Die Natur hält viele Überraschungen bereit, darunter auch Pilze mit ungewöhnlichen Formen und potenziellen gesundheitlichen Vorteilen. Einige Pilze ähneln in ihrer Struktur bestimmten Organen des menschlichen Körpers. Dieser Artikel untersucht die Essbarkeit und die potenziellen gesundheitlichen Vorteile von Pilzen, die dem Gehirn ähneln, und beleuchtet insbesondere den Löwenmähnenpilz (Hericium erinaceus) und andere interessante Pilzarten.
Der Gemeine Schwefelporling: Ein Baumbewohner mit Vorbehalt
Der Gemeine Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) ist ein auffälliger Pilz, der an Bäumen wächst. Obwohl er als essbar gilt, ist Vorsicht geboten. Es ist ratsam, ihn nicht zu essen, da er Giftstoffe aus dem Baum aufnehmen kann. Diese Pilze sind selten geworden, da sie in der Regel nur kranke Bäume befallen und das Holz zersetzen, was die Windbruchgefahr erhöht. Es ist zwar wichtig, die Verantwortung für den Baum zu übernehmen, falls dieser durch Windbruch Schäden verursacht, aber eigentlich sollte man ihn erhalten.
Der Löwenmähnenpilz (Hericium erinaceus): Ein vielversprechender Speisepilz
Der Löwenmähnenpilz, auch bekannt als Igel-Stachelbart oder Affenkopfpilz, ist ein Speisepilz, dessen Hut in zahlreiche weißliche Fasern aufgeteilt ist. Er kommt in gemäßigten Breiten vor und wächst meist auf abgestorbenen oder geschwächten Laubbäumen wie Eichen oder Buchen. In Asien wird er vor allem für den Verzehr gezüchtet und gilt in der traditionellen chinesischen Medizin seit Jahrtausenden als heilsam.
Inhaltsstoffe und Nährwert
Der Löwenmähnenpilz ist reich an Proteinen, Aminosäuren, Mineralien, Vitaminen und bioaktiven Stoffen. Er enthält insbesondere die Aminosäuren L-Alanin und L-Leucin sowie die Mineralstoffe Kalium und Phosphor. Die spezifischen Polysaccharide des Pilzes sind für viele seiner positiven Wirkungen verantwortlich.
Potenzielle gesundheitliche Vorteile
Studien deuten darauf hin, dass der Löwenmähnenpilz das Wachstum von Nervenzellen verbessern und das Gedächtnis stärken kann. Er enthält Wirkstoffe, die die Größe der Wachstumszapfen erhöhen, was für die Behandlung und den Schutz vor neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer von Bedeutung sein könnte.
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Wirkung auf das Nervensystem
Der Löwenmähnenpilz wird für seine potenziell positiven Auswirkungen auf das Nervensystem untersucht. Er enthält Polysaccharide, die das Nervensystem unterstützen könnten, indem sie das Neuronenwachstum und die Myelinisierung fördern. Dies könnte besonders für Menschen mit Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Morbus Crohn relevant sein. Die adaptogenen Eigenschaften des Pilzes könnten dazu beitragen, die Stressreaktion des Gehirns zu regulieren und die Widerstandsfähigkeit der Nervenzellen zu erhöhen.
Wirkung auf die Psyche
Studien haben gezeigt, dass der Löwenmähnenpilz depressive Symptome und Angstgefühle reduzieren kann. Eine Studie an Frauen in den Wechseljahren zeigte, dass der tägliche Verzehr von Keksen, die den Pilz enthielten, zu weniger depressiven Symptomen und Angstgefühlen führte als Placebo-Kekse.
Wirkung auf das Gehör
Eine taiwanesische Studie aus dem Jahr 2022 ergab, dass der Löwenmähnenpilz durch seine antioxidative Wirkung den Hörverlust bei Menschen zwischen 50 und 79 Jahren verbessern kann. Zudem erhöhte sich die Serumkonzentration des neurotrophen Faktors NGF bei Menschen über 65 Jahren signifikant.
Wirkung auf das Verdauungssystem
Der Löwenmähnenpilz kann dazu beitragen, Magengeschwüre zu verhindern und die Symptome von Colitis ulcerosa zu verbessern. Er kann auch die Artenvielfalt der Bakterien in der Darmflora erhöhen und die Häufigkeit von Bakterien reduzieren, die mit der Entstehung von Krankheiten in Verbindung gebracht werden.
Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System
Der Löwenmähnenpilz kann sich positiv auf einige der wichtigsten Risikofaktoren für Herzerkrankungen auswirken und dazu beitragen, die Oxidation des LDL-Cholesterins im Blutkreislauf zu verhindern.
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Wirkung auf den Blutzuckerspiegel
Der Löwenmähnenpilz kann die Aktivität des Enzyms Alpha-Glucosidase blockieren und so den Blutzuckerspiegel senken. Bei der Einnahme sollte jedoch darauf geachtet werden, dass es zu Wechselwirkungen mit anderen Mitteln zur Behandlung von Diabetes kommen kann.
Kulinarische Verwendung
Der Löwenmähnenpilz hat einen hummerähnlichen Geschmack und kann als Fleischersatz verwendet werden. Er eignet sich als Zutat für Risotto, Pasta oder Suppe. In Form von Pulver kann er in heißes Wasser, Tee, Kaffee, Smoothies oder Goldene Milch gemischt werden.
Dosierung und Einnahme
Die empfohlene Tagesdosis von Hericium erinaceus kann je nach Verwendungszweck und individuellen Bedürfnissen variieren. Es ist ratsam, mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen und diese bei Bedarf schrittweise zu erhöhen, um die individuelle Verträglichkeit zu testen.
Mögliche Nebenwirkungen
Die Löwenmähne scheint Studien zufolge nur selten und wenige Nebenwirkungen zu haben. Wer jedoch allergisch auf Pilze reagiert, sollte die Löwenmähne meiden.
Weitere interessante Pilzarten
Flockenstieliger Hexen-Röhrling
Der Flockenstielige Hexen-Röhrling ist ein essbarer Pilz mit einem weißen Stiel und einem dunkelroten Kopf. Charakteristisch ist, dass er sich blau verfärbt, wenn man ihn anfasst.
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Falten-Tintling
Der Falten-Tintling ist ein essbarer Pilz, der jedoch nur jung genießbar ist. Er ist auch als Anti-Alkoholiker-Pilz bekannt, da er in Kombination mit Alkohol zu Unverträglichkeiten führen kann.
Stinkmorchel
Die Stinkmorchel ist ein Pilz, der durch seinen aasartigen Geruch auffällt. Im Jugendstadium, solange er im Hexenei ruht, ist er essbar und duftet sogar angenehm.
Die Signaturenlehre: Ein Erklärungsansatz
Die Signaturenlehre ist eine alte Vorstellung, dass Pflanzenteile den menschlichen Körperteilen ähneln und für diese nützlich sein können. So ähnelt beispielsweise eine aufgeschnittene Karotte dem menschlichen Auge, und Karotten sind reich an Vitaminen und Antioxidantien, die gut für die Augen sind. Auch der Pilz ähnelt in seinem Querschnitt dem inneren Ohr und enthält viel Vitamin D, das wichtig für die Knochen und somit auch für die feinen Knochenstrukturen im Ohr sein kann.