Retterspitz bei Nervenschmerzen: Anwendung und Wissenswertes

Retterspitz ist ein traditionsreiches Hausmittel, das von der gleichnamigen Firma hergestellt wird. Die Präparate werden traditionell bei Erkältungen, Gelenkbeschwerden und Sportverletzungen eingesetzt. Dieser Artikel beleuchtet die Anwendung von Retterspitz, insbesondere im Zusammenhang mit Nervenschmerzen, und gibt wichtige Hinweise zur korrekten Anwendung.

Wichtiger Hinweis: Sollten Ihre Beschwerden trotz Anwendung von Retterspitz über mehrere Wochen anhalten oder sich verschlimmern, ist es ratsam, einen Arzt oder Orthopäden aufzusuchen. Die Spezialisten von Lumedis stehen Ihnen hierbei gerne mit ihrer Expertise in Diagnostik und konservativer Behandlung orthopädischer Erkrankungen zur Seite und beraten Sie hinsichtlich der Anwendung von Retterspitz zur Behandlung Ihrer spezifischen Erkrankung.

Was ist Retterspitz?

Retterspitz ist der Name einer Produktreihe, die von Margarete Retterspitz (1851-unbekannt) Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde. Ursprünglich wurde es als Mittel gegen Hautkrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden und zur Förderung der Schönheit vermarktet.

Es gibt zwei Hauptvarianten:

• Retterspitz Äußerlich: Zur äußerlichen Anwendung.
• Retterspitz Innerlich: Zur innerlichen Anwendung bei Magenbeschwerden.

Zusammensetzung von Retterspitz

Retterspitz Äußerlich

Die Zusammensetzung basiert auf natürlichen Stoffen:

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• Arnika
• Zitronenöl
• Bergamottöl
• Orangeblütenöl
• Rosmarinöl
• Weinsäure

Ergänzt wird dies durch:

• Ethanol
• Aluminiumkaliumsulfat
• Zitronensäure-Monohydrat
• Gereinigtes Wasser (als Lösungsmittel)

Diese Zusätze dienen der Stabilität, Keimfreiheit und Haltbarkeit des Produkts.

Retterspitz Innerlich

Retterspitz Innerlich ist primär ein Magenmittel, das bei Über- oder Untersäuerung des Magens eingesetzt wird.

Anwendungsgebiete von Retterspitz

Retterspitz Äußerlich

• Muskelbeschwerden: Bei Sportverletzungen und Muskelbeschwerden nach starker Beanspruchung kann die Creme sanft in die Haut einmassiert werden. Sie kann auch über Gelenken aufgetragen werden. Ein Rollstick mit ähnlicher Zusammensetzung kann ebenfalls verwendet werden, um durch sanften Druck die Durchblutung und Heilung anzuregen.
• Atembeschwerden: Bei Erkältungen kann Retterspitz Bronchial auf Brust und Rücken aufgetragen werden. Wichtiger Hinweis: Retterspitz Bronchial ist bei Asthma kontraindiziert.
• Wickelanwendungen: Wickel sind ein fester Bestandteil der Naturheilkunde. Bei entzündeten Gelenken wird ein kühler, feuchter Wickel direkt auf die Haut und ein trockener Wickel darüber verwendet. Der innere Wickel wird mit Wasser getränkt, mit Retterspitz Äußerlich beträufelt und aufgelegt, dann mit einem trockenen Wickel geschützt. Baumwolle ohne synthetische Zusätze hat sich als hautfreundliches und saugfähiges Material bewährt.

Retterspitz Innerlich

• Magenbeschwerden: Bei Über- oder Untersäuerung des Magens.

Retterspitz bei Nervenschmerzen

Retterspitz Entspannungsöl (früher Muskel- und Nervenöl) kann äußerlich bei Schmerzen an Muskeln und Nerven angewendet werden. Einige Tropfen werden in die betroffenen Hautpartien eingerieben. Der Kältereiz des Öls kann das Schmerzempfinden reduzieren.

Anwendungshinweise für Wickel mit Retterspitz Äußerlich

• Keine Folie verwenden: Bei der Anwendung von Retterspitz-Wickeln darf keine Frischhaltefolie oder ähnliches Material verwendet werden, da dies den kühlenden Verdunstungseffekt blockiert und die Entzündungswärme verstärken könnte.
• Hydrotherapie: Der Effekt der Hydrotherapie beruht darauf, dass durch die Verdunstung der Wickelflüssigkeit Wärme aus der entzündeten Stelle entzogen wird.
• Alternativ: Wickel mit Frischhaltefolie: Im Vergleich zu einem Stoffwickel nimmt die Frischhaltefolie keine Wirkstoffe auf, es geht sozusagen nichts ins Textil verloren. Die Haut wird dauerhaft feucht gehalten und könnte aufweichen. Außerdem sind in Frischhaltefolie Weichmacher enthalten, die manchen Quellen zufolge mit der Entstehung von Krebs in Verbindung gebracht werden. Wegen Erstickungsgefahr sollten Frischhaltefolien nicht als Wickel im Kopf-Hals-Bereich oder bei Kindern angewandt werden. Wickeln Sie nun eine Lage Frischhaltefolie um das feuchte Tuch. Lassen Sie den Wickel etwa 30 bis 60 Minuten einwirken.
• Herstellerempfehlung beachten: Die Spezialisten von Lumedis schließen sich der Empfehlung der Herstellerfirma an, Retterspitz-Wickelanwendungen nicht mit Folie anzuwenden.

Anwendung von Retterspitz Innerlich

• Produkt beachten: Nur das Produkt "Retterspitz Innerlich" ist für den Verzehr geeignet. Andere Retterspitz Produkte, wie Cremes, sind nicht zum Verzehr bestimmt.
• Vorbereitung: Vor der Einnahme muss die Retterspitz Flasche kräftig geschüttelt werden, damit sich etwaiger Bodensatz löst.
• Dosierung: Sofern vom Arzt oder Heilpraktiker nicht anders angeordnet, beträgt die übliche Einnahme 20ml, drei bis fünf Mal täglich.
• Einnahmezeitpunkt: Die Einnahme sollte fünfzehn bis dreißig Minuten vor dem Essen geschehen und nicht mit Wasser verdünnt werden.
• Kinder: Für Kinder gilt eine etwas geringere Dosierung.
• Allergien: Vor der Einnahme sollten die Inhaltsstoffe auf Unverträglichkeiten geprüft werden, insbesondere bei Menschen mit einer Hühnereiweißallergie.
• Anwendungsdauer: Retterspitz Innerlich kann bei akuten Beschwerden bis zum Abklingen dieser verwendet werden und bei chronischen Beschwerden dauerhaft.

Wirkungsweise von Retterspitz

Die Wirkungsweise von Retterspitz variiert je nach Anwendungsart:

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• Innerliche Anwendung: Wirkt als Pufferlösung und bindet saure Bestandteile im Magen.
• Äußerliche Anwendung: Die Inhaltsstoffe müssen die Hautschranke überwinden. Die lipophilen Bestandteile (Zitrone, Orange, Bergamotte, Rosmarin) wirken als Antioxidantien und binden freie Radikale, die bei Entzündungen entstehen.

Mögliche Nebenwirkungen

Prinzipiell kann man auf jeden einzelnen Inhaltsstoff des Retterspitzes mit Nebenwirkungen reagieren. Besonders potent für solche Reaktionen ist das im Retterspitz gebundene Hühnereiweiß. Eine allergische Reaktion kann mit Schwindel, Kreislaufbeschwerden, rötlichem Hautausschlag, Hautquaddeln und Schwellungen im Gesichtsbereich und Atemtrakt auftreten.

Retterspitz in der Schwangerschaft

Es gibt keine Hinweise darauf, dass Retterspitz-Produkte in der Schwangerschaft schädlich sind, da alle Inhaltsstoffe rein pflanzlich sind und in relativ geringer Konzentration vorliegen. Da die allgemeine Wirkung von Retterspitz aber noch nicht evidenzbasiert getestet wurde, gilt dies auch für die Schwangerschaft. Es kann also keine verbindliche Aussage über die Schädlichkeit oder Sicherheit von Retterspitz in der Schwangerschaft getroffen werden. Bei bestimmten Fragen sollten Arzt oder Hebamme konsultiert werden, da diese meist über mehr Erfahrungsberichte zugreifen können und natürlich eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung betreiben.

Behandlungserfolg

Retterspitz Äußerlich und Innerlich sind Präparate aus dem alternativmedizinischen Therapiespektrum. Es dient zur supportiven (unterstützenden) Behandlung von bestimmten Symptomen und greift nicht an der Ursache an (kausale Therapie). Es gibt bisher keine groß angelegten Studien, die einen evidenzbasierten Behandlungserfolg belegen können.

Die enthaltenen Kräuter (Zitronen, Orangen, Bergamotte, Arnika) haben entzündungshemmende, antivirale und schmerzlindernde Eigenschaften. Durch die Kombination dieser Stoffe kann man von einem gewissen Behandlungserfolg ausgehen.

Wirkungsgeschwindigkeit

Laut Hersteller wirkt Retterspitz Äußerlich am besten, wenn es die physiologische Hauttemperatur erreicht hat (37 Grad). Dann tritt es durch die Hautbarriere in den Körper über und kann über das Blut verteilt werden. Der langfristige Behandlungserfolg zeigt sich erst nach mehreren Tagen, da die pflanzlichen gelösten Stoffe in so geringer Konzentration vorliegen.

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Alternativen bei fehlender Wirkung

Wenn die Retterspitzprodukte nicht wirken, kann auf mehrere Alternativen zurückgegriffen werden:

• Magen-Darm-Beschwerden: Iberogast, Heilerde
• Erkältungsbeschwerden: Gelomyrtol, Bronchipret Tropfen, Sinupret, Salviathymol

Ernährungsmedizinische Tipps können ebenfalls hilfreich sein.

Wichtige Hinweise zur Anwendung von Retterspitz Äußerlich

• Nicht nach hautreizenden Pflastern anwenden.
• Bei starker Reaktionsbereitschaft der Haut vorverdünnen.
• Nicht in direkten Kontakt mit offenen Wunden bringen.
• Wunde vor der Anwendung reinigen und mit wasserundurchlässiger Wundauflage verschließen.
• Dauer der Anwendung: 1,5 bis 2 Stunden, mehrmals täglich.
• Bei Hautirritationen Anwendung beenden.
• Unzugänglich für Kinder aufbewahren.
• Regelwidrige Einnahme ist gefahrlos.
• Anbruchflasche sorgfältig verschlossen nicht über +25°C, am besten im Kühlschrank, aufbewahren.
• Bei schwer zu öffnender Flasche: Flasche mit Verschluss nach unten in ca. +50°C warmes Wasser tauchen.

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