Demenzielle Erkrankungen stellen besondere Anforderungen an die Pflege und Betreuung. Um den Bedürfnissen von Betroffenen gerecht zu werden, gibt es in Paderborn und Umgebung spezialisierte Pflegeheime, die ein würdevolles und menschliches Umfeld bieten. Diese Einrichtungen legen großen Wert auf Lebensqualität und eine bedürfnisorientierte Pflege.
Betreuungsformen für Menschen mit Demenz
Pflegeheime bieten verschiedene Betreuungsformen an, die auf die unterschiedlichen Stadien und Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten sind:
Offene Wohnformen: Diese Wohnformen richten sich an Menschen mit Demenz, die trotz ihrer Einschränkungen den Wunsch nach Kontakt und Gemeinschaft haben. In einer liebevollen Umgebung wird ihnen Halt und Orientierung geboten. Geschultes Pflegepersonal kümmert sich um die besonderen Bedürfnisse der Bewohner und gewährleistet eine bedürfnisorientierte Pflege. Ziel ist es, die persönlichen Fähigkeiten der Bewohner so lange wie möglich zu erhalten, indem man sie in einer wohnlichen Atmosphäre mit Einfühlungsvermögen, Geduld und menschlicher Zuwendung betreut und pflegt.
Behütete Wohnformen: Diese Wohnformen sind für Menschen mit fortgeschrittenen demenziellen Erkrankungen konzipiert, die ein besonderes, geschütztes Umfeld und persönliche Hilfestellung benötigen, um ihrem Bedürfnis nach Sicherheit und Orientierung nachzukommen. Einige Wohn- und Pflegezentren haben sich auf moderne Konzepte zur Pflege und Betreuung von Menschen mit fortgeschrittenen demenziellen Erkrankungen spezialisiert. Sicherheit, Geborgenheit und Vertrautheit sind hierbei elementare Bestandteile. Im Rahmen einer strukturierten Tagesgestaltung, die sich an vertrauten Tätigkeiten der Bewohner orientiert und eine aktive Teilhabe am Alltagsleben ermöglicht, wird eine individuelle und professionelle Pflege und Betreuung angeboten. Die behüteten Wohnbereiche zeichnen sich durch eine offene und überschaubare Gestaltung aus, die ein ausgewogenes Verhältnis von Bewegungsfreiheit und Sicherheit gewährleistet.
Geschlossene Wohnformen: Diese Wohnformen sind auf die Bedürfnisse von Menschen mit gerontopsychiatrischen Erkrankungen und selbstgefährdenden Verhaltensweisen (z. B. ausgeprägte Hinlauftendenz) ausgerichtet. Sie erfordern einen richterlichen Unterbringungsbeschluss nach § 1906 BGB. Die Pflege und Betreuung in den geschlossenen Wohnbereichen ist darauf ausgerichtet, auf die Bedürfnisse der Bewohner einzugehen und einen Erlebnisraum zu bieten, in dem jeder so sein kann wie er ist. Empathie, Wertschätzung und Akzeptanz prägen die grundsätzliche Haltung.
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Angebote und Leistungen in spezialisierten Pflegeheimen
Spezialisierte Pflegeheime bieten eine Vielzahl von Angeboten und Leistungen, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten sind:
Individuelle Pflege und Betreuung: Erfahrene Pflegefachkräfte kümmern sich um die individuelle Versorgung der Bewohner. Regelmäßige Abläufe vermitteln Sicherheit und Orientierung.
Aktivitäten und Beschäftigung: Wochenpläne mit Angeboten und Themen sorgen für Abwechslung und Anregung. Das aktive Miteinander und individuell abgestimmte Aktivitäten fördern die Selbstständigkeit und Zuversicht der Bewohner.
Soziale Kontakte und Gemeinschaft: In einer lebendigen Gemeinschaft entstehen neue soziale Kontakte und Freundschaften. Gemeinsame Mahlzeiten und Veranstaltungen bieten Möglichkeiten zum Austausch und zur Interaktion.
Unterstützung für Angehörige: Tagespflege und Beratungsangebote entlasten und unterstützen pflegende Angehörige.
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Tagesstrukturierung: Eine feste Tagesstruktur mit zahlreichen Beschäftigungsangeboten und aktivierenden Hilfen ermöglicht den Bewohnern eine sinnvolle Tagesgestaltung. Diese Angebote werden durch den Sozialen Dienst und Alltagsbegleiter ermöglicht. Ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen das Betreuungsangebot zusätzlich.
Seelsorgerische Begleitung: Regelmäßige Gottesdienste und seelsorgerische Begleitung der Bewohner und Angehörigen sind ebenfalls Teil des Angebots.
Medizinische Versorgung: Die Bewohner haben freie Arzt- und Apothekenwahl. Die Pflegekräfte wirken bei der Diagnose und Therapie der behandelnden Ärzte mit und unterstützen die ärztlichen Behandlungsziele durch pflegerische Maßnahmen.
Beispiele für spezialisierte Einrichtungen in Paderborn und Umgebung
Tagespflegehaus St. Johannes in Delbrück: Spezialisiert auf die Betreuung von Menschen mit Demenz. Es bietet einen strukturierten, abwechslungsreichen Alltag und individuelle Förderung in einer familiären Atmosphäre. Ausflüge, Spaziergänge und Veranstaltungen gehören zum regelmäßigen Programm.
Tagespflegehaus St. Hedwig: Diese Einrichtung ist speziell für die Betreuung von Menschen mit Demenz und besonderen Bedürfnissen eingerichtet. In einer kleinen Gruppe von elf Gästen wird auf jeden Einzelnen eingegangen. Der Garten lädt zu Spaziergängen in einer sicheren Umgebung ein.
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Ulrich Johannsen-Haus und Carl Böttner-Haus in Paderborn sowie das Ev. Seniorenzentrum von Bodelschwingh in Lippstadt: Diese Einrichtungen bieten vollstationäre Pflege an und legen Wert auf eine ganzheitliche Betreuung und Pflege älterer Menschen. Angehörige werden von Beginn an in die Gestaltung von Betreuung und Pflege mit einbezogen.
Wohngemeinschaften: Hier arbeiten Fachkräfte, die sich sehr gezielt auf die Bedürfnisse und die Förderung von Menschen mit Demenz spezialisiert haben.
Finanzierung und Anspruch auf Leistungen
Pflegebedürftige Menschen haben einen gesetzlichen Anspruch auf einen Platz in der stationären Dauerpflege, wenn die häusliche, ambulante oder teilstationäre Pflege nicht ausreichend sichergestellt werden kann. Bei Bewilligung werden die Kosten von den Pflegekassen oder anderen Kostenträgern teilweise oder voll übernommen.
Weitere Aspekte der Betreuung von Menschen mit Demenz
Biografiearbeit: Im Rahmen der Biografiearbeit wird mit den Bewohnern und ihren Angehörigen über den Lebensverlauf und besondere Ereignisse gesprochen.
Milieu- und Gestaltungsarbeit: Eine aktive Milieu- und Gestaltungsarbeit trägt dazu bei, dass sich die Bewohner wohlfühlen.
Förderung der Selbstständigkeit: Bei der Betreuung und Pflege wird besonders darauf geachtet, was die Bewohner noch selbstständig erledigen können.
Kommunikation und Interaktion: Die Kommunikation zwischen den Bewohnern wird angeregt und gefördert.
Berücksichtigung von Sehbehinderungen: Zur Unterstützung der Orientierung blinder und sehbehinderter Menschen sollten die Bereiche in der Einrichtung besonders hell und blendfrei ausgeleuchtet sein.
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