Spezialisierte Pflegeheime für Demenz in Neuss: Ein umfassender Überblick

Die Betreuung von Menschen mit Demenz stellt besondere Anforderungen an Pflegeheime. In Neuss gibt es spezialisierte Einrichtungen, die auf die Bedürfnisse von Demenzkranken zugeschnitten sind. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Aspekte der Demenzpflege in Neuss, von den baulichen Besonderheiten bis hin zu den Betreuungskonzepten und Finanzierungsmöglichkeiten.

Neubau eines Altenheims mit Demenzschwerpunkt in Neuss

Im Frühjahr 2016 wurde in Neuss an der Katharina-Braeckeler-Straße 6 ein neues Altenheim eröffnet. Der Betreiber, die Firma Alloheim Senioren-Residenzen GmbH, zog in Erwägung, einen Teil des Hauses auf die Betreuung junger Demenzkranker zu spezialisieren. Der Neubau in der Nähe des Hauptbahnhofs wurde vom Investor Schleich und Haberl aus dem bayerischen Pfarrkirchen mit 8,5 bis neun Millionen Euro veranschlagt.

Das Gebäude besteht aus zwei v-förmig angeordneten Flügeln mit einem Gartenbereich auf der Rückseite. Es gibt vier Wohnbereiche, wobei auf den ersten drei Etagen jeweils 22 Plätze und im Dachgeschoss eine spezialisierte Betreuung mit 14 Plätzen vorgesehen sind. Alle Zimmer sind Einzelzimmer. Der Betreiber plante, das neue Heim harmonisch in die Umgebung einzubetten. Die Cafeteria sollte nicht nur für die Bewohner, sondern auch für Gäste von außen geöffnet sein. Die Zimmer sollten nach Hotelstandard eingerichtet werden, und auf jeder Etage sollte es einen großen Gemeinschaftsraum geben.

Das Memory Zentrum: Ein zukunftsweisendes Konzept

Ein weiteres Beispiel für spezialisierte Demenzpflege in Neuss ist das Memory Zentrum der St. Augustinus Gruppe. Dieses gemeinschaftliche Projekt vereint das interdisziplinäre Know-how des Gesundheits- und Sozialverbunds unter einem Dach. Es bietet modernste medizinische Diagnostik, individuelle Therapien, psychiatrische Expertise, umfassende Beratungs- sowie Bildungsangebote und das Wissen um die Bedürfnisse älterer Menschen. Auch Forschung ist Teil des Projekts.

Die Architektur des Memory Zentrums ist richtungsweisend und innovativ, entworfen durch das Architekturbüro Esser Coenen Forsch & Partner. Ein eigenes Signaletik-Konzept erleichtert Bewohnern und Besuchern die Orientierung. Die Bewohner der stationären Wohnbereiche haben die Wahl zwischen drei verschiedenen Zimmertypen, die unterschiedliche Persönlichkeiten betonen. Alle Farben, Materialien und Möbel wurden sorgfältig ausgewählt und auf den jeweiligen Zimmertyp abgestimmt. Die Funktionalität des Mobiliars entspricht dem aktuellen wissenschaftlichen Standard, ohne dabei auf eine ästhetische Qualität zu verzichten.

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Im Erdgeschoss entlang der Steinhausstraße sind die gerontopsychiatrische Ambulanz und Tagesklinik, die Beratungsstelle sowie Büros untergebracht. Das öffentliche Zentrum bilden das große Café und die Kapelle Maria-Königin. Im hinteren Teil des Gebäudes finden sich die Kurzzeitpflege sowie die Tagespflege. In den beiden oberen Etagen befinden sich die Räumlichkeiten des stationären Wohnens im gerontopsychiatrischen Pflegeheim Haus St. Georg. Dort sind die Wohnbereiche verschieden farbig gestaltet, um den Wiederkennungswert zu steigern. Um auf den persönlichen Geschmack der Bewohner einzugehen, sind die Zimmer und die Zugänge zu den Räumen in den drei unterschiedlichen Stilen modern, ländlich und gediegen gehalten. Besonders auf die Farb- und Materialwahl und ausreichend viele Kontraste wurde geachtet. Eine weitere Besonderheit in den oberen Etagen sind die so genannten Themenkabinette. Darüber hinaus stehen den Bewohnern Balkone und die großzügigen Dachgärten zur freien Verfügung.

Betreuungskonzepte für Menschen mit Demenz

Im Mittelpunkt der Betreuung und Pflege steht der Mensch - der Körper, der Geist und die Seele. Die Pflege orientiert sich an der Biografie der Bewohner, an ihrer Selbstbestimmung, an ihren Ressourcen und Bedürfnissen. Durch hervorragend qualifizierte Mitarbeiter ist ein hohes Maß an fachlichem Wissen und Können garantiert. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten mit ihren individuellen Fähigkeiten für das Wohlbefinden der Bewohner. Sie orientieren sich dabei an christlich-humanitären Grundsätzen.

Franziska Höppner, stellvertretende Pflegedienstleitung eines Pflegeheims, betont die Vielseitigkeit des Berufs und die Möglichkeit, durch aktivierende Pflege gezielt die Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner zu fördern und zu erhalten. Sie schätzt den Austausch mit den älteren Menschen und die Dankbarkeit, die sie erfährt. Im Umgang mit Menschen mit Demenz zählt der Moment und die Situation im „Hier und Jetzt“, geprägt von ehrlichen Gefühlsmomenten und intensiver Zuwendung.

Ein strukturgebender Tagesablauf ist wichtig, aber er kann täglich anders sein - abhängig von der Stimmungslage, den Wünschen und Vorstellungen des Bewohners. Mahlzeiten sind ein wichtiger Tagesordnungspunkt, und es werden zahlreiche soziale Aktivitäten angeboten, um die Bewohner nicht sozial zu isolieren. Auch für Bewohner, die das Zimmer nicht mehr verlassen können oder möchten, gibt es eine spezielle Angebotspalette, um ihnen die Außenwelt nahe zu bringen.

Kurzzeitpflege als Möglichkeit zum Kennenlernen

Die Kurzzeitpflege dient dazu, Angehörigen Zeit für die langfristige Organisation der Pflege ihres bedürftigen Familienmitglieds zu verschaffen und auf der anderen Seite dazu, die Pflegeeinrichtungen kennenzulernen. Der Pflegebedürftige wohnt dann quasi erst einmal „zur Probe“. Im Memory Zentrum werden Kurzzeitpflegeplätze angeboten. Die Pflegekasse übernimmt für 28 Tage im Jahr bis zu einem Höchstbetrag von 1.612 Euro die Kosten.

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Ernährung und Lebensqualität

Das Memory Zentrum verfügt über eine hauseigene Küche mit angeschlossenem Café, in der täglich frische, ausgewogene, abwechslungsreiche und auf die Bedürfnisse der Bewohner angepasste Kost zubereitet wird. In jeder Wohnetage und der Kurzzeitpflege gibt es eigene Wohnküchen mit angegliederten Speiseräumen. Frühstück, Abendbrot und Zwischenmahlzeiten in Form von Fingerfood stellen die Mitarbeiter der Wohngruppen zusammen. Sie richten sich dabei nach den Wünschen der Bewohner. Mittags stehen jeweils drei Gerichte zur Wahl. Die Mitarbeiterinnen der Hauswirtschaft beraten gerne bei der Auswahl des Menüs. Die Bedürfnisse der Bewohner mit einer Diätkost, Vegetarier etc. finden selbstverständlich Berücksichtigung. Den Nachmittag können sich die Bewohner mit einer Tasse Kaffee, mit Kuchen oder feinen Kleinigkeiten versüßen. Die Mitarbeiter des Nachtdienstes bieten auch nach 22 Uhr Fingerfood an.

Leben im Alter soll nicht bedeuten, dass der Alltag in Langeweile und tristem Grau versinkt. Auch Menschen mit Demenz können bei entsprechender Zuwendung und Förderung ihr Alter in Ausgeglichenheit und Fröhlichkeit erleben. Im Memory Zentrum steht den Bewohnern ein hauseigener Friseursalon sowie ein Wellnessbereich mit Wellnessbad zur Verfügung.

Ganzheitliche Betreuung und Seelsorge

Im Memory Zentrum hat man schon vor langer Zeit erkannt: Wir Menschen bestehen aus Körper, Geist und Seele. Und erkrankt ein Teil davon, leiden auch die beiden anderen. Dieses Wissen, das zutiefst einer christlich-humanen Grundeinstellung entspringt, formt und befruchtet stets die Arbeit des Teams. Ganzheitliche Annahme eines jeden Bewohners in seiner Individualität und liebevolle, unvoreingenommene Zuwendung prägen hier die Atmosphäre. Alle Bewohner haben die Möglichkeit, mit ausgebildeten Seelsorge-Begleitern vertraulich über die eigenen Anliegen ins Gespräch zu kommen. Seelsorgerische Gespräche mit katholischen und evangelischen Geistlichen können für Bewohner und Angehörige vermittelt werden. Im Memory Zentrum finden für alle Bewohner und Gäste monatlich Gottesdienste mit Hl. Kommunion in der hauseigenen Kapelle Maria-Königinnen statt.

24-Stunden-Pflege als Alternative zum Pflegeheim

Die Suche nach einer qualifizierten 24-Stunden-Pflegekraft in Neuss ist mit Securar24 möglich. Diese Pflegevermittlung unterstützt pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen in der Region Neuss. Die 24-Stunden-Pflege zuhause in Neuss ermöglicht es Senioren, in ihrem eigenen Zuhause zu bleiben - einem Ort, an dem sie sich sicher und wohlfühlen. Anders als in einem Pflegeheim kann die 24-Stunden Betreuung zuhause in Neuss vollständig auf die spezifischen Bedürfnisse des Senioren abgestimmt werden. Senioren, die zuhause betreut werden, können ihren Alltag in Neuss weiterhin selbst bestimmen.

Securar24 übernimmt die gesamte Organisation der 24-Stunden-Pflege zuhause in Neuss, von der Auswahl der passenden Pflegekraft bis hin zur regelmäßigen Betreuung. Die 24-Stunden-Pflege zuhause kann im Vergleich zu einem stationären Aufenthalt in einem Neusser Pflegeheim kostengünstiger sein, insbesondere wenn keine vollständige Pflege rund um die Uhr erforderlich ist. Securar24 vermittelt erfahrene und liebevolle polnische Pflegekräfte sowie Haushaltshilfen direkt zu Ihnen nach Hause. Es gibt keine langfristigen Verträge und keine versteckten Kosten. Die Betreuung ist kündbar mit nur 7 Tagen Frist, und Sie zahlen nur für die tatsächlich erbrachten Leistungen Ihrer Pflegekraft.

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Der Grüne Haken: Ein Zeichen für Lebensqualität

Der Grüne Haken ist ein Prüfsiegel, das Pflegeheimen und Seniorenresidenzen eine hohe Lebensqualität bescheinigt. Die Prüfung durch den Medizinischen Dienst (MD) ist gesetzlich geregelt und vorgeschrieben. Sie überprüft die medizinischen und pflegerischen Standards. Die Prüfung für den Grünen Haken ist freiwillig und prüft die Lebensbedingungen. Es wird geprüft, ob der Mensch sich in dieser Einrichtung wohlfühlt.

Die Begutachtung dauert ca. fünf bis sechs Stunden. Die Gutachter lassen die Atmosphäre auf sich wirken, schauen, ob die Bewohner ordentlich angezogen sind, welche Gerüche es gibt oder ob das Haus freundlich gestaltet ist. Sie sprechen mit der Einrichtungsleitung und der Pflegedienstleitung, unterhalten sich ausführlich mit dem Bewohnerbeirat und gehen abschließend in die Zimmer und reden mit den Senioren selbst. Sie sind außerdem bei verschiedenen Aktivitäten und beim Essen dabei.

Der Gutachter hat einen Katalog dabei, der ungefähr 350 Fragen umfasst. Es geht z. B. darum, wie es ist, wenn morgens der Pfleger zu Ihnen kommt. Die Gutachter schreiben sich nicht nur Mängel auf, sondern haben vor allem eine beratende Funktion. Der Grüne Haken wird nicht für immer und ewig vergeben, es wird regelmäßig neu überprüft. Die begutachteten Heime haben den großen Gewinn, dass sich die Lebensqualität ihrer Bewohner verbessert. Oft sind es auch wirklich nur Kleinigkeiten, wie zum Beispiel, dass die Einrichtungsleiterin ihren Mitarbeitern klarmacht: „Wenn ihr an die Tür klopft, dann müsst ihr abwarten, bis ihr eine Antwort bekommt“. Oder dass man rät: „An der untersten Treppenstufe fehlt eine Markierung, die würde sehr viel zur Sicherheit betragen“.

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