Monica Lierhaus und Roberta Bieling: Schicksalsschläge und der Weg zurück ins Leben

Die deutsche Fernsehlandschaft ist reich an bekannten Gesichtern, die uns täglich mit Nachrichten und Unterhaltung versorgen. Doch hinter der Fassade des Rampenlichts verbergen sich oft persönliche Schicksale und Herausforderungen, mit denen die Moderatoren zu kämpfen haben. Zwei prominente Beispiele hierfür sind Monica Lierhaus und Roberta Bieling, deren Karrieren von gesundheitlichen Problemen überschattet wurden.

Monica Lierhaus: Kampf zurück ins Leben nach Aneurysma

Monica Lierhaus, eine renommierte Sportjournalistin, erlebte im Dezember 2008 eine Schockdiagnose: ein Aneurysma im Kleinhirn, eine tickende Zeitbombe. Was ihr den Antrieb gab, sich wieder zurück ins Leben zu kämpfen.

Die Diagnose und die Folgen

Ein Aneurysma wurde auch bei Monica Lierhaus im Dezember 2008 diagnostiziert. Sie erinnert sich: „Ich wollte eigentlich meine Augen lasern lassen, da riet mir ein befreundeter Arzt dazu, vorsichtshalber vorher ein MRT vom Kopf machen zu lassen, um den Augenhintergrund besser erfassen zu können. Dabei kam heraus, dass ich ein Angiom (gutartiges Geschwür) mit einem Aneurysma am Kleinhirn hatte.” Anzeichen gab es schon zuvor, doch die seien nicht ernst genommen worden. Lierhaus: „Ich hatte beim Schlafen Probleme, da ich auf einer Seite ein Pochen im Ohr hörte, was allerdings damals von Ärzten als ,Stress-Symptom’ abgetan wurde.” Tatsächlich sei das Pochen der Puls des durchbluteten Angioms mit Aneurysma gewesen.

Nach der Diagnose reagiert Monica Lierhaus sofort: „Erst einmal war ich natürlich geschockt, schaltete aber sofort in den Funktionsmodus und wollte es dann so schnell wie möglich operieren lassen, um die tickende Zeitbombe loszuwerden. Ich bin jemand, der die Dinge angeht, und wollte das so schnell wie möglich ‘in Ordnung’ bringen lassen.” Ihre Angehörigen hält sie zunächst aus der Angelegenheit heraus: „Tatsächlich hatte ich das meiner Familie zu Anfang gar nicht erzählt, um ihnen die Weihnachtstage nicht zu verderben. Dann aber im neuen Jahr musste ich es ja kundtun, da der OP-Termin für Anfang des Jahres angesetzt worden war. Meine Familie war natürlich entsetzt, aber man kann es ja nicht ändern.”

Die Operation verlief jedoch nicht wie geplant. Danach muss Lierhaus sich einem langwierigen Heilungsprozess stellen. Rückblickend sagt sie: „Normalerweise gehen solche Operationen eigentlich gut, davon bin ich damals ausgegangen, auch wenn ich natürlich vorher ein Testament gemacht habe. Für mich war das ein ,entweder / oder’. Mit diesen Graustufen hatte ich nicht gerechnet. Vermutlich würde ich mit dem heutigen Wissen die Operation nicht nochmals durchführen lassen, denn dann wäre mir viel erspart geblieben.“

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Der lange Weg zurück

Der Weg zurück - für sie eine Tortur: „Dieser Kampf zurück in mein Leben war brutal - ich ging einmal durch die Hölle und wieder zurück. In den ersten Wochen und Monaten konnte ich ja gar nichts außer liegen. Ich musste alles neu erlernen - sich aufrichten, sitzen, kontrollierte Bewegungen machen, sprechen, essen - es war schrecklich. Ich war gefangen in einem Körper, der mir nicht gehorchte.” Am schlimmsten sei es gewesen, als man ihr sagte, sie würde ihr Leben lang auf einen Rollstuhl angewiesen sein. „Ich wollte unbedingt aus dieser Situation raus und habe wie eine Verrückte trainiert, jeden Tag, auch am Wochenende. Es war unendlich mühsam”, so Lierhaus. Ein Jahr habe sie nur in Kliniken gelebt.

Doch die harte Arbeit zahlt sich aus: „Ich habe es dann tatsächlich geschafft, auf meinen eigenen Beinen aus der Klinik zu gehen.” Natürlich sei auch sie nicht immer kämpferisch und stark gewesen: „Es gab auch bei mir Momente, in denen ich verzweifelt war und mit dem Leben und dieser Situation haderte.” Doch den Glauben habe sie nie verloren. „Ich war mir sicher, dass ich es schaffen würde, in das Leben und vor allem in meinen Beruf zurückzukehren. Das war für mich das Allerwichtigste und die größte Motivation, niemals aufzugeben.”

Rückkehr ins Rampenlicht

Die Sportmoderatorin Monica Lierhaus ist schon bald wieder regelmäßig im Free-TV zu sehen. Wie der Sender RTL am Donnerstag mitteilte, wird die 53-Jährige ein fester Bestandteil der Nachrichtensendung „RTL Aktuell“. Ab dem 25. November soll sie das Sportmoderationsteam verstärken. Außerdem soll sie auch im Umfeld der DFB-Länderspiele eingesetzt werden, erstmals bereits bei der Partie gegen die Türkei am 18. November.

Lierhaus freut sich über den Schritt. Es sei „einfach wunderbar“, wieder regelmäßig als Sportmoderatorin tätig zu sein, „denn ich habe immer am liebsten live gearbeitet“, sagte sie gegenüber RTL. „Das ist viel spannender als Aufzeichnungen, da jederzeit etwas passieren kann. Das Adrenalin fließt durch den Körper und ich fühle mich lebendig. Ich freue mich daher schon sehr auf die neue Aufgabe und die Kollegen.“

Seit 2024 ist sie fester Bestandteil von RTL Aktuell und verstärkt das Sport-Moderationsteam der Nachrichtensendung. Nach schweren, schicksalhaften Jahren ein Schritt, der ihr viel bedeutet hat. „Besonders meine Familie hat mich dabei unglaublich unterstützt - ohne sie wäre ich nie so weit gekommen.” Die Erkrankung habe damals ihr Leben „komplett auf den Kopf gestellt”, sagt Monica Lierhaus. Eine Erkrankung mit weitreichenden Folgen: „Es ist bis heute für mich ein sehr beschwerliches Leben geblieben, denn ich kämpfe jeden Tag mit Einschränkungen und Schmerzen”, so die Journalistin weiter. Aber: Heute lebe sie gelassener.

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Lierhaus als Botschafterin und Motivatorin

Noch immer machen ihr körperliche Einschränkungen zu schaffen, wie sie auch nach einem Schlaganfall auftreten können. Deshalb hat sich die 50-Jährige entschieden, als Botschafterin der Deutschen Schlaganfall-Hilfe über den Hirn-Infarkt, der hierzulande 270.000 Menschen im Jahr trifft, aufzuklären. Ich möchte Menschen, die mit ähnlichen Symptomen zu kämpfen haben, Mut machen und sie motovieren, nicht aufzugeben. Auch wenn direkt nach einem Schlaganfall alles ausweglos scheint, ist es das nicht. Mit kleinen Schritten stellen sich nach und nach Verbesserungen und Erfolge ein. Ob es das Sprechen ist oder das Gehen. Man braucht Geduld und viel Therapie und Training, aber es wird. Aktuell sitze ich in der Jury für den „Motivations-Preis 2020“, der unter dem Motto „Leben nach Schlaganfall“ steht. Ausgezeichnet werden Betroffene, die ein Vorbild für andere sind, weil sie nach dem Schlaganfall nochmal neu durchgestartet haben, zum Beispiel mit einem Hobby, einem beruflichen Wechsel oder einem Ehrenamt.

Roberta Bieling: Schwächeanfall im Live-TV

Auch Roberta Bieling, eine bekannte RTL-Moderatorin, erlebte eine gesundheitliche Krise vor laufender Kamera.

Der Vorfall und die Diagnose

Fast zwei Stunden lang moderierte Roberta Bieling bereits live das RTL-Magazin „Punkt 12“. Nach einer Werbepause meldete sie sich zurück und erlitt plötzlich erlitt einen Schwächeanfall. Noch am selben Abend hatte die 45-Jährige darüber lachen können. Nach einem Arztbesuch ist jetzt auch der Grund für die Schwindelattacke klar. RTL hatte Bieling zu einem Chiropraktiker begleitet. Der fand heraus: Ein Nerv war eingeklemmt. Bei der Behandlung knackte es laut und wurde offenbar noch einmal kurz schmerzhaft. Aber jetzt fühlt sich die Moderatorin pudelwohl.

Die Reaktion im Studio

„Da sind wir wieder mit Punkt 12“, beginnt die Blondine nach einer Werbepause ihre Anmoderation. Doch weiter kommt sie nicht, denn offensichtlich wird ihr in diesem Moment so schwindelig, dass sie es nicht nicht mehr moderieren kann. „Es tut mir sehr leid… mir ist gerade ein bisschen schwindelig. Entschuldigen Sie bitte", gibt sie offen zu. An ihrer dünnen und leicht belegten Stimme merkt man bereits, dass es ihr nicht gut geht. Nachdem sie sich hilfesuchend im Studio umschaut, fragt sie über ihr Mikro direkt bei der Regie nach. Diese antwortet Bieling direkt übers Ohr, woraufhin sich die Moderatorin nochmals beim Publikum entschuldigt: „Wir haben gerade keinen Beitrag, tut mir sehr leid. Wir haben nichts vorliegen, höre ich gerade, was wir senden können. Entschuldigung.“ Denn eigentlich war ein Gespräch zwischen Bieling und einem Gewinnspiel-Anrufer geplant. Schließlich versucht sie die Sekunden, die sich für sie wie eine halbe Ewigkeit haben anfühlen müssen, zu überbrücken. „Hier geht gerade alles ein bisschen durcheinander", erklärt sie den Zuschauern und wickelt die Situation trotz ihres Schwindels so professionell wie möglich ab.

Die Erholung

Die Rettung nahte zum Glück während eines vorgezogenen Beitrags dann in Form eines Schluck Wassers doch noch: „So. Ich habe einen Schluck Wasser getrunken, jetzt dürfte es wieder gehen. So ein Start nach dem Urlaub ist ein Brett“, äußerte sich die TV-Moderatorin zu dem Zwischenfall anschließend in gewohnter Professionalität. Auf ihrem Instagram-Account meldete sie sich dann nach Feierabend noch von ihrem Sofa aus bei ihren Followern und kann über den Vorfall scheinbar schon wieder lachen: „Erstmal auf die Couch! Heute in der Sendung ist mir sowas von schwindelig geworden! Ich bin wohl das Arbeiten nicht mehr gewohnt!“, scherzt sie. Anscheinend sollen Kreislaufprobleme der Grund für ihren Schwächeanfall gewesen sein.

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Anna Kraft: Leben mit Multipler Sklerose

Für die beliebte Sportmoderatorin Anna Kraft änderte sich im Dezember 2015 vieles. Nach einem Friseurbesuch musste sie ins Krankenhaus. Die schockierende Diagnose: Multiple Sklerose.

Die Diagnose und die ersten Symptome

Anna Kraft erinnerte sich im „Kölner Treff“ an einen schicksalhaften Dezembertag im Jahr 2015. „Ich war beim Friseur“, begann sie mit einem Lächeln. „Jetzt habe ich ja ein bisschen längere Haare, wie die Mädels unter uns wissen, das kann mal ein bisschen länger dauern.“ Nach drei Stunden im Friseurstuhl spürte sie, dass ihr Bein eingeschlafen war. „Ich stand auf und dachte: Oh, mein Bein ist ganz schlimm eingeschlafen, na sowas - am Rücken auch.“ Auf dem Weg nach Hause wurde es nicht besser. Sie setzte sich ins Auto und bemerkte, dass das Gas mit dem rechten Fuß nicht mehr zu bedienen war. Für die ehemalige Profisportlerin war es in diesem Moment noch klar, dass es für sie weiterhin keinen Grund gibt, den Dreh in Mainz am nächsten Tag verschieben zu müssen. Kraft wollte die Schmerzen deswegen schnell loswerden und suchte Hilfe im nächsten Krankenhaus.

Die Diagnose im Krankenhaus

Im Klinikum verdichtete sich der Verdacht auf einen Schlaganfall, da eine Gesichtshälfte nach unten hing. Eine Untersuchung im MRT brachte jedoch eine ganz andere Diagnose mit sich. „Ich ging in den MRT - und bin aus der Röhre herausgekommen. Wir haben da was, der Neurologe kommt gleich auf Sie zu“, sagte der Arzt zu ihr. Am nächsten Tag erklärte ihr eine Ärztin, dass sie an Multiple Sklerose leiden würde. „Ich dachte MS - was ist das? Ich kenne nur Mecces (McDonald’s)!“ schmunzelte die sympathische TV-Moderatorin. Die Ärztin beruhigte sie: „Es ist eine chronische Erkrankung, wir haben gute Medikamente. Man kann sehr gut damit leben.“

Kraft als Mutmacherin

Sie ist das hübsche Gesicht einer schlimmen Krankheit. Doch RTL-Moderatorin Anna Kraft (38) steht auch für so viel mehr: für Mut, fürs Kämpfen, für Hoffnung. Die Sport-Journalistin und Partnerin von Fußball-Kommentator Wolff-Christoph Fuß schildert sehr bewegend ihren Weg und Umgang mit der Krankheit Multiple Sklerose.

Ursachen und Behandlung von Aneurysmen und Schlaganfällen

Um die gesundheitlichen Probleme von Monica Lierhaus besser zu verstehen, ist es wichtig, die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Aneurysmen und Schlaganfällen zu beleuchten.

Aneurysma

Ein Aneurysma ist eine Aussackung einer Arterienwand, die durch eine Schwächung der Gefäßwand entsteht. Diese Schwächung kann angeboren sein oder durch Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen oder Arteriosklerose verursacht werden. Reißt ein Aneurysma, kommt es zu einer Blutung, die lebensbedrohlich sein kann.

Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall kommt es zu einer plötzlichen Unterbrechung der Blutversorgung des Gehirns. Dies kann durch ein Blutgerinnsel verursacht werden, das ein Gehirn versorgendes Gefäß verstopft (ischämischer Schlaganfall), oder durch eine Blutung im Gehirn (hämorrhagischer Schlaganfall). Typische Symptome sind halbseitige Lähmungen, Sprachstörungen oder Sehstörungen.

Zusammenhang zwischen Aneurysma und Schlaganfall

Warum haben manche Patienten nach einem gerissenen Aneurysma Symptome wie nach einem Schlaganfall, z.B. Weil das austretende Blut eines Aneurysmas einen Schlaganfall auslösen kann. Zum Beispiel wenn es sich bis ins Hirngewebe vorwühlt und dieses zerstört. Oder wenn schwere Blutungen die Gefäße so stark reizen, bis sie sich schließen.

Behandlungsmöglichkeiten

Ein Schlaganfall wird medikamentös behandelt, um das Gerinnsel aufzulösen und das geschlossene Gefäß wieder zu öffnen. Oder man versucht, das Gefäß mechanisch zu öffnen, indem das Gerinnsel über einen feinen Katheter herausgezogen wird. Bei einem Aneurysma nutzt man entweder das so genannte Clipping, bei dem die Aussackung mit einem Clip verschlossen wird, um sie von der Blutzirkulation abzutrennen. Oder man wendet das Coiling an. Dabei wird das Aneurysma mit Metallspangen (Coils) aufgefüllt, um den Blutfluss zu umgehen. Welche Therapie angezeigt ist, entscheidet der Einzelfall.

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