Schiefer Mund nach Schlaganfall: Ursachen und Therapie

Eine Gesichtslähmung, die sich durch einen schiefen Mund äußert, kann verschiedene Ursachen haben. Eine der häufigsten und besorgniserregendsten Ursachen ist ein Schlaganfall. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen für einen schiefen Mund nach einem Schlaganfall, die verschiedenen Arten von Gesichtslähmungen und die verfügbaren Therapieoptionen.

Ursachen eines schiefen Mundes

Ein schiefer Mund, auch als hängender Mundwinkel bekannt, kann durch eine Schwäche oder Lähmung der Gesichtsmuskulatur verursacht werden. Diese Lähmung kann verschiedene Ursachen haben, darunter:

• Schlaganfall: Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen wird, was zu einer Schädigung von Gehirnzellen führt. Wenn der Schlaganfall einen Bereich des Gehirns betrifft, der die Gesichtsmuskulatur steuert, kann dies zu einer Gesichtslähmung und einem schiefen Mund führen.
• Idiopathische Fazialisparese (Bell'sche Lähmung): Dies ist die häufigste Ursache für eine Gesichtslähmung. Die genaue Ursache ist unbekannt, aber es wird vermutet, dass eine Virusinfektion oder eine Entzündung des Gesichtsnervs eine Rolle spielen könnte.
• Infektionen: Bestimmte Infektionen, wie z. B. Borreliose, Herpes Zoster oder Mittelohrentzündungen, können den Gesichtsnerv schädigen und zu einer Gesichtslähmung führen.
• Verletzungen: Verletzungen des Gesichts oder Schädels, insbesondere ein Schädelbasisbruch, können den Gesichtsnerv verletzen und eine Lähmung verursachen.
• Tumore: In seltenen Fällen können Tumore, die auf den Gesichtsnerv drücken, eine Gesichtslähmung verursachen.
• Andere Ursachen: Autoimmunerkrankungen, angeborene Fehlbildungen und bestimmte Medikamente können ebenfalls zu einer Gesichtslähmung führen.

Arten von Gesichtslähmungen

Es gibt zwei Haupttypen von Gesichtslähmungen:

• Periphere Fazialisparese: Bei dieser Form ist der Gesichtsnerv selbst in seinem Verlauf vom Hirnstamm zum Gesicht geschädigt. Dies führt zu einer Lähmung der gesamten Gesichtshälfte, einschließlich der Stirnmuskulatur. Typische Symptome sind ein hängender Mundwinkel, die Unfähigkeit, die Stirn zu runzeln, und ein unzureichender Lidschluss.
• Zentrale Fazialisparese: Bei dieser Form ist die Steuerung des Gesichtsnervs im Gehirn gestört, z. B. durch einen Schlaganfall. Im Gegensatz zur peripheren Fazialisparese ist bei der zentralen Form die Stirnmuskulatur meist nicht betroffen, da sie von beiden Gehirnhälften versorgt wird. Die Lähmung betrifft hauptsächlich den unteren Teil des Gesichts, vom Auge bis zum Kinn.

Diagnose

Die Diagnose eines schiefen Mundes umfasst in der Regel eine gründliche neurologische Untersuchung, um die Ursache der Lähmung zu ermitteln. Der Arzt wird die Gesichtsmuskulatur untersuchen, die Reflexe testen und nach anderen neurologischen Symptomen suchen.

Zusätzlich können folgende diagnostische Maßnahmen durchgeführt werden:

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• Bildgebung: Eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns kann helfen, einen Schlaganfall, einen Tumor oder andere strukturelle Ursachen der Lähmung auszuschließen.
• Elektrophysiologische Tests: Eine Elektroneurographie (ENG) und Elektromyographie (EMG) können die Funktion des Gesichtsnervs und der Gesichtsmuskulatur beurteilen.
• Blutuntersuchungen: Blutuntersuchungen können helfen, Infektionen wie Borreliose oder andere Erkrankungen zu identifizieren, die eine Gesichtslähmung verursachen können.
• Lumbalpunktion: In einigen Fällen kann eine Lumbalpunktion erforderlich sein, um die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit zu untersuchen und Infektionen oder Entzündungen des Nervensystems auszuschließen.

Therapie

Die Therapie eines schiefen Mundes richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.

Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall ist eine sofortige Behandlung entscheidend, um die Schädigung des Gehirns zu minimieren. Die Behandlung kann Medikamente zur Auflösung von Blutgerinnseln (Thrombolyse) oder eine Operation zur Entfernung des Gerinnsels umfassen. Nach der Akutbehandlung ist eine Rehabilitation erforderlich, um die verlorenen Funktionen wiederherzustellen.

Idiopathische Fazialisparese (Bell'sche Lähmung)

Die Behandlung der idiopathischen Fazialisparese umfasst in der Regel:

• Kortikosteroide: Kortikosteroide wie Prednisolon können die Entzündung des Gesichtsnervs reduzieren und die Heilung beschleunigen.
• Antivirale Medikamente: In einigen Fällen können antivirale Medikamente wie Aciclovir in Kombination mit Kortikosteroiden eingesetzt werden, insbesondere wenn eine Virusinfektion als Ursache vermutet wird.
• Augenpflege: Da viele Patienten mit Fazialisparese Schwierigkeiten haben, das Augenlid vollständig zu schließen, ist eine sorgfältige Augenpflege wichtig, um Austrocknung und Hornhautschäden zu vermeiden. Dies kann durch die Anwendung von künstlicher Tränenflüssigkeit, Augensalben und das Tragen eines Uhrglasverbandes in der Nacht erreicht werden.
• Physiotherapie: Physiotherapie kann helfen, die Gesichtsmuskulatur zu stärken und die Beweglichkeit wiederherzustellen. Übungen vor dem Spiegel, sanfte Massagen und Temperaturreize können die Regeneration des Nervs unterstützen.

Andere Ursachen

Bei Gesichtslähmungen, die durch Infektionen, Verletzungen oder Tumore verursacht werden, richtet sich die Behandlung nach der spezifischen Ursache. Antibiotika werden bei bakteriellen Infektionen eingesetzt, während antivirale Medikamente bei Virusinfektionen helfen können. Verletzungen können eine Operation erfordern, um den Nerv zu reparieren, und Tumore müssen möglicherweise operativ entfernt oder bestrahlt werden.

Symptomatische Behandlung

Unabhängig von der Ursache der Gesichtslähmung können folgende Maßnahmen zur Linderung der Symptome beitragen:

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• Schmerzmittel: Schmerzmittel können helfen, Schmerzen im Gesicht oder Ohr zu lindern.
• Wärme: Wärme kann helfen, die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu verbessern.
• Logopädie: Logopädie kann helfen, Sprechschwierigkeiten zu verbessern.
• Psychologische Unterstützung: Eine Gesichtslähmung kann psychisch belastend sein. Psychologische Unterstützung kann helfen, mit den emotionalen Auswirkungen der Erkrankung umzugehen.

Operation

In einigen Fällen, insbesondere bei chronischen oder schweren Gesichtslähmungen, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Es gibt verschiedene chirurgische Optionen, darunter:

• Nervenreparatur: Wenn der Gesichtsnerv beschädigt oder durchtrennt ist, kann er operativ repariert werden.
• Nerventransplantation: Ein beschädigter Gesichtsnerv kann durch einen Nerv aus einem anderen Körperteil ersetzt werden.
• Muskeltransplantation: Muskeln aus anderen Körperteilen können in das Gesicht transplantiert werden, um die Funktion der gelähmten Gesichtsmuskulatur zu verbessern.
• Lidloading: Bei Patienten, die das Augenlid nicht vollständig schließen können, können kleine Gewichte in das Oberlid implantiert werden, um den Lidschluss zu verbessern und die Hornhaut zu schützen.

Prognose

Die Prognose eines schiefen Mundes hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Lähmung ab. Bei der idiopathischen Fazialisparese erholen sich die meisten Patienten innerhalb weniger Wochen oder Monate vollständig. Bei anderen Ursachen, wie z. B. einem Schlaganfall oder einer Verletzung, kann die Erholung länger dauern und möglicherweise nicht vollständig sein.

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