Eine Halbseitenlähmung, auch Hemiplegie oder Hemiparese genannt, ist eine schwerwiegende Erkrankung, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen erheblich beeinflusst. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Ursachen, Symptome, Diagnose, Pflege und Therapiemöglichkeiten bei Halbseitenlähmung, um Betroffenen und ihren Familien zu helfen, den Alltag besser zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern.
Was ist eine Halbseitenlähmung?
Eine Halbseitenlähmung (Hemiplegie) oder unvollständige Halbseitenlähmung (Hemiparese) ist eine Lähmung, die eine Körperhälfte betrifft. Sie entsteht durch eine Schädigung des Gehirns, meist aufgrund eines Schlaganfalls, einer Hirnblutung, einer Kopfverletzung oder anderer neurologischer Erkrankungen. Die Symptome können je nach Schweregrad der Schädigung variieren und reichen von leichter Schwäche bis hin zur vollständigen Bewegungsunfähigkeit einer Körperhälfte.
Ursachen einer Halbseitenlähmung
Die häufigste Ursache einer Halbseitenlähmung ist der Schlaganfall (Apoplex). Dieser entsteht in bis zu 85 % der Fälle durch eine verminderte Blutversorgung (Ischämie) eines begrenzten Gehirnbereiches, wobei die Ischämie dann zum Untergang von Hirngewebe führt (Hirninfarkt). In den übrigen 15 % der Fälle wird der Schlaganfall durch das Platzen einer Hirnarterie mit nachfolgender Blutung in das Gehirn ausgelöst. Häufig lässt sich eine Hirnblutung auf jahrelang erhöhten Blutdruck zurückführen. Ursachen können aber auch Gefäßfehlbildungen (Aneurysmen) oder Kopfverletzungen sein.
Weitere Ursachen für eine Halbseitenlähmung können sein:
- Hirnverletzungen: Schädel-Hirn-Trauma durch Unfälle oder Stürze
- Hirntumore: Wachstum von Tumoren im Gehirn, die Druck auf bestimmte Bereiche ausüben
- Entzündungen des Gehirns: Enzephalitis oder Meningitis
- Multiple Sklerose (MS): EineAutoimmunerkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft
- Zerebralparese: Eine Gruppe von Bewegungsstörungen, die durch Schädigungen des Gehirns vor, während oder kurz nach der Geburt verursacht werden
Symptome einer Halbseitenlähmung
Schlaganfall-Betroffene können oft unmittelbar nach dem Ereignis eine Körperhälfte nicht mehr richtig spüren und/oder kontrollieren. Die Symptome einer Halbseitenlähmung können vielfältig sein und hängen vom Ausmaß und der Lokalisation der Hirnschädigung ab. Typische Symptome sind:
Lesen Sie auch: Wie Beziehungsgestaltung die Demenzpflege verbessert
- Motorische Einschränkungen:
- Schwäche oder vollständige Lähmung von Arm und/oder Bein einer Körperseite
- Schwierigkeiten beim Greifen, Halten oder Gehen
- Spastik (erhöhte Muskelspannung)
- Koordinationsstörungen
- Sensibilitätsstörungen:
- Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Schmerzen in der betroffenen Körperhälfte
- Verlust des Temperatur- oder Berührungsempfindens
- Gesichtslähmung (Fazialisparese): Ein Mundwinkel hängt herab, was das Lächeln erschwert.
- Sprachstörungen (Aphasie): Schwierigkeiten, sich sprachlich auszudrücken oder Gesprochenes zu verstehen.
- Sehstörungen: Gesichtsfeldausfälle oder Doppelbilder
- Schluckstörungen (Dysphagie): Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken
- Kognitive Beeinträchtigungen: Gedächtnisprobleme, Aufmerksamkeitsstörungen oder Schwierigkeiten bei der Problemlösung
- Psychische Veränderungen: Depressionen, Angstzustände oder emotionale Labilität
- Inkontinenz: Stuhl- und/oder Urininkontinenz
Im Gesicht funktioniert das Lächeln nicht mehr, weil ein Mundwinkel unten bleibt (Fazialisparese). Ein Arm kann nicht gehoben werden und das Bein bietet keinen stabilen Halt mehr. Viele Betroffene berichten auch von einem Kribbeln oder einem „pelzigen Gefühl“ in den Körperteilen.
Die gelähmten Gliedmaßen weisen meist eine typische Haltung auf: Der Arm ist mit angewinkeltem Ellbogen an den Körper gezogen und einwärts gedreht. Die Finger sind zur lockeren Faust geschlossen. Das Bein ist abgestreckt, und der Fuß zeigt eine Spitzfußstellung.
Diagnose einer Halbseitenlähmung
Die Diagnose einer Halbseitenlähmung erfolgt in der Regel durch eine neurologische Untersuchung und bildgebende Verfahren wie:
- Computertomographie (CT): Um Blutungen oder andere strukturelle Veränderungen im Gehirn zu erkennen.
- Magnetresonanztomographie (MRT): Um detailliertere Bilder des Gehirns zu erhalten und Schädigungen des Hirngewebes zu identifizieren.
Therapie einer Halbseitenlähmung
Je früher die Therapie bei einem Schlaganfall einsetzt, um so größer sind die Überlebenschancen des Patienten. Ziel der Therapie ist es, die Folgen der Halbseitenlähmung zu minimieren, die Selbstständigkeit des Patienten zu fördern und die Lebensqualität zu verbessern. Die Behandlung umfasst in der Regel:
- Akutbehandlung: Bei einem akuten Schlaganfall ist eine schnelle Behandlung entscheidend, um weitere Schäden zu verhindern. Dies kann die Gabe von Medikamenten zur Auflösung von Blutgerinnseln oder eine Operation zur Entfernung von Blutungen umfassen.
- Rehabilitation: Die Rehabilitation ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Halbseitenlähmung. Sie beginnt idealerweise bereits in der Akutphase im Krankenhaus, wenn der Allgemeinzustand des Betroffenen stabilisiert und die Behandlung des Schlaganfalls entsprechend der Ursachen eingeleitet worden ist. Die im Krankenhaus begonnene Rehabilitation wird idealerweise direkt an den Krankenhausaufenthalt im Sinne einer Anschlussheilbehandlung in stationären oder ambulanten Rehabilitationseinrichtungen fortgesetzt. Die Reha dauert etwa drei Wochen, dann muss das Leben zuhause wieder erlernt werden.
Die Rehabilitation umfasst verschiedene Therapieformen:
Lesen Sie auch: Effektive Pflege nach Schlaganfall mit dem Bobath-Konzept
- Physiotherapie: Um die Beweglichkeit, Kraft und Koordination der betroffenen Körperhälfte zu verbessern.
- Ergotherapie: Um die Selbstständigkeit im Alltag zu fördern, z.B. durchTraining von Aktivitäten wie Essen, Anziehen und Körperpflege.
- Logopädie: Um Sprach- und Schluckstörungen zu behandeln.
- Psychotherapie: Um psychische Belastungen wie Depressionen oder Angstzustände zu bewältigen.
Pflege bei Halbseitiger Lähmung
Die Pflege von Menschen mit Halbseitenlähmung erfordert viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Fachwissen. Sie umfasst verschiedene Aspekte:
- Körperpflege: Unterstützung bei der Körperpflege, wie Waschen, Duschen, Baden und Anziehen.
- Ernährung: Hilfe bei der Nahrungsaufnahme, insbesondere bei Schluckstörungen. Pürierte Speisen können am Anfang durch die Lähmung Schluckbehinderungen entgegenwirken.
- Mobilisation: Unterstützung beim Aufstehen, Gehen und Transfer, z.B. vom Bett in den Rollstuhl.
- Lagerung: Regelmäßige Lagerung, um Druckgeschwüre (Dekubitus) zu vermeiden. Ist die pflegebedürftige Person halbseitig gelähmt, empfiehlt sich die sogenannte Lagerung nach Bobath. Das Bobath-Konzept sieht verschiedene Lagerungen vor. Bei der Lagerung auf der betroffenen Seite stimuliert der Auflagedruck die beeinträchtigten Körperpartien. Die nicht betroffene Seite kann aktiv benutzt werden. Bei der Lagerung auf der nicht betroffenen Seite kann sich der Muskeltonus entspannen. Die betroffenen Personen fühlen sich meist wohler, weil sie ihre Lage aktiv mitgestalten können. Das stabile Sitzen im Bett hilft Menschen mit geringer Rumpfstabilität, wieder ein Gefühl für den eigenen Körper zu bekommen und den Kreislauf zu trainieren. Das Sitzen im Stuhl am Tisch stabilisiert Muskeltonus und Kreislauf. Außerdem ist es ein wichtiger Schritt zurück in ein soziales Leben. Bei jeder Lagerung sollte die Unterlage relativ hart sein, weil dann der Auflagedruck stärker stimuliert. Für Ihre Angehörigen ist es außerdem wichtig, dass sie möglichst stabil liegen oder sitzen.
- Inkontinenzmanagement: Unterstützung bei der Blasen- und Darmentleerung. Bei Halbseitenlähmung besteht anfangs häufig Inkontinenz, die jedoch durch ein gezieltes Toilettentraining im Laufe der Zeit meist beherrscht werden kann. Der Kranke wird dazu in regelmäßigen Zeitintervallen zur Blasen- und Darmentleerung angehalten. Der Patient soll so früh wie möglich den Toilettenstuhl oder die Toilette benutzen, weil durch die sitzende Haltung die Funktionen wieder leichter in Gang kommen.
- Kommunikation: Unterstützung bei der Kommunikation, insbesondere bei Sprachstörungen.
- Psychische Unterstützung: Ermutigung, Motivation und Unterstützung bei der Bewältigung der emotionalen Herausforderungen.
Bobath-Konzept in der Pflege
Das Bobath-Konzept ist ein umfassendes Bewegungskonzept zur Rehabilitation von Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems. Auf diese Weise übernehmen intakte Hirnareale die Funktionen der geschädigten Bereiche. Die betroffene Person gewinnt motorische Fähigkeiten zurück und wird wieder selbstständiger in ihrem Alltag. Das Gehirn des Menschen ist ein Leben lang lernfähig. Das geschieht beim Bobath-Konzept durch immer wiederkehrende Bewegungsmuster. Dabei berücksichtigt es stets die individuellen Möglichkeiten und Grenzen jedes einzelnen Patienten, fordert aber auch seine aktive Mitarbeit. Die Anwendungen sind nicht auf die Therapiestunden begrenzt. Diese stetigen Wiederholungen programmieren die Nervenbahnen um. Der Patient studiert Bewegungen neu ein und wird wieder mobiler.
Übergeordnetes Ziel des Bobath-Konzepts ist, dass die betroffenen Personen die Beweglichkeit der beeinträchtigten Körperregionen verbessern und damit ihre Unabhängigkeit wieder erlangen. Das Bobath-Konzept sieht keine strikten Therapievorgaben und starren Übungsabläufe vor. Alle Übungen werden in den Tagesablauf integriert. So lernen die Patienten, die versehrten Körperteile wieder in alltäglichen Situationen wie Körperpflege, Essen sowie das An- und Ausziehen mit einzubeziehen.
Mobilisation nach Bobath wird auch Transfer nach Bobath genannt. Danach sollen Sie Ihre Angehörigen aktiv in sämtliche Positionswechsel mit einbeziehen. Es beginnt mit einfachen unterstützenden Bewegungsabläufen, zum Beispiel dem Aufsetzen im Bett. Eine gute Möglichkeit, die Körperwahrnehmung von Patienten mit starken körperlichen Einschränkungen zu fördern, ist das Waschen nach Bobath. Beim Waschen nach Bobath arbeiten Sie stets von der gesunden zur kranken Seite hin. Beim Bobath-Konzept kommt es auf die richtigen Handgriffe an - egal ob Sie Ihren Angehörigen sicher aus dem Bett in den Rollstuhl bewegen oder seinen Körper waschen wollen. Ziel eines jeden Bobath-Trainings ist, dass die Patienten trotz ihrer Erkrankung so viel Selbstständigkeit wie möglich zurückerlangen. Geeignet für die Gestaltung des ADL-Trainings sind neben der Körperpflege, das An- und Ausziehen, die Nahrungsaufnahme, aber je nach Mobilität auch der eigenständige Toilettengang.
Vojta-Therapie
In der Altenpflege kann die Krankengymnastik nach Vojta eine gute Ergänzung zum Bobath-Konzept sein. Hierbei aktivieren Physiotherapeuten die natürlichen menschlichen Bewegungsmuster über verschiedene Druckpunkte. Dadurch lassen sich Symptome wie beispielsweise Spastizität lindern und Bewegungsniveaus verbessern. Der Unterschied zu Bobath: Vojta soll angeborene Bewegungsmuster aktivieren, Bobath schafft neue Verknüpfungen im Gehirn.
Lesen Sie auch: Tipps zur Pflege nach Schlaganfall in den eigenen vier Wänden
Tipps für die Pflege zu Hause
Wenn Sie Ihrem Angehörigen mit Halbseitenlähmung eine Fortsetzung seiner Reha zuhause zu ermöglichen, dann erstellen Sie zuallererst mit dem Hausarzt einen Plan, was an Rehamaßnahmen erforderlich ist, welche Berufsgruppe dies leisten kann und wer die Finanzierung übernimmt.
Hier sind einige praktische Tipps, die Ihnen die Pflege erleichtern können:
- Schaffen Sie eine barrierefreie Umgebung: Entfernen Sie Stolperfallen, installieren Sie Haltegriffe im Badezimmer und verwenden Sie rutschfeste Matten. Wichtig ist vor allem ein Tisch vor der Sitzgelegenheit, der groß genug ist, damit der Patient den von der Lähmung betroffenen Arm darauf lagern bzw. abstützen kann. Auch für die Anpassung des Bades und der Toilette steht eine Reihe praktischer Hilfsmittel bereit, die dem Kranken gegebenenfalls eine selbstständige sichere Körperhygiene ermöglicht bzw.
- Passen Sie die Kleidung an: Verwenden Sie Kleidungsstücke mit Klettverschlüssen oder Reißverschlüssen statt Knöpfen. Zum An- und Auskleiden nicht mit Strümpfen auf dem Fußboden stehen, da einzelne Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden müssen. ambulante und stationäre Pflege. jedoch ggf. auftreten. eine hohe Bedeutung bei der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten. Bewohners. An- und Auskleiden einbringen. gesteigert. zu stehen, wenn er sich dabei z.B. oder dem Bett abgelegt. Stuhl sitzen. Klettverschlüssen oder halbhohe Stiefel mit Reißverschluss tragen. und Auskleiden nicht mit Strümpfen auf dem Fußboden steht. würde die Sturzgefahr steigern. oder ganz barfuss sein. Der Bewohner sitzt aufrecht auf einem Stuhl. Die Hände sind ineinander gefaltet. des Bewohners ab. Das Rückenteil liegt oben. Körper. Der Halsausschnitt liegt auf den Knien. gleiten. Oberschenkeln des Bewohners abgelegt. Knien. in den Ärmel ein. bis zu den Schultern hoch. zweiten Ärmel fahren kann. Er kann dafür ggf. Bei Knöpfen kann er eine Knöpfhilfe nutzen. Ggf. Der Bewohner öffnet ggf. Knie des mehr betroffenen Beines. über das weniger betroffene Bein. Oberschenkel abgelegt. Schultergelenk stark belasten und ggf. mehr betroffene Bein. dem Hosenbein herausragt. Er kann die ggf. Nun steht der Bewohner auf. Bewohner die Hose bis zur Taille hoch. Boden zurück. mehr betroffenen Bein ab. das weniger betroffene Bein schlagen. dabei. abgestellt. Der Bewohner wird in den Stand mobilisiert. soll sich mit beiden Händen auf einem zweiten Stuhl abstützen. Die Pflegekraft zieht die Hose hoch. Der Bewohner wird danach ggf. einschnürt. Schmerzäußerungen, werden dokumentiert und ggf. Ggf.
- Verwenden Sie Hilfsmittel: Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die den Alltag erleichtern können, wie z.B. Einhänderbrettchen, Greifzangen, Anziehhilfen und spezielle Essbestecke.
- Achten Sie auf die Kommunikation: Sprechen Sie langsam und deutlich, verwenden Sie einfache Sätze und geben Sie dem Patienten Zeit, zu antworten.
- Beziehen Sie den Patienten aktiv ein: Fördern Sie die Selbstständigkeit des Patienten, indem Sie ihn so viel wie möglich selbstständig machen lassen.
- Sorgen Sie für Abwechslung: Integrieren Sie den Patienten in das Familienleben und ermöglichen Sie ihm soziale Kontakte.
- Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch: Ziehen Sie bei Bedarf professionelle Pflegekräfte, Therapeuten oder Selbsthilfegruppen hinzu.
Hilfsmittel für Schlaganfallpatienten
Hilfsmittel für Schlaganfallpatienten sind besonders clever, denn sie können die Selbstständigkeit des Betroffenen erhöhen, die Hygiene unterstützen und Ihnen Entlastung im Pflege-Alltag bringen.
Auf folgende Hilfsmittel können Angehörige nach einem Schlaganfall setzen:
- Technische Hilfsmittel nach Schlaganfall: Zum Beispiel Rollator, Rollstuhl, Pflegebett, Badewannenlift oder Hausnotruf - auf medizinische Anordnung trägt die Krankenkasse bzw. Pflegekasse die Kosten.
- Schlaganfall: elektronische Hilfsmittel und Alltagshilfen: wie sprechende Zeigetafeln oder Kombinationsgeräte mit Touchscreen und Sprachausgabe. Bei Bewegungseinschränkungen sind einfache Hilfsmittel wie besonderes Besteck, Dosenöffner, Teleskopschuhanzieher oder Greifzangen sinnvoll.
- Pflegehilfsmittel zum Verbrauch nach Schlaganfall: Bettschutzeinlagen und Schutzkittel zur Inkontinenz-Pflege bei Schlaganfall.
Die Rolle der Angehörigen
Wie im Krankenhaus und in der Reha ist die Rehabilitation auch zu Hause eine Team-Aufgabe: Dr Hausarzt, professionelle Fachkräfte aus der ambulanten, Physio- und Sprachtherapeuten sowie die Familie bzw. der Ehe- oder Lebenspartner werden gut zusammenarbeiten müssen, um dem Patienten wieder zu Lebensqualität zu verhelfen.
Angehörige spielen eine entscheidende Rolle bei der Pflege von Menschen mit Halbseitenlähmung. Sie sind oft die Hauptbezugspersonen und übernehmen einen Großteil derBetreuung. Es ist wichtig, dass Angehörige sich nicht überfordern und auch auf ihre eigenen Bedürfnisse achten.
Vorbeugung eines erneuten Schlaganfalls
Bei der Pflege von Patienten mit Schlaganfall ist es besonders wichtig, erneuten Schlaganfällen vorzubeugen. Glücklicherweise können Sie bei der Pflege bei Menschen mit Schlaganfall unmittelbar Rücksicht auf die klassischen Risikofaktoren nehmen.
Vorbeugende (prophylaktische) Maßnahmen auf einen Blick:
- Vermeiden Sie Bluthochdruck bei Ihrem Angehörigen: Bluthochdruck lässt Blutgefäße verkalken sowie verengen und erhöht somit das Schlaganfall-Risiko. Kontrollieren Sie daher regelmäßig die Blutdruckwerte - ein optimaler Wert liegt bei maximal 135/85 mmHg. Mit einer kochsalzarmen Ernährung und einem Gewichtsverlust können Sie den Blutdruckwert positiv beeinflussen.
- Motivieren Sie Ihren Angehörigen mit dem Rauchen aufzuhören: Tabakkonsum erhöht ebenfalls das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.
- Lassen Sie die Zuckerkrankheit überwachen: Diabetiker haben ein zwei- bis dreifach erhöhtes Schlaganfall-Risiko. Ist Ihr Angehöriger zuckerkrank, sollten seine Werte regelmäßig überprüft und bei Bedarf Insulin verabreicht werden.
- Helfen Sie Ihrem Angehörigen dabei, Übergewicht zu verlieren: Auch Übergewicht kann das Schlaganfall-Risiko negativ beeinflussen. Mit einer nährstoffreichen, fleischarmen und betont pflanzlichen Ernährung kann Ihr Familienmitglied nicht nur überflüssiges Gewicht verlieren, sondern auch erhöhte Blutfette senken.
Leben mit Halbseitenlähmung: Perspektiven und Unterstützung
Ein Schlaganfall tritt nicht nur im Alter auf, selbst Kinder können durch einen Schlaganfall pflegebedürftig werden. Zur Pflegebedürftigkeit können Lähmungserscheinungen, Orientierungsstörungen und Koordinationsstörungen sowie Sprachstörungen beitragen. Eine Rehabilitation, Physiotherapie und Übungen für zu Hause helfen nach einem Schlaganfall kognitive und physiologische Fähigkeiten zurückzuerlangen. Pflegebedürftigen Patienten stehen nach einem Schlaganfall verschiedene Leistungen wie Pflegegeld, Entlastungsbetrag, Pflegesachleistungen und Pflegehilfsmittel zum Verbrauch zu. Pflegende Angehörige erhalten Unterstützung in Selbsthilfegruppen oder Pflegestützpunkten. Auch der behandelnde Arzt ist ein wichtiger Ansprechpartner.
Das Leben mit Halbseitenlähmung kann eine große Herausforderung sein, aber mit der richtigen Unterstützung und Therapie können Betroffene ein erfülltes Leben führen. Es ist wichtig, realistische Ziele zu setzen, die eigenen Fähigkeiten zu nutzen und sich nicht entmutigen zu lassen.
tags: #pflege #bei #halbseitiger #lähmung #tipps