (Karlsgraben 23, 52064 Aachen)

MVZ (Medizinisches Versorgungszentrum): Diagnostik, Beratung und Therapie

Das Leistungsspektrum des MVZ umfasst die klinische Diagnostik, ausführliche Beratung und die Therapie neurochirurgischer Krankheitsbilder. Die Schwerpunktpraxen bieten Spezialsprechstunden für viele Erkrankungen an. Vor einer Operation ist die Einholung einer Zweitmeinung empfehlenswert. Diese ist über die Spezialsprechstunde "Zweitmeinungsberatung" kurzfristig und unkompliziert möglich. Die Philosophie des MVZ beruht auf dem Grundsatz, jedem Patienten die bestmögliche Beratung und differenzierte Diagnostik zukommen zu lassen, die dann zum individuell optimierten Therapiekonzept führt.

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