Rheinhessen-Fachklinik Alzey: Neurologie – Erfahrungen und Einblicke

Die Rheinhessen-Fachklinik Alzey ist eine Klinik, die verschiedene Fachbereiche abdeckt, darunter die Neurologie. Dieser Artikel fasst Erfahrungen von Patienten, Angehörigen und Medizinstudenten zusammen, die in der Klinik gemacht wurden. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der neurologischen Abteilung der Klinik zu vermitteln.

Überblick über die Rheinhessen-Fachklinik Alzey

Die Rheinhessen-Fachklinik Alzey liegt etwas außerhalb von Alzey. Die Neurologische Abteilung umfasst Normalstationen, eine Stroke-Unit und Früh-Reha-Stationen. Die Klinik ermöglicht Medizinstudierenden, ihr Praktisches Jahr (PJ) dort zu absolvieren.

Organisation und erster Eindruck

Ein PJ-ler berichtete, dass zu Beginn ein eigenes Telefon, Schlüssel und Kleidung ausgehändigt wurden. Zudem gab es eine kostenlose Essenskarte fürs Mittagessen und der IT-Zugang war schnell nutzbar. Dies deutet auf eine gut organisierte Einführung hin.

Das Team

Das Team wird als sehr freundlich und um die PJler bemüht beschrieben. Mehrere Patienten bestätigten die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit des gesamten Personals, von der Reinigungskraft bis zum Chefarzt.

Tagesablauf und Ausbildung in der Neurologie

Der Tag begann mit einer Frühbesprechung, in der der Nachtdienst berichtete. Zusätzlich gab es Impulsvorträge von Chefärzten oder Oberärzten zu aktuellen Themen, insbesondere zu Krankheiten aktueller Patienten. Nach der Frühbesprechung bereitete man mit den Stationsärzten den Tag vor, führte Liquorpunktionen durch und nahm an der Visite teil. Zweimal pro Woche fand eine Fortbildung statt.

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Lernmöglichkeiten für PJ-ler

PJ-ler konnten Patienten selbstständig unter Supervision übernehmen, von der Aufnahme über die Besprechung mit dem Oberarzt bis hin zu Visiten, Liquorpunktionen, Therapieanpassungen und Briefen. Dies wurde als äußerst lehrreich empfunden. Es bestand jederzeit die Möglichkeit, andere Assistenzärzte oder den Oberarzt um Rat zu fragen. Auch die körperliche neurologische Untersuchung konnte man hier gut lernen. Gegen Ende der Zeit in Alzey rotierte man in die Stroke-Unit, wo man ebenfalls von den Assistenzärzten und dem Oberarzt viel mitnehmen konnte.

Kritikpunkte

Ein Kritikpunkt war das Fehlen einer Intensivstation, was dazu führt, dass Patienten mit Verdacht auf Intensivpflichtigkeit nicht zugewiesen werden können. Auch eine richtige Notaufnahme fehlt; Notfallpatienten werden direkt auf Station gebracht. Diese Nachteile werden jedoch durch das Teaching und die Möglichkeit zur eigenen Verantwortungsübernahme ausgeglichen.

Erfahrungen von Patienten

Die Erfahrungen von Patienten mit der Rheinhessen-Fachklinik Alzey sind vielfältig. Einige berichten von sehr positiven Erfahrungen, andere äußern Kritik.

Positive Erfahrungen

Viele Patienten loben die Freundlichkeit und Kompetenz des Personals. Auf der Station G1 fühlten sich Patienten gut aufgehoben und betreut. Das Personal sei sehr bemüht und zuvorkommend gewesen, so dass man sich die Betreuung in einem Krankenhaus vorstellt. Auch auf der Station G2, wo eine Neuroborreliose abgeklärt wurde, fühlten sich Patienten wohl und gut betreut. Die Untersuchungen seien umfangreich und auf hohem Niveau durchgeführt worden.

Patienten berichten, dass sie sich sehr gut aufgehoben fühlten und man sich öfters am Tag erkundigte, wie es einem geht. Das Essen wurde für einen Krankenhausaufenthalt als sehr gut empfunden. Es gab dreimal die Woche Gruppentherapie mit Entspannungsübungen. Ein Patient würde die RFK Alzey jederzeit wieder wählen, besonders diese Abteilung.

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Negative Erfahrungen

Es gibt auch kritische Stimmen. Einige Patienten berichten von menschenverachtenden Zuständen, insbesondere auf der geschlossenen Station J3. Patienten, die sich nicht wehren können, würden beschimpft oder ins Zimmer gesperrt. Von der Oberärztin habe ein Patient einen Tipp bekommen, der unter die Gürtellinie geht. Die Küchenmitarbeiterin habe generell schlechte Laune.

Ein Patient berichtet von schlechten Erfahrungen auf der geschlossenen Abteilung, wo mit Maximalfixierung gedroht wurde. Ein anderer Patient bemängelt, dass notwendige Untersuchungen wie MRT nicht zeitnah durchgeführt wurden.

Einige Angehörige berichten von negativen Erfahrungen mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Einem 8-jährigen Jungen wurde vorgeworfen, zu viel Medien zu konsumieren, und die Eltern seien überfordert. Der Aufenthalt habe dem Kind nicht geholfen, sondern es nur noch schlimmer gemacht.

Weitere Kritikpunkte

Einige Patienten bemängeln das Essen und die Duschen, die sich auf dem Gang befinden. Ein Patient mit Diabetes Typ 1 kritisiert die falsche Behandlung seines Diabetes. Es wurde zwar der Blutzucker kontrolliert und korrigiert, aber die BE-Faktoren (Broteinheiten) wurden nicht berücksichtigt.

Einige Patienten berichten, dass sie von Dr. F. überheblich behandelt wurden und er keine körperliche Untersuchung vorgenommen habe.

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Behandlungsschwerpunkte und Angebote

Die Rheinhessen-Fachklinik Alzey behandelt Erkrankungen, die auf eine Schädigung des Nervensystems zurückgeführt werden können. Zu den Behandlungsschwerpunkten gehören Halbseitenlähmungen nach Schlaganfällen oder Hirnblutungen, Hirntumore, Bandscheibenvorfälle, Multiple Sklerose, Epilepsien, Parkinson, Hirnhautentzündungen und Schädel-Hirn-Verletzungen nach Unfällen.

Diagnostik

Im Vordergrund der neurologischen Behandlung steht die Diagnostik, bei der bildgebende Verfahren (Computertomographie, Kernspintomographie, Ultraschalluntersuchungen) und neurophysiologische Untersuchungsmethoden einen besonderen Stellenwert einnehmen (EEG, SEP, VEP, AEP, etc.). Wichtig sind auch Untersuchungen der äußeren und inneren Hirngefäße, die mit Hilfe der Dopplersonographie, der Ultraschalluntersuchung der Halsgefäße und der Ultraschalluntersuchung der inneren Hirngefäße durchgeführt werden.

Therapie

Das Team besteht aus Menschen unterschiedlicher Berufsgruppen. Es wird ein multiprofessionelles und multimodales Behandlungsangebot angeboten, entsprechend einer individuellen Fallkonzeption. Zu den diagnostischen und therapeutischen Angeboten gehören bildgebende Verfahren, neurophysiologische Untersuchungsmethoden, Doppler Halsgefäße, medikamentöse Therapie, qualifizierte pflegerische Betreuung durch Pflegefachkräfte, sozialtherapeutische Betreuung, Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie.

Weitere Angebote

Die Betreuung und Beratung geht über den Aufenthalt in der Klinik hinaus. Patienten und deren Angehörige werden hinsichtlich einer Rehabilitation oder einer Pflegeüberleitung beraten. Auch eine Beratung zur Hilfsmittelversorgung, zur behindertengerechten Umgestaltung der häuslichen Umgebung wie auch eine Beratung bei Tracheostomabehandlung und bei enteraler Ernährung erfolgt. Neben der Akut-Neurologie bietet die Klinik neurologische Rehabilitationsmaßnahmen an.

Ausstattung und Services

Die Klinik bietet Einzelzimmer mit eigenem Bad, Mutter-Kind-Zimmer und die Möglichkeit der Unterbringung von Begleitpersonen. Es gibt barrierefreie Zimmerausstattung mit rollstuhlgerechten Sanitäranlagen und rollstuhlgerechten Zugang zu Serviceeinrichtungen. Bauliche Maßnahmen für Menschen mit Demenz oder geistiger Behinderung sind ebenfalls vorhanden. Für Patienten aus dem Ausland gibt es einen Dolmetscherdienst und fremdsprachiges Personal.

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