Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die viele Lebensbereiche beeinträchtigen kann, darunter auch die Sexualität. Während die Auswirkungen von Parkinson auf den Alltag oft thematisiert werden, bleibt der Einfluss auf Intimität und Sexualität häufig unerwähnt. Dieser Artikel soll einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte von Parkinson und Sexualität geben und Betroffenen sowie ihren Partnern helfen, offen über dieses wichtige Thema zu sprechen und Wege zu finden, ein erfülltes Sexualleben trotz der Erkrankung zu führen.
Einführung in Parkinson und seine Auswirkungen
Im Frühstadium der Parkinson-Krankheit führen viele Menschen ein selbstständiges und aktives Leben. Dennoch können Beschwerden, aber auch Sorgen um die Zukunft belasten. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, mit Einschränkungen im Alltag und psychischen Belastungen umzugehen. Die Parkinson-Krankheit wirkt sich auf viele Lebensbereiche aus - ob Beruf, Partnerschaft und Familie oder Freizeitaktivitäten. Auch wenn sich der Alltag im Frühstadium der Erkrankung nur wenig verändert: Viele Betroffene haben Angst, mit der Zeit unselbstständig und pflegebedürftig zu werden. Es kann aber gelingen, noch lange ein Leben zu führen, das durch die Krankheit nicht allzu sehr beeinträchtigt ist.
Wie bei vielen anderen ernsthaften Erkrankungen ist die Diagnose oft zunächst ein Schock. Zugleich kann es erleichternd sein, wenn es endlich eine Erklärung für die Beschwerden gibt und eine Behandlung begonnen werden kann. Die Beschwerden im Frühstadium lassen sich meist wirksam behandeln. So ist in der Regel Zeit, sich auf den Krankheitsverlauf einzustellen und den Umgang mit späteren Parkinson-Folgen vorzubereiten. Bis die Selbstständigkeit stark eingeschränkt wird, vergehen meist einige Jahre. Zukunftsängste sind völlig normal - dennoch sollte man versuchen, sich nicht von ihnen überwältigen zu lassen. Wichtig ist, sich zunächst auf die naheliegenden Schritte zu konzentrieren. Dazu gehört, sich ausführlich über die Erkrankung zu informieren und eine gute ärztliche Begleitung zu suchen. Sie ist besonders wichtig.
Bei einer beginnenden Parkinson-Krankheit ist der Alltag oft kaum oder gar nicht eingeschränkt, vor allem, wenn man wirksame Medikamente nimmt. Viele Menschen bemerken ihre Erkrankung zuerst an einer schlechteren Feinmotorik. Dann wird es beispielsweise schwieriger, Schuhe zuzubinden oder Hemden zuzuknöpfen. Zittern ist ein typisches erstes Anzeichen, ebenso Steifheitsgefühle, verlangsamtes Gehen oder Schmerzen in Schultern oder der Hüfte. Manchmal stehen auch Beschwerden im Vordergrund, die man nicht unbedingt mit der Parkinson-Krankheit verbindet. Manche Menschen können sich in den ersten Jahren vielleicht normal bewegen und zittern auch nicht - dafür schlafen sie schlecht oder haben häufig Verstopfung.
Die typischen Parkinson-Beschwerden lassen sich im Frühstadium oft wirksam mit Medikamenten behandeln. Begleitbeschwerden wie Schlaf- oder Verdauungsstörungen bessern sich durch die Medikamente aber häufig nicht. Gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt kann man besprechen, was dagegen unternommen werden kann. Auch Sport und Bewegung können sich positiv auswirken. Dabei kommt es weniger auf die Art der Bewegung an - sondern mehr darauf, dass man sie langfristig betreibt. Die Parkinson-Krankheit und die damit verbundenen Zukunftsängste können schon im Frühstadium seelisch belasten. Manche Menschen erleben Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Beschwerden. Einige ziehen sich zurück, besonders wenn die Symptome für andere sichtbar werden, und sprechen nicht offen über die Krankheit. Sie reagieren manchmal sehr empfindlich und sorgen sich, was andere über sie und ihre Erkrankung denken könnten.
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Viele Betroffene machen jedoch die Erfahrung, dass sie umso besser mit der Erkrankung zurechtkommen, je selbstverständlicher sie damit umgehen. Oft haben andere Menschen mehr Verständnis als zunächst angenommen. Falls nicht, sind sie vielleicht auch nur unsicher, wie sie mit der Erkrankung umgehen sollen, was sie sagen oder wie sie helfen könnten. Offen über die Erkrankung zu sprechen, kann Unsicherheiten auf beiden Seiten nehmen.
Sexuelle Dysfunktion bei Parkinson: Eine häufige Begleiterscheinung
Parkinson ist mit einer Vielzahl von Symptomen verbunden, die sich direkt oder indirekt auf die Sexualität auswirken. Das wird auch durch Zahlen deutlich: Sexuelle Probleme treten bei Menschen mit Parkinson etwa doppelt so häufig auf und das Risiko dafür ist sogar um das 3,5-Fache erhöht. Typische motorische Symptome wie Zittern, Muskelsteifheit und verlangsamte Bewegungen erschweren oft die körperliche Intimität. Simple Gesten wie Umarmen oder Streicheln kosten mehr Kraft und können sich auch ungewohnt anfühlen. Doch die Herausforderungen beschränken sich nicht auf die Motorik, denn nicht-motorische Symptome spielen eine ebenso wichtige Rolle.
Bei vielen Menschen, die an Parkinson erkrankt sind, treten Depressionen und Angstzustände auf - beides kann das sexuelle Verlangen erheblich verringern. Darüber hinaus kann chronische Erschöpfung, die etwa die Hälfte der Parkinson-Patient:innen betrifft, die für intime Momente benötigte Energie reduzieren. Der zentrale Mechanismus hinter diesen Problemen ist der Dopaminmangel, der durch das Absterben bestimmter Nervenzellen im Gehirn entsteht. Dopamin spielt eine Schlüsselrolle in der Regulierung von Sexualfunktionen wie Libido und Erektion.
Vielfältige Auswirkungen auf das Sexualleben
Jede Person erlebt Parkinson anders. Dennoch treten bestimmte Veränderungen gehäuft auf. Neben den genannten Problemen zeigen sich vor allem Erektionsprobleme, Trockenheit und Scheidenkrämpfe, Orgasmusschwierigkeiten, Veränderungen in der Libido und sexuelle Unzufriedenheit gehäuft bei Menschen mit Parkinson.
Erektionsstörungen
Bis zu 80 % der Männer mit Parkinson haben Schwierigkeiten, eine Erektion zu bekommen oder zu halten. Diese Probleme sind durch gestörte neurologische Signale, Gefäßveränderungen oder Medikamente bedingt.
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Vaginale Trockenheit und Scheidenkrämpfe
Ursächlich dafür können mehrere Umstände sein: Zum einen spielen hormonelle Faktoren eine Rolle, insbesondere bei älteren Patientinnen, bei denen zusätzlich die natürliche Östrogenproduktion sinkt. Zum anderen stört Parkinson auch das autonome Nervensystem, das für die Regulation der Scheidendurchblutung und Feuchtigkeitsbildung mitverantwortlich ist. Diese Reaktion beruht auf verschiedenen Ursachen: Einerseits kann die Muskelsteifheit auch den Beckenboden betreffen. Andererseits führen veränderte Nervenreize oder eine verminderte Wahrnehmung zu einer erhöhten Anspannung im Intimbereich.
Veränderungen der Libido
Während viele Betroffene die Lust verlieren, kann eine dopaminerge Therapie in einigen Fällen auch zu zwanghaftem Sexualverhalten führen. Diese unerwünschte Nebenwirkung tritt häufiger bei Männern auf und kann unter allen Dopaminagonisten auftreten. Außerdem können verlangsamte Nervenreaktionen und unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten das Erreichen eines Höhepunkts erschweren. Die Kombination aus körperlichen Einschränkungen und emotionalen Belastungen führt oft dazu, dass Betroffene und ihre Partner:innen weniger Freude an Intimität empfinden.
Der Einfluss von Medikamenten
Medikamente zur Behandlung von Parkinson können die Sexualität ebenfalls beeinflussen - positiv wie negativ. Während Dopaminagonisten in manchen Fällen die Libido steigern, führen sie in anderen zu sexuellen Problemen, indem sie etwa Nebenwirkungen wie Hypersexualität oder Schwierigkeiten beim Orgasmus mit sich bringen.
Ein größeres Problem ist aber bei vielen, dass Parkinson-Medikamente die Lust auf Sex stark steigern können. Dies kann sich in intensiven sexuellen Fantasien und häufiger Selbstbefriedigung äußern. Wenn dies die Beziehung belastet, ist es ratsam, ärztlichen Rat einzuholen.
Hypersexualität: Wenn das sexuelle Verlangen außer Kontrolle gerät
Bei jüngeren Patienten mit Morbus Parkinson kann durch die Einnahme von Dopaminrezeptor-Agonisten problematische Hypersexualität ausgelöst werden, während sie bei älteren Menschen häufiger mit Demenz in Verbindung gebracht wird. Laut Thiriez beginnt die Bekämpfung von Hypersexualität bei Patienten mit Morbus Parkinson mit der Prävention. Bevor ein Dopamin-Agonist verschrieben wird, sollten Risikofaktoren für Impulskontrollstörungen berücksichtigt werden. "In Fällen von Drogenmissbrauch oder pathologischem Glücksspiel zum Beispiel ist es besser, L-Dopa statt eines Agonisten zu verschreiben."
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Patienten, die Dopamin-Agonisten einnehmen, sollten über das Risiko von Impulskontrollstörungen aufgeklärt werden, und ihre Partner sollten konsultiert werden, um frühe Symptome zu erkennen. Treten Impulskontrollstörungen auf, sollte die Behandlung mit Agonisten allmählich reduziert und möglicherweise abgesetzt werden. Gleichzeitig ist "Vorsicht geboten im Hinblick auf das mit diesen Medikamenten verbundene Entzugssyndrom, insbesondere bei diesem Patientenprofil". In den meisten Fällen reicht dieser Ansatz aus, um Hypersexualität und Impulskontrollstörungen im Allgemeinen zu unterbinden. Sollte das Weglassen des Agonisten jedoch nicht ausreichen, können auch das Absetzen von Monoaminoxidase-B-Hemmern (MAO-B) und anderen Behandlungen wie Amantadin in Betracht gezogen werden.
In Fällen von kriminellen Handlungen sollte eine chemische Kastration durch eine antiandrogene Hormontherapie "mit Zustimmung des Patienten" in Betracht gezogen werden. Hypersexualität tritt auch bei älteren Patienten mit Morbus Parkinson auf, in diesem Fall aufgrund einer Demenz, die zu einer sexuellen Enthemmung führt. Über ein solches Verhalten, das auch bei anderen fortgeschrittenen neurodegenerativen Erkrankungen, insbesondere der Alzheimer-Krankheit, auftritt, wird häufig aus Altenheimen berichtet. Es kann ausreichen, den Patienten einfach darauf hinzuweisen, was in seinem Verhalten nicht akzeptabel ist. Ablenkende Aktivitäten, um Langeweile zu vermeiden, können ebenfalls Wirkung zeigen und unangemessene sexuelle Verhaltensweisen verhindern. Das Tragen von Hosen ohne Hosenschlitz oder mit einem Rückenverschluss wäre ebenfalls eine Möglichkeit.
Partnerschaft und Sexualität: Gemeinsam neue Wege finden
All diese Veränderungen beeinflussen auch die Dynamik in der Partnerschaft. Partner:innen fühlen sich manchmal überfordert oder unsicher, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Besonders wichtig ist es, sexuelle Veränderungen frühzeitig anzusprechen.
Viele Menschen mit Parkinson berichten, dass sich ihre Sexualität verändert. Wenn die sexuelle Lust abnimmt, kann das zum einen mit der zunehmenden Unbeweglichkeit zusammenhängen - aber auch mit dem Gefühl, nicht mehr attraktiv zu sein. Oder einfach damit, dass der Kopf nicht frei ist, weil die Erkrankung zu viele Sorgen bereitet. Mangelnde Lust kann auch eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente sein.
Die Erkrankung kann die Partnerschaft beeinflussen - positiv wie negativ. Sie kann einerseits zu mehr Nähe führen, da man stärker aufeinander angewiesen ist und die Zeit vielleicht bewusster miteinander erlebt. Auf der anderen Seite können auftretende Probleme zu Spannungen führen. Nicht immer hat die Partnerin oder der Partner Geduld, wenn Dinge langsamer als vorher ablaufen und Gespräche schwieriger werden, weil Sprachprobleme zunehmen. Menschen, die ihr Leben lang eine starke Rolle in einer Partnerschaft hatten, müssen sich erst darauf einstellen, nun immer öfter auf den anderen angewiesen zu sein. Je stabiler die Partnerschaft ist, desto eher gelingt es meist, die Folgen der Erkrankung gemeinsam zu bewältigen. Wenn sich aber Streitigkeiten und Konflikte häufen, kann eine Paarberatung sinnvoll sein, um einen neuen, gemeinsamen Weg zu finden.
Offene Kommunikation als Schlüssel
Offene Gespräche sind essenziell, um Bedürfnisse, Ängste und Wünsche zu teilen. Partner:innen können nur ermutigt werden, viel nachzufragen. Die Symptome von Parkinson verändern sich im Krankheitsverlauf und somit auch die sexuellen Bedürfnisse. Daher sind Flexibilität und laufende Kommunikation besonders gefragt. Die Beeinträchtigung der Sexualität kann Partnerschaften belasten, doch Studien zeigen, dass positive Aspekte wie Kommunikation, Zärtlichkeit und gemeinsame Aktivitäten nach der Diagnose an Bedeutung gewinnen - besonders bei Frauen. Manche Paare entdecken neue Formen der Intimität wie Kuscheln oder Massagen, die weniger von körperlicher Leistung abhängen.
Tipps für offene Gespräche über Sexualität
Für einen Anfang empfiehlt er, einen angenehmen Gesprächsraum zu schaffen. „Wenn etwas gerade nicht gut gelaufen ist, jemand sich zum Beispiel zurückgewiesen fühlt, macht ein Gespräch wenig Sinn. Besser kündigt man seinen Bedarf an: ‚Ich möchte gern am Wochenende einmal mit dir darüber reden, wie wir mit Zärtlichkeit umgehen können. Denn für mich ist da etwas gerade nicht in Ordnung.‘ So kann der andere sich vorbereiten. Für das Gespräch selbst rät Dr. Braukhaus zu „Ich“-Botschaften wie „Ich wünsche mir …“ oder „Mir fehlt etwas.“. Mit ihnen ließen sich die eigenen Gefühle gut beschreiben. Verzichten sollte man auf schnell vorwurfsvoll klingende Sätze wie „Du bist so …“ oder „Du machst nie …“. Natürlich sollte man im Gespräch dem anderen auch Raum für seine Sicht geben, fügt er hinzu. Angehörige tun sich mitunter aus einem weiteren Grund mit offenen Worten schwer: Sie möchten den betroffenen Partner nicht kränken oder verletzen. „Er ist ja krank und kann nichts dafür.“ Doch der Psychotherapeut betont: „Was einen selbst belastet, das belastet immer auch den anderen. Er wird ohnehin merken, dass etwas nicht stimmt.“ Jeder sollte sich daher ein Herz fassen und offen ansprechen: „Ich habe ein Problem. Ich weiß, es ist nicht leicht, es zu lösen. Aber es tut mir gut, wenn wir darüber reden."
Lösungsansätze und Behandlungsmöglichkeiten
Die Parkinson-Erkrankung stellt das Sexualleben vor Herausforderungen, doch sie bedeutet nicht das Ende von Intimität. Medizinische und therapeutische Ansätze, Hilfsmittel sowie eine offene Kommunikation bieten Wege, die Situation zu verbessern. Wichtig ist, das Thema nicht zu tabuisieren und frühzeitig mit den behandelnden Ärzt:innen und Therapeut:innen zu besprechen; Unterstützung ist in vielen Ausprägungen verfügbar.
Medikamentenanpassung: Wenn Erektionsprobleme oder Libidoverlust mit Parkinson-Medikamenten zusammenhängen, sollte die Dosierung oder der Medikamententyp überprüft werden. Zudem sind für Männer oft PDE-5-Hemmer hilfreich, für Frauen können sich Gleitmittel oder Hormonbehandlungen eignen.
Behandlung von Begleitbeschwerden: Depressionen, Angst oder Müdigkeit lassen sich mit Psychotherapie und/oder Medikamenten lindern, was das Sexualleben indirekt verbessern kann.
Physiotherapie: Gezielte Übungen verbessern die Beweglichkeit und erleichtern körperliche Intimität. Physiotherapeut:innen können Tipps zu geeigneten Stellungen geben. Spezialisierte Sexualtherapie bietet zudem individuelle Lösungen.
Timing nutzen: In „On-Phasen“, wenn Medikamente optimal wirken und Symptome geringer sind, fällt Sexualität oft leichter.
Aktives Sexualleben und Krankheitsverlauf
Ein aktives Sexualleben hemmt bei Männern die körperlichen und psychischen Auswirkungen der Parkinson-Erkrankung im Frühstadium. Jüngere Männer, die an der neurodegenerativen Krankheit leiden, haben weniger starke motorische Symptome und auch weniger Probleme wie Depressionen, wenn sie regelmäßig Sex haben. "Da Patienten mit Parkinson mit großen Veränderungen ihrer Sexualfunktion zurechtkommen müssen, ist eine befriedigende und intime sexuelle Beziehung eine Herausforderung. Aber die Qualität des Sexuallebens verbessert nicht nur die Lebenszufriedenheit der Patienten. Unsere Studie zeigt, dass sie sogar einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Krankheit hat", so die Autoren der Studie.
Die sexuell aktiven Männer zeigten allerdings positive Entwicklungen beim Krankheitsverlauf. Sie hatten weniger motorische Probleme als diejenigen, die nicht sexuell aktiv waren. Männliche Patienten mit aktivem Sexualleben waren auch seltener apathisch und depressiv. Außerdem mussten sie weniger häufig mit dem Medikament Levodopa behandelt werden als sexuell inaktive Probanden. Auffällig ist, dass diese Studienergebnisse nicht auf Frauen zutrafen. Hier konnte kein Zusammenhang zwischen sexueller Aktivität und der Entwicklung von motorischen Fähigkeiten oder der Behandlung mit Levodopa festgestellt werden. Die Forscher merken jedoch an, dass die Probanden zu einem großen Teil Männer (67 Prozent) waren. Es gebe auch geschlechtsspezifische Unterschiede bei motorischen Symptomen von Parkinson.
Weitere Unterstützungsangebote
Gerade in der ersten Zeit nach der Diagnose kann es helfen, mit anderen über die eigenen Sorgen zu sprechen und Rat zu medizinischen, rechtlichen oder finanziellen Fragen einzuholen. Gute Anlaufstellen können zum Beispiel Selbsthilfegruppen oder Beratungsstellen sein. In vielen Städten gibt es Selbsthilfegruppen, in denen ein Erfahrungsaustausch und Unterstützung durch andere Betroffene möglich ist. Auch Online-Foren oder andere soziale Netzwerke im Internet werden für den Austausch über den Umgang mit Krankheiten immer wichtiger. In der relativen Anonymität des Internets ist es manchmal sogar einfacher, über tabuisierte Themen wie Sexualität zu reden.
Eine psychologische Beratung und Begleitung kann für Erkrankte wie für Angehörige hilfreich sein. Bei stärkeren Problemen kann eine Psychotherapie infrage kommen.
Fazit: Sexualität trotz Parkinson - Ein erfülltes Leben ist möglich
Die Diagnose Parkinson beeinträchtigt das Sexualleben vieler Betroffener. Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, der auch mit Parkinson nicht aufgegeben werden muss. Offenheit, Kommunikation und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, sind der Schlüssel zu einem erfüllten Sexualleben trotz der Erkrankung. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Veränderungen normal sind und dass es viele Möglichkeiten gibt, die Situation zu verbessern.
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